„Kung Fu To'A“ – Versionsunterschied
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[[File:FalconWithYinAndYang.jpg|thumb|Ein Falke mit gespreizten Flügeln zählt zu den häufigsten Symbolen des Kung Fu To'A. In seinen Krallen findet man meist Erdkugeln oder das Zeichen für Yin und Yang.]] |
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Zu den häufigsten Symbolen im Kung Fu To'A zählen Abbildungen eines Falken mit offenen Flügeln. Dies könnte seinen Ursprung in einer Geschichte über den Simorgh haben, in der es heisst, der Simorgh würde mit seinem Flügelschlag die Samen des Baumes des Lebens über die ganze Welt verteilen. Darüberhinaus gelten Falken als überaus wachsam und scharfsinnig. |
Zu den häufigsten Symbolen im Kung Fu To'A zählen Abbildungen eines Falken mit offenen Flügeln. Dies könnte seinen Ursprung in einer Geschichte über den Simorgh haben, in der es heisst, der Simorgh würde mit seinem Flügelschlag die Samen des Baumes des Lebens über die ganze Welt verteilen. Darüberhinaus gelten Falken als überaus wachsam und scharfsinnig. |
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Ein weiteres Symbol ist ein stilisierter kreisförmig angeordneter persischer Schriftzug, der soviel bedeutet wie "Welt von Körper und Geist". |
Ein weiteres Symbol ist ein stilisierter kreisförmig angeordneter persischer Schriftzug, der soviel bedeutet wie "Welt von Körper und Geist". |
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File:KungfuToaBadge.jpg|Aufnäher auf dem Rücken einer Kung Fu To'A Trainingsjacke. |
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Version vom 2. November 2009, 10:43 Uhr
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Zusammenfassung
Kung Fu To'A ist eine persische Kampfkunst, die in den 1960er Jahren von Ibrahim Mirzaii entwickelt wurde. Der Begriff "Kung Fu To'A" setzt sich zusammen aus
- Kung: harte Arbeit
- Fu: Der Weg, die Art und Weise
- To'A: altpersisch für "komm mit".
Das System des Kung Fu To'A besteht aus ca. 73000 Hand- und Fußtechniken. Es besticht vor allem durch dynamische wellenförmige Bewegungen und kräftige Akzentuierung der Techniken, die oft über eine Drehung kraftvoll enden (diese besonders kräftige Endung einer Technik bezeichnet man im Kung Fu To'A als "Schock").
Historisches
Kung Fu To'A wurde in den 1960er Jahren von Ibrahim Mirzaii im Iran entwickelt und basiert auf den Grundprinzipien traditioneller asiatischer Kampfkünste.
Mirzaii interessierte sich bereits in jungen Jahren sehr für Kampfkünste. Schah Reza Pahlavi finanzierte Mirzaii eine Reise durch Asien, um sich verschiedene Kampfkünste anzueignen und aus diesem Wissen einen neuen Stil zu entwickeln. Seine Reise bildete den Grundstein für das von ihm kreierte Kung Fu To'A.
Während der iranischen Revolution im Jahre 1978/1979 wurde der Schah gestürzt. Kung Fu To'A wurde ab diesem Zeitpunkt im Iran verboten. Viele trainierten weiterhin im Geheimen, andere flüchteten bereits während der Revolution ins Ausland. So breitete sich dieser Stil im Laufe der Jahre weltweit aus. Wenige Jahre nach der Revolution überlebte Mirzaii ein Attentat, woraufhin er ins Ausland floh. Der heutige Aufenthaltsort von Großmeister Mirzaii gilt noch immer als unbekannt. Er selbst nahm von Kung Fu To'A Abstand bzw. kreierte neue Stile namens Kun Kafu Tawan und Par Za Bal auf To'A aufbauend. Er vertrat die Ansicht, Kung Fu To'A solle nicht mehr unterrichtet werden, woraufhin sich einige Kung Fu To'A Meister von Mirzaii distanzierten. Nichts desto trotz gilt Mirzaii als außerordentlich charismatische Persönlichkeit.
Heute gibt es Kung Fu To'A Schulen auf der ganzen Welt, darunter in Deutschland, Italien, Portugal, Türkei und Kanada. Vor einigen Jahren wurde dieser Stil auch im Iran wieder legalisiert und findet dort wie damals weiten Zuspruch. Dennoch zählt Kung Fu To'A nach wie vor zu den eher unbekannteren Stilen des Kung Fu. Durch zahlreiche Spielfilme hat z.B. das Shaoling Kung Fu einen sehr viel höheren Bekanntheitsgrad erlangt.
Die sieben Formen

Im Kung Fu To'A gibt es sieben Formen. Statt "Form" ist auch der Begriff "Kata" oder "Linie" üblich. Eine Form entspricht einem einstudierten Bewegungsablauf, zusammengesetzt aus vielen verschiedenen Techniken, die der Verteidigung und dem Angriff dienen. Jede dieser Formen wird von mindestens einem Meister geprüft. Bei Bestehen einer Prüfung erhält der Schüler einen Streifen auf seiner Kung Fu-Jacke.
Alle sieben Formen beschäftigen sich über die Physis hinaus immer auch mit einem bestimmten philosophischen Thema.
Ana To'A
Ana To'A ist die erste Stufe des Kung Fu To'A. Sie führt durch ihre harmonischen Bewegungen die Schüler und Schülerinnen (Kung Fu Ka) an die Harmonie zwischen Körper und Geist heran. Sie öffnen ihr Bewusstsein für ihren Körper, ihre Mitmenschen, ihre Umwelt und das Universum. Ana To'A hilft dabei, ein Gleichgewicht zwischen Körper und Geist herzustellen. Ana To´A besteht aus 515 Techniken, Kombinationen und Reaktionen. Charakteristisch für diese Form ist die wellenförmige Ausführung der Bewegungen, welche auf den Prinzipien der Geometrie basiert, sowie auf der Bewegung entgegengesetzt der intuitiven körperlichen Bewegung, während Energie frei aus den SchülerInnen heraus ins Universum strömt.
Ata Do
Für die 2. Stufe des Kung Fu To´A sind die unwellenförmigen Bewegungen und schnelle Drehungen charakteristisch. Ata Do vermittelt den Kung Fu Kas eine neue Sichtweise. Mit ihr beginnt ein Kung Fu Ka, sich mit dem Geheimnis der Schöpfung und des Seins bzw. des Nicht-Seins auseinanderzusetzen. Ata Do setzt sich aus 312 Techniken, Kombinationen und Reaktionen zusammen. Das Ziel ist die Rückkehr der Bewegung und der Energie aus dem Universum zurück zu den Gedanken des Daseins.
Suto
Durch die 3. Stufe des Kung Fu To'A wird ein Kung Fu Ka an die Grenzen des logischen Denkens herangeführt. Die Kung Fu Ka übertreten die Grenzen ihrer Vertrautheit. Sie setzen sich mit ihren Ängsten auseinander und beginnen zu lernen, wie man sie überwindet.
Sam Sama E
bedeutet "Suchen" - suchen nach Fragen und Antworten auf das Dasein des Menschen. Was ist der Mensch? Woraus besteht er? Ist seine Geburt der Anfang oder beginnt seine Existenz bereits früher? Ist seine Geburt das Sein oder das Nicht-Sein? Oder ist das Sein und das Nicht-Sein gleich? Wozu gibt es den Zyklus des Menschen? Was sind die Folgen des Menschen? Ist der Mensch, wie er uns heute erscheint real oder handelt es sich nur um die menschliche gewachsene Kultur? Sam Sama E besteht aus 5011 Techniken, Kombinationen und Reaktionen. Diese Form reift Körper und Geist.
Mayana
bedeutet "Du und ich und unsere Natur" - die Natur unserer Wesen, die sich begegnen.
Kuanna & West Mayana
Die 6. Stufe des Kung Fu To'A besteht aus zwei Formen: Kuanna und West Mayana. Kuanna und West Mayana beschäftigen sich mit dem Lösen des Rätsels, dem Erlangen eines klaren Geistes und der Überwindung der Grenzen des Verstandes. Kuanna und West Mayana setzen sich aus 8765 Techniken, Kombinationen und Reaktionen zusammen und sorgen für die Bildung geistiger und körperlicher Kultur in hohem Maße.
Waima Bato
Die Techniken der 7. Form gelten auch als die Krallen des Todes. Die Hüter des Wissens über die sieben Stufen des Kung Fu To'A bitten um Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Sie treten ein für die Suche nach den Wurzeln des Menschen, seines Daseins und Handelns, sowie für die Erforschung und Beobachtung des Menschen. Waima Bato besteht aus 3301 Techniken, Kombinationen und Reaktionen.
Gürtel

Der Gürtel ist aus rotem Stoff und hat in seiner Mitte einen breiten farbigen Streifen. Je nach Grad des Schülers kann dieser Mittelstreifen die Farben weiss, grün, braun oder schwarz annehmen.
Die Farben richten sich dabei nach dem Leben eines Baumes:
der Schüler beginnt mit einem weissen Gürtel - weiss wie ein Samen in der Erde, aus dem einmal ein Baum gedeihen soll. Der zweite Gürtel ist grün - wie der Spross, der aus dem Samen keimt, aus dem Boden treibt und Richtung Sonne wächst. Der dritte Gürtel ist braun - wie der Stamm eines ausgewachsenen Baumes, der Stürmen trotzt. Der letzte Gürtel ist schwarz - wie ein verdorrter Baum, der dennoch nicht tot ist: er trägt sein Wissen, seine Weisheit und seine Erfahrungen aus seinem Leben in sich. Wenn er eines Tages vergeht und wieder Teil des Bodens wird, aus dem er gewachsen ist, gibt er seine Erfahrung als Nahrung an die jüngeren Bäume in seiner Umgebung weiter und verschwindet somit doch nicht ganz.
Bei einem zusammengelegten Gürtel sieht man auf einer Seite drei unterschiedlich große weiße Falten. Diese stehen für "Gut reden. Gut Denken. Gut Handeln."
Philosophie
Kung Fu ist die Welt der Bewegung, Bewegung der Mächtigkeit, Bewegung der Schönheit, Bewegung der absoluten Gerechtigkeit und Menschlichkeit, Bewegung zur Gesundheit der Gesellschaft, Kung Fu ist eine Bewegung zum reinen Gedanken, dessen Geheimnis in der Sprache der Seele liegt. Hiermit ist der Weg des Herzens gemeint, d.h. das (Wieder-)Entdecken des reinen Wissens, welches wir bereits in uns tragen. Kung Fu To'A geht diesen Weg über das "Tor" des Körpers. Es geht darum mit Hilfe von kraftvoller Bewegung des Kung Fu den Mut und die Stärke zu erlangen, Bekanntes und Vertrautes loszulassen, sich selbst neu kennenzulernen und dabei das gesamte Spektrum der eigenen Seele zu erkennen.
Ein weiterer unterstützender Weg zu dieser Selbsterkenntnis ist der der Meditation. Die Meditation dient der Reinigung des Geistes, der Befreiung von Gedanken zur Erhöhung der Präsenz und der Auseinandersetzung mit dem Ego.
Im Kung Fu To'A heisst es, man könne nur den Kampf des Lebens verlieren. Gemeint ist nicht das Sterben, sondern dass unser Leben vertan sein kann, wenn wir nicht den Mut finden können, uns auf den Weg des Herzens zu begeben.
Vogelgespräche - der Simorgh
Die Vorgelgespräche ("Manteq-ot-teir") von Fariduddin Attar ist eine persische Geschichte darüber, wie 1000 Vögel zu einer Reise durch sieben Täler aufbrechen um den Simorgh - den Vogelkönig - zu finden. Jedes der sieben Täler ist eine Hürde und lehrt die Vögel etwas über sich selbst und darüber, welche ihrer Eigenschaften sie hinter sich lassen müssen, um den Simorgh zu erreichen.
Von den 1000 Vögeln erreichen letztlich nur 30 ihr Ziel und erkennen dort angekommen, dass sie selbst der Simorgh sind.
Der Begriff Simorgh setzt sich aus den persischen Worten für "dreissig" (si) und "Vögel" (murgh) zusammen.
Symbolik

Zu den häufigsten Symbolen im Kung Fu To'A zählen Abbildungen eines Falken mit offenen Flügeln. Dies könnte seinen Ursprung in einer Geschichte über den Simorgh haben, in der es heisst, der Simorgh würde mit seinem Flügelschlag die Samen des Baumes des Lebens über die ganze Welt verteilen. Darüberhinaus gelten Falken als überaus wachsam und scharfsinnig.
Ein weiteres Symbol ist ein stilisierter kreisförmig angeordneter persischer Schriftzug, der soviel bedeutet wie "Welt von Körper und Geist".
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Aufnäher auf dem Rücken einer Kung Fu To'A Trainingsjacke.
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Kreisförmig angeordneter persischer Schriftzug, welcher "Welt von Körper und Geist" bedeutet.
Techniken
Wer den Schock in seinen Techniken einsetzen kann, muss nicht besonders kräftig sein. Durch Schnelligkeit und Präzision wird über die Drehung einer Technik bereits maximale Kraft auf den Gegner übertragen.
Wozu die Drehungen einer Technik wie z.B. dem Fauststoß (Matto) gut sind, zeigt ein einfaches Experiment: man stellt sich in den Sand und versucht zunächst einen Stock gerade in den Boden zu stoßen. Beim zweiten Mal stößt man den Stock mit einer Drehbewegung in den Boden. Man stellt fest, dass man im zweiten Versuch mit weniger Kraftaufwand den Stock tiefer in den Boden stecken kann.
Darüberhinaus erlernt man, Techniken ineinanderüberfließen zu lassen: man nutzt die Energie der eigenen letzten Technik oder die Energie des Gegners und investiert sie in die eigene nachfolgende Technik. Dies muss man besonders in den höheren Formen beherrschen, da diese sehr lang sind und sie sich nur mit dem korrekten Einsatz der Dynamik und einer guten Atemtechnik bewältigen lassen.
Quellen
- Karate Budo Journal, Ausgabe unbekannt, Artikel "Kung-Fu ToA - Aus der Unendlichkeit des Universums", S.57 ff.
- http://www.kungfu-toa.de
- Kampfkunst International, Ausgabe 05/03, Artikel "Kung Fu Toa - Persisches Kung-Fu", S.16-20.
- http://www.irania.eu/Gedichte/attarmanteq.html