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„CXC-Ligand 9“ – Versionsunterschied

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'''CXCL9''' (kurz für '''CXC'''-'''L'''igand '''9''' oder auch ''MIG'' für {{enS|''Monokine induced by Gamma-Interferon''}}) bildet mit CXCL10 und CXCL11 eine Gruppe homologer [[Chemokine]] (chemotaktisch wirkende Wachstums- und Zelldifferenzierungs-Regulatoren wie [[Interferon]]e und [[Interleukin]]e). Diese Botenstoffe werden im Rahmen einer Entzündungsreaktion vor allem von [[Makrophagen]]en produziert. Sie spielen eine Rolle in der Aktivierung von [[T-Lymphozyt]]en und somit der Aktivierung des erworbenen [[Immunsystem]]s.

==Wirkungsweise==
[[Makrophagen]] sezernieren den Botenstoff CXCL9 nach Stimulation mit dem proentzündlichen [[Zytokin]] Interferon-&gamma;.<ref name="Farber">Farber, J.M. (1990): [http://www.pnas.org/cgi/reprint/87/14/5238 ''A macrophage mRNA selectively induced by gamma-interferon encodes a member of the platelet factor 4 family of cytokines.''] PNAS 87(14):5238-42.</ref> Darüber hinaus kann CXCL9 in geringerem Umfang durch [[neutrophile Granulozyten]] sekretiert werden. Dafür ist eine Stimulation mit Interferon-&gamma; allein jedoch nicht ausreichend.<ref name="Gasperini">Gasperini, S. et al. (1999): [http://www.jimmunol.org/cgi/reprint/162/8/4928 ''Gene expression and production of the monokine induced by IFN-gamma (MIG), IFN-inducible T cell alpha chemoattractant (I-TAC), and IFN-gamma-inducible protein-10 (IP-10) chemokines by human neutrophils.''] J Immunol. 162(8):4928-37.</ref> Die entzündungshemmenden [[Interleukin]]e IL-4 und IL-10 unterdrücken die Expression von CXCL9 in neutrophilen Granulozyten.<ref name="Gasperini"/> Das Chemokin bindet den G-Protein gekoppelten Rezeptor CXCR3 (CXC-Rezeptor 3). Dadurch sind CXCR3 präsentierende Zellen der Immunabwehr wie T<sub>H</sub>1-Lymphozyten und [[NK-Zellen]] in der Lage chemotaktisch einem Konzentrationsgradienten von CXCL9 zu folgen.

==Genort und Klassifikation==
Das CXCL9 codierende Gen ''ScyB9'' (''Small secreted cytokine B'') liegt in direkter Nähe zu den Genen für CXCL10 und CXCL11 in der chromosomalen Region 4q21. Die Lage abseits des deutlich mehr Gene umfassenden CXC-Chemokin-''Clusters'' an 4q13 verdeutlicht die größere Verwandtschaft dieser drei Chemokine untereinander.<ref name="Zlotnik">Zlotnik, A., Yoshie, O., (2000): [http://linkinghub.elsevier.com/retrieve/pii/S1074-7613(00)80165-X ''Chemokines: a new classification system and their role in immunity.''] Immunity 12(2):121-7.</ref> An dem von ''ScyB9'' codiertem Propeptid wird N-terminal eine 22 [[Aminosäure]]n lange Signalsequenz abgespalten. Die sekretierte Form umfasst 103 Aminosäuren mit einer errechneten [[molare Masse|molaren Masse]] von 11,7 [[kDA]]. Wegen des fehlenden Glutamyl-Leucyl-Arginin-Motives (ELR) wird CXCL9 als non-ELR CXC-Chemokin klassifiziert.

==Polarisierung der erworbenen Immunantwort==
CXCL9, CXCL10 und CXCL11 binden den gemeinsamen Rezeptor CXCR3. Dieser wird überwiegend von T<sub>H</sub>1-Lymphozyten nach Aktivierung mit IL-2<ref name="Loetscher1">Loetscher, M. et al. (1996): [http://www.jem.org/cgi/reprint/184/3/963 ''Chemokine receptor specific for IP10 and mig: structure, function, and expression in activated T-lymphocytes.''] J Exp Med. 184(3):963-9.</ref> beziehungsweise von Natürlichen Killerzellen<ref name="Inngjerdingen">Inngjerdingen, M. et al. (2001): [http://bloodjournal.hematologylibrary.org/cgi/reprint/97/2/367 ''Expression and regulation of chemokine receptors in human natural killer cells.''] Blood 97(2):367-75.</ref> exprimiert. Im Gegensatz zu anderen Chemokinen sind CXCL9, CXCL10 und CXCL11 nicht in der Lage [[Leukozyten]] über mehr als einen Rezeptor zu aktivieren. Über das Binden des CC-Chemokinrezeptor CCR3 verhindern sie eine Aktivierung von T<sub>H</sub>2-Lymphozyten, die diesen Rezeptor überwiegend präsentieren. Auf diese Weise fördert CXCL9, wie CXCL10 und CXCL11, eine Polarisierung zugunsten einer proentzündlichen, T<sub>H</sub>1-vermittelten [[Immunantwort]].<ref name="Loetscher2">Loetscher, M. et al. (2001): [http://www.jbc.org/cgi/reprint/276/5/2986 ''The ligands of CXC chemokine receptor 3, I-TAC, Mig, and IP10, are natural antagonists for CCR3.''] J Biol Chem. 276(5):2986-91.</ref>

== Literatur ==
<references/>
[[Kategorie:Protein]]
[[Kategorie:Immunologie]]
[[en:CXCL9]]
[[zh:CXCL9]]

Version vom 30. März 2008, 20:34 Uhr