„Russisch-Japanischer Krieg“ – Versionsunterschied
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Der japanische Admiral [[Heihachiro Togo]] erhielt Berichte, dass die russische Flotte in [[Port Arthur]] nicht auf einen Angriff vorbereitet wäre. Er wagte daher am Mittag des [[9. Februar]] [[1904]] einen Angriff auf die Festung von See. Die Japaner trafen zuerst auf den kleinen Kreuzer ''Bojarin'', der die gesamte russische Flotte alarmierte. Kurz darauf kam es zum Gefecht, in welchem keine der beiden Seiten die Oberhand gewinnen konnte. Die russische Flotte wurde von den [[Batterie (Militär)|Landbatterien]] der [[Festung]] von Port Arthur unterstützt. Admiral Togo war vom starken Widerstand der Russen überrascht und zog sich nach 40 Minuten vom Schlachtfeld zurück. Die Japaner hatten 90 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen, jedoch war keines ihrer Schiffe ernsthaft beschädigt. Auf russischer Seite waren 150 Matrosen getötet oder verwundet worden. Darüberhinaus waren die Schiffe ''Bajan'', ''Askold'', ''Diana'' und ''Novik'' zum Teil schwer beschädigt. |
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Version vom 9. Juli 2005, 08:37 Uhr
Der Russisch-Japanische Krieg war ein Krieg zwischen Russland und Japan. Der Konflikt begann im Februar 1904 mit dem Angriff auf den Hafen von Port Arthur und endete nach einer Reihe verlustreicher Schlachten im Herbst 1905 mit einer Niederlage der russischen Seite.
Ursachen und Vorgeschichte
Kriegsgrund war das russische Engagement in der Mandschurei, das mit dem japanischen Imperialismus kollidierte.
Japan befand sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts in einer Phase des Umbruchs. Das bis dato isolierte Land erlebte eine Phase der Modernisierung und Annäherung an westliche Sitten, die als Meiji-Restauration bezeichnet wird. Dazu gehörte auch eine Übernahme westlicher außenpolitischer Prinzipien. Die Expansionsbestrebungen richteten sich zuerst auf das Nachbarland Korea. Bereits im Januar 1876 entsandte Japan drei Kanonenboote nach Seoul und erzwang auf diesem Weg ein Handelsabkommen und die Aufnahme diplomatischer Beziehungen.
Da Korea damals ein Vasallenstaat Chinas war, an dem jedoch Japan schon ab dem Ende des 16. Jahrhunderts Interesse und die Öffnung mehrerer koreanischer Häfen im Jahre 1876 im Vertrag von Kanghwa für den Handel erzwungen hatte, führte diese Intervention zum Konflikt mit der chinesischen Regierung in Peking. Der Konflikt mündete 1894 schließlich in den Ersten Japanisch-Chinesischen Krieg, in dem China wegen seines rückständigen Militärs unterlag. Bei den Friedensverhandlungen in Shimonoseki verlangte Japan unter anderem die Abtretung der Liaodong-Halbinsel und des Hafens von Port Arthur. Diese Vertragsbedingung kollidierte jedoch mit den Interessen der russischen Regierung. Russland wollte das chinesische Riesenreich langfristig wirtschaftlich und politisch durchdringen. Mit der Unterstützung Deutschlands und Frankreichs erzwang Russland die Räumung der Liaodong-Halbinsel. Der Konflikt zwischen Japan und Russland erhielt weitere Brisanz durch den 1891 begonnenen Bau der Transsibirischen Eisenbahn, die Russland den schnellen Transport großer Truppenmengen in den Fernen Osten ermöglichen würde.
Im Gegenzug konnte Russland sich die Unterstützung Chinas sichern. Die Beziehungen mündeten in der Unterzeichnung eines Abkommens: Russland sicherte China Rückendeckung für den Fall eines japanischen Angriffs zu und konnte dafür die Transsibirische Eisenbahn durch die Mandschurei verlegen lassen.
Das politische Klima verschlechterte sich jedoch merklich, als Russland am 4. Dezember 1897 den Hafen von Port Arthur am Gelben Meer besetzte. Im März 1898 schließlich pachtete Russland den Hafen und den südlichen Teil der Liaodong-Halbinsel für eine Zeit von 25 Jahren.
Nur 2 Jahre später verstärkte Russland sein militärisches Engagement in China noch weiter und entsandte rund 100.000 Soldaten zur Niederschlagung des Boxeraufstandes und zur Besetzung der gesamten Mandschurei.
Russland intervenierte zunehmend auch in Korea. Durch den Erwerb einer Holzkonzession am Fluss Yalu an der chinesisch-koreanischen Grenze und den Aufbau einer nahezu ausschließlich aus russischen Reservisten bestehenden Unternehmung spitzte sich der Konflikt endgültig zu. Die japanische Öffentlichkeit fasste die Konzentration russischer Truppen in der Mandschurei, in Port Arthur und in Korea als Bedrohung auf.
Am 12. August 1903 forderte der japanische Botschafter den Abzug der russischen Truppen aus der Mandschurei und die Anerkennung der politischen Vorherrschaft Japans in Korea. Die Verhandlungen wurden jedoch von russischer Seite behindert und verzögert.
Am 4. Februar 1904 beschloss eine vom Tennō geleitete Konferenz den Angriff auf die russischen Truppen. Die Kriegserklärung folgte schließlich am 10. Februar 1904, also erst einen Tag nach Beginn der Kriegshandlungen.
Verlauf
Angriff auf Port Arthur
Der Krieg wurde durch Japan mit einem Angriff in der Nacht vom 8. Februar auf den 9. Februar 1904 auf den Hafen Port Arthur ohne vorherige Kriegserklärung begonnen. Die russische Führung rechnete zwar mit einem Angriff, wünschte jedoch, "...dass die Japaner und nicht wir die kriegerischen Operationen eröffnen". Die Vorbereitungen waren überdies nur unzureichend und den zur Wache eingeteilten russischen Booten wurde der Feuerbefehl verweigert. Überdies wurde den Kommandanten der im Hafen liegenden Schiffe die Abdunkelung untersagt. Die nächtliche Annäherung der japanischen Torpedoboote wurde daher zwar bemerkt, es konnten jedoch keine Gegenmaßnahmen mehr eingeleitet werden. Der Angriff wurde mit Torpedos durchgeführt und führte zur Beschädigung der Schlachtschiffe Retvisan und Zessarewitsch sowie des Schweren Kreuzers Pallada. Unerklärlicherweise hatte der japanische Admiral Heihachiro Togo seine Torpedoboote in mehreren Wellen angreifen lassen, weshalb die Russen alle weiteren Anriffe mühelos abwehren konnten.
Gefecht von Tschemulpo
Obwohl der Angriff auf Port Arthur als Beginn des Krieges gilt, so war der Hafen der koreanischen Stadt Tschemulpo (heute: Incheon) das eigentliche Ziel der japanischen Aktionen. Von Tschemulpo aus erfolgte die japanische Invasion der Mandschurei. Zu diesem Zweck entsandte Admiral Togo eine Flotte unter dem Kommando des Konteradmirals Uriu.
Das russische Oberkommando hatte im Vorfeld des sich anbahnenden Krieges versäumt, den schnellen Kreuzer Warjag und das Kanonenboot Korejez in die Flotte von Port Arthur zu integrieren. Beide Boote wurden am 8. Februar 1904 in der Nähe des koreanischen Hafens von Tschemulpo (auch Chemulpo) durch Urius Flotte gestellt. Die Warjag und die Korejez sahen sich einer Übermacht des Panzerkreuzers Asama, fünf kleinen Kreuzern und acht Torpedobooten gegenüber. Die japanische Flotte setzte eine Armee in der Nähe des Hafens ab und forderte die russischen Kommandanten zur Kapitulation auf. Der russische Kommandant Rudneff lehnte dieses Ansinnen ab. Die Warjag und die Korejez lagen inmitten neutraler Schiffe und konnten nicht ohne weiteres angegriffen werden. Allerdings konnten sie in dieser Position auch die Anlandung der Japaner nicht unterbinden. Am Morgen des 9. Februar 1904 kam es schließlich zum Gefecht. Die russischen Schiffe wagten den Ausbruch aus dem Hafen und versuchten in die offene See zu entkommen. Der japanischen Flotte gelang es jedoch, beide Schiffe ins Kreuzfeuer zu nehmen. Das Gefecht dauerte etwa eine Stunde und endete mit einem Sieg der Japaner. Die Warjag erlitt schwere Beschädigungen und verlor 122 Mann an Toten und Verletzten. Die Korejez hatte dieser Übermacht nichts mehr entgegenzusetzen. Beide Schiffe kehrten in den Hafen zurück und wurden dort von ihren Besatzungen selbst versenkt.
Die russische Flotte verlor bis zum Beginn der eigentlichen Kampfhandlungen noch zwei weitere Schiffe durch eigene Minen. Die russische Pazifikflotte war damit weitgehend ausgeschaltet, wodurch die japanischen Truppentransporte in die Mandschurei ungehindert durchgeführt werden konnten.
Schlacht von Port Arthur
Der japanische Admiral Heihachiro Togo erhielt Berichte, dass die russische Flotte in Port Arthur nicht auf einen Angriff vorbereitet wäre. Er wagte daher am Mittag des 9. Februar 1904 einen Angriff auf die Festung von See. Die Japaner trafen zuerst auf den kleinen Kreuzer Bojarin, der die gesamte russische Flotte alarmierte. Kurz darauf kam es zum Gefecht, in welchem keine der beiden Seiten die Oberhand gewinnen konnte. Die russische Flotte wurde von den Landbatterien der Festung von Port Arthur unterstützt. Admiral Togo war vom starken Widerstand der Russen überrascht und zog sich nach 40 Minuten vom Schlachtfeld zurück. Die Japaner hatten 90 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen, jedoch war keines ihrer Schiffe ernsthaft beschädigt. Auf russischer Seite waren 150 Matrosen getötet oder verwundet worden. Darüberhinaus waren die Schiffe Bajan, Askold, Diana und Novik zum Teil schwer beschädigt.
Schlacht im Gelben Meer
Die russische Flotte war nach der Schlacht von Port Arthur relativ untätig im Hafen geblieben. Nachdem der kommandierende Admiral Stepan Ossipowitsch Makarow mit seinem Flaggschiff Petropawlowsk auf eine Mine gefahren und gesunken war, wurde Admiral Witthöft zum neuen Befehlshaber ernannt. Er wollte die Schiffe im Hafen belassen und die Landstreitkräfte mit der Feuerkraft der verbliebenen Schiffe unterstützen. Diese Zurückhaltung wurde jedoch nicht durch den Befehlshaber von Port Arthur, Alexejew, geteilt. Dieser telegraphierte schließlich an den Zar Nikolaus II. persönlich und forderte die Erlaubnis zum Ausbruch. Admiral Witthöft konnte diese Entscheidung nun nicht länger hinauszögern. Am 10. August 1904 wurde der Ausbruchsversuch unternommen. Die russische Flotte sollte die Seeblockade der Japaner durchbrechen und nach Wladiwostok fahren. Die zum Teil beschädigten russischen Schiffe senkten die Geschwindigkeit der gesamten Flotte herab. Admiral Togo missdeutete den Ausbruch zuerst als Angriff und setzte sich zuerst zwischen den Hafen und die Russen. Als der Ausbruchsversuch schließlich erkannt wurde, brauchte es einige Stunden bis sie die russische Flotte eingeholt und gestellt hatten. Das Gefecht begann gegen 17.43 Uhr. Das Feuer richtete sich dabei hauptsächlich auf das Schiff Mikasa, des Admirals Togos, und das russische Flaggschiff Zessarewitsch. Zunächst schien es so, dass die Russen bei Einbruch der Dunkelheit entkommen würden. Gegen Abend detonierten jedoch fast zeitgleich 2 schwere Granaten auf der Brücke der Zessarewitsch. Dabei wurde Admiral Witthöft getötet und nahezu alle weiteren Stabsoffiziere sowie der Steuermann getötet oder schwer verwundet. Die Flotte war praktisch führungslos und da das Ruder der Zessarewitsch verklemmt war, fuhr das Schiff im Kreis und alle folgenden Schiffe, die den Einschlag nicht beobachtet hatten, wendeten ebenfalls. Dies führte zum totalen Chaos und als Konteradmiral Uchtomski das Kommando übernommen hatte, blieb ihm nicht viel übrig als nach Port Arthur zurückzukehren. Einige russische Schiffe waren bereits schwer beschädigt und konnten nur noch neutrale Häfen anlaufen, um sich dort entwaffnen zu lassen. Admiral Togos Flotte war jedoch ebenfalls schwer beschädigt und musste sich zurückziehen. Der Großteil der russischen Schiffe kehrte am nächsten Tag in den Hafen von Port Arthur zurück. Die zur Unterstützung des Geschwaders ausgelaufenen Schiffe der Wladiwostok-Abteilung gerieten ebenfalls in ein Gefecht, bei dem der russische Kreuzer Rurik versenkt wurde. Das russische Pazifikgeschwader griff von nun an nicht mehr in die Kampfhandlungen ein.
In Port Arthur wurden in der Folgezeit viele Geschütze aus den Schiffen ausgebaut und zur Verstärkung der Festung im Landkampf eingesetzt. Der kommandierende japanische General Nogi Maresuke erhielt den Befehl, die Festung so schnell wie möglich zu erobern. Dabei kam es zu einem erbitterten Stellungskrieg um den militärisch wichtigen Hohen Berg (Hügel 203), von dem aus man den gesamten Hafen überblicken konnte. Die russische Führung wollte den Hügel um jeden Preis halten, während die Japaner unter General Nogi Maresuke den Hügel einnehmen mussten bevor die russische Verstärkung eintraf. Während der Belagerung und der zahllosen erfolglosen Angriffe fielen etwa 58.000 Japaner und 38.000 Russen. Nach 154-tägiger Belagerung musste Port Arthur jedoch von General Stoessel am 2. Januar 1905 an die Japaner übergeben werden. Die russischen Schiffe wurden zuvor sämtlichst im Hafen versenkt. Ein Großteil konnte jedoch aus dem flachen Wasser von den Japanern wieder gehoben werden.
Schlacht von Mukden
Die Schlacht bei Mukden (heute Shenyang) war die letzte größere Feldschlacht des russisch-japanischen Krieges in der Mandschurei. Sie dauerte vom 20. Februar bis zum 10. März 1905. Auf russischer wie auf japanischer Seite kämpften jeweils 300.000 Mann. Die Schlacht war damit die größte Feldschlacht der damaligen Zeit.
Nach der vorausgegangen Schlacht von Liaoyang von August bis September 1904 lagen sich beide Armeen gegenüber, ohne dass größere Gefechte stattfanden. Die Schlacht begann schließlich am 20. Februar 1904 mit einer Attacke der japanischen 5. Armee auf die linke Flanke der Russen. Am 27. Februar 1904 griff die japanische 4. Armee auf der rechten Flanke der Russen in das Gefecht ein. Da die russische Armee der Gefahr der Einkesselung entgehen wollte, ordnete General Kuropatkin schließlich den Rückzug in den Norden der Stadt an. Da die russische Front zusehends kollabierte, musste sich die Armee schließlich am 10. März vollkommen aus Mukden zurückziehen.
Die russischen Verluste betrugen 26.500 Tote und etwa 25.000 Verwundete. Etwa 40.000 russische Soldaten waren in Gefangenschaft geraten. Auch die Japaner hatten etwa 41.000 Mann an Toten und Verwundeten zu beklagen.
Aus strategischer Sicht hatte der Verlust der Stadt keine große Bedeutung, jedoch demoralisierte der Rückschlag die gesamte russische Armee.
Schlacht von Tsushima
Im Oktober 1904 wurde die russische Ostseeflotte in Zweites Pazifisches Geschwader umbenannt und unter der Führung des russischen Admirals Sinowi Petrowitsch Roschestwenski nach Wladiwostok entsandt. Während der Fahrt vereinigte sie sich mit dem Dritten Pazifischen Geschwader unter Konteradmiral Nikolai Nebogatov. Dessen Flotte war allerdings eher eine Behinderung, da sie fast ausschließlich aus veralteten Schiffen bestand. Dieser Umstand setzte die Kampfkraft des gesamten Geschwaders herab. Die Flotte sollte ursprünglich Port Arthur aus der Belagerung befreien und das Erste Pazifische Geschwader verstärken. Nach der Eroberung von Port Arthur durch die Japaner erhielt die Flotte aber den neuen Befehl, nach Wladiwostok durchzubrechen.
Die russische Flotte legte dazu eine Strecke von mehr als 18.000 Seemeilen zurück und umrundete dabei Afrika. Unterwegs kam es zum Doggerbank-Zwischenfall, der zu einem diplomatischen Konflikt mit Großbritannien führte.
Das russische Geschwader bestand aus 36 Kampfschiffen, darunter die zur damaligen Zeit modernsten Schlachtschiffe der russischen Marine: Suworow, Borodino, Alexander III. und Orjol.
Die Japaner unter Admiral Heihachiro Togo verfügten über eine Flotte von 5 Schlachtschiffen darunter die Mikasa 10 Panzerkreuzern, 10 Leichten Kreuzer, 21 Zerstörern und 43 Torpedobooten sowie weiteren Hilfsschiffen.
Am Morgen des 27. Mai 1905 wurde die russische Flotte in der Koreastraße nahe der Insel Tsushima von einem japanischen Aufklärer gesichtet. Die Japaner konnten aufgrund ihrer höheren Geschwindigkeit und der besseren Granaten die Schlacht von Anfang an dominieren. Admiral Togo führte unter anderem das Manöver Crossing the T durch, wodurch das jeweilige russische Führungsschiff den Granaten der gesamten japanischen Flotte ausgesetzt war. Dieser geballten Feuerkraft konnte keines der Schiffe auf längere Zeit widerstehen. Die russischen Schlachtschiffe Suworow, Borodino, Alexander III. und Osljabja sanken noch am Abend der Schlacht. Andere Schiffe wurden während der Nacht und am Morgen von den Japanern vernichtet oder zur Aufgabe gezwungen.
Die russische Flotte wurde nahezu vollständig vernichtet und über 5.000 russische Seeleute fielen während der Schlacht oder gingen mit ihren Schiffen unter. Die restlichen Schiffe mit etwa 6.000 Mann Besatzung ergaben sich am Morgen des 28. Mai 1905 der japanischen Flotte. Nur ein Kreuzer und zwei Zerstörer konnten nach Wladiwostok durchbrechen. Sieben Schiffe gelangten in neutrale Häfen und wurden dort entwaffnet.
Auf japanischer Seite waren die Verluste vergleichsweise gering. Das Flaggschiff Mikasa war schwer beschädigt, 3 Torpedoboote waren versenkt und 116 japanische Matrosen getötet worden.
Siehe auch Schlacht von Tsushima.
Ausgang und Folgen
Nach der Schlacht um Port Arthur und den russischen Niederlagen bei Mukden und in der Seeschlacht bei Tsushima nahm der russische Zar ein Vermittlungsangebot des amerikanischen Präsidenten Theodore Roosevelt an. Am 5. September 1905 wurde der Vertrag von Portsmouth unterzeichnet. Russland gab Liaoyang und Port Arthur auf, trat die südliche Hälfte von Sachalin an Japan ab und verließ die Mandschurei. Korea verblieb damit im Einflussbereich von Japan. Dem russische Unterhändler Sergei Juljewitsch Witte war es jedoch gelungen, vergleichsweise milde Vertragsbedingungen auszuhandeln. Der von vielen Japanern als Schande empfundene Vertragsabschluss führte in Japan zu Ausschreitungen mit 17 Toten und mehr als 1.000 Verwundeten.
Der russische Zar musste eine Verfassung erlassen, um der drohenden Revolution entgegenzuwirken. Die revolutionären Bestrebungen in Russland und die Verstrickung in den 1. Weltkrieg führten jedoch unaufhaltsam auf die Oktoberrevolution von 1917 hin, die schließlich zur Absetzung des Zaren führte.
Japan war nach dem Krieg im asiatischen Raum weitgehend isoliert und 1908 wurden japanische Produkte in China boykottiert. Das japanische Militär setzte weiterhin auf den Expansionismus und führte das Land in den Zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und schließlich auch in den 2. Weltkrieg.
Der Erfolg durch den schnellen Angriff auf Port Arthur beeinflusste die japanische Strategie bis zum 2. Weltkrieg. Vom Sieg im russisch-japanischen Krieg bestärkt glaubten sie erneut durch einen ähnlichen Präventivschlag bei Pearl Harbor und der damit verbundenen Vernichtung der wichtigsten Schlachtschiffe von vornherein einen kriegsentscheidenden Vorteil zu haben.
Literatur
- Connaughton, Richard - Rising Sun and Tumbling Bear: Russia's War With Japan, Cassell, 2003, ISBN 0304361844
- Jukes, Geoffrey - The Russo-Japanese War 1904-1905, Motorbooks International, 2002, ISBN 1841764469
- Nowikow-Priboj, Alexej - Tsushima, Volksverlag, 1955, ISBN B0000BM1YK
- Warner, Denis - The Tide at Sunrise: A History of the Russo-Japanese War, 1904-1905, David McKay Co., 1974, ASIN 0883270315