„Löffelhund“ – Versionsunterschied
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Version vom 25. April 2008, 14:19 Uhr
Löffelhund | ||||||||||||
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![]() Löffelhund (Otocyon megalotis) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Otocyon megalotis | ||||||||||||
(Desmarest, 1822) |
Der Löffelhund (Otocyon megalotis) ist ein Wildhund der afrikanischen Savanne. Benannt ist er nach seinen gewaltigen Ohren.
Merkmale
Der Körper des Löffelhundes ist relativ kurz und stämmig. Die Fellfarbe ist gelbbraun; die Beine, Teile des Gesichts und die Ohren sind schwarz; Ohrenränder, Pfoten und Schwanzspitze sind dunkelbraun. Die Kopfrumpflänge beträgt 55 cm, hinzu kommen 35 cm Schwanz. Bis zur Schulter steht ein Löffelhund 40 cm hoch. Die Ohren allein sind vom Ansatz zur Spitze 13 cm lang. Abgesehen von den überdimensionierten Ohren sind Löffelhunde in der Gestalt typisch fuchsartig.
Die großen, gut durchbluteten Ohren dienen nicht nur zum Hören, sondern auch zur Abgabe überschüssiger Wärme, ähnlich wie bei den Elefanten.
Ein weiteres besonderes Merkmal, das äußerlich nicht erkennbar ist, ist die Bezahnung. Das Löffelhund-Gebiss umfasst 46-50 Zähne. Die Zähne sind, verglichen mit anderen Hundegebissen, stark verkleinert und einer insectivoren Lebensweise angepasst.
Lebensraum
Löffelhunde sind Bewohner der afrikanischen Savanne. Sie leben in den großen Grasländern Ost- und Südafrikas.
Lebensweise
Der Löffelhund ist zum Insektenfresser geworden. Nebenher frisst er auch Nagetiere, Vögel, Eier und Früchte, aber der Großteil der Nahrung (etwa 80%) sind Insekten, vor allem Termiten und Mistkäfer. Löffelhunde suchen Termitenhügel auf oder folgen den großen Pflanzenfresserherden, um Nahrung zu finden. Herden von Zebras und Antilopen hinterlassen große Mengen Kot, die wiederum Insekten anziehen, die vom Löffelhund gefressen werden. Er ernährt sich überdies aber auch von kleinen Säugetieren und Vogeleiern sowie Früchten und Beeren. Außerdem folgen Löffelhunde den Wanderungen von Heuschreckenschwärmen und dämmen deren Plagen ein wenig ein. Daher gelten Löffelhunde in vielen Gegenden Afrikas als nützlich.
Löffelhunde sind nachtaktiv und leben in kleinen Gruppen, die aus einem Paar und ihrer Nachkommenschaft bestehen. Sie leben zusammen in einem Bau und jagen gemeinsam. Den Bau gräbt er entweder selbst oder übernimmt ihn auch häufig von anderen Tieren wie Erdferkeln oder Springhasen. Er besteht meist aus mehreren einzelnen Kammern und kann einige Meter tief in die Erde reichen. Einmal jährlich werden Welpen aufgezogen; zwei bis fünf Junge befinden sich in einem Wurf. Beide Partner und gegebenenfalls ältere Nachkommen beteiligen sich an der Jungenaufzucht. Löffelhunde sind monogam und bleiben ein Leben lang als Paare zusammen.
Der größte Feind des Löffelhundes ist neben dem Leoparden der Mensch, der ihn wegen seines Felles jagt.
Taxonomie
Wegen ihres abweichenden Gebisses wurden Löffelhunde früher in eine eigene Unterfamilie der Hunde gestellt (Otocyoninae), da man keine Verwandtschaft zu irgendeiner lebenden Hundegattung feststellen konnte. Nach neueren Erkenntnissen ist der Löffelhund allerdings dichter mit den Füchsen der Gattung Vulpes (zum Beispiel Rotfuchs) verwandt als vermutet. Es handelt sich beim Löffelhund um eine alte Spezies, die schon im Pleistozän ein weites Verbreitungsgebiet hatte, das damals auch Vorder- und Südasien umfasste.