„Heinrich Gerland“ – Versionsunterschied
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  Gerland wurde 1874 als Sohn des Geografen Georg Gerland geboren. Nach der Berufung seines Vaters zum Professor für Geographie an der Universität Straßburg im Jahr 1875 verbrachte Gerland den Großteil seiner Jugend im Elsass. Nach dem Abitur, das Gerland an einem protestantischen [[Gymnasium]] seiner Heimatstadt ablegte, studierte er von 1893 bis 1896 Rechtwissenschaften an der dortigen Universität sowie an der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin]]. 1896 legte er die erste juristische Staatsprüfung in [[Colmar]] ab. 1901 promovierte er in Straßburg zum ''Dr. jur.'' Ein Jahr später habilitierte er in Jena mit einer Arbeit zum Straf- und Prozeßrecht. 1903 folgte die zweite juristische Staatsprüfung. Seit 1906 lehrte er als außerordentlicher Professor in Jena. Anschließend hielt er sich von 1906 bis 1907 ein Jahr lang in England auf. 1910 wurde er ordentlicher Professor in Jena und Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht in Jena. Zu dieser Zeit heiratete er eine Tochter des Glasindustriellen [[Otto Schott]].  | 
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Version vom 21. November 2008, 07:32 Uhr
Heinrich Gerland (* 3. April 1874 in Halle an der Saale; † 28. Dezember 1944 in Jena) war ein deutscher Politiker (DDP).
Leben und Wirken
Gerland wurde 1874 als Sohn des Geografen Georg Gerland geboren. Nach der Berufung seines Vaters zum Professor für Geographie an der Universität Straßburg im Jahr 1875 verbrachte Gerland den Großteil seiner Jugend im Elsass. Nach dem Abitur, das Gerland an einem protestantischen Gymnasium seiner Heimatstadt ablegte, studierte er von 1893 bis 1896 Rechtwissenschaften an der dortigen Universität sowie an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin. 1896 legte er die erste juristische Staatsprüfung in Colmar ab. 1901 promovierte er in Straßburg zum Dr. jur. Ein Jahr später habilitierte er in Jena mit einer Arbeit zum Straf- und Prozeßrecht. 1903 folgte die zweite juristische Staatsprüfung. Seit 1906 lehrte er als außerordentlicher Professor in Jena. Anschließend hielt er sich von 1906 bis 1907 ein Jahr lang in England auf. 1910 wurde er ordentlicher Professor in Jena und Oberlandesgerichtsrat am Oberlandesgericht in Jena. Zu dieser Zeit heiratete er eine Tochter des Glasindustriellen Otto Schott.
Von 1914 bis 1918 nahm Gerland als Oberleutnant- später als Hauptmann der Landwehr - am Ersten Weltkrieg teil. Im Krieg wurde er mit dem Landsturmbatallion Weimar an der Front eingesetzt, dann im Kraftwagenpark des Großen Hauptquartiers und in der Inspektion der Kraftfahrtruppen.
Nach dem Krieg beteiligte Gerland sich an der Gründung der [[Deutsche Demokratische Partei|Deutschen Demokratischen Partei] (DDP), deren stellvertretender Vorsitzender er wurde. 1920 trat er von seiner Stelle als Oberlandesgerichtsrat zurück. Bei der Reichstagswahl vom Mai 1924 wurde Gerland in den Reichstag gewählt, in dem er bis zum Dezember desselben Jahres den Wahlkreis 12 (Thüringen) vertrat. 1924 verließ Gerland die DDP und wechselte in die weiter rechts stehende Deutschen Volkspartei (DVP).[1]
Gerland veröffentlichte ferner eine Reihe von Monographien und Abhandlungen zu Themen des Straf- und Prozessrechtes, zur Allgemeinen Rechtswissenschaft und zum englischen Recht im Vergleich zum deutschen.
Gerlands Nachlass lagert heute im Bundesarchiv in Koblenz.
Weblinks
Einzelnachweise
<refrences />
- ↑ Theodor Wolff/ Bernd Sösemann: Tagebücher 1914-1919 der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik, 1984, S. 650.