„Ginseng“ – Versionsunterschied
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Die Bezeichnung Ginseng leitet sich vom Chinesischen ''renshen'' (Mensch Wurzel) ab. |
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Die Bezeichnung Panax für die Pflanze leitet sich über das Lateinische vom Griechischen ''panax'' her, was so viel wie Allheilmittel bedeutet, und wird zurückgeführt auf den Namen [[Panakeia]], einer Tochter des [[Asklepios]], dem griechischen Gott der Heilkunst. |
Die Bezeichnung Panax für die Pflanze leitet sich über das Lateinische vom Griechischen ''panax'' her, was so viel wie Allheilmittel bedeutet, und wird zurückgeführt auf den Namen [[Panakeia]], einer Tochter des [[Asklepios]], dem griechischen Gott der Heilkunst. |
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Version vom 1. November 2009, 12:00 Uhr
Ginseng | ||||||||||||
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![]() Eingelegte Ginsengwurzeln auf einem Markt in Seoul | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Panax ginseng | ||||||||||||
C.A.Mey. |

Als Ginseng (chinesisch 人參, Pinyin rénshēn; auch Gilgen, Samwurzel, Kraftwurz; wissenschaftlicher Name Panax ginseng C. A. Meyer) wird die rübenartige Wurzel des Panax bezeichnet, einem Araliengewächs, das hauptsächlich in Gebirgs- und Waldregionen in Korea, im nordöstlichen China und im östlichen Sibirien vorkommt. Neben dem echten Ginseng werden noch einige verwandte oder ähnliche Pflanzen ebenfalls als Ginseng bezeichnet.
Die Bezeichnung Ginseng leitet sich vom Chinesischen renshen (Mensch Wurzel) ab. Die Bezeichnung Panax für die Pflanze leitet sich über das Lateinische vom Griechischen panax her, was so viel wie Allheilmittel bedeutet, und wird zurückgeführt auf den Namen Panakeia, einer Tochter des Asklepios, dem griechischen Gott der Heilkunst.
Der Panax erreicht etwa eine Größe von 80 cm, er hat langgestielte, fünffingrige Blätter und kleine weißlich-grüne in Dolden stehende Blüten, die später scharlachrote Beeren bilden.
Pharmazeutische Verwendung
Als Medizin verwendet werden die Wurzeln der 4–7 Jahre alten Pflanzen. Je nach Verarbeitung unterscheidet man zwei Sorten:
- der weiße Ginseng: die Wurzel wird nach der Ernte geschält, gebleicht und getrocknet. Heutzutage gibt es aber auch weißen Ginseng, der nicht geschält und gebleicht wird, dadurch behält er mehr Inhaltsstoffe.
- der rote Ginseng: die frische Wurzel wird nach der Ernte mit Wasserdampf behandelt und dann getrocknet
Pharmakologisch betrachtet besteht kein qualitativer Unterschied zwischen beiden. Die Bezeichnung der Droge ist Ginseng Radix.
Die dem Ginseng zugeschriebene gesundheitliche Bedeutung beruht unter anderem auf den enthaltenen Saponinen. Es handelt sich vorwiegend um Triterpene vom Dammaren-Typus mit Ginsenosiden als Hauptkomponente. Das Europäische Arzneibuch gibt einen Mindestgehalt von 0,4% Ginsenosid Rg1 und Rb1, bezogen auf die getrocknete Droge, vor.
Ginsenganbau
Schon früh nutzten die Koreaner den in der Wildnis ausgegrabenen Ginseng (koreanisch: 人參, gelesen: 인삼 = insam) zu medizinischen Zwecken. Um eine ausreichende Versorgung zu gewährleisten, begannen sie mit dem Anbau, der wiederum zur Entwicklung von Methoden zur Lagerung und Verarbeitung führte. Roter Ginseng wurde erstmals 1080 in der Goryeo-Zeit hergestellt. 1556, während der Joseon-Dynastie, wurde die Produktion seitens der Regierung kontrolliert. Der Ginseng-Anbau ist mühsam und erfordert neben den notwendigen Kenntnissen vor allem Geduld. Auf dafür geeigneten Böden wird die Pflanze unter Abdeckungen gezogen, die vor der Sonne schützen - wilder Ginseng wächst ausschließlich in schattigen Wäldern. Nach frühestens drei Jahren können die Wurzeln geerntet werden. Je älter die Pflanze, desto besser. Daher ist eine optimale Wirkung erst nach 6-7 Jahren zu erwarten. Begehrt ist wilder Ginseng, dem größere Heilkraft nachgesagt wird. Für große Wurzeln, die entsprechend oft zehn Jahre und älter sind, werden stolze Preise gezahlt. Zur Herstellung von rotem Ginseng wird frischer Ginseng nach dem Dämpfen so lange getrocknet, bis der Wassergehalt weniger als 14 Prozent beträgt. Während des Trocknens verändern die Wurzeln ihre Farbe und werden hart und dunkelbraun. Der niedrige Wassergehalt schützt vor Verunreinigungen, Schimmel und Bakterien und ermöglicht eine leichte Lagerung und einen einfachen Transport.
Die weltweit größte Produktionsstätte für roten Ginseng ist die KGC Ginseng-Fabrik im Buyeo-gun, Provinz Chungcheongnam-do, Südkorea. Ginseng wird zu einer Vielzahl von Produkten verarbeitet. An erster Stelle steht Tee, einmal als Instant-Pulver in Portionstütchen und dann als dickes, sirupähnliches Konzentrat, das bitter schmeckt und traditionell mit Honig gesüßt wird. Mit Alkohol aufgesetzt ergibt Ginseng einen wohlschmeckenden Schnaps. Ginseng-Kapseln und Ginseng-Seife sind weitere Produkte. Laut einer Untersuchung ist roter Ginseng das bei Touristen beliebteste Mitbringsel aus Korea. Eine neuere Entwicklung aus Korea ist der Zusatz von Ginseng in Kaffee. Der sogenannte Ginsengkaffee wird in Fernost und auch in Europa als Alternative zu herkömmlichen Kaffee herangezogen. Bei einem hohen Kaffeekonsum setzt man mit Ginsengkaffee auf die beruhigende Wirkung des Ginseng, welcher die Nerven schont. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass das Koffein die Wirkung des Ginseng unterdrückt. Mediziner vermeiden die gleichzeitige Einnahme von Ginseng und Koffein.
Bereits vor fast 30 Jahren wurde mit dem Ginsenganbau in Deutschland begonnen. In der Lüneburger Heide (Walsrode-Bockhorn) gelang es Anfang der 80er-Jahre, echten koreanischen Ginseng zu kultivieren. Auch in Brandenburg und in der Schweiz wird Ginseng 'biologisch' angebaut. In Brandenburg (Gräfendorf) wird Panax ginseng C.A. Meyer seit 10 Jahren biologisch angebaut.
In den USA wird Panax quinquefolius, auch bekannt als American Ginseng und oft mit seinen chinesischen Namen Huaqishen (chinesisch 花旗參, Pinyin huāqíshēn) oder Xiyangshen (chinesisch 西洋參, Pinyin xīyángshēn) angebaut, vor allem in Wisconsin.[1].
Wirkung
Ginsengpräparate sind als Tonikum und Geriatrikum im Handel. Ginseng wird angewendet als Stärkungs- und Kräftigungsmittel bei Müdigkeits- und Schwächegefühlen sowie bei nachlassender Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit (siehe auch Deutsches Arzneibuch oder Europäisches Arzneibuch).
Ginseng-Präparate sind gering an Nebenwirkungen. Bei Symptomen wie dauerhafter Müdigkeit und Schwäche sollten ernsthafte Krankheiten durch einen Arzt ausgeschlossen werden.
Ginsengpräparate beeinflussen die Blutgerinnung und können zu einer verlängerten Blutungszeit führen. Deshalb ist vor operativen Eingriffen die Einnahme dem Chirurgen mitzuteilen.
Weblinks
- http://www.dshs-koeln.de/biochemie/rubriken/07_info/ginseng.pdf (PDF-Datei; 416 kB)
- http://www.joergo.de/ginseng.htm (Langer Artikel über die Pflanze und deren Wirkstoffe)
- http://heilpflanzen-welt.de/buecher/BGA-Kommission-E-Monographien/ginseng-radix-ginsengwurzel.htm (Monographie Ginsengwurzel)
- Zusammenfassungen wissenschaftlicher Studien [2]zur Wirkweise von Ginseng
Einzelnachweise