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„Billerbeck“ – Versionsunterschied

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=== Bauwerke ===
=== Bauwerke ===

Version vom 26. September 2010, 08:39 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Billerbeck
Deutschlandkarte, Position der Stadt Billerbeck hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 59′ N, 7° 18′ OKoordinaten: 51° 59′ N, 7° 18′ O
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Münster
Kreis: Coesfeld
Höhe: 106 m ü. NHN
Fläche: 91,36 km2
Einwohner: 11.826 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 129 Einwohner je km2
Postleitzahl: 48727
Vorwahl: 02543
Kfz-Kennzeichen: COE, LH
Gemeindeschlüssel: 05 5 58 008
Stadtgliederung: 3 Stadtteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Markt 1
48727 Billerbeck
Website: www.billerbeck.de
Bürgermeisterin: Marion Dirks (parteilos)
Lage der Stadt Billerbeck im Kreis Coesfeld
KarteNordrhein-WestfalenKreis RecklinghausenKreis UnnaHammKreis BorkenKreis SteinfurtMünsterKreis WarendorfOlfenRosendahlSendenBillerbeckDülmenAscheberg (Westfalen)HavixbeckCoesfeldNottulnLüdinghausenNordkirchen
Karte

Billerbeck ist eine Stadt im Kreis Coesfeld in Nordrhein-Westfalen. Aufgrund seiner schönen und zentralen Lage in den Baumbergen wird der staatlich anerkannte Erholungsort auch „Die Perle der Baumberge“ genannt.

Geographie

Nachbargemeinden

Billerbeck grenzt an Rosendahl, Laer, Altenberge, Havixbeck, Nottuln und Coesfeld.

Stadtgliederung

  • Stadt Billerbeck,
  • Kirchspiel Billerbeck (bis 1969)
  • Beerlage (bis 1969)

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1969 wurden die Bauernschaften Alstätte, Bockelsdorf, Bombeck, Dörholt, Gantweg, Gerleve, Hamern, Lutum, Osthellen, Osthellermark und Westhellen (alle ehemalige Gemeinde Kirchspiel Billerbeck), Aulendorf, Esking, Langenhorst und Temming (alle ehemalige Gemeinde Beerlage) eingemeindet.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

"Die Wilden Hühner" (C.Funke) 2008 auf der Freilichtbühne Billerbeck, Regie: Detlev Schmidt

Im Jahre 1950 wurde von den Billerbecker Bürgern Alex Hesselmann und Bernhard Engbers die Freilichtbühne Billerbeck gegründet. Der Lehrer Stephan Rüter, der auch die Freilichtbühne Coesfeld betreute, war hier aktiv.

Diese spielt jedes Jahr zwei Sommerstücke und ein Winterstück (Aula der Realschule), jeweils für Erwachsene und Kinder.

Museen

Die Kolvenburg besteht aus Bauteilen des 15. und 16. Jahrhunderts. Das Herrenhaus mit seinem auffallenden Krüppelwalmdach wird als typischer Wohnsitz des niederen Adels im Münsterland ausgewiesen. Heute befindet sich hier das Kulturzentrum des Kreises Coesfeld mit wechselnden Ausstellungen.

Der Billerbecker Ludgerus-Dom
Die Stadtansicht von Süden
Die Landschaft der Baumberge
Die Kolvenburg
Die Abtei Gerleve
Jüdischer Friedhof

Bauwerke

  • Ludgerus-Dom
  • Katholische Pfarrkirche St. Johannes der Täufer (Johanniskirche)
  • Kolvenburg
  • Rathaus, Markt 1. Der neugotische, mit Sandsteinquadern verblendete Bau wurde 1891 von Hilger Hertel errichtet und 1948/49 erweitert.
  • Haus Beckebans
  • Richthof
  • Abtei Gerleve
  • Haus Hameren (Inh: Baron Twickel zu Degenhart)
  • Archidiakonat (zuständig für Billerbeck Darfeld und Holthausen), Johanniskirchplatz 11. L-förmiger Massivbau mit Walmdach, der ehemals von einer Gräfte umgeben war. Die älteste Teile wurden bereits im frühen 16. Jh. errichtet. Den Anbau fügte man 1679 hinzu.
  • Ludgerus-Brunnen
  • Marienkapelle Aulendorf
  • Evangelisches Kirchenzentrum
  • Kulturzentrum Alte Landwirtschaftsschule
  • Seniorenstift Baumberge
  • Ludgerus-Stift
  • Die Innenstadt von Billerbeck weist noch einige ältere Wohnbauten auf.
    • Münsterstraße 4. Eingeschossiges Traufenhaus mit Treppengiebel, wohl 16. Jh.
    • Münsterstraße 8. Ehemaliges, zu Haus Nr. 6 gehöriges Speichergebäude, wohl noch 16. Jahrhundert oder früher. Der Giebel wurde um 1900 erneuert.
    • Münsterstraße 16. Eingeschossiger Bau; der nördliche Teil und die Rückfront stammen sicherlich noch aus dem 16. Jahrhundert. Im Inneren befindet sich ein Kamin von 1693, der trotz seiner späten Entstehungszeit noch Spätrenaissanceformen aufweist.
    • Münsterstraße 25. Hinterhaus des 16. Jh. Das zugehörige Vorderhaus ist nicht mehr vorhanden.
  • Eine geschlossene Kirchplatzbebauung mit einfachen Fachwerkbauten (Speicherhäuschen) befindet sich im Umkreis der St. Johannis-Kirche. Die ältesten Häuser sind im Kern noch spätmittelalterlich, wurden aber mehrfach umgebaut: so z.B. Johanniskirchhof 2, dendrochronologisch auf das Jahr 1513 datiert, das Speicherhaus mit der Hausnummer 6-7, datiert 1492, wurde durch Ulrich und Maria Gaußelmann zum Wohnhaus umgebaut.

Parks

  • Longinusturm in den Baumbergen
  • Berkel-Auen (hier entspringt die Berkel)
  • Freizeit- und Sportzentrum Helker Berg
  • Ferienpark Baumberge (rustikale Ferienhäuser-Siedlung, teils auf Nottulner Gebiet)

Politik

Gemeinderat

Die 26 Sitze des Stadtrates (Kommunalwahl vom 30. August 2009) setzt sich wie folgt zusammen:

Bürgermeisterin

Bürgermeisterin ist seit der Kommunalwahl im Jahr 2004 Marion Dirks (parteilos). Damit steht zum ersten Male in der Stadtgeschichte eine Frau an der Spitze.

Ergebnisse der Kommunalwahlen ab 1975

In der Liste[2][3][4][5][6] werden nur Parteien und Wählergemeinschaften aufgeführt, die mindestens 1,95 Prozent der Stimmen bei der jeweiligen Wahl erhalten haben.

Jahr CDU DZP SPD FDP Grüne1 SG
1975 58,5 17,4 15,4 8,7
1979 47,5 25,8 22,5 4,3
19842 45,3 19,0 20,8 7,4 7,4
1989 37,7 18,2 27,7 8,4 8,0
1994 46,2 37,1 8,0 8,7
1999 52,4 37,5 4,4 5,7
2004 53,3 37,3 9,5
2009 46,9 27,2 9,7 13,6 2,6

1 Grüne: 1984 und 1989: Grüne, ab 1994: B’90/Grüne
2 1984: FDP und Grüne: 7,42 %


Wappen

Das Wappen wurde im November 1970 durch das Regierungspräsidium Münster genehmigt.

Blasonierung: „In Blau drei schrägrechte silberne Wellenbalken.“

Das Stadtwappen ist auf die Herren von Billerbeck zurückzuführen, die als Ministerialen (Dienstmannen, Ritter) in Diensten des Bischofs standen. In der Glanzzeit des Rittertums trugen die Edlen Harnisch und Helm mit Visier, so dass man sie nicht erkennen konnte. Daher wurde es Brauch, bei Turnieren und im Kampfe an Helm und Schild ein Abzeichen, ein Wappen, anzubringen. Die Ritter von Billerbeck nahmen nach der Lage ihres Sitzes an den drei Flüssen Berkel, Haulingbach und Lilienbeck drei blaue, schräg nebeneinander laufende Bäche auf weißem Schilde. Nach diesem Vorbild entstand das Stadtwappen, bestehend aus drei nach links laufenden Silberbächen auf blauem Schilde. Kurioserweise gibt es am Rathaus der Stadt ein Sandsteinwappen über einem der Fenster, in dem die Flüsse nicht von links oben nach rechts unten sondern von rechts oben nach links unten fliessen. Dieselbe Fliessrichtung hat auch ein hinterleuchtetes Wappen mit dem Antlitz des heiligen Liudger in der hiesigen Stadtsparkasse.

Partnerstadt

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Mit dem Auto ist Billerbeck über die Autobahnen A 43 von Münster kommend über die Abfahrt „Nottuln, Billerbeck“, von Wuppertal kommend über die Abfahrt „Dülmen“, A 31 (Abfahrt „Gescher, Coesfeld“) und A 1 (Ausfahrt „Münster-Nord“ über Havixbeck) gut zu erreichen.

ÖPNV

Bahnhof Billerbeck

Billerbeck liegt an der Bahnstrecke Münster-Coesfeld, die auch als Baumbergebahn bezeichnet wird. Das renovierte Bahnhofsgebäude beherbergt ein Kulturcafé und eine Fahrradmietstation.

Ein weiterer Haltepunkt befindet sich in Lutum.

Die Stadt Billerbeck gehört dem Verkehrsverbund VGM an.

Ansässige Unternehmen

Der größte Arbeitgeber in Billerbeck ist die von Wolfgang Suwelack gegründete Firma Dr. Suwelack mit 410 Mitarbeitern. Sie ist auf dem Sektor der Nahrungsmittelproduktion und der Hautpflegeprodukte tätig. Neben einer mittelständischen metallverarbeitenden Industrie gibt es auch eine Vielzahl von Handels- und Handwerksbetrieben sowie Dienstleistungsunternehmen (z.B. sieben Friseure, drei Bestattungsunternehmen und eine Filmproduktion).

Billerbeck ist anerkannter Erholungs- und Wallfahrtsort, dadurch ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftszweig. Naherholungssuchende, Radfahrergruppen und Busreisende bringen Kaufkraft nach Billerbeck. Davon legt nicht nur die ständig steigende Übernachtungszahl, sondern auch die Anzahl der gastronomischen Betriebe Zeugnis ab.

Medien

In Billerbeck erscheint der 1874 gegründete Billerbecker Anzeiger, der seit 1972 zum Verlag J. Fleißig in Coesfeld gehört.

Bildung

Billerbeck verfügt über eine sechs- bis siebenzügige Grundschule, eine Realschule und eine Hauptschule, sowie momentan 5 Kindergärten und 2 Tagesstätten.

  • Grundschule: Katholische Ludgeri-Grundschule
  • Hauptschule: Don-Bosco-Gemeinschaftshauptschule
  • Realschule: Geschwister-Eichenwald-Realschule Billerbeck

Religionen

Billerbeck ist ein Wallfahrtsort. Der erste Bischof von Münster, der heilige Liudger, wird in Billerbeck verehrt. Der Hl. Liudger ist am 26. März 809 in Billerbeck gestorben.

In Billerbeck gibt es eine katholische und eine evangelische Gemeinde.

Die Pfarr- und Propsteigemeinde St. Johann / St. Ludgerus Billerbeck findet ihre Wurzeln im 8. Jahrhundert und reichen bis vor das Wirken des Hl. Ludgerus (Liudger) zurück. Sowohl der neugotische Ludgerus-Dom (erbaut 1892–1898) als auch die spätromanische St. Johannis-Kirche sind sehenswert.

Von großer, weit über Billerbeck hinausreichender Bedeutung ist auch die Benediktiner-Abtei St. Joseph zu Gerleve. Sie gehört der Beuroner Kongregation an. Seit 2009 steht Laurentius Schlieker als Abt an der Spitze der Abtei. Zur Abtei gehören unter anderem ein Exerzitienhaus, eine Jugendbildungsstätte und eine Buchhandlung.

Das Evangelische Kirchenzentrum – Vom guten Hirten – in Billerbeck ist eine neuzeitliche gestaltete Anlage mit angegliedertem Pfarrzentrum.

Persönlichkeiten aus Billerbeck

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2023 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus 2022. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 30. Januar 2025. (Hilfe dazu)
  2. Verzeichnisse der Kommunalwahlergebnisse des Landes Nordrhein-Westfalen (LDS NRW) von 1975 bis 2009
  3. Wahlprofil des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik NW
  4. Wahlergebnisse 1999
  5. Wahlergebnisse 2004
  6. Wahlergebnisse 2009

Literatur

  • Westfälischer Städteatlas; Band: VI; 1 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Billerbeck, Autor: Peter Ilisch, ISBN 3-89115-145-4; Dortmund-Altenbeken, 1999.
  • Peter Ilisch: Zur Siedlungsgenese von Billerbeck.. In: Westfälische Zeitschrift 129, 1979, S. 9-56.
  • Peter Ilisch: Zum Erscheinungsbild münsterländischer Kirchhöfe vor 1800 – Das Beispiel St. Johann zu Billerbeck. In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 4, 1979, S. 114-131.
  • Peter Ilisch: Die Vikarien zu Billerbeck. In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 28, 2003, S. 1-25.
  • Peter Ilisch: Das jüdische Leben im Wigbold Billerbeck In: Geschichtsblätter des Kreises Coesfeld 32, S. 15-38.