„Yimpaş“ – Versionsunterschied
| [ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Bist du da wirklich auf der juristisch sicheren Seite? |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
Die '''Yimpaş Holding''' ist ein großer [[Türkei|türkischer]] [[Handelskonzern]] mit Zentrale in [[Yozgat]], der in [[Deutschland]] in erster Linie dadurch bekannt wurde, dass eine ihre deutschen [[Kaufhaus|Kaufhäuser]] betreibende [[Tochterfirma]] ab den [[1990er]] Jahren Anlagen vor allem türkischer [[Gastarbeiter]] aus Deutschland veruntreut |
Die '''Yimpaş Holding''' ist ein großer [[Türkei|türkischer]] [[Handelskonzern]] mit Zentrale in [[Yozgat]], der in [[Deutschland]] in erster Linie dadurch bekannt wurde, dass eine ihre deutschen [[Kaufhaus|Kaufhäuser]] betreibende [[Tochterfirma]] ab den [[1990er]] Jahren Anlagen vor allem türkischer [[Gastarbeiter]] aus Deutschland veruntreut haben soll. <ref>[http://www.beucker.de/2004/tk04-05-24.htm Abzocke im Namen Allahs], TAZ am 24. Mai 2004</ref> Experten nennen die Vorgänge um sogenannte Islam-Holdings, an denen neben Yimpaş auch zahlreiche kleinere Unternehmen und Geschäftsleute aus der [[Türkei]] beteiligt waren, den größten [[Kapitalanlagebetrug|Anlagenskandal]], den Deutschland jemals erlebt habe. <ref>[http://www.zeit.de/2006/46/G-Holy-Holdings?page=1 Der verlorene Schatz. Deutschtürken verloren Milliarden an Geschäftemacher], Die Zeit am 9. November 2006</ref> Die [[Stiftung Zentrum für Türkeistudien]] schätzt den entstandenen Schaden auf fünf Milliarden Euro. <ref>[http://www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/338950/ Holy Holdings. Oder: Der verlorene Schatz der Deutschtürken], Deutschlandradio am 11. Januar 2005</ref> Andere Quellen halten auch einen Gesamtschaden von bis zu 50 Mrd. Euro für möglich. <ref>[http://minaretta.twoday.net/stories/3672286/ Yimpas & Co. Razzia in Frankfurt], 30. April 2007</ref> |
||
== Hintergrund == |
== Hintergrund == |
||
Version vom 5. März 2008, 13:28 Uhr
Die Yimpaş Holding ist ein großer türkischer Handelskonzern mit Zentrale in Yozgat, der in Deutschland in erster Linie dadurch bekannt wurde, dass eine ihre deutschen Kaufhäuser betreibende Tochterfirma ab den 1990er Jahren Anlagen vor allem türkischer Gastarbeiter aus Deutschland veruntreut haben soll. [1] Experten nennen die Vorgänge um sogenannte Islam-Holdings, an denen neben Yimpaş auch zahlreiche kleinere Unternehmen und Geschäftsleute aus der Türkei beteiligt waren, den größten Anlagenskandal, den Deutschland jemals erlebt habe. [2] Die Stiftung Zentrum für Türkeistudien schätzt den entstandenen Schaden auf fünf Milliarden Euro. [3] Andere Quellen halten auch einen Gesamtschaden von bis zu 50 Mrd. Euro für möglich. [4]
Hintergrund
Islam-Holdings werden als gottgefälliger und islamkonformer Weg angeboten, Geld trotz des Verbots im Koran Zinsen einzunehmen, profitabel anzulegen. Die Anteilscheine an den Unternehmen bot man vor allem in deutschen Moscheevereinen an, wo die meisten strenggläubigen Deutschtürken zu finden sind. Das Treiben der Geschäftemacher blieb von der deutschen Mehrheitsgesellschaft weitgehend unbemerkt. [5]
Yimpaş in Deutschland
Yimpaş wird in den deutschen Medien immer wieder als die größte und bedeutendste der rund 200 Holdings, in die die deutschtürkischen Anleger zum Teil ihre Lebensersparnisse eingezahlt hätten, genannt, der Skandal bisweilen auch „Yimpaş-Affäre“ [6] benannt. Neben Möbelgeschäften und Supermärkten hatte der Konzern zehn Großkaufhäuser der Metro-Kaufhof-Horten-Gruppe übernommen und in streng nach islamischen Prinzipien wirtschaftende Betriebe umgewandelt und damit das Vertrauen besonders vieler Anleger gewonnen. In den Jahren ab 2002 schlossen die neueröffneten Kaufhäuser jedoch wieder, die für die Handelstätigkeit in Deutschland verantwortliche Yimpaş Group AG Schweiz ging Pleite. Ein Insolvenzverwalter stellte fest, „dass die Kaufhäuser von Anfang an unwirtschaftlich gearbeitet hatten. Zugleich sollen über die Yimpaş-Verwaltungsgesellschaft insgesamt 293 Millionen Euro Anlegergelder in die Türkei abgeflossen sein.“ [7] Dies deute darauf hin, dass die Geschäfte nur dazu dienten, Anleger zu werben.
Unabhängige Recherchen deuten darauf hin, dass mit den Geldern der Anleger, die in einem internationalen Finanzgeflecht verschwunden seien, letztlich türkische Islamisten unterstützt worden und zudem Angehörige der türkischen Regierung in den Skandal verwickelt sind. [8] [9]
Filmdokumentation
Eine ausführliche Filmrecherche zur Yimpas-Affäre sendete der WDR 2004 unter dem Namen Konkurs im Namen Allahs. Wie islamische Geschäftemacher die Deutschtürken ausnehmen. Autoren waren die Journalisten Yüksel Ugurlu und Cornelia Uebel. [8]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Abzocke im Namen Allahs, TAZ am 24. Mai 2004
- ↑ Der verlorene Schatz. Deutschtürken verloren Milliarden an Geschäftemacher, Die Zeit am 9. November 2006
- ↑ Holy Holdings. Oder: Der verlorene Schatz der Deutschtürken, Deutschlandradio am 11. Januar 2005
- ↑ Yimpas & Co. Razzia in Frankfurt, 30. April 2007
- ↑ broken link
- ↑ Der verlorene Schatz. Deutschtürken verloren Milliarden an Geschäftemacher, Die Zeit am 9. November 2006
- ↑ Pascal Beucker: [* Abzocke im Namen Allahs, TAZ am 24. Mai 2004
- ↑ a b „Konkurs im Namen Allahs. Wie islamische Geschäftemacher die Deutschtürken ausnehmen“, WDR-Dokumentation 2004.
- ↑ Ankara hat kein Interesse an der Aufklärung. Enge Verflechtungen von AKP und Islam-Holdings, Die Welt am 22. Juni 2006
Weblinks
- Yimpas Holding
- Homepage des Geschädigtenvereins
- Benöhr-Laqueur: Reibach im Namen Allahs - oder die göttlichen Geschäfte der islamischen Holdings, in: Istanbul Post, 6. März 2006
- Der verlorene Schatz. Deutschtürken verloren Milliarden an Geschäftemacher, Die Zeit am 9. November 2006
- „Frontal 21“: Schwindel im Namen Allahs – Milliardenbetrug durch Islam-Holdings, Sendung vom 17. April 2007 (pdf)