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„Magnesiumhydroxid“ – Versionsunterschied

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Version vom 31. Juli 2007, 17:34 Uhr

Strukturformel
Keine Zeichnung vorhanden
Allgemeines
Name Magnesiumhydroxid
Andere Namen

Magnesium(II)-hydroxid, Brucit, E528

Summenformel Mg(OH)2
Kurzbeschreibung

weißes Pulver

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1309-42-8
Wikidata Q407548
Eigenschaften
Molare Masse 58,33 g·mol–1[1]
Aggregatzustand

fest

Dichte

2,38 g·cm–3[1]

Schmelzpunkt

350 °C Zersetzung[1]

Löslichkeit

nicht in Wasser und Alkohol, gut in Ammoniumsalzlösungen und verdünnten Säuren (L=1·10-12; bei 25°C)

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung{{{GHS-Piktogramme}}}

H- und P-Sätze H: {{{H}}}
EUH: {{{EUH}}}
P: {{{P}}}
MAK

nicht festgelegt

Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Magnesiumhydroxid Mg(OH)2 ist ein amorphes weißes Pulver. In der Natur kommt es vereinzelt als Mineral Brucit vor. Das Kristallgitter von Brucit besteht aus einer hexagonal-dichtesten Kugelpackung von Hydroxid-Ionen. Jede zweite Oktaeder-Lückenschicht ist mit Magnesium-Ionen (Mg2+) besetzt.

Eigenschaften

In Wasser und alkalischen Lösungen ist Magnesiumhydroxid schwer löslich, dagegen in sauren Lösungen (z. B. Salzsäure, Salpetersäure) gut löslich. Auch in Ammoniumsalzlösungen ist Magnesiumhydroxid gut löslich, da die Hydroxid-Ionen durch die Ammoniumionen abgefangen werden:

.

Magnesiumhydroxid bildet mit Säuren basische und neutrale Salze.

Bei Temperaturen oberhalb von 350 °C tritt langsam Zersetzung zum Magnesiumoxid ein. Bei 600 °C liegt das Gleichgewicht praktisch auf der Seite des Oxides.

Gewinnung und Darstellung

Magnesiumhydroxid kann aus Restlaugen der Kaligewinnung durch Ausfällen mit Kalkmilch (1) oder aus Meerwasser durch Ausfällen mit gebranntem Dolomit (2) gewonnen werden. Das Produkt wird anschließend filtriert und bei etwa 100 °C getrocknet. Besonders reines Magnesiumhydroxid entsteht durch Einwirken von Wasser auf elementares Magnesium (3).

(1)

(2)

(3)

Verwendung

Der größte Teil des für industrielle Zwecke hergestellten Magnesiumhydroxids wird durch Calcinieren (Brennen) bei 500–600 °C zu Magnesiumoxid weiterverarbeitet.

Magnesiumhydroxid wird als Heizölzusatz (zum Abbinden von Schwefeldioxid), als Flockungsmittel für die Abwasseraufbereitung, als Flammschutzmittel in thermoplastischen Kunststoffen (Polyolefinen, PVC) und Elastomeren sowie als Zusatzstoff in Reinigungsmitteln verwendet.

In der Medizin kommt als Antazidum (Arznei zur Neutralisierung der Magensäure) und als mildes Abführmittel zum Einsatz.

Magnesiumhydroxid wird Lebensmitteln als Säureregulator oder Trennmittel zugesetzt. Es ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff mit der E-Nummer E 528 zugelassen.

Quellen

  1. a b c BGIA-Gestis Gefahrstoffdatenbank