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Von 1861 bis 1868 war er Kammerdirektor des [[Grafen zu Stolberg]]-Roßla in [[Roßla]]. Nach Tätigkeiten in der Provinzialverwaltung (1868 Amtshauptmann in Uchte, 1870 Konsistorialrat, 1872 Oberpräsident in Hannover, Justitiar des Provinzialschulkollegiums) wurde er 1876 als Vortragender Rat ins [[Preußisches Ministerium der geistlichen-, Unterrichts- und Medizinalangelegenheiten|preußische Kultusministerium]] bzw. 1878 ins preußische Staatsministerium berufen. 1881 wurde er Direktor der neu geschaffenen sozialpolitischen Abteilung im Reichsamt des Innern und wirkte maßgeblich an den ersten Arbeiterversicherungsgesetzen Bismarcks mit, 1889 Unterstaatssekretär ebenda, 1890 [[Staatssekretär]] des Staatsrats und 1891 Staatssekretär des [[Reichsjustizamt]]es und zugleich Vorsitzender der Kommission für das neue [[Bürgerliches Gesetzbuch|Bürgerliche Gesetzbuch]]. Von März 1892 bis September 1899 war er preußischer Kultusminister, hier hatte er wesentlichen Anteil an der Einführung von Besoldungsgesetzen für Pfarrer und Volksschullehrer. Im Ruhestand schrieb er seine Erinnerungen nieder. |
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Bosse ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt. |
Bosse ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt. |
Version vom 30. April 2008, 11:18 Uhr
Julius Robert Bosse (* 12. Juli 1832 in Quedlinburg; † 31. Juli 1901 in Berlin) war ein deutscher Politiker.
Leben
Bosse wurde als drittes Kind des Böttchers und späteren Branntweinbrenners Julius Bosse und seiner aus Gernrode am Harz stammenden Ehefrau Dorothea, geb. Sachse in Quedlinburg geboren.
Er studierte Rechtswissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Halle und Berlin, wo er Mitglied in zwei schlagenden Studentenverbindungen wurde (Corps Suevia Heidelberg, Corps Palaiomarchia Halle).
Von 1861 bis 1868 war er Kammerdirektor des Grafen zu Stolberg-Roßla in Roßla. Nach Tätigkeiten in der Provinzialverwaltung (1868 Amtshauptmann in Uchte, 1870 Konsistorialrat, 1872 Oberpräsident in Hannover, Justitiar des Provinzialschulkollegiums) wurde er 1876 als Vortragender Rat ins preußische Kultusministerium bzw. 1878 ins preußische Staatsministerium berufen. 1881 wurde er Direktor der neu geschaffenen sozialpolitischen Abteilung im Reichsamt des Innern und wirkte maßgeblich an den ersten Arbeiterversicherungsgesetzen Bismarcks mit, 1889 Unterstaatssekretär ebenda, 1890 Staatssekretär des Staatsrats und 1891 Staatssekretär des Reichsjustizamtes und zugleich Vorsitzender der Kommission für das neue Bürgerliche Gesetzbuch. Von März 1892 bis September 1899 war er preußischer Kultusminister, hier hatte er wesentlichen Anteil an der Einführung von Besoldungsgesetzen für Pfarrer und Volksschullehrer. Im Ruhestand schrieb er seine Erinnerungen nieder.
Bosse ist Ehrenbürger seiner Geburtsstadt.
Werk
Bosse hinterließ zahlreiche Erinnerungen, Briefe und Tagebucheintragungen, die im Rahmen eines DFG-Projektes für den Zeitraum 1878-1892 bearbeitet worden sind:
- Robert Bosse: Eine Reise nach dem Orient, Leipzig 1900
- Robert Bosse: Aus der Jugendzeit, Berlin 1911
- Volker Mihr, Florian Tennstedt, Heidi Winter (Hg.): Sozialreform als Bürger- und Christenpflicht. Aufzeichnungen, Briefe und Erinnerungen des leitenden Ministerialbeamten Robert Bosse aus der Entstehungszeit der Arbeiterversicherung und des BGB (1878-1892). Stuttgart: Kohlhammer 2005 ISBN 3-17-018793-7
- Robert Bosse: Mensuren und Pandekten, Hilden 2003 ISBN 3-933892-51-1
Literatur
- Erich Kramer: Die "Bosse". Beitrag zur Geschichte eines Mansfelder Rittergeschlechts und seines Sippenkreises. Sonderdruck vom Originalsatz des Deutschen Geschlechterbuches. Glücksburg 1952
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Bosse, Robert |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker |
GEBURTSDATUM | 12. Juli 1832 |
GEBURTSORT | Quedlinburg |
STERBEDATUM | 31. Juli 1901 |
STERBEORT | Berlin |