Zum Inhalt springen

„DSL-Modem“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Integration von Artikel 'Network Termination Broadband Access' (Doppeleintrag), wikilinks
Zeile 1: Zeile 1:
Das '''DSL-Modem''', im [[Fachjargon]] "'''NTBBA'''" ('''N'''etwork '''T'''ermination '''B'''road'''b'''and '''A'''ccess, englisch: ''Netzabschluss für Breitbandzugang''), dient der Übertragung von Daten über eine [[Digital Subscriber Line|DSL]]-Leitung. Es handelt sich hierbei um das [[Asymmetric Digital Subscriber Line|ADSL]]-[[Modem]], das den [[Netzabschluss]] für den ADSL-Benutzer bildet. Über die normale [[Teilnehmeranschlussleitung|Telefonleitung]] ([[Integrated Services Digital Network|ISDN]]-Anschluss oder [[POTS|analoger Telefonanschluss]]) empfängt der Benutzer ein gemischtes Signal (Telefonie und ADSL), das dann mit Hilfe eines [[Breitbandanschlusseinheit|Splitters]] in ADSL und Telefonie aufgeteilt und auf zwei getrennten Leitungen ausgegeben wird. An der Leitung für ADSL wird das DSL-Modem angeschlossen.
Das '''DSL-Modem''', im Telekom-Jargon "'''NTBBA'''" ('''N'''etwork'''t'''ermination '''B'''road'''b'''and '''A'''ccess), dient der Übertragung von Daten über eine [[DSL]]-Leitung.


[[Bild:T-DSL Modem.jpg|thumb|right|T-DSL-Modem]]
[[Bild:T-DSL Modem.jpg|thumb|right|T-DSL-Modem]]


Im Gegensatz zu [[Integrated Services Digital Network|ISDN]], bei dem die Daten digital übertragen werden, nutzt DSL eine mit Schmalband-Modems verwandte analoge Modulation mit 256 verschiedenen Tönen (DMT, '''D'''iscrete '''M'''ulti '''T'''one) im Abstand von je 4,3125 kHz. Rückseitig wird das Modem entweder direkt an einen PC angeschlossen (z.B. per [[USB]]) oder an ein Netzwerk/[[Router]]. Gemäß dem [[OSI-Modell]] ist das Modem eine Bridge und auf '''Layer 2''' angesiedelt. Es ist daher für das IP-Protokoll transparent.
Im Gegensatz zu [[Integrated Services Digital Network|ISDN]], bei dem die Daten digital übertragen werden, nutzt DSL eine mit Schmalband-Modems verwandte analoge [[Modulation (Technik)|Modulation]] mit 256 verschiedenen Tönen ([[Discrete Multitone]]) im Abstand von je 4,3125 kHz. Das DSL-Modem wird entweder direkt an einen [[Personal Computer|PC]] (zum Beispiel per [[Universal Serial Bu|USB]]) oder an ein [[Rechnernetz|Netzwerk]] (zum Beispiel mittels eines [[Router]]s) angeschlossen. Gemäß dem [[OSI-Modell]] ist das Modem eine [[Bridge (Netzwerk)|Bridge]] und auf '''Layer 2''' angesiedelt. Es ist daher für das [[Internet Protocol|IP-Protokoll]] [[transparent]].


Während schmalbandige Übertragungen auch über lange Leitungen problemfrei sind, werden die hochfrequenten DSL-Signale durch die Leitung stark gedämpft. Aus diesem Grund ist die Reichweite von DSL rund um die Vermittlungsstelle der Telefongesellschaft auf ca. 3 km begrenzt (neuere Modems und Vermittlungsstellen-Technik, besonders die neuen [[Siemens_AG|Siemens]]-[[DSLAM]] v3.0 schaffen inzwischen bis zu 4,5 km).
Während schmalbandige Übertragungen auch über lange Leitungen problemfrei sind, werden die hochfrequenten DSL-Signale durch die Leitung stark gedämpft. Aus diesem Grund ist die Reichweite von DSL rund um die [[Vermittlungsstelle]] der Telefongesellschaft auf etwa 3 km begrenzt (neuere Modems und Vermittlungsstellentechnik, besonders die neuen [[Siemens_AG|Siemens]]-[[DSLAM]] v3.0 erreichen inzwischen bis zu 4,5 km).


== 1TR112 - die U-R2-Schnittstelle der Deutschen Telekom ==
== 1TR112 - die U-R2-Schnittstelle der Deutschen Telekom ==

Version vom 22. März 2005, 01:36 Uhr

Das DSL-Modem, im Fachjargon "NTBBA" (Network Termination Broadband Access, englisch: Netzabschluss für Breitbandzugang), dient der Übertragung von Daten über eine DSL-Leitung. Es handelt sich hierbei um das ADSL-Modem, das den Netzabschluss für den ADSL-Benutzer bildet. Über die normale Telefonleitung (ISDN-Anschluss oder analoger Telefonanschluss) empfängt der Benutzer ein gemischtes Signal (Telefonie und ADSL), das dann mit Hilfe eines Splitters in ADSL und Telefonie aufgeteilt und auf zwei getrennten Leitungen ausgegeben wird. An der Leitung für ADSL wird das DSL-Modem angeschlossen.

T-DSL-Modem

Im Gegensatz zu ISDN, bei dem die Daten digital übertragen werden, nutzt DSL eine mit Schmalband-Modems verwandte analoge Modulation mit 256 verschiedenen Tönen (Discrete Multitone) im Abstand von je 4,3125 kHz. Das DSL-Modem wird entweder direkt an einen PC (zum Beispiel per USB) oder an ein Netzwerk (zum Beispiel mittels eines Routers) angeschlossen. Gemäß dem OSI-Modell ist das Modem eine Bridge und auf Layer 2 angesiedelt. Es ist daher für das IP-Protokoll transparent.

Während schmalbandige Übertragungen auch über lange Leitungen problemfrei sind, werden die hochfrequenten DSL-Signale durch die Leitung stark gedämpft. Aus diesem Grund ist die Reichweite von DSL rund um die Vermittlungsstelle der Telefongesellschaft auf etwa 3 km begrenzt (neuere Modems und Vermittlungsstellentechnik, besonders die neuen Siemens-DSLAM v3.0 erreichen inzwischen bis zu 4,5 km).

1TR112 - die U-R2-Schnittstelle der Deutschen Telekom

In Deutschland hat die Deutsche Telekom die Schnittstelle zwischen ihrer Netztechnik (DSLAM/Splitter) und dem seit Januar 2002 vom Kunden gesondert zu erwerbenden DSL-Modem offengelegt; die entsprechende Richtlinie heißt 1TR112 (Technische Richtlinie) und kann unter http://www.dtag.de/schnittstellenbeschreibungen von jedermann heruntergeladen werden. Als "ziviler" Name dieser Norm hat sich U-R2 eingebürgert. Streng genommen ist dies nicht ganz korrekt, da U-R2 eigentlich nur die technische Bezeichnung des Splitter-Ausgangs ist (das "R" steht hierbei für "Remote", also die Kundenseite. Der Splitter-Ausgang am DSLAM heißt entsprechend U-C2 für "Central Office"). Genauergesagt spezifiziert die 1TR112 also die Signalgebung an besagter Schnittstelle U-R2, an die sich ein U-R2-konformes DSL-Modem zu halten hat. Man hat sich hierbei im Wesentlichen an den ITU-T-Normen G.99x.x orientiert, jedoch einige Telekom-spezifische Änderungen eingebunden. Einige der wesentlichen Inhalte der U-R2-Norm sind folgende:

  • Da T-DSL sich die Leitung mit POTS/ISDN teilen muss, sind die untersten 32 DMT-Frequenzen (bis 138 kHz) nicht genutzt.
  • Die Trennung der hochfrequenten DSL-Signale von den Telefon-Frequenzen übernimmt der sog. Splitter (BBAE), der im Wesentlichen aus einem Tiefpassfilter besteht, der Signale bis 80 kHz passieren lässt. Der Bereich von 80 kHz bis 138 kHz dient als "Sicherheitsband". Analoge Telefone und ISDN-Geräte bekommen deshalb keine ADSL-Signale zu sehen, da aber im Splitter kein Hochpassfilter eingebaut ist, liegen am DSL-Modem durchaus Telefon-Signale an, die das Gerät durch geeignete Maßnahmen zu ignorieren hat. Das Modem darf sich nur beim Ein-/Ausschalten störend auf laufende ISDN-Übertragungen auswirken (die Norm spricht hier von 320 erlaubten Bitfehlern, ohne dass die ISDN-Verbindung abgebrochen oder gar die ISDN-UK0-Schnittstelle zurückgesetzt wird).
  • Das Modem muss in der Lage sein, bestimmte Datenraten über festgelegte Entfernungen übertragen zu können (für "normales" T-DSL 768 sind dies 864/160 kbit über 2.800 m genormte Leitung) und mit Dämpfungsverlusten in bestimmter Höhe (>40 dB bei Frequenzen von 30 kHz bis 1,104 MHz) umzugehen.
  • Das Modem muss dem DSLAM auf Nachfrage Hersteller-ID, Firmware-Version und Seriennummer mitteilen (dies kann dazu verwendet werden, den DSLAM besser auf das Modem auf der anderen Seite einzustellen). Bei U-R2 besteht keine Möglichkeit mehr, vom DSLAM aus eine neue Firmware auf das Modem aufzuspielen, wie dies in der Vor-U-R2-Ära durchaus üblich war.
  • Ein weiterer großer Abschnitt der Norm widmet sich der ATM-Implementation, die das Modem bieten muss, und wie die ATM-Zellen auszusehen haben.