„Verkehrszahlen des Flughafens München“ – Versionsunterschied
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Version vom 16. Oktober 2007, 19:09 Uhr
Überarbeitete Fassung
Erste Renovierungsphase

Das Kloster stellte sich im Zusammenhang mit der Renovierung – 176 Jahre nach der Erstellung des Kreuzwegs – zum ersten Mal die Frage, wer der Eigentümer von Grund und Boden der Stationen vier bis zwölf ist. Die anderen Stationen stehen auf Klostergrund.[1] Daraufhin wurde anhand des Hammelburger Flurplans ermittelt, dass die Stationen vier bis acht und 13 auf Grund und Boden der Stadt Hammelburg stehen. Die Stationen neun bis elf befinden sich auf dem Grund des Darlehenskassenvereins Pfaffenhausen. Die Station zwölf steht auf einem Grundstück, um das der damalige Besitzer von Saaleck mit dem Vorbesitzer einen Prozess führte. Der Guardian meldete schließlich am 13. April 1909 dem Amtsgericht Hammelburg, dass alle Beteiligten mit der Eintragung der Rechte einverstanden waren.[2]

Nach der Regelung der Besitzverhältnisse wurden die Stationen eins bis acht mit öffentlichen und privaten Spenden aber auch mit tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung von September 1909 bis Oktober 1915 restauriert. Mit den Renovierungsarbeiten wurde unter Leitung des Würzburger Bildhauers Mathias Kemmer am 10. September 1909 an der achten Station begonnen, da diese am baufälligsten war. Wie später bei den anderen Stationen auch wurde das Relief vollständig von der alten Bemalung gereinigt und der Naturstein ausgebessert. Eine neue Bemalung wurde allerdings nicht mehr aufgebracht. Beschädigte Teile der Figuren wurden repariert, die Inschriftentafeln teilweise erneuert.
Die zweite mit den Stationen 9 bis 14 fand etwa 20 Jahre später statt. Die Station 12 wurde 1933 restauriert. Nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten an dieser Station am 23. Juli 1933 wurde das 200-jährige Jubiläum des Kapellenkreuzweges gefeiert. Bei diesem Fest wurden Spendengelder eingesammelt, um die Renovierungsmaßnahmen am Kreuzweg fortsetzen zu können. Die Renovierungsphase dauerte bis 6. September 1941, wobei unter anderem fehlende Teile der Inschrift ergänzt und die einzelnen Kapellengitter gestrichen wurden. Die fehlenden Abschnitte der Inschrift konnten teilweise nach dem Studium der Klosterchronik (Annales Conventus Palaeopolitani – Band zwei und drei) ergänzt werden. Außerdem erhielten die Gitter der einzelnen Stationen einen neuen Anstrich.[3] Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verschiedentlich einzelne Stationen renoviert.
Zweite Renovierungsphase

Von 1993 bis 1996 erfolgte eine vollständige Restaurierung des gesamten Kreuzweges. Dabei wurden die augenfälligen Schäden an den Stationen behoben. Es wurde auch versucht einen weiteren Verfall des Kreuzweges entgegenzuwirken. Stadtbaumeister Adolf Weibel und sein Mitarbeiter Reiner Baden von der städtischen Bauabteilung übernahmen die Aufsicht über die Bauarbeiten, die durch die Firma Muth aus Ebensfeld ausgeführt wurden. Dr. Annette Faber vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege stand beratend zur Seite. Während der Renovierungsphase wurden die einzelnen Stationen mit einem Wetterschutz versehen. Auf Wunsch des Klosters wurde bei dieser Restaurierung versucht, die teilweise unleserlich gewordenen Inschriften der einzelnen Kapellen lesbar zu ergänzen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Ergänzung bei der ersten Renovierung Anfang des 20. Jahrhunderts in mehreren Fällen fehlerhaft war. Probleme gab es bei den Stationen eins, zwei, zehn und 13. Die Namen der Stifter konnten nicht überall ergänzt werden.

Die Restaurierungskosten beliefen sich auf etwa 370.000 Euro und wurden von der Stadt Hammelburg mit Zuschüssen des Landesamtes für Denkmalpflege, der Landesstiftung und der Diözese Würzburg aufgebracht.[4] 1999 wurden neben den 14 Stationen Erläuterungstafeln angebracht, auf denen die von Pfarrer Treutlein verfasste Beschreibung der Stationsmotive und Bibelverse zu lesen sind.
Originalfassung
Erste Renovierungsphase

Das Kloster stellte sich im Zusammenhang mit der Renovierung – 176 Jahre nach der Erstellung des Kreuzwegs – zum ersten Mal die Frage, wer der Eigentümer von Grund und Boden der Stationen vier bis zwölf ist. Die anderen Stationen stehen auf Klostergrund.[5] Daraufhin wurde anhand des Hammelburger Flurplans ermittelt, dass die Stationen vier bis acht und 13 auf Grund und Boden der Stadt Hammelburg stehen. Die Stationen neun bis elf befinden sich auf dem Grund des Darlehenskassenvereins Pfaffenhausen. Die Station zwölf steht auf einem Grundstück, um das der damalige Besitzer von Saaleck mit dem Vorbesitzer einen Prozess führte. Der Guardian meldete schließlich am 13. April 1909 dem Amtsgericht Hammelburg, dass alle Beteiligten mit der Eintragung der Rechte einverstanden waren.[6]
Nach der Regelung der Besitzverhältnisse wurden die Stationen eins bis acht mit öffentlichen und privaten Spenden aber auch mit tatkräftiger Mithilfe der Bevölkerung von September 1909 bis Oktober 1915 restauriert. Mit den Renovierungsarbeiten wurde unter Leitung des Würzburger Bildhauers Mathias Kemmer am 10. September 1909 an der achten Station begonnen, da diese am baufälligsten war. Wie später bei den anderen Stationen auch wurde das Relief vollständig von der alten Bemalung gereinigt und der Naturstein ausgebessert. Eine neue Bemalung wurde allerdings nicht mehr aufgebracht. Beschädigte Teile der Figuren wurden repariert, die Inschriftentafeln teilweise erneuert. Die Kapelle selbst wurde ebenfalls renoviert. Die Arbeiten an der Station dauerten bis zum 22. Oktober.[7]

Der königliche Konservator Angermaier inspizierte am 10. Januar 1910 in Begleitung des Bildhauers Kemmer die achte Station und befand sie als gut restauriert. Im Frühjahr 1910 begannen die Arbeiten an den Stationen eins und zwei, die bis zum 24. Juli des selben Jahres dauerten. Bei dieser Gelegenheit wurden die Zieraufsätze auf dem Giebel und die oberen Inschriften-Kartuschen aus Gänheimer Sandstein nach dem Muster der übrigen Stationen wieder hergestellt.[8] Mit der Station sieben wurde im Oktober 1910 begonnen, wobei die Stifter-Inschrift ergänzt wurde. Danach erfolgte die Renovierung der Station drei, die Kemmer vom 18. Mai bis 23. Juli 1911 durchführte. Von Ende Juli bis Anfang August 1912 wurde die vierte Station restauriert. Sie steckte fast einen halben Meter im Boden und musste freigelegt werden. An den Figuren mussten viele Details des beschädigten Reliefs ersetzt werden.[9]


Die Station fünf wurde vom 21. Mai bis 5. Juli 1915 und die sechste Station wurde im September und Oktober 1915 restauriert. Mit dieser Station war die erste Restaurierungsphase mit den Stationen eins bis acht abgeschlossen. Die zweite mit den Stationen 9 bis 14 fand etwa 20 Jahre später statt. Die Station 12 wurde 1933 restauriert. Nach dem Abschluss der Renovierungsarbeiten an dieser Station am 23. Juli 1933 wurde das 200-jährige Jubiläum des Kapellenkreuzweges gefeiert. Bei diesem Fest wurden Spendengelder eingesammelt, um die Renovierungsmaßnahmen am Kreuzweg fortsetzen zu können. Von Mai bis Oktober 1934 wurde durch einen Bildhauer die 14. Station restauriert. Dabei wurden unter anderem die zerstörte Fassade und das fast unkenntliche Wappen wiederhergestellt. Die Innenrenovierung der Grabkapelle führten bis zum 15. September 1935 der Malermeister Robert Schaupp aus Hammelburg und ein Fassmaler aus Sulzthal aus. Die Kunstglaserei Güntter aus Würzburg glaste die Fenster der Grabkapelle ein. Der Betrieb stellte dabei fest, dass die Art der Verbleiung als Rundscheiben in Unterfranken sehr selten ist und dass sich unter den alten Rundscheiben noch einzelne, sogenannte Mondscheiben befanden.[10]
Vom 21. August bis 6. September 1941 erfolgte die Restaurierung der Stationen 9 bis 11 und 13. Hierbei wurden unter anderem fehlende Teile der Inschrift ergänzt und die einzelnen Kapellengitter gestrichen. Die fehlenden Abschnitte der Inschrift konnten teilweise nach dem Studium der Klosterchronik (Annales Conventus Palaeopolitani – Band zwei und drei) ergänzt werden. An den Stationen 9, 10, 11 und 13 ergänzte Bildhauer Andreas Winzheimer aus Würzburg in der Zeit vom 21. August bis 6. September 1941 fehlende Teile. Außerdem erhielten die Gitter der einzelnen Stationen einen neuen Anstrich.[11]
Die Renovierung der Station zwölf im Jahre 1933 fand zu spät statt, da die Station bereits stark beschädigt war. Im Jahr 1945, zwölf Jahre nach der Renovierung, musste diese Station erneut instandgesetzt werden.[12]
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verschiedentlich einzelne Stationen renoviert. 1987 war die 14. Station an der Reihe. 1988 restaurierte der Westheimer Bildhauer Siegfried Herterich die 13. Station für 30.000 Deutsche Mark. Die Kosten konnten durch eine Spende der Sparkasse Bad Kissingen gedeckt werden.
Zweite Renovierungsphase

Von 1993 bis 1996 erfolgte eine vollständige Restaurierung des gesamten Kreuzweges. Dabei wurden die augenfälligen Schäden an den Stationen behoben. Es wurde auch versucht einen weiteren Verfall des Kreuzweges entgegenzuwirken. Stadtbaumeister Adolf Weibel und sein Mitarbeiter Reiner Baden von der städtischen Bauabteilung übernahmen die Aufsicht über die Bauarbeiten, die durch die Firma Muth aus Ebensfeld ausgeführt wurden. Dr. Annette Faber vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege stand beratend zur Seite. Während der Renovierungsphase wurden die einzelnen Stationen mit einem Wetterschutz versehen.
Auf Wunsch des Klosters wurde bei dieser Restaurierung versucht, die teilweise unleserlich gewordenen Inschriften der einzelnen Kapellen lesbar zu ergänzen. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass die Ergänzung bei der ersten Renovierung Anfang des 20. Jahrhunderts in mehreren Fällen fehlerhaft war. Probleme gab es bei den Stationen eins, zwei, zehn und 13. Die Namen der Stifter konnten nicht überall ergänzt werden. Bei den Stationen neun und elf waren bereits bei der letzten Restaurierung die Kartuschen zu stark beschädigt gewesen. Lediglich die lateinischen Inschriften konnten nach den Angaben in der Klosterchronik erneuert werden. Dem Wunsch des Klosters entsprechend wurden die deutschen Übersetzungen eingefügt.

Bei der Station vier wurde während dieser Renovierungsphase durch die Firma Lömpel aus Arnstein zwischen Natursteinmauer und der Kapelle eine Vertikalisolierung eingebaut, die eine weitere Durchfeuchtung von hinten verhindert. Die Stationen fünf und sechs wurden unter Mitwirkung der Firma Bindrum und Sohn aus Hammelburg komplett ausgebaut, die Mauernischen entsprechend vertieft und ausgemauert, der Sockel mit Schrifttafel und Relief freistehend ohne Kontakt zur Rückwand neu aufgebaut. Der gleiche Betrieb legte die Stationen neun bis 13 im Erdbereich dreiseitig frei, isolierte sie und baute eine Drainage ein.
Die Restaurierungskosten beliefen sich auf etwa 370.000 Euro und wurden von der Stadt Hammelburg mit Zuschüssen des Landesamtes für Denkmalpflege, der Landesstiftung und der Diözese Würzburg aufgebracht.[13] 1999 wurden neben den 14 Stationen Erläuterungstafeln angebracht, auf denen die von Pfarrer Treutlein verfasste Beschreibung der Stationsmotive und Bibelverse zu lesen sind.
Beschreibung der Kapellen, Inschriften und Reliefe
An den Stationen wird die jeweilige Szene kurz in lateinischen elegischen Distichen (Übersetzung nachstehend in runden Klammern) und in Deutsch (in lyrischer Form) beschrieben. Teile der Inschrift, die nach dem langen Verfall nicht mehr entzifferbar waren, hat man bei den Restaurierungen auf den Inschrifttafeln freigelassen. Ergänzungsvorschläge des Restaurators sind nachstehend in eckigen Klammern ([…]) eingefügt.[14] Bei jeder Station ist seit 1999 auf einer nebenstehenden Tafel ein Bibelvers zitiert.
Station 1: Jesus wird zum Tode verurteilt
Die Kapelle der ersten Station aus grüngelblichem Sandstein ist an der Rückseite in eine Begrenzungsmauer des Kirchplatzes intergriert. Eine im Frühjahr 1910 begonnene Restaurierung wurde bis 24. Juli 1910 abgeschlossen. Dabei wurde die Inschrift teilweise falsch ergänzt, wie sich zwischen 1993 und 1996 bei der zweiten Restaurierung herausstellte. Im Gegensatz zu den anderen Kapellen sitzt der Stein mit dem Relief unmittelbar auf dem Stein mit der Inschriftenkartusche auf. Von den ehemaligen Türgittern sind auf der rechten Seite zwei Scharniere erhalten.
Das Bildprogramm der ersten Station zeigt die Verurteilung Christi durch Pilatus. Links wird Christus, von drei Schergen umringt, gefesselt und trägt eine Dornenkrone. Rechts auf einem Thron sitzend erhebt Pilatus beide Hände. Dazwischen erscheint ein Knabe, fast verdeckt, mit einem Wassergefäß. Dies und die erhobenen Hände des Pilatus sind ein Hinweis darauf, dass er seine Hände in Unschuld wäscht. Der Reliefgrund der Kapellenausführung zeigt eine reichgegliederte Palastarchitektur mit Balustrade und Arkaden, in der die Geißelung Christi zu sehen ist.
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Inschrift der oberen Kartusche: I. / STATION
Übersetzung der unteren Kartusche: |
Station 2: Jesus nimmt das Kreuz auf seine Schultern
Die Kapelle der zweiten Station aus grüngelblichem Sandstein ist an der Rückseite mit einer niedrigen Umfassungsmauer des Kirchplatzes verbunden. Zusammen mit der ersten Station wurde ihre erste Restaurierung bis 24. Juli 1910 abgeschlossen. Auch hier ist die Inschrift teilweise fehlerhaft ergänzt. Eine zweite Restaurierung fand zwischen 1993 und 1996 statt. Wie bei der ersten Kapelle sitzt der Stein mit dem Relief unmittelbar auf dem Stein mit der Inschriftenkartusche auf und wieder sind nur auf der rechten Seite zwei Scharniere der ehemaligen Türgitter erhalten.
Das Bildprogram der zweiten Station zeigt, wie Christus das Kreuz auf seine Schultern nimmt. Von den sechs Schergen verhöhnen ihn drei mit geöffneten Mündern. Die zahlreichen Lanzen der Soldaten erscheinen im Hintergrund vor einer Stadtarchitektur. Die in diesem Relief vorkommenden Figuren mit Überlängen weisen auf Arbeiten des Franziskanerbruder Wenzeslaus Marx (1708–1773) aus Leitmeritz hin.[16]
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Inschrift der oberen Kartusche: II. / STATION
Übersetzung der unteren Kartusche: |
Station 3: Jesus fällt zum ersten Mal unter dem Kreuz
Die freistehende Kapelle der dritten Station aus rotem Sandstein steht getrennt von einer niedrigen dahinter verlaufenden Begrenzungsmauer. Durch den Restaurator Kemmer wurde sie zwischen dem 18. Mai und dem 23. Juli 1911 erstmals vollständig restauriert. Eine zweite Restaurierung fand zwischen 1993 und 1996 statt. Der Stein mit dem Relief steht auf einem konvex profilierten Gesimsstein, dessen vorderes Ende von einer geöffneten Muschel beherrscht wird. Zeugnisse ehemaliger Türgittern fehlen. Die Balustrade weist als Besonderheit vier Säulen auf.
Das Bildprogramm der dritten Station zeigt, die in der Bibel nicht vorkommende Szene, wie Christus das erste Mal unter dem Kreuz zusammenbricht. Erschöpft und auf die Knie gesunken wird er von den Soldaten genötigt weiterzugehen, indem sie an seinen Haaren und Fesselungsstricken ziehen. Im Hintergrund erhebt sich ein Reiter vor einer Palastarchitektur.
Station 4: Jesus begegnet seiner Mutter
Die Kapelle der vierten Station aus rotem Sandstein steht an der Rückseite einer hohen Natursteinmauer und ist mit ihr verbunden. Als sie von Ende Juli bis Anfang August 1912 restauriert wurde, steckte sie fast einen halben Meter im Boden und musste zunächst freigelegt werden. Dabei mussten auch viele beschädigte Details an den Figuren des Reliefs ersetzt werden.[18] Bei der zweiten Restaurierung von 1993 bis 1996 wurde durch die Firma Lömpel aus Arnstein zwischen der Natursteinmauer und der Kapelle eine Vertikalisolierung eingebaut, die eine weitere Durchfeuchtung von hinten verhindert. Der konvexe Gesimsstein unter dem Relief wird von einem floralen Ornament beherrscht. Zeugnisse von ehemaligen Gittertüren finden sich auf beiden Seiten.
Das Bildprogramm der vierten Station zeigt die Begegnung Jesu mit seiner Mutter Maria. Maria wendet sich von links weinend ihrem Sohn zu. Jesus ergreift tröstend die Hand seiner Mutter. Über Marias Schulter schaut eine zweite Frauengestalt. Die vier Schergen, mit verschiedenen Kopfbedeckungen, drängen ihn aber bereits vehement zum Weitergehen.
Station 5: Simon von Kyrene hilft Jesus das Kreuz zu tragen
Die Kapelle der teilweise in die Klostermauer eingelassen fünften Station besteht aus rotem Sandstein. Sie wurde vom 21. Mai bis 5. Juli 1915 erstmals grundlegend restauriert. Während der zweiten Restaurierungsphase wurde sie komplett ausgebaut, die Mauernische vertieft und ausgemauert sowie der Sockel mit Schrifttafel und Relief freistehend ohne Kontakt zur Rückwand neu aufgebaut. Das Relief steht auf einem konvex profilierten Stein, dessen vorderes Ende von einem Engelskopf mit zwei Flügeln beherrscht wird. Von den ehemaligen Türgittern zeugt nur auf der rechten Seite noch ein Scharnier. Die Balustrade weist als Besonderheit vier Säulen auf.
Das Bildprogramm der fünften Station zeigt, wie Simon von Cyrene hilft, das Kreuz zu tragen. Die Peiniger Christi, mit vier unterschiedlichen Kopfbedeckungen drängen sich dicht um ihn und treiben ihn voran. Simon von Cyrene, im Relief rechts, hat das untere Ende des Kreuzes ergriffen. Er wird mit Turban und Bart dargestellt. Von der Last nicht begeistert schaut er widerwillig zur Seite.
Station 6: Veronika reicht Jesus das Schweißtuch
Die Kapelle der sechsten Station aus rotem Sandstein steht derzeit getrennt von der dahinter verlaufenden Klostermauer. Die erste Restaurierung fand im September und Oktober 1915 statt. Bei der zweiten Restaurierung von 1993 bis 1996 wurde die Kapelle komplett ausgebaut, die Mauernischen entsprechend vertieft und ausgemauert, der Sockel mit Schrifttafel und Relief freistehend ohne Kontakt zur Rückwand neu aufgebaut. Das Relief steht auf einem konvex profiliertem Gesimsstein mit stark stilisiertem muschelartigem Ornament. Zeugnisse von Scharnieren der ehemaligen Gittertüren finden sich auf beiden Seiten. Wie die dritte und fünfte Station weist die Balustrade als Besonderheit vier Säulen auf.
Das Bildprogram der sechsten Station zeigt, wie Christus auf seinem weiteren Weg von Veronika ein Schweißtuch gereicht wird. Diese tritt von rechts in die Szene. Ihr folgt ebenfalls (wie in der vierten Station der Maria) eine Frauengestalt. Christus, das Antlitz auffallend zum Betrachter gewandt, wird von einem Schergen mit einem Stock in den Rücken gestoßen und so zum Weitergehen getrieben.
Station 7: Jesus fällt zum zweiten Mal unter dem Kreuz
Die Kapelle der siebten Station aus grüngelblichem Sandstein ist an der Rückseite in die mannshohe Ostmauer aus Naturstein eingebunden. Bei der ersten Renovierung im Oktober 1910 wurde die Stifter-Inschrift ergänzt. Die zweite Renovierung fand von 1993 bis 1996 statt. Das untere Sechstel des Reliefes bildet ein Gesims mit geradem Profil, dessen Vorderseite eine stilisiertes schmetterlingsförmiges Ornament aufweist. Die Gittertüren sind vollständig erhalten. Auf der oberen Kartusche sind die Ablassangaben erhalten.
Das Bildprogramm der siebten Station zeigt die ebenfalls nicht biblisch überlieferte Szene, wie Christus ein zweites Mal unter dem Kreuz zusammenbricht. Obwohl er schon stärker gebeugt als beim ersten Mal (vergleiche Station drei) ist, wird die optische Wirkung durch einen vorangestellten Kleinwüchsigen auf der linken Seite und einen auf den langen Kreuzesbalken sich setzenden Soldaten weiter verstärkt. Er wird von den Schergen des Pilatus weiter verspottet, indem sie ihn an den Haaren ziehen und mit Füßen treten. Hinter der Szene erhebt sich wie bei Station drei ein Reiter.
Station 8: Jesus begegnet den weinenden Frauen
Die Kapelle der achten Station aus grüngelblichem Sandstein ist, wie die Station sieben, an der Rückseite in die mannshohe Ostmauer aus Naturstein eingebunden. Am Anfang des 20. Jahrhunderts am baufälligsten, wurde diese Station unter Leitung des Würzburger Bildhauers Mathias Kemmer seit dem 10. September 1909 restauriert und vom königlichen Konservator Angermaier am 10. Januar 1910 inspiziert. Eine zweite Restaurierung fand von 1993 bis 1996 statt. Das Relief ist auf einem halb konvex, halb gerade profilierten Gesimsstein aufgesetzt, dessen Vorderseite eine stilisiertes blütenförmiges Ornament aufweist. Wie bei der siebten Station sind die Gittertüren und auf der oberen Kartusche die Ablassangaben erhalten.
Das Bildprogramm eines unbekannten dritten Künstlers zeigt in der achten Station, wie Christus die weinenden Frauen am Wegesrand tröstet. Er wendet sich einer von rechts kommenden Frau mit Kind zu, die mit einem Tuch ihre Tränen trocknet. Dazu wendet er sich fast ganz um, während zwei Soldaten ihn auf der linken Seite ziehen.
Station 9: Jesus fällt zum dritten Mal unter dem Kreuz
Die Kapelle der neunten Station aus grüngelblichem Sandstein ist völlig freistehend. Bei der Restaurierung vom 21. August bis 6. September 1941 wurden die fehlenden Teile des Reliefs und der Inschrift vom Würzburger Bildhauer Andreas Winzheimer ergänzt. Während der zweiten Restaurierung von 1993 bis 1996 wurde die Station im Erdbereich an drei Seiten freigelegt und durch den Einbau einer Drainage isoliert. Wie bei Station acht ist der Gesimsstein unter dem Relief oben konvex und unten gerade profiliert. An der Stirnseite prangt eine nach außen gewölbte Muschel. Reste der Scharniere der Gittertüren sind nur auf der rechten Seite erhalten.
Das Bildprogramm der neunten Station zeigt, wie Christus das dritte Mal unter dem Kreuz stürzt. Diesmal ist er dabei nach rechts gewandt und wird mit Füßen getreten. Einer der verurteilten Schächer, erkennbar am fehlenden Gewand, hilft ihm, das Kreuz wieder aufzunehmen. Im Hintergrund erscheint über der Szene erneut der Reiter vor der Palastarchitektur und einer Kirche.
Station 10: Jesus wird seiner Kleider beraubt
Die Kapelle der zehnten Station aus grünlichgelbem Sandstein ist ebenfalls freistehend. In der Restaurierungsphase vom 21. August bis 6. September 1941 wurden fehlende Teile am Relief und der Inschrift ergänzt. Bei der zweiten Restaurierung 1993 bis 1996 wurde festgestellt, dass die Inschriftenkartusche bereits bei der letzten Restaurierung so stark beschädigt gewesen war, dass lediglich die lateinischen Inschriften erneuert werden konnten. Auch diese Station wurde im Erdbereich dreiseitig freigelegt und durch eine Drainage gegen die Umgebung isoliert. Der zur Mitte hin beidseitig getreppt profilierte Gesimsstein wird von einem ovalen Muster beherrscht. Reste von Scharnieren der Gittertüren sind nur auf der rechten Seite erhalten geblieben.
Das Bildprogramm der zehnten Station zeigt, wie Christus von den Soldaten entkleidet wird. Von den fünf Soldaten tragen drei einen ähnlichen Helm. Der Soldat vorn rechts trägt am Gürtel ein Schwert in auffallend arabisch-orientalischer Form. In der stark zentrierten Szene zerren sie Jesus, dessen Dornenkrone vergoldet ist, das Gewand vom Leibe. Der Berg Golgatha ist bereits im Hintergrund zu sehen.
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Inschrift der oberen Kartusche:
Übersetzung der unteren Kartusche: |
Station 11: Jesus wird ans Kreuz geschlagen
Die Kapelle der elften Station aus grüngelblichem Sandstein ist als dritte in Folge freistehend. Sie wurde vom 21. August bis 6. September 1941 restauriert und fehlende Teile der Inschrift und des Reliefs dabei ergänzt. Während der zweiten Restaurierung 1993 bis 1996 wurde sie im Erdbereich an drei Seiten freigelegt und durch Einbau einer Drainage isoliert. Der Gesimsstein zwischen Relief und Inschrift ist zur Mitte hin doppelt getreppt profiliert und wird von einem stark stilisierten Blumenmuster beherrscht. Auf der oberen Kartusche sind Teile der originalen Ablassinschrift und Teile einer späteren Beschriftung „STATIO“ übereinander erkennbar. Als Zeugnisse der Gittertüren sind nur auf der rechten Seite noch Scharnieraufhängungen erhalten.
Das Bildprogramm der elften Station zeigt, wie Jesus ans Kreuz genagelt wird. Während rechts ein Soldat einen Nagel durch die Füße treibt, hält links ein Soldat das Schild mit der Aufschrift „SPQR“ in seiner Hand. Drei Soldaten ziehen über dem Kreuz stehend Jesus an Stricken, die um seine Handgelenke gelegt sind. Auf der rechten Seite verspotten (oder klagen) zwei Personen mit offenen Mündern und teilweise erhobenen Händen den gerade Gekreuzigten. Der Blick geht im Hintergrund vom Berg Golgotha hinunter zu einer Ansiedlung, die von der architektonischen Gestaltung her an eine fränkische Stadt erinnert.
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Inschrift der oberen Kartusche: STATIO 11a / 280 täg / Ablas
Übersetzung der unteren Kartusche: |
Station 12: Jesus stirbt am Kreuz
Die zentrale Station des Kreuzweges ist die zwölfte, gezeigt wird die Kreuzigung Christi. Diese Station erhebt sich wie bei der Kreuzigung Christi auf Golgatha am höchsten Punkt des Kreuzweges und ist wie eine Schauspielbühne gestaltet. Sie ist als große, freistehende Figurengruppe angelegt und befindet sich direkt zu Füßen von Schloss Saaleck. Die Kreuze stehen auf felsigem Grund, den Berg Golgotha symbolisierend, und sind über eine zweiarmige Treppe mit Balustrade erreichbar. die Sockelzone trägt die Jahreszahl 1733. Im felsigen Boden sind Pflanzen, Tiere und Skelette dargestellt als Zeichen dafür, dass die ganze Schöpfung vom Erlösungswerk Christi betroffen ist. Das Geschehen aus dem Glauben heraus deuten Spruchbänder und Kartuschen mit Inschriften an. Auf beiden Seiten der Brüstung steht je eine Putte mit Inschriften.
In der Mitte erscheint Christus mit Strahlenkrone. Maria kniet betend an seinem Kreuz. Der Apostel Johannes ist rechts dargestellt. Die wehklagende Maria Magdalena erhebt sich links. Das Geschehen wird rechts und links von den beiden gekreuzigten Schächern umrahmt. Christus neigt sich sterbend dem reumütigen Schächer zu. Der andere Mitgekreuzigte wendet sich mit herausgestreckter Zunge vom Erlöser weg.
Station 13: Jesus wird vom Kreuz genommen
Die Kapelle der 13. Station aus rotem Sandstein ist freihstehend. Vom 21. August bis 6. September 1941 restauriert, ergänzte auch hier der Bildhauer Andreas Winzheimer fehlende Teile der Inschrift und des Reliefs. Obwohl diese Station bereits 1988 vom Westheimer Bildhauer Siegfried Herterich für 30.000 Deutsche Mark, die durch eine Spende der Sparkasse Bad Kissingen gedeckt wurde, restauriert worden war, wurde sie von 1993 bis 1996 erneut renoviert. Trotz der dreifachen Restaurierungsbemühungen im 20. Jahrhundert weist das Relief die stärksten Zerstörungserscheinungen des gesamten Kreuzwegs auf. Der konvex profilierte Gesimsstein unter dem Relief wird durch eine große nach innen gewölbte Muschel beherrscht, in die eine kleine nach außen gewölbte Muschel platziert ist. Zeugnisse der ehemaligen Gittertüren fehlen völlig.
Das Bildprogramm der 13. Station zeigt die Kreuzabnahme Christi. Der tote Christus ist in den Schoß seiner schreienden Mutter gesunken. Sein Füße ergreift neben ihr die Rückenfigur des Nikodemus. Maria Magdalena und Johannes erscheinen auf der rechten Seite. Das Kreuz im Hintergrund, an dem zwei Leitern lehnen, ist mit der Inschrift „INRI“ überschrieben.
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Inschrift der oberen Kartusche: XIII. STATION
Übersetzung der unteren Kartusche: |
Station 14: Der Leichnam Jesu wird ins Grab gelegt
Die 14. Station ist als geschlossene Grabkapelle ausgeführt, die in die Klostermauer integriert ist. Von Mai bis Oktober 1934 wurde sie zum ersten Mal restauriert und dabei die zerstörte Fassade sowie das fast unkenntliche Wappen wiederhergestellt. Auch das Innere und die Fenster der Grabkapelle wurden renoviert, die Arbeiten wurden bis zum 15. September 1935 abgeschlossen. Eine zweite Restaurierung wurde 1987, die dritte von 1993 bis 1996 durchgeführt. Als einziges der 14 Reliefs ist hier die Farbigkeit erhalten oder doch zumindest restauriert worden. Die Bemalung der Figuren in der Grabkapelle entstammt der Renovierung im Jahr 1935.
Das Relief zeigt vor dem Altar den Leichnam Jesu in einem felsigen Grab, von Engeln beweint. Hinter und über dem Altar wird er als Auferstandener gezeigt, gerahmt von einer Strahlenmanderola. Zwei ganze Engelsfiguren sowie mindestens elf Engelsköpfe umrahmen die nach oben blickende Gestalt des Siegers mit der Kreuzfahne.
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Inschrift der oberen Kartusche:
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Inschrift über der Tür:
Übersetzung:
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Vorbildwirkung für spätere Kreuzwege
Bald nach der Fertigstellung des Kreuzweges Altstadt wurde der Künstler Faulstieg mit der Errichtung weiterer Andachtswege im Hochstift Fulda beauftragt. Die Wirkung des Kapellenkreuzweges reichte bis Würzburg. Dort wurde nach Plänen von Johann Balthasar Neumann ein Stationsweg am Käppele mit einzelnen Kapellen als Pavillons, die an barocke Schlossarchitektur erinnern, angelegt.[22] Darin stehen lebensgroße, freistehende Figuren. Der Kapellenkreuzweg Kloster Altstadt bildete eine Vorstufe für die dortige Gestaltung.
- ↑ Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt. Seite 42.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band zwei, Seite 145.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band drei, Seite 41.
- ↑ Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt. Seite 43.
- ↑ Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt. Seite 42.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band zwei, Seite 145.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band zwei, Seite 130, 135 ff und 138.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band zwei, Seite 148.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band zwei, Seite 165 f.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band drei, Seite 19 f.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band drei, Seite 41.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band drei, Seite 51.
- ↑ Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt. Seite 43.
- ↑ Angegebene Ergänzungsvorschläge stammen aus Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt.
- ↑ Teilweise rekonstruierte Inschrift in Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt, I. Station.
- ↑ Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt, S. 10.
- ↑ Teilweise rekonstruierte Inschrift in Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt, II. Station.
- ↑ Annales Conventus Palaeopolitani. Band 2, S. 165f.
- ↑ Teilweise rekonstruierte Inschrift in Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt, Statio 10te.
- ↑ Die Inschrift wurde 1941 versehentlich falsch restauriert. Zu lesen ist POLITRISTES, was allerdings POLITRISTRES heißen muss.
- ↑ Teilweise rekonstruierte Inschrift in Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt, XIII. Station.
- ↑ Der Kapellenkreuzweg des Franziskanerklosters Altstadt. S. 11.