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„Rennrad“ – Versionsunterschied

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28" Laufräder sind Reifengröße 622 mm, 27" sind Reifengröße 630 mm.
28" Laufräder sind Reifengröße 622 mm, 27" sind Reifengröße 630 mm.


Bei Schlauchreifen bilden der äußere Mantel und der innere Schlauch eine Einheit. Solche Reifen werden mit speziellen Klebstoffen auf die Felge geklebt - im Gegensatz zu Drahtreifen, die allein durch den Luftdruck und Stahlsaiten auf der Felge gehalten werden. Bei langen Bergabfahrten kann dies aber zu Problemen führen, denn wegen der Bremsbeanspruchung der Felge wird diese stark erhitzt und der Klebstoff kann sich ablösen. [[Joseba Beloki]] passierte dies während der [[Tour de France 2003/9. Etappe|9. Etappe]] der [[Tour de France]] [[2003]], der Reifen sprang vom Hinterrad, und er hatte einen schweren Unfall.
Bei Schlauchreifen bilden der äußere Mantel und der innere Schlauch eine Einheit. Solche Reifen werden mit speziellen Klebstoffen auf die Felge geklebt - im Gegensatz zu Drahtreifen, die allein durch den Luftdruck und Stahlsaiten auf der Felge gehalten werden. Bei langen Bergabfahrten kann dies aber zu Problemen führen, denn wegen der Bremsbeanspruchung der Felge wird diese stark erhitzt und der Klebstoff kann sich ablösen. Dem Radprofi [[Joseba Beloki]] passierte dies während der [[Tour de France 2003/9. Etappe|9. Etappe]] der [[Tour de France]] [[2003]], als der Reifen vom Hinterrad sprang und Beloki dadurch schwer stürzte.


Immer beliebter werden die Hochprofilfelgen gegenüber den klassischen Kastenfelgen. Hochprofilfelgen sind besonders steif, aber auch schwerer. Bei Rennen gegen die Uhr werden auch häufig Scheibenräder eingesetzt. Diese vermindern die Luftverwirbelungen an den Speichen, sind aber gegenüber seitlichem Wind sehr anfällig und werden deshalb oft nur hinten eingebaut.
Immer beliebter werden die Hochprofilfelgen gegenüber den klassischen Kastenfelgen. Hochprofilfelgen sind besonders steif, aber auch schwerer. Bei Rennen gegen die Uhr werden auch häufig Scheibenräder eingesetzt. Diese vermindern die Luftverwirbelungen an den Speichen, sind aber gegenüber seitlichem Wind sehr anfällig und werden deshalb oft nur hinten eingebaut.

Version vom 15. Juli 2005, 15:29 Uhr

Rennräder (Schweiz.: Rennvelo) sind die leichtesten Fahrräder. Sie werden als Sportgerät zum Fahren auf befestigtem Untergrund benutzt.

Technische Merkmale

Allgemeine Merkmale

Datei:100km-zeitfahren-1954.jpg
Radrennen 1954
Rennrad als Renderbild
Historische Straßenrennmaschine der Firma Wanderer

Rennräder wiegen zwischen knapp 6 bis 11 kg. Laut UCI-Reglement ist aber bei Wettbewerbsrädern ein Mindestgewicht von 6,8 kg zu beachten. Es gibt viele verschiedene Versionen. Sie haben sehr schmale Felgen und Reifen, einen Rennlenker, der verschiedenste Griffpositionen erlaubt und schmaler ist als sonst übliche Lenkerstangen (lt. UCI-Reglement sind max. 50 cm zulässig, es werden jedoch selten breitere als 44 cm verwendet). Schaltungs- und Bremsgriffe sind, soweit vorhanden, seit einigen Jahren als integrierte Einheiten üblich. Es finden ausschließlich mechanische Felgenbremsen Verwendung.

Rennräder haben keine Gepäckträger (auch keine dafür vorgesehene Aufnahmen an Rahmen und Gabel) und Schutzbleche - wenn überhaupt - nur an Trainingsrädern.

Der Radstand beträgt im Allgemeinen 960 bis 1010 mm bei Rahmenhöhen von 55 bis 64 cm, für Frauen existieren veränderte Rahmengeometrien mit auf den speziellen weiblichen Körperbau abgestimmten Winkeln und Längen. Grundsätzlich wird angestrebt, eine den Körpermaßen des Radsportlers angepasste Rahmengeometrie zu wählen; dies geht im Extremfall bis zur Maßanfertigung eines individuellen Rahmens. Spezielle radsportliche Disziplinen bedingen dabei wieder abgewandelte Rahmengeometrien. So besitzen z. B. Kriterium-, Bahn- und Steherrahmen einen kürzeren Radstand und 5-10 mm kürzere Kurbeln.

Rahmen

Bei normalen Straßenmaschinen hat sich der klassische Diamantrahmen durchgesetzt und ist auch lt. UCI-Reglement vorgeschrieben. Bei Zeitfahrmaschinen und Rekordrädern gibt es zwar etwas mehr Freiheiten, aber auch hier muss, wenn das Rad in einem Wettbewerb eingesetzt wird oder eine Rekordfahrt offiziell anerkannt werden soll, der Rahmen "die Form eines Dreiecks erkennen lassen." Diese Bestimmungen sollen Chancengleichheit herstellen, verhindern aber Innovationen. So wurden von der UCI die Stundenweltrekorde der letzten 30 Jahre aberkannt.

Außerhalb des UCI-Reglements, z. B. im Triathlon- Bereich, werden allerdings auch freie Konstruktionen bis hin zu Monocoques aus Verbundwerkstoffen eingesetzt.

Als Rahmenmaterialien finden Stahl, Aluminium, Carbon und Titan Verwendung, alle diese Materialien haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Kombinationen aus mehreren Materialien, etwa Carbon und Titan, sind ebenso gebräuchlich wie die Verwendung von Spezialmaterialien oder Legierungen (Magnesium, V4A, Scandium (Eine Aluminiumlegierung mit geringem Scandiumanteil)). Bei Gabeln hat sich Carbon weithin durchgesetzt, da es Stöße dämpft.

Rahmenmaterial Vorteile Nachteile
Stahl
  • relativ preiswertes Material
  • bei Rahmenbruch Weiterfahrt bedingt möglich
  • erprobte Technik
  • hohe Steifigkeit des Grundmaterials
  • Eigenfederung des Materials
  • Korrosion
  • Verarbeitung von dünnwandigen und hochfesten Rohren nicht einfach
Aluminium
  • relativ preiswertes Material
  • Massenfertigung gut beherrscht
  • leicht
  • korrosionsbeständig
Carbon
  • bei entprechender Verarbeitung sehr leicht und steif
  • keine Korrosionsprobleme
  • dämpft Stöße
  • edle Optik
  • noch teure Fertigung
  • praktisch nicht reparabel
  • empfindlich gegen Schläge und Beulen
Titan
  • korrosionsbeständig
  • leicht
  • edle Optik
  • sehr teure Verarbeitung
  • sehr schwierig zu verarbeiten

Der gerne ins Feld geführte Federungkomfort ist bei Rahmen faktisch nicht messbar. Lediglich Gabeln haben bei Reifeninnendruck von fast 10 Bar eine Auswirkung auf die Weitergabe der Fahrbahnunebenheiten.

Ein normaler Diamantrahmen kann nur zur Seite ausweichen, was eine geringe Verwindungssteifigkeit erfordert, um eine Federung zu erzeugen. Gerade diese bestimmt aber auch die Fahrstabilität, besonders auf Abfahrten. Jedes Rahmenmaterial bietet neben Vorteilen auch Nachteile. Leichte Rahmen haben oft geringe Lenkkopf- und Tretlagersteifigkeiten. Ersteres senkt die Fahrsicherheit, zweiteres die Effizienz des Tretens.

Das Rahmengewicht alleine ist nur ein Teil des Radgewichtes und bestimmt sein Verhalten nur bedingt. Das Einsparen von Masse an rotierenden Teilen ist oft weit sinnvoller als am Rahmen, weil diese Teile immer wieder wesentlich stärker beschleunigt werden müssen als der Rest des Rades.

Laufräder

Die früher üblichen 27" Laufräder mit Schlauchreifen bei Rennrädern werden heute teilweise nicht mehr verwendet, 28" Drahtreifen werden auch bei Profis immer beliebter. Die 28" Räder sind kleiner als 27"!

28" Laufräder sind Reifengröße 622 mm, 27" sind Reifengröße 630 mm.

Bei Schlauchreifen bilden der äußere Mantel und der innere Schlauch eine Einheit. Solche Reifen werden mit speziellen Klebstoffen auf die Felge geklebt - im Gegensatz zu Drahtreifen, die allein durch den Luftdruck und Stahlsaiten auf der Felge gehalten werden. Bei langen Bergabfahrten kann dies aber zu Problemen führen, denn wegen der Bremsbeanspruchung der Felge wird diese stark erhitzt und der Klebstoff kann sich ablösen. Dem Radprofi Joseba Beloki passierte dies während der 9. Etappe der Tour de France 2003, als der Reifen vom Hinterrad sprang und Beloki dadurch schwer stürzte.

Immer beliebter werden die Hochprofilfelgen gegenüber den klassischen Kastenfelgen. Hochprofilfelgen sind besonders steif, aber auch schwerer. Bei Rennen gegen die Uhr werden auch häufig Scheibenräder eingesetzt. Diese vermindern die Luftverwirbelungen an den Speichen, sind aber gegenüber seitlichem Wind sehr anfällig und werden deshalb oft nur hinten eingebaut. Auch abgeflachte Säbelspeichen, die gerne bei Triathlon-Rädern verwendet werden, sollen den Luftwiderstand verringern.

Definitionen

Österreich

Die österreichische Fahrradverordnung ([1],pdf) definiert das Rennrad so:

§ 4 (1) Als Rennfahrrad gilt ein Fahrrad mit folgenden technischen Merkmalen:

  1. Eigengewicht des fahrbereiten Fahrrades höchstens 12 kg;
  2. Rennlenker;
  3. äußerer Felgendurchmesser mindestens 630 mm und
  4. äußere Felgenbreite höchstens 23 mm.

Deutschland

In Deutschland wird das Rennrad in der Straßenverkehrszulassungsordnung nur im Zusammenhang mit lichttechnischen Anlagen an Fahrrädern erwähnt. Er wird dort nicht näher definiert. Bei Rennrädern unter 11 kg Gewicht dürfen für den Betrieb von Scheinwerfer und Schlussleuchte anstelle der Lichtmaschine auch eine oder mehrere Batterien mitgeführt zu werden, der Scheinwerfer und die vorgeschriebene Schlussleuchte brauchen nicht fest am Fahrrad angebracht zu sein, die Scheinwerfer und Schlussleuchte brauchen nicht zusammen einschaltbar zu sein und es darf auch ein Scheinwerfer mit niedrigerer Nennspannung als 6 Volt mitgeführt werden.

Diese Verordnung wird zunehmend weniger anwendbar, da Dynamobeleuchtung mit Akkuunterstützung nicht in diese Definition passen.