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„Bahnstrecke Dorndorf–Kaltennordheim“ – Versionsunterschied

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Bis 1990 herrschte auf der Strecke ein starker Berufs- und Güterverkehr, bedingt durch die Kaliwerke im Werratal sowie viele kleineren Industriebetriebe. Als dieser nach der Deutschen Wiedervereinigung fast vollständig zusammenbrach, war das Ende nicht mehr aufzuhalten. Der Güterverkehr nach Kaltennordheim endete offiziell zum 31. Dezember 1994, der Personenverkehr wenig später am 31. Mai 1997. In den Folgejahren verkehrten noch einige dampflokbespannte Sonderzüge (letztmalig an [[Christi Himmelfahrt]] 2002), bevor die Feldabahn am 31. August 2003 endgültig stillgelegt wurde.
Bis 1990 herrschte auf der Strecke ein starker Berufs- und Güterverkehr, bedingt durch die Kaliwerke im Werratal sowie viele kleineren Industriebetriebe. Als dieser nach der Deutschen Wiedervereinigung fast vollständig zusammenbrach, war das Ende nicht mehr aufzuhalten. Der Güterverkehr nach Kaltennordheim endete offiziell zum 31. Dezember 1994, der Personenverkehr wenig später am 31. Mai 1997. In den Folgejahren verkehrten noch einige dampflokbespannte Sonderzüge (letztmalig an [[Christi Himmelfahrt]] 2002), bevor die Feldabahn am 31. August 2003 endgültig stillgelegt wurde.


Ende Januar 2008 begann die Demontage der Gleise zwischen [[Weilar]] und Kaltennnordheim. Hier soll auf der Trasse ein Radweg bzw. bei Diedorf eine Umgehungsstraße entstehen. Für das etwa elf Kilometer lange Reststück Dorndorf–Weilar existiert das Projekt einer [[Draisine]]nbahn.
Ende Januar 2008 begann die Demontage der Gleise zwischen [[Weilar]] und Kaltennnordheim. Hier soll auf der Trasse ein Radweg bzw. bei Diedorf eine Umgehungsstraße entstehen. Für das etwa elf Kilometer lange Reststück Dorndorf–Weilar existiert das Projekt einer [[Eisenbahn-Draisine|Draisinenbahn]].


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 24. Dezember 2008, 00:55 Uhr

Feldabahn (Normalspur)
Strecke der Bahnstrecke Dorndorf–Kaltennordheim
Kursbuchstrecke (DB):577
Streckenlänge:27,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Verschwenkung nach links und geradeausVerschwenkung nach rechts und geradeaus (Strecke außer Betrieb)
von Bad Salzungen und vom Kaliwerk
ehemaliger Bahnhof
0,0 Dorndorf (Rhön)
Bahnübergang
ex B 285
Verschwenkung nach rechtsVerschwenkung nach links (Strecke außer Betrieb)
Strecke (außer Betrieb)
Felda
Strecke (außer Betrieb)
Vacha
Abzweig nach rechts (Strecke außer Betrieb)Strecke (außer Betrieb)
nach Gerstungen und nach Unterbreizbach
Abzweig nach links (Strecke außer Betrieb)
2,9 Anschluss Bergwerksmaschinen Dietlas
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
3,0 Dietlas
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
5,9 Menzengraben
2x Felda
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
7,1 Stadtlengsfeld
Felda
ex B 285
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
11,5 Weilar-Urnshausen
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
B 285 (neu)
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
13,9 Hartschwinden
2x B 285
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
17,3 Dermbach
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
B 285
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
21,7 Zella (Rhön)
Tunnel (Strecke außer Betrieb)
B 285
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
24,1 Diedorf-Fischbach
Abzweig nach rechts (Strecke außer Betrieb)
25,3
25,9
Anschluss Basaltwerk
Felda
27,7 Kaltennordheim

Die Feldabahn war eine Eisenbahnstrecke im früheren Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach, welche von Bad Salzungen nach Kaltennordheim führte, mit einem Abzweig DorndorfVacha. Sie wurde von der Maschinenbaufirma Krauss & Comp., einem Vorgänger der Lokomotivfabrik Krauss-Maffei gebaut und war ab 1. Juli 1880 in ihrer gesamten Länge befahrbar. Die Bezeichnung „Feldabahn" stand während der Schmalspurzeit für das gesamte Streckennetz, reduzierte sich aber nach Um- bzw. Neubau der Bahnstrecke Gerstungen–Vacha und Bahnstrecke Bad Salzungen–Vacha 1906 auf den Abschnitt Dorndorf–Kaltennordheim, da dieser im namensgebenden Tal der Felda entlangführte.

Geschichte

Die Betriebsaufnahme erfolgte in mehreren Schritten:

  • 1. Juni 1879: Salzungen–(Stadt-)Lengsfeld (Güterverkehr)
  • 22. Juni 1879: Salzungen–Lengsfeld (Personenverkehr)
  • 10. August 1879: Dorndorf–Vacha (Gesamtverkehr)
  • 6. Oktober 1879: Lengsfeld–Dermbach (Gesamtverkehr)
  • 22. Juni 1880: Dermbach–Kaltennordheim (Güterverkehr)
  • 1. Juli 1880: Dermbach–Kaltennordheim (Personenverkehr)

Die Feldabahn war die erste Meterspurstrecke für öffentlichen Verkehr in Deutschland. Am 1. Januar 1891 übernahm die seit 9. Februar 1887 bestehende Localbahn Actiengesellschaft (LAG) die Betriebsführung der Feldabahn.

Die Augsburger Maschinenfabrik und Broncegießerei L.A. Riedinger rüstete 1896 einen Zug der Feldabahn mit einer automatischen „Federdruckbremse in der Bauart Schmid 39" aus. Die Versuchsfahrten zeigten die Betriebstauglichkeit, so dass anschließend alle Fahrzeuge der Feldabahn auf dieses System umgebaut wurden.

Als man gegen Ende des 19. Jahrhunderts im Werra- und Feldatal umfangreiche Kalivorkommen entdeckte, leistete die Bahn große Hilfe beim Aufbau der Schachtanlagen und Abtransport der geförderten Produkte. Sie stieß aber schon schnell an ihre Leistungsgrenzen, weshalb ein Umbau auf Regelspur erforderlich wurde. Dieser erfolgte 1906 zwischen Vacha und Salzungen im Zuge des Baues der Werratalbahn Gerstungen–Salzungen. Zuvor hatte der Preußische Staat die nicht auf seinem Territorium liegende Bahn gekauft und im Jahre 1904 die Betriebsführung von der LAG übernommen.

Der Abschnitt Dorndorf–Kaltennordheim blieb zunächst schmalspurig. Pläne zum Umbau wurden immer wieder verworfen bzw. durch den Ersten Weltkrieg und seine Folgen zunichte gemacht. Nach langem Hin und Her begannen im Jahre 1928 die Bauarbeiten zur Umspurung, welche sechs Jahre andauerten. Der Eröffnungszug fuhr am 7. Oktober 1934, tags zuvor ging die Schmalspurbahn nach 54 Betriebsjahren außer Dienst.

Den Zweiten Weltkrieg überstand die Feldabahn ohne Schäden. Lediglich auf den Bahnhöfen Stadtlengsfeld und Dermbach wurden 1946 einige Nebengleise als Reparation für die Sowjetunion ausgebaut. Im gleichen Zeitraum erfolgte die Einrichtung der Haltepunkte Menzengraben und Hartschwinden, welche vorrangig dem Berufsverkehr dienten.

Bis 1990 herrschte auf der Strecke ein starker Berufs- und Güterverkehr, bedingt durch die Kaliwerke im Werratal sowie viele kleineren Industriebetriebe. Als dieser nach der Deutschen Wiedervereinigung fast vollständig zusammenbrach, war das Ende nicht mehr aufzuhalten. Der Güterverkehr nach Kaltennordheim endete offiziell zum 31. Dezember 1994, der Personenverkehr wenig später am 31. Mai 1997. In den Folgejahren verkehrten noch einige dampflokbespannte Sonderzüge (letztmalig an Christi Himmelfahrt 2002), bevor die Feldabahn am 31. August 2003 endgültig stillgelegt wurde.

Ende Januar 2008 begann die Demontage der Gleise zwischen Weilar und Kaltennnordheim. Hier soll auf der Trasse ein Radweg bzw. bei Diedorf eine Umgehungsstraße entstehen. Für das etwa elf Kilometer lange Reststück Dorndorf–Weilar existiert das Projekt einer Draisinenbahn.

Literatur

  • Günter Fromm & Harald Rockstuhl: Die Geschichte der Feldabahn 1880–1997 – Die Geschichte der alten Feldabahn 1880–1934. Die Geschichte der neuen Feldabahn 1934–1997. Die letzten Jahre der Feldabahn 1997-2004. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2004, ISBN 3-929000-85-7
  • Ulf Haußen, Waldemar Haußen: Die Feldabahn – erste meterspurige Eisenbahn in Deutschland. Bufe-Fachverlag, Egglham 1993, ISBN 3-922138-49-7
  • Karl H. Mühlhans: Die Anschlussbahn des VEB Kaliwerk in Dorndorf/ Rhön. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2005, ISBN 3-937135-86-3
  • Markus Schmidt, Georg Thielmann: Die Feldabahn. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-434-7
  • Die Feldabahn als schmalspurige Secundär-Bahn im Grossherzogthum Sachsen-Weimar 1882. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, Reprint 1882/2002, ISBN 3-936030-67-7
  • Dt. Reichsbahn, Die deutschen Eisenbahnen in ihrer Entwicklung 1835–1935. Berlin 1935.