„MUNIX“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
K gelöschte Vorlage entfernt AWB |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 22: | Zeile 22: | ||
=== Die Super-Root === |
=== Die Super-Root === |
||
Unterhalb des Standard-Wurzel-Verzeichnisses „/“ (Root-Verzeichnis, Root) eines Unix-Rechners, befindet sich normalerweise der Verzeichniseintrag „/..“, der allerdings auf die gleiche [[Inode]] verweist wie „/“ selber. Unter Munix ist es möglich, diesen Verzeichniseintrag durch eine sogenannte Super-Root zu ersetzen. Bei dieser Super-Root handelt es sich um ein echtes Verzeichnis, in dem weitere Verzeichnisse angelegt werden können und auf denen sich der gesamte Dateibaum eines anderen Munix-Rechners über das Netzwerk einhängen lässt. Befinden sich z. B. zwei Rechner „pcs2a“ und „pcs2b“ in einem Verbund, so kann man über den Pfad „/../pcs2b“ auf das Root-Verzeichnis des Rechners pcs2b vom Rechner pcs2a aus zugreifen. Diese werden beim Systemstart automatisch eingehängt, wenn die Rechner vorher mit den [[Unix-Shell|Shell-Skripten]] „''connectnodes''“ und „''uunite''“ verbunden wurden. Die Gerätedateien im /dev-Ordner, die beim Einhängen verwendet werden, sind dabei eine Spielart [[symbolischer |
Unterhalb des Standard-Wurzel-Verzeichnisses „/“ (Root-Verzeichnis, Root) eines Unix-Rechners, befindet sich normalerweise der Verzeichniseintrag „/..“, der allerdings auf die gleiche [[Inode]] verweist wie „/“ selber. Unter Munix ist es möglich, diesen Verzeichniseintrag durch eine sogenannte Super-Root zu ersetzen. Bei dieser Super-Root handelt es sich um ein echtes Verzeichnis, in dem weitere Verzeichnisse angelegt werden können und auf denen sich der gesamte Dateibaum eines anderen Munix-Rechners über das Netzwerk einhängen lässt. Befinden sich z. B. zwei Rechner „pcs2a“ und „pcs2b“ in einem Verbund, so kann man über den Pfad „/../pcs2b“ auf das Root-Verzeichnis des Rechners pcs2b vom Rechner pcs2a aus zugreifen. Diese werden beim Systemstart automatisch eingehängt, wenn die Rechner vorher mit den [[Unix-Shell|Shell-Skripten]] „''connectnodes''“ und „''uunite''“ verbunden wurden. Die Gerätedateien im /dev-Ordner, die beim Einhängen verwendet werden, sind dabei eine Spielart [[symbolische Verknüpfung|symbolischer Verknüpfung]]en, die auf die [[MAC-Adresse|Ethernet-Id]] des einzuhängen Munix-Rechners verweisen. Dabei werden auch die Blockgeräte über das Netzwerk zur Verfügung gestellt, so dass man zum Beispiel vom Rechner „pcs2a“ auf das [[Magnetband]]laufwerk /dev/is0 des Rechner „pcs2b“ über den Pfad /../pcs2b/dev/is0 völlig transparent zugreifen kann (vergleiche [[Network Block Device]] unter [[Linux]]). |
||
=== Das Konzept der Diskless-Node === |
=== Das Konzept der Diskless-Node === |
||
Die Rechner, auf denen Munix zum Einsatz kamen (Cadmus Workstations), besitzen ein sogenanntes ICC-Board (Intelligent Communication Controller), der in der Lage ist, nicht nur von Festplatten und [[Quarter-Inch Cartridge|Magnetbändern]] zu laden, sondern auch über Netzwerke. Die anderen Munix-Rechner im gleichen Netzwerksegment mit eigenen Festplatten dienen dabei als Server, die den Diskless-Nodes einen eigenen Verzeichnisbaum zur Verfügung stellen. Die Dateien, die dabei schreibgeschützt sein können, sind über die Super-Root auf den Server |
Die Rechner, auf denen Munix zum Einsatz kamen (Cadmus Workstations), besitzen ein sogenanntes ICC-Board (Intelligent Communication Controller), der in der Lage ist, nicht nur von Festplatten und [[Quarter-Inch Cartridge|Magnetbändern]] zu laden, sondern auch über Netzwerke. Die anderen Munix-Rechner im gleichen Netzwerksegment mit eigenen Festplatten dienen dabei als Server, die den Diskless-Nodes einen eigenen Verzeichnisbaum zur Verfügung stellen. Die Dateien, die dabei schreibgeschützt sein können, sind über die Super-Root auf den Server verknüpft. Über einen [[Broadcast]] auf dem Netz ermittelt dabei das ICC-Board der Diskless-Node zunächst die Ethernet-Id des Servers und startet dann mit übers Netzwerk geladenen Dateien: |
||
<- L icckernel ''(Laden des ICC-Kernels)'' |
<- L icckernel ''(Laden des ICC-Kernels)'' |
||
Zeile 37: | Zeile 37: | ||
* [[Unix-Derivat]]e |
* [[Unix-Derivat]]e |
||
==Quellen== |
== Quellen == |
||
<references/> |
<references/> |
||
[[Kategorie:Betriebssystem]] |
[[Kategorie:Betriebssystem]] |
Version vom 28. März 2008, 23:10 Uhr
MUNIX | |
---|---|
Entwickler | PCS Computer Systeme |
Lizenz(en) | Proprietär |
Abstammung | \ UNIX \ MUNIX |
Architektur(en) | PCS QU68000, Digital PDP/LSI-11 |
Sonstiges | Entwicklung eingestellt |
MUNIX ist ein kommerzielles UNIX-Betriebssystem der deutschen Firma PCS Computer Systeme (PCS) und wurde für den Einsatz in den professionellen CAD-Workstations CADMUS entwickelt. Die Entwicklung begann Anfang der 1980er Jahre ausgehend von UNIX Version 7. Die ersten Versionen hatten zusätzlich einen bildschirmorientierten Editor, Bad-Block-Behandlung, Fortran 77, Pascal, C und einen bildschirmorientierten Debugger.
Besonderheiten
Über die Standard-Unix-Funktionalitäten hinaus verfügt Munix über verschiedene Erweiterungen. Die Newcastle Connection ("Unixes of the world, unite!") [1] war eine kostenpflichtige Erweiterung, mit der die Datei-Namensräume mehrerer Rechner untern einem Super-Root zusammengefasst werden konnten. Auf dieser Basis wurden auch Diskless Nodes realisiert.
Die Super-Root
Unterhalb des Standard-Wurzel-Verzeichnisses „/“ (Root-Verzeichnis, Root) eines Unix-Rechners, befindet sich normalerweise der Verzeichniseintrag „/..“, der allerdings auf die gleiche Inode verweist wie „/“ selber. Unter Munix ist es möglich, diesen Verzeichniseintrag durch eine sogenannte Super-Root zu ersetzen. Bei dieser Super-Root handelt es sich um ein echtes Verzeichnis, in dem weitere Verzeichnisse angelegt werden können und auf denen sich der gesamte Dateibaum eines anderen Munix-Rechners über das Netzwerk einhängen lässt. Befinden sich z. B. zwei Rechner „pcs2a“ und „pcs2b“ in einem Verbund, so kann man über den Pfad „/../pcs2b“ auf das Root-Verzeichnis des Rechners pcs2b vom Rechner pcs2a aus zugreifen. Diese werden beim Systemstart automatisch eingehängt, wenn die Rechner vorher mit den Shell-Skripten „connectnodes“ und „uunite“ verbunden wurden. Die Gerätedateien im /dev-Ordner, die beim Einhängen verwendet werden, sind dabei eine Spielart symbolischer Verknüpfungen, die auf die Ethernet-Id des einzuhängen Munix-Rechners verweisen. Dabei werden auch die Blockgeräte über das Netzwerk zur Verfügung gestellt, so dass man zum Beispiel vom Rechner „pcs2a“ auf das Magnetbandlaufwerk /dev/is0 des Rechner „pcs2b“ über den Pfad /../pcs2b/dev/is0 völlig transparent zugreifen kann (vergleiche Network Block Device unter Linux).
Das Konzept der Diskless-Node
Die Rechner, auf denen Munix zum Einsatz kamen (Cadmus Workstations), besitzen ein sogenanntes ICC-Board (Intelligent Communication Controller), der in der Lage ist, nicht nur von Festplatten und Magnetbändern zu laden, sondern auch über Netzwerke. Die anderen Munix-Rechner im gleichen Netzwerksegment mit eigenen Festplatten dienen dabei als Server, die den Diskless-Nodes einen eigenen Verzeichnisbaum zur Verfügung stellen. Die Dateien, die dabei schreibgeschützt sein können, sind über die Super-Root auf den Server verknüpft. Über einen Broadcast auf dem Netz ermittelt dabei das ICC-Board der Diskless-Node zunächst die Ethernet-Id des Servers und startet dann mit übers Netzwerk geladenen Dateien:
<- L icckernel (Laden des ICC-Kernels) <- L /../pcs2b/unix (Laden des Unix-Betriebssystems) <- I -s (Startbefehl an den ICC zum Starten des Betriebssystems))
Dabei ist „<- “ jeweils der System-Prompt und der Rest der Zeile der automatisch ablaufende Boot-Prozess, der sich jedoch auch händisch eingeben lässt.
Siehe auch
Quellen
- ↑ http://www.cs.ncl.ac.uk/research/pubs/articles/papers/399.pdf „The Newcastle Connection“ oder „UNIXes of the World Unite!“