Zum Inhalt springen

„Manihi“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K doppelte geokoords entfernt, Kleinigkeiten
Geologie
Zeile 18: Zeile 18:
}}
}}


'''Manihi''' (andere Namen: ''Manuhi, Oahe''; alter Name: ''Waterlandt'') ist ein flaches [[Atoll|Korallenatoll]] in der Nordwestgruppe des [[Tuamotu-Archipel]]s im [[Pazifischer Ozean|Südpazifik]]. Geografisch zählt das Atoll zur Untergruppe der König-Georg-Inseln ([[Îles du Roi Georges]]). Die nächste bewohnte Insel ist [[Ahe]], 14 km im Westen gelegen.
'''Manihi''' (andere Namen: ''Manuhi, Oahe''; alter Name: ''Waterlandt'') ist ein flaches Korallenatoll in der Nordwestgruppe des [[Tuamotu-Archipel]]s im [[Pazifischer Ozean|Südpazifik]]. Geografisch zählt das Atoll zur Untergruppe der König-Georg-Inseln ([[Îles du Roi Georges]]). Die nächste bewohnte Insel ist [[Ahe]], 14 km im Westen gelegen.


==Geografie==
==Geografie==
Das geologisch recht alte Atoll besteht nur noch aus einem dichten Kranz von über 100 Koralleninselchen ([[Motu (Insel)|Motus]]), die zusammen eine Landfläche von knapp 13 km² haben. Der Zentralberg vulkanischen Ursprunges ist bereits vollständig versunken. In der 160 km² großen, ovalen und mit bis zu 100 m verhältnismäßig tiefen [[Lagune]] liegen mehrere Korallenriffe. Die einzige befahrbare Passage zum Pazifischen Ozean, Passe de Turipaoa, befindet sich im Südwesten und ist bis zu 60 m tief.
Manihi und die Nachbarinsel Ahe liegen auf dem 2.760 m hohen „Ahe Seamount“, der aus einem [[Hot Spot (Geologie)|Hot Spot]] der [[Pazifische Platte|Pazifischen Platte]] entstanden ist. Der unterseeische Berg hat sich durch [[Tektonik|tektonische Prozesse]] abgesenkt und ragt heute nicht mehr über den Meeressspiegel hinaus.<ref>http://earthref.org/cgi-bin/er.cgi?s=sc.cgi?id=SMNT-144S-1461W</ref> Von dem [[Atoll]] ist lediglich der dichte Kranz von über 100 Koralleninselchen ([[Motu (Insel)|Motus]]) verblieben, die zusammen eine Landfläche von knapp 13 km² haben. In der 160 km² großen, ovalen und mit bis zu 100 m verhältnismäßig tiefen [[Lagune]] liegen mehrere Korallenriffe. Die einzige befahrbare Passage zum Pazifischen Ozean, Passe de Turipaoa, befindet sich im Südwesten und ist bis zu 60 m tief.


==Politik und Verwaltung==
==Politik und Verwaltung==

Version vom 8. Mai 2009, 10:33 Uhr

Manihi
NASA-Bild von Manihi
NASA-Bild von Manihi
NASA-Bild von Manihi
Gewässer Pazifischer Ozean
Archipel Tuamotu-Archipel
Geographische Lage 14° 26′ S, 146° 4′ WKoordinaten: 14° 26′ S, 146° 4′ W
Manihi (Französisch-Polynesien)
Manihi (Französisch-Polynesien)
Anzahl der Inseln ---
Hauptinsel ---
Landfläche 13 km²dep1
Lagunenfläche 160 km²dep1
Einwohner 789 (2007)
Lage von Manihi (1)
Lage von Manihi (1)
Lage von Manihi (1)

Manihi (andere Namen: Manuhi, Oahe; alter Name: Waterlandt) ist ein flaches Korallenatoll in der Nordwestgruppe des Tuamotu-Archipels im Südpazifik. Geografisch zählt das Atoll zur Untergruppe der König-Georg-Inseln (Îles du Roi Georges). Die nächste bewohnte Insel ist Ahe, 14 km im Westen gelegen.

Geografie

Manihi und die Nachbarinsel Ahe liegen auf dem 2.760 m hohen „Ahe Seamount“, der aus einem Hot Spot der Pazifischen Platte entstanden ist. Der unterseeische Berg hat sich durch tektonische Prozesse abgesenkt und ragt heute nicht mehr über den Meeressspiegel hinaus.[1] Von dem Atoll ist lediglich der dichte Kranz von über 100 Koralleninselchen (Motus) verblieben, die zusammen eine Landfläche von knapp 13 km² haben. In der 160 km² großen, ovalen und mit bis zu 100 m verhältnismäßig tiefen Lagune liegen mehrere Korallenriffe. Die einzige befahrbare Passage zum Pazifischen Ozean, Passe de Turipaoa, befindet sich im Südwesten und ist bis zu 60 m tief.

Politik und Verwaltung

Politisch gehört die Insel zum französischen Überseeland (Pays d'outre-mer - POM) Französisch-Polynesien und ist damit der EU angegliedert. Sie wird durch eine Unterabteilung (Subdivision administrative des Îles Tuamotu-Gambier) des Hochkommissariats von Französisch-Polynesien (Haut-commissariat de la République en Polynésie française) mit Sitz in Papeete verwaltet. Zusammen mit dem benachbarten Ahe bildet die Insel die politische Gemeinde Manihi (Commune de Manihi) mit insgesamt 1.230 Einwohnern, von denen 789 auf Manihi selbst entfallen.[2] Amtssprache ist Französisch. Währung ist (noch) der an den Euro gebundene CFP-Franc. Einziger Ort ist Turiopaoa im Südwesten mit etwa 400 Einwohnern. Auf einigen weiteren der mit Kokospalmen und anderer tropischer Vegetation dicht bewachsenen Motus, insbesondere im Süden und Westen des Ringes, liegen einzelne Streusiedlungen.

Infrastruktur

Auf dem Motu Tihohora, nördlich des Strömungskanals, liegt der erst 1994 eröffnete Flugplatz Manihi (ICAO-ID: NTGI), nicht mehr als eine 930 m lange Asphaltlandebahn, die nur von Kleinflugzeugen der Air Tahiti angeflogen wird. Auf dem gleichen Motu befindet sich auch die z. Zt. einzige Hotelanlage der Insel, Pearl Beach Manihi Resort. Ansonsten ist die Infrastruktur den Bedürfnissen des Tourismus nur wenig angepasst. Es gibt zwar eine Post (mit Satellitentelefon) sowie einige kleine Läden mit beschränktem Angebot, Restaurants, Bars und eine Bank fehlen jedoch. Das Atoll ist bei Tauchern für die reichhaltige und interessante Unterwasserfauna bekannt, unter anderem sind zahlreiche Mantas und Adlerrochen, Meeresschildkröten, Barrakudas sowie Grau- und Hammerhaie zu sehen.

Manihi gilt als der Ursprung der Zucht schwarzer Perlen in Polynesien, heute das wirtschaftliche Standbein der Insel. In der Lagune sind mehrere schwimmende Perlenfarmen verankert.

Geschichte

Im Norden des Inselringes, auf dem Motu Tokivera, und im Süden, auf dem Motu Kamoka, gibt es aus Korallenblöcken errichtete Zeremonialplattformen (Marae) der polynesischen Ureinwohner. Das Alter der Anlagen ist nicht bekannt, da die Tuamotu-Inseln bislang archäologisch kaum erforscht sind.

Die Holländer Willem Cornelisz Schouten und Jacob Le Maire waren die ersten Europäer, die 1616 mit ihren Schiffen Eendracht und Hoorn Manihi erreichten. Sie tauften die Insel „Waterlandt“.

Während seiner Weltumseglung mit den Schiffen Dolphin und Tamar landete im Juni 1765 der britische Entdecker John Byron auf Manihi. Er nannte die Insel „Prince of Wales Island” nach dem späteren König Georg IV.

Bildergalerie

Einzelnachweise

  1. http://earthref.org/cgi-bin/er.cgi?s=sc.cgi?id=SMNT-144S-1461W
  2. Institut Statistique de Polynésie Française (ISPF) - Recensement de la population 2007

Siehe auch