„Otto Thorbeck“ – Versionsunterschied
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* [http://www1.jur.uva.nl/junsv/Excerpts/420inhalt.htm Urteil des BGH gegen Thorbeck] |
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Version vom 5. Oktober 2007, 15:43 Uhr
Otto Thorbeck (* 26. August 1912 in Brieg, Schlesien; † 10. Oktober 1976 in Stein bei Nürnberg) war ein deutscher Jurist, SS-Richter und Kriegsverbrecher.
Leben
Vor dem Krieg
Seit 1941 Inhaber der Chefrichterstelle beim SS- und Polizeigericht in München. Der SS-Richter Otto Thorbeck leitete viele Verfahren, in denen SS-Standartenführer Walter Huppenkothen als Ankläger fungierte.
Es wurden viele bekannte Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt. Für die folgenden Verurteilten war das SS-Standgericht nicht zuständig, weil diese Angeklagten nicht Mitglied der SS waren. Nach der Kriegsstrafverordnung (KStVO) war eigentlich ein Kriegsgericht zuständig. Die den Angeklagten vorgeworfenen Taten lagen bereits mehrere Jahre zurück.
Liste Verurteilter
- Dietrich Bonhoeffer
- General Hans Oster
- Heereschefrichter Dr. Karl Sack
- Hauptmann Ludwig Gehre
- Reichsgerichtsrat Hans von Dohnanyi
- Chef der deutschen Abwehr Wilhelm Canaris (1887 bis 1945)
Nach dem Krieg
Nach dem Krieg arbeitete er als Rechtsanwalt in Nürnberg. 1955 wurde er von einem Schwurgericht in Augsburg wegen Beihilfe zum Mord zu 4 Jahren Zuchthaus verurteilt. Am 19. Juni 1956 sprach ihn der Bundesgerichtshof in einem Revisionsurteil vom 19. Juni 1956 vom Vorwurf der Beihilfe zum Mord frei. Am Urteil wirkten zwei ehemalige NS-Juristen mit: Ernst Mantel und Ludwig Martin (ab 1963 Generalbundesanwalt). Er war Ehrenpräsident der Deutsch-Italienischen Juristenvereinigung und Kuratoriumspräsident der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte e. V.
Auszug aus der Begründung "Einem Richter, der damals einen Widerstandskämpfer wegen seiner Tätigkeit in der Widerstandsbewegung abzuurteilen hatte und ihn in einem einwandfreien Verfahren für überführt erachtete,kann heute in strafrechtlicher Hinsicht kein Vorwurf gemacht werden, wenn er angesichts seiner Unterworfenheit unter die damaligen Gesetze --- glaubte, ihn des Hoch− und Landesverrats bzw. des Kriegsverrats (§ 57 Militärstrafgesetzbuch) schuldig erkennen und deswegen zum Tode verurteilen zu müssen."
Weblinks
- http://www.lbib.de/pdf_dateien/bug129.pdf
- http://www.projektwerkstatt.de/antirepression/justiz/nazikap_bossi.html
- Urteil des BGH gegen Thorbeck
Personendaten | |
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NAME | Thorbeck, Otto |
KURZBESCHREIBUNG | SS-Richter im II. Reich |
GEBURTSDATUM | 26. August 1912 |
GEBURTSORT | Brieg, Schlesien |
STERBEDATUM | 10. Oktober 1976 |
STERBEORT | Stein bei Nürnberg |