„Recep Tayyip Erdoğan“ – Versionsunterschied
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Im Herbst 1998 trat Erdoğan aus der ''Tugendpartei'' ([[TP]]), der Nachfolgepartei der RP aus und sprach sich für eine Trennung von Kirche und Staat aus. In einem Interview [[2002]] sagte er: ''Ich bin Muslim, doch das ist meine Privatangelegenheit. Der Staat soll gleichen Abstand zu allen Glaubensrichtungen halten.'' |
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[[2001]] gründete Erdoğan die ''Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung'' ([[AKP]]), die den gemäßigten Flügel der im gleichen Jahr verbotenen Tugendpartei in sich aufnahm und einem breiten Spektrum von konservativen Kräften eine politische Heimat bot. Erdoğan selbst übernahm ihren Vorsitz. |
[[2001]] gründete Erdoğan die ''Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung'' ([[Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung|AKP]]), die den gemäßigten Flügel der im gleichen Jahr verbotenen Tugendpartei in sich aufnahm und einem breiten Spektrum von konservativen Kräften eine politische Heimat bot. Erdoğan selbst übernahm ihren Vorsitz. |
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Nachdem die AKP aus den Parlamentswahlen 2002 als Sieger hervorgegangen war, konnte Erdoğan zunächst aufgrund seiner Verurteilung nicht das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen. Erst nachdem ihn eine Gesetzesänderung vom Verbot politischer Betätigung befreit hatte, löste er am 11. März 2003 den Interims-Mininsterpräsidenten [[Abdullah Gül]] ab. |
Nachdem die AKP aus den Parlamentswahlen 2002 als Sieger hervorgegangen war, konnte Erdoğan zunächst aufgrund seiner Verurteilung nicht das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen. Erst nachdem ihn eine Gesetzesänderung vom Verbot politischer Betätigung befreit hatte, löste er am 11. März 2003 den Interims-Mininsterpräsidenten [[Abdullah Gül]] ab. |
Version vom 23. Februar 2004, 18:19 Uhr
Recep Tayyip Erdoğan (* 26. Februar 1954 in Istanbul) ist seit 11. März 2003 Ministerpräsident der Türkei.
Erdoğan wurde als Sohn eines vom Schwarzen Meer zugewanderten Seemanns in Kasımpaşa, einem Istanbuler Armenviertel geboren. Als Jugendlicher begann er eine vielversprechende Karriere als Fußballer, die aber abbrechen musste, da sein Vater aus religiösen Gründen gegen das Tragen kurzer Hosen war.
Er studierte Politik und Wirtschaft in Istanbul und arbeitete nach Abschluss des Studiums zunächst als Angestellter der Verkehrsbetriebe und danach als selbständiger Unternehmer.
Schon Mitte der siebziger Jahre war er der Jugendorganisation der islamistischen Nationalen Heilspartei MSP beigetreten. Dort brachte er es bald zum Vorsitzenden für Istanbul.
Durch den Militärputsch von 1980 und das darauf folgende Parteienverbot wurde seine politische Laufbahn unterbrochen, doch schon 1983 wurde er in der Wohlfahrtspartei (RP) des ehemaligen MSP-Führers Necmettin Erbakan wieder politisch aktiv.
Nach dem Wahlsieg der RP bei den Kommunalwahlen von 1994 wird Erdoğan Bürgermeister von Istanbul. In diesem Amt versucht er das Leben der Stadt nach islamischen Regeln zu ordnen, indem er beispielsweise eigene Badestrände für Frauen oder getrennte Schulbusse für Buben und Mädchen einführt.
Die Eröffnung einer Stadtratssitzung mit einem Koran-Zitat brachte ihn in Konflikt mit der Staatsanwaltschaft. 1998 wurde er zu einer Gefängnisstrafe wegen Volksverhetzung verurteilt, nachdem er öffentlich ein Gedicht des Nationaldichters Ziya Gökalp zitiert hatte. Er musste die Strafe 1999 allerdings nur teilweise abbüßen.
Im Herbst 1998 trat Erdoğan aus der Tugendpartei (TP), der Nachfolgepartei der RP aus und sprach sich für eine Trennung von Kirche und Staat aus. In einem Interview 2002 sagte er: Ich bin Muslim, doch das ist meine Privatangelegenheit. Der Staat soll gleichen Abstand zu allen Glaubensrichtungen halten.
2001 gründete Erdoğan die Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (AKP), die den gemäßigten Flügel der im gleichen Jahr verbotenen Tugendpartei in sich aufnahm und einem breiten Spektrum von konservativen Kräften eine politische Heimat bot. Erdoğan selbst übernahm ihren Vorsitz.
Nachdem die AKP aus den Parlamentswahlen 2002 als Sieger hervorgegangen war, konnte Erdoğan zunächst aufgrund seiner Verurteilung nicht das Amt des Ministerpräsidenten übernehmen. Erst nachdem ihn eine Gesetzesänderung vom Verbot politischer Betätigung befreit hatte, löste er am 11. März 2003 den Interims-Mininsterpräsidenten Abdullah Gül ab.
Literatur
Michael Thumann: Der "schwarze Türke". In: Die Zeit 36/2003