„Stromkrieg“ – Versionsunterschied
| [ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
ist schon im text verlinkt |
|||
| Zeile 3: | Zeile 3: | ||
== Ursachen == |
== Ursachen == |
||
Edisons Vorschlag beruhte auf der [[Gleichspannung]]. Diese ließ sich jedoch nicht weit transportieren und deshalb hätte in jedem Häuserblock ein kleines [[Kraftwerk]] stehen müssen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich einen [[Generator]] ins Haus einbauen. Edison beabsichtigte, das komplette Land auf diese Weise mit Elektrizität zu versorgen. |
Edisons Vorschlag beruhte auf der [[Gleichspannung]]. Diese ließ sich jedoch nicht weit transportieren und deshalb hätte in jedem Häuserblock ein kleines [[Kraftwerk]] stehen müssen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich einen [[Generator]] ins Haus einbauen. Edison beabsichtigte, das komplette Land auf diese Weise mit Elektrizität zu versorgen. Als George Westinghouse auf diese Pläne aufmerksam wurde, erkannte er bald die Probleme, die sich aus der Verwendung der Gleichspannung ergaben. Bei seiner Forschung fand er heraus, dass sich [[Wechselspannung]] besser für die Beleuchtung eignen würde. |
||
Als George Westinghouse auf diese Pläne aufmerksam wurde, erkannte er bald die Probleme, die sich aus der Verwendung der Gleichspannung ergaben. Bei seiner Forschung fand er heraus, dass sich [[Wechselspannung]] besser für die Beleuchtung eignen würde. |
|||
Der Vorteil lag auf der Hand: Von den beiden Stromarten kann nur der Wechselstrom [[Transformator|transformiert]] werden. Durch Transformation auf höhere Spannungen kann er effizienter über längere Strecken transportiert werden, was zum einen die autarke Stromerzeugung für jeden Haushalt erspart und zum anderen für Wechselstrom die Verwendung von [[Kabel]]n dünneren Durchmessers als für [[Gleichstrom]] erlaubt. |
Der Vorteil lag auf der Hand: Von den beiden Stromarten kann nur der Wechselstrom [[Transformator|transformiert]] werden. Durch Transformation auf höhere Spannungen kann er effizienter über längere Strecken transportiert werden, was zum einen die autarke Stromerzeugung für jeden Haushalt erspart und zum anderen für Wechselstrom die Verwendung von [[Kabel]]n dünneren Durchmessers als für [[Gleichstrom]] erlaubt. |
||
| Zeile 13: | Zeile 11: | ||
Edison fühlte sich durch George Westinghouses Ideen in seinen Patentrechten verletzt und fürchtete um die Existenz seines Projektes. Er zeigte Westinghouse an und versuchte den Menschen durch gewagte Experimente, bei denen er Tiere unter Zuhilfenahme von [[Wechselstrom]] tötete, zu beweisen, dass Wechselspannung gefährlicher sei als Gleichspannung. |
Edison fühlte sich durch George Westinghouses Ideen in seinen Patentrechten verletzt und fürchtete um die Existenz seines Projektes. Er zeigte Westinghouse an und versuchte den Menschen durch gewagte Experimente, bei denen er Tiere unter Zuhilfenahme von [[Wechselstrom]] tötete, zu beweisen, dass Wechselspannung gefährlicher sei als Gleichspannung. |
||
Gleichzeitig zu diesem Streit wollte man in den USA das Hinrichtungssystem verbessern. Eine Innovation war dabei die Abschaffung des Erhängens unter gleichzeitiger Einführung des [[Elektrischer Stuhl|Elektrischen Stuhls]]. |
Gleichzeitig zu diesem Streit wollte man in den USA das Hinrichtungssystem verbessern. Eine Innovation war dabei die Abschaffung des Erhängens unter gleichzeitiger Einführung des [[Elektrischer Stuhl|Elektrischen Stuhls]]. Der erste Versuch verlief mit den geplanten 1000 [[Volt|V]] Wechselspannung unglücklich und wurde abgebrochen. Die anwesende Presse und Ärzte waren schockiert, da dem Verurteilten zwar die Adern und Haut verbrannt und teilweise aufgeplatzt waren, er jedoch keineswegs tot war. Erst eine Erhöhung der Spannung auf 2000 V Wechselspannung führte schließlich zum Tod des Verurteilten. Zum Spott über Westinghouse wurde versucht, die Redensart ''to be westinghoused'' einzuführen. Westinghouse fühlte sich durch die oben genannten Experimente zutiefst beleidigt, da er nicht wollte, dass jemand durch seine Forschung zu Schaden käme. |
||
Der erste Versuch verlief mit den geplanten 1000 [[Volt|V]] Wechselspannung unglücklich und wurde abgebrochen. Die anwesende Presse und Ärzte waren schockiert, da dem Verurteilten zwar die Adern und Haut verbrannt und teilweise aufgeplatzt waren, er jedoch keineswegs tot war. Erst eine Erhöhung der Spannung auf 2000 V Wechselspannung führte schließlich zum Tod des Verurteilten. |
|||
Zum Spott über Westinghouse wurde versucht, die Redensart ''to be westinghoused'' einzuführen. |
|||
Westinghouse fühlte sich durch die oben genannten Experimente zutiefst beleidigt, da er nicht wollte, dass jemand durch seine Forschung zu Schaden käme. |
|||
Westinghouse versuchte den Streit mit Edison beizulegen, indem er eine Fusion der beiden Elektrotechnik-Firmen vorschlug. Edison antwortete jedoch nie auf das Schreiben von Westinghouse. |
Westinghouse versuchte den Streit mit Edison beizulegen, indem er eine Fusion der beiden Elektrotechnik-Firmen vorschlug. Edison antwortete jedoch nie auf das Schreiben von Westinghouse. |
||
== Die Rolle Teslas == |
== Die Rolle Teslas == |
||
[[Nikola Tesla]], der früher für Edison gearbeitet und nach einem Streit Edison verlassen hatte, arbeitete nun für Westinghouse, der bei einer Vorlesung auf ihn aufmerksam geworden war. |
|||
Nikola Tesla versuchte den Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen die Angst vor der Wechselspannung zu nehmen. Dies versuchte er mit angeblichen „Zaubertricks“, zum Beispiel ließ er Glühlampen in seinen Händen aufleuchten. |
[[Nikola Tesla]], der früher für Edison gearbeitet und nach einem Streit Edison verlassen hatte, arbeitete nun für Westinghouse, der bei einer Vorlesung auf ihn aufmerksam geworden war. Nikola Tesla versuchte den Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen die Angst vor der Wechselspannung zu nehmen. Dies versuchte er mit angeblichen „Zaubertricks“, zum Beispiel ließ er Glühlampen in seinen Händen aufleuchten. |
||
== |
== Siehe auch == |
||
* [[Wechselspannung]] |
|||
* [[Gleichspannung]] |
|||
* [[Stromnetz]] |
* [[Stromnetz]] |
||
* [[Transformator]] |
|||
== Weblinks == |
== Weblinks == |
||
Version vom 19. November 2007, 16:17 Uhr
Als Stromkrieg (engl.: War of currents) bezeichnet man den Streit zwischen George Westinghouse und Thomas Alva Edison. Bei diesem Streit in den Jahren um etwa 1880 ging es um die großflächige Versorgung der Vereinigten Staaten mit elektrischer Energie. Nach Edisons Erfindung der Glühlampe wollten die Reichen bevorzugt elektrische Energie in ihrem Haus haben, da die elektrische Glühlampe zum Beispiel nicht nachgefüllt werden musste und auch nicht explodieren konnte.
Ursachen
Edisons Vorschlag beruhte auf der Gleichspannung. Diese ließ sich jedoch nicht weit transportieren und deshalb hätte in jedem Häuserblock ein kleines Kraftwerk stehen müssen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich einen Generator ins Haus einbauen. Edison beabsichtigte, das komplette Land auf diese Weise mit Elektrizität zu versorgen. Als George Westinghouse auf diese Pläne aufmerksam wurde, erkannte er bald die Probleme, die sich aus der Verwendung der Gleichspannung ergaben. Bei seiner Forschung fand er heraus, dass sich Wechselspannung besser für die Beleuchtung eignen würde.
Der Vorteil lag auf der Hand: Von den beiden Stromarten kann nur der Wechselstrom transformiert werden. Durch Transformation auf höhere Spannungen kann er effizienter über längere Strecken transportiert werden, was zum einen die autarke Stromerzeugung für jeden Haushalt erspart und zum anderen für Wechselstrom die Verwendung von Kabeln dünneren Durchmessers als für Gleichstrom erlaubt.
Ablauf des Streites
Edison fühlte sich durch George Westinghouses Ideen in seinen Patentrechten verletzt und fürchtete um die Existenz seines Projektes. Er zeigte Westinghouse an und versuchte den Menschen durch gewagte Experimente, bei denen er Tiere unter Zuhilfenahme von Wechselstrom tötete, zu beweisen, dass Wechselspannung gefährlicher sei als Gleichspannung.
Gleichzeitig zu diesem Streit wollte man in den USA das Hinrichtungssystem verbessern. Eine Innovation war dabei die Abschaffung des Erhängens unter gleichzeitiger Einführung des Elektrischen Stuhls. Der erste Versuch verlief mit den geplanten 1000 V Wechselspannung unglücklich und wurde abgebrochen. Die anwesende Presse und Ärzte waren schockiert, da dem Verurteilten zwar die Adern und Haut verbrannt und teilweise aufgeplatzt waren, er jedoch keineswegs tot war. Erst eine Erhöhung der Spannung auf 2000 V Wechselspannung führte schließlich zum Tod des Verurteilten. Zum Spott über Westinghouse wurde versucht, die Redensart to be westinghoused einzuführen. Westinghouse fühlte sich durch die oben genannten Experimente zutiefst beleidigt, da er nicht wollte, dass jemand durch seine Forschung zu Schaden käme.
Westinghouse versuchte den Streit mit Edison beizulegen, indem er eine Fusion der beiden Elektrotechnik-Firmen vorschlug. Edison antwortete jedoch nie auf das Schreiben von Westinghouse.
Die Rolle Teslas
Nikola Tesla, der früher für Edison gearbeitet und nach einem Streit Edison verlassen hatte, arbeitete nun für Westinghouse, der bei einer Vorlesung auf ihn aufmerksam geworden war. Nikola Tesla versuchte den Menschen bei öffentlichen Veranstaltungen die Angst vor der Wechselspannung zu nehmen. Dies versuchte er mit angeblichen „Zaubertricks“, zum Beispiel ließ er Glühlampen in seinen Händen aufleuchten.