„Überfall auf Polen“ – Versionsunterschied
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Mit der Abschaffung aller bestehenden polnischen Verwaltungsbehörden, Bezirksregierungen, politischen Organisationen und Errichtung neuer Verwaltungsbezirke, für die Hitler dem OKH unterstellte Verwaltungschefs ernannte, löste das [[Besatzung]]sregime den Nationalstaat Polen komplett auf. Dabei überließ es die Exekutive im Generalgouvernement formal der Heeresführung, deren Truppen sie sicherten. Faktisch aber war der Chef des Generalstabs fast nur mit der Operationsführung beschäftigt, während die Verwaltungsaufgaben von Berlin aus, großenteils mit einfachen Verordnungen, gelenkt wurden.<ref>Hans Umbreit: ''Die Verantwortlichkeit der Wehrmacht als Okkupationsarmee in'': ''Die Wehrmacht. Mythos und Realität'', Hrsg. Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 747ff</ref> |
Mit der Abschaffung aller bestehenden polnischen Verwaltungsbehörden, Bezirksregierungen, politischen Organisationen und Errichtung neuer Verwaltungsbezirke, für die Hitler dem OKH unterstellte Verwaltungschefs ernannte, löste das [[Besatzung]]sregime den Nationalstaat Polen komplett auf. Dabei überließ es die Exekutive im Generalgouvernement formal der Heeresführung, deren Truppen sie sicherten. Faktisch aber war der Chef des Generalstabs fast nur mit der Operationsführung beschäftigt, während die Verwaltungsaufgaben von Berlin aus, großenteils mit einfachen Verordnungen, gelenkt wurden.<ref>Hans Umbreit: ''Die Verantwortlichkeit der Wehrmacht als Okkupationsarmee in'': ''Die Wehrmacht. Mythos und Realität'', Hrsg. Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 747ff</ref> |
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Die deutsche Besatzungspolitik zielte auf möglichst rasche „Germanisierung“: Dazu wurden bis Ende 1939 etwa 90.000 Juden und Polen aus den annektierten Gebieten in das Generalgouvernement vertrieben, bis 1945 insgesamt 900.000, die übrigen Juden wurden im Holocaust ermordet. An ihrer Stelle wurden insgesamt etwa 400.000 „Reichsdeutsche“ aus dem „Altreich“ und 600.000 „Volksdeutsche“ aus ganz Osteuropa im besetzten Polen angesiedelt. Diese Gewaltmaßnahmen waren wiederum vielerorts von willkürlichen Massenerschießungen, insbesondere polnischer Juden - im deutschen - und politischer-gesellschaftlicher Gegner des Kommunismus - im sowjetischen Besatzungsgebiet begleitet. |
Die deutsche Besatzungspolitik zielte auf möglichst rasche „Germanisierung“: Dazu wurden bis Ende 1939 etwa 90.000 Juden und Polen aus den annektierten Gebieten in das Generalgouvernement vertrieben, bis 1945 insgesamt 900.000, die übrigen Juden wurden im Holocaust ermordet. An ihrer Stelle wurden insgesamt etwa 400.000 „Reichsdeutsche“ aus dem „Altreich“ und 600.000 „Volksdeutsche“ aus ganz Osteuropa im besetzten Polen angesiedelt.<ref>Enzyklopädie des Holocaust, Artikel ''Polen'', S. 1125</ref> Diese Gewaltmaßnahmen waren wiederum vielerorts von willkürlichen Massenerschießungen, insbesondere polnischer Juden - im deutschen - und politischer-gesellschaftlicher Gegner des Kommunismus - im sowjetischen Besatzungsgebiet begleitet. |
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Version vom 2. Juli 2007, 19:11 Uhr
Mit dem Polenfeldzug löste das nationalsozialistische Deutschland den Zweiten Weltkrieg in Europa aus. Unter dem Decknamen Fall Weiß griff die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939 ohne vorherige Kriegserklärung Polen an. Dieser damals als Septemberfeldzug bezeichnete Angriffskrieg wird heute oft Überfall auf Polen genannt.[1]
Frankreich und Großbritannien reagierten am 3. September mit Kriegserklärungen an das Deutsche Reich. Gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt marschierte am 17. September 1939 auch die Rote Armee in Polen ein. Damit wurde Polen zum vierten Mal geteilt.
Mit den bald darauf einsetzenden Massenmorden an Juden, polnischen Intellektuellen, Priestern, Arbeitern, Gewerkschaftern, als Partisanen verdächtigten oder denunzierten Personen sowie den planmäßigen Massendeportationen von Polen und Juden in die eroberten Gebiete begann der nationalsozialistische Völkermord, der zwei Jahre später zum Holocaust eskalierte.

Vorgeschichte
Polenfeldzug 1939 | |||||||||||||||||||||||||
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Teil von: Zweiter Weltkrieg | |||||||||||||||||||||||||
Datei:Schleswig Holstein ostrzeliwuje Gdynie 39 09 13.jpg Die Schleswig-Holstein beim Beschuss der Westerplatte | |||||||||||||||||||||||||
Datum | 1. September bis 6. Oktober 1939 | ||||||||||||||||||||||||
Ort | Polen, Ostmitteleuropa | ||||||||||||||||||||||||
Ausgang | Teilung Polens zwischen dem Deutschen Reich und der Sowjetunion | ||||||||||||||||||||||||
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Danzig – Westerplatte – Tucheler Heide – Krojanten – Mlawa – Radom – Wizna – Bzura – Brześć – Lemberg – Rawa Ruska – Lublin – Kampinos-Heide – Warschau – Szack – Modlin – Halbinsel Hel – Kock
Konfrontation in der Weimarer Zeit
Nach 123 Jahren der Teilung wurde Polen am 11. November 1918 als unabhängige Republik neu gegründet. Für die Entente sollte Polen ein Bollwerk zwischen einem nationalistischen Deutschland und einem bolschewistischen Russland sein.
Der Friedensvertrag von Versailles von 1919 schlug Westpreußen mitsamt dem mehrheitlich deutsch besiedelten Korridor Polen zu und trennte damit Ostpreußen vom übrigen Reich. Danzig wurde als Freie Stadt aus dem Reichsverband ausgegliedert und unter die Kontrolle des Völkerbunds gestellt. Der genaue Grenzverlauf zwischen Deutschland und Polen wurde erst 1921 nach Volksabstimmungen und bürgerkriegsartigen Aufständen in Oberschlesien festgelegt.
Obwohl der Friedensvertrag den ethnischen Minderheiten in Polen – vor allem Ukrainern, Juden, Weißrussen und Deutschen – Sonderrechte gab, blieb die Grenzziehung ständiger Streitpunkt zwischen beiden Staaten. Alle Regierungen der Weimarer Republik strebten danach, die Ostgrenze zu revidieren und Westpreußen wiederzugewinnen (siehe Vertragsrevisionismus). Reichswehrchef Hans von Seeckt verkündete 1922 noch weiter gehende Ziele:[2]
- Polens Existenz ist unerträglich, unvereinbar mit den Lebensbedingungen Deutschlands. Es muß verschwinden und es wird verschwinden durch eigene innere Schwäche und durch Rußland - mit unserer Hilfe.
In der Tat näherten sich Deutschland und die Sowjetunion mit dem Vertrag von Rapallo 1922 und dem Berliner Vertrag 1926 einnander an. Die Reichswehr konnte in Russland mit Waffengattungen üben, die ihr im Versailler Vertrags verboten worden waren. Bedrohlich für Polen wirkte außerdem der 1925 von Deutschland eingeleitete Zollkrieg gegen polnische Ausfuhrgüter und die beharrliche Weigerung von Außenminister Gustav Stresemann, nach der Garantie der deutschen Westgrenze im Vertrag von Locarno auch die Ostgrenze zu garantieren.
Am 19. Februar 1921 hatte Polen einen Bündnisvertrag mit Frankreich geschlossen, den ein geheimes Militärabkommen ergänzte. Es wurde dadurch zum wichtigsten Partner der französischen Osteuropapolitik. Doch im Vertrag von Locarno verzichtete Frankreich darauf, seine Soldaten gegebenenfalls in Deutschland einmarschieren zu lassen. Die Handelsbeziehungen zu Deutschland schienen ihm zunehmend wichtiger zu sein als sein östlicher Bündnispartner.[3].
Deshalb sah Polen sich zunehmend von Osten und Westen her bedroht. Dies führte am 25. Juli 1932 zu seinem Nichtangriffspakt mit der Sowjetunion und zu verstärkter polnischer Ablehnung jeder Grenzrevision. Zugleich versuchte Polen unter dem Oberbefehlshaber seiner Streitkräfte und eigentlichen Machthaber Józef Piłsudski seit 1930, sich von seiner Schutzmacht Frankreich zu emanzipieren und seinerseits zur Führungsmacht in Ostmitteleuropa aufzusteigen.
Kursänderungen nach Hitlers Amtsantritt
Die NSDAP hatte in der Weimarer Zeit zu den schärfsten Befürwortern einer gründlichen Revision der Versailler Friedensordnung gehört. Hitler hatte in Mein Kampf die Eroberung von „Lebensraum im Osten“ und dessen „rücksichtslose Germanisierung“ propagiert, dabei aber die Sowjetunion im Blick gehabt und Polen nicht erwähnt. Er bekräftigte dieses Ziel am 3. Februar 1933 gegenüber ranghohen Offizieren der Reichswehr.
In Erwartung deutscher Aggressionen nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten verstärkte die Regierung in Warschau ihre Truppen auf der Westerplatte, was das Völkerbundstatut verletzte. Auch ein Präventivkrieg gegen Deutschland wurde erwogen. Doch im Herbst 1933 zeigte sich Hitler überraschend verhandlungsbereit. Am 26. Januar 1934 kam daher ein auf zunächst 10 Jahre befristeter deutsch-polnischer Nichtangriffspakt zustande. Damit schien sich Hitler vom Konfrontationskurs der Weimarer Regierungen gegen Polen abgekehrt zu haben.
Deutschlands Austritt aus dem Völkerbund 1933 ermutigte Piłsudski, seinerseits den vertraglich gesicherten Minderheitenschutz aufzukündigen. Er verfolgte nun eine stärkere Polonisierung aller Landesteile und bewirkte damit, dass die deutschen Minderheiten in Polen stärker zusammenrückten. Dies wiederum erleichterte die nationalsozialistische Propaganda einer „gesamtdeutschen Volksgemeinschaft“.
Dennoch sah man in Polen Hitlers Haltung im Vergleich zur preußischen Militärführung und den „ostelbischen Junkern“ als gemäßigt an. Von der deutschen Besetzung des Rheinlands am 7. März 1936 - dem zweiten offenen Bruch des Versailler Vertrages nach der Einführung der Wehrpflicht 1935 - distanzierte sich die polnische Regierung scharf, ohne aber ihre gemäßigte Deutschlandpolitik aufzugeben. Sie hatte das Vertrauen in Frankreich als Garanten des Versailler Vertrages verloren. In den folgenden Jahren intensivierte sie ihre wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Deutschland. Sie nutzte die Sudetenkrise 1938, um den tschechischen Teil der Stadt Cieszyn (Teschen) und das Olsagebiet zu besetzen.[4]
Deutsch-polnische Verhandlungen
Im Oktober 1938 schlug die deutsche Regierung Verhandlungen zur „Lösung” aller strittigen Fragen zwischen beiden Ländern vor. Hitler und Außenminister Joachim Ribbentrop forderten dabei in ultimativer Form die Wiedereingliederung der Freien Stadt Danzig in das Deutsche Reich, die Beendigung der Diskriminierung von Deutschen in Westpolen, eine exterritoriale Autobahn und einen Schienenweg durch den polnischen Korridor und Polens Beitritt zum Antikominternpakt. Dafür boten sie die Anerkennung der übrigen deutsch-polnischen Grenzen, eine Verlängerung des deutsch-polnischen Nichtangriffspakts um 25 Jahre, einen Freihafen in beliebiger Größe in Danzig und deutschen Rückhalt bei einem etwaigen polnischen Angriff auf die Sowjetunion - z.B. für Eroberungen in der Karpatoukraine - an.
Die polnische Seite verzögerte die Antworten um fast sechs Monate, ging auf die meisten Angebote aus Berlin nicht ein und stellte nur graduelle Veränderungen in Aussicht. Sie hatte Grund zu fürchten, dass die Annahme der deutschen Forderungen Polen zu einem deutschen Satellitenstaat machen würde. Der Besitz Danzigs und damit der Weichselmündung hätte dem Deutschen Reich eine dominierende Stellung gegenüber den polnischen Industriegebieten verschafft. Eine exterritoriale Eisenbahnverbindung hätte ihnen im Konfliktfall ermöglicht, Waffen, Truppen und Nachschub in das isolierte Ostpreußen zu verschieben. Der Beitritt zum Antikominternpakt hätte für Polen Komplikationen sowohl mit der UdSSR als auch mit den Westmächten nach sich gezogen.
Nach der deutschen Besetzung Tschechiens am 14. März 1939, mit der Deutschland das Münchner Abkommen brach, lehnte Polen ein deutsch-polnisches Militärbündnis gegen die Sowjetunion ab. Durch Hitlers anschließenden Schutzvertrag mit der Slowakei und seinen Vertrag mit Litauen vom 22. März 1939 zur Rückgabe des 1919 von Deutschland abgetrennten Memellandes, in dem daraufhin deutsche Truppen stationiert wurden, sah sich Polen nun auch von diesen Seiten aus eingekreist und bedroht.
Der Weg in den Krieg
Am 23. März 1939 lehnte Polen die deutschen Forderungen offiziell ab und leitete erste Maßnahmen zur Mobilmachung der Armee ein, um einer handstreichartigen deutschen Annexion Danzigs zuvorzukommen. Die Warschauer Regierung stellte klar, dass sie jede einseitige territoriale Veränderung als Kriegsgrund behandeln würde.
Am 31. März sicherte der britische Premierminister Neville Chamberlain Polen militärische Unterstützung für den Fall zu, dass seine Unabhängigkeit bedroht wäre. Erstmals zeigte sich London wieder bereit, auf dem europäischen Festland notfalls militärisch einzugreifen, da man sich seit dem Bruch des Münchner Abkommens keine Illusionen mehr über Hitlers aggressiven Kurs machte. Damit war die Ära der britischen Appeasement-Politik beendet. Frankreich schloss sich der britischen Beistandsgarantie an. Polen bat London darum, das Hilfsangebot in einen beidseitigen Vertrag umzuwandeln, was geschah.
Dies nahm Hitler zum Anlass, den Nichtangriffspakt mit Polen fristlos zu kündigen. Er war nun nicht mehr an einem Ausgleich mit Polen interessiert, da er den Zeitpunkt für gekommen hielt, seine Pläne vom „Lebensraum im Osten“ zu verwirklichen. Am 11. April 1939 befahl er der Wehrmacht, einen Angriff auf Polen vorzubereiten. Am 23. Mai benannte er gegenüber Wehrmachtsoffizieren (Schmundt-Mitschrift) sein eigentliches Kriegsziel:[5]
- Danzig ist nicht das Objekt, um das es geht. Es handelt sich für uns um Arrondierung des Lebensraumes im Osten und um Sicherstellung der Ernährung... In Europa ist keine andere Möglichkeit zu sehen.
Dass auch Polens Eroberung nur Vorstufe des späteren Angriffs auf die Sowjetunion sein sollte, bekräftigte Hitler am 11. August gegenüber dem Völkerbundvertreter Carl Jacob Burckhardt:
- Alles, was ich unternehme, ist gegen Rußland gerichtet. Wenn der Westen zu dumm und zu blind ist, dies zu begreifen, werde ich gezwungen sein, mich mit den Russen zu verständigen, den Westen zu schlagen und dann nach seiner Niederlage mich mit meinen versammelten Kräften gegen die Sowjetunion zu wenden. Ich brauche die Ukraine, damit man uns nicht wieder wie im letzten Krieg aushungert.
Aus taktischen Gründen setzte Hitler die Verhandlungen um Danzig aber noch fort und erweckte auch gegenüber den Briten bis August 1939 den Anschein, er strebe Verständigung an. Damit versuchte er, Großbritannien und Frankreich aus dem kommenden Krieg herauszuhalten.
Deren Rüstung und Militärstrategie war damals nicht darauf vorbereitet, Polen gegen einen deutschen Angriff zu verteidigen. Deshalb begannen sie im Sommer 1939 komplizierte Verhandlungen über eine Militärkonvention mit der Sowjetunion. Diese verlangte jedoch ein Durchmarschrecht durch Polen für die Rote Armee: Nur so lasse sich im Fall eines deutschen Angriffs der Krieg in das Gebiet des Feindes tragen. Der polnische Außenminister Józef Beck lehnte diese Bedingung trotz massiven Drucks seines französischen Kollegen Georges Bonnet am 15. August 1939 ab. Er fürchtete, die Sowjets würden eine solche Genehmigung benutzen, um in die 1921 verlorenen Gebiete einzumarschieren.[6]
Am 25. August 1939 bot Hitler Großbritannien eine deutsche Bestandsgarantie für das britische Weltreich an: Er werde auf jede Grenzkorrektur im Westen verzichten, wenn man ihn dafür im Osten gewähren lasse. Dies lehnte die britische Regierung ab. Sie bat Warschau aber nochmals um Wiederaufnahme von Verhandlungen mit Berlin. Doch wegen ihrer Garantieerklärung und dem gewachsenen Vertrauen in die eigenen Streitkräfte sah die polnische Führung keinen Grund mehr für weitere diplomatische Bemühungen.
Noch während der Leningrader Gespräche mit Briten und Franzosen über die Militärkonvention handelte der sowjetische Außenminister Molotow mit Ribbentrop in Moskau am 23. August 1939 den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt aus, dessen geheimes Zusatzprotokoll die Aufteilung Polens vorsah. Nun sah Hitler die Chance, den polnischen Staat zu zerschlagen. Um einen Kriegsanlass zu schaffen, ließ er bereits mehrere bewaffnete und teils fingierte Grenzzwischenfälle provozieren und propagandistisch ausschlachten (siehe: Überfall auf den Sender Gleiwitz). Daraufhin leitete die polnische Regierung am 29. August ihrerseits die Generalmobilmachung der polnischen Armee ein.
Deutsche Angriffsvorbereitungen
Das Oberkommando des Heeres schloss seine Planung bis zum 15. Juni 1939 ab. Die Generalmobilmachung wurde nicht angekündigt, sondern als Manöverübungen, Bau von Grenzbefestigungen u.a. verdeckt durchgeführt. So wurde zur 25-Jahr-Feier der Schlacht bei Tannenberg in Ostpreußen eine Infanterie- und Panzerdivision aus dem Reich abgeordnet.
Da das deutsche Hoheitsgebiet Polen von drei Seiten her umfasste, befanden sich die deutschen Streitkräfte in einer vorteilhaften Lage. Für den Angriff wurden sie in zwei Heeresgruppen unterteilt: Die Heeresgruppe Nord (630.000 Mann unter Generaloberst Fedor von Bock) sollte zunächst die polnischen Streitkräfte im polnischen Korridor zerschlagen, um eine Verbindung zwischen Ostpreußen und dem Hauptgebiet des Deutschen Reiches herzustellen. Danach sollte sie direkt auf Warschau vorstoßen, um damit den Hauptangriff, der im südlichen Polen stattfinden sollte, zu entlasten. Die Heeresgruppe Süd (886.000 Mann unter Generaloberst Gerd von Rundstedt) verfügte über drei Armeen. Die 14. Armee sollte von Schlesien und der Slowakei aus die polnischen Grenzbefestigungen in Ostoberschlesien einnehmen, danach die deutschen Operationen nach Galizien hin mit Angriffen decken und auf den Fluss San vorrrücken. Die 10. Armee unter Artilleriegeneral Walter von Reichenau sollte den Hauptangriff auf Warschau führen. Dazu wurden ihr die meisten motorisierten Verbände zugeteilt. Auf ihrer linken Flanke sollte die 8. Armee die Operationen nach Posen hin abschirmen. So hoffte die deutsche Führung, die Masse des polnischen Heeres noch westlich der Weichsel zu umfassen und zu vernichten.
Bis zum 25. August befanden sich die Truppen in ihren Bereitstellungsräumen. Hitler befahl den Angriff für den 26. August, zog den Angriffsbefehl aber kurzfristig zurück, nachdem er erfahren hatte, dass Italien nicht kriegsbereit sei und England und Polen ihre gegenseitigen Zusagen vertraglich fixiert hatten. Stattdessen wurde die stille Mobilmachung im Deutschen Reich eingeleitet.
Ein Kommandounternehmen gegen den nahe der tschechischen Grenze gelegenen Bahnhof von Mosty konnte jedoch nicht mehr rechtzeitig gestoppt werden. Nach anfänglichen Erfolgen der Kommandosoldaten mussten sie sich wieder über die Grenze zurückziehen.[7]
Polnische Verteidigungspläne
Dem polnischen Generalstab war klar, dass Polens Streitkräfte denen der Wehrmacht materiell unterlegen waren. Polen verfügte über umgerechnet etwa 44 Divisionen gegenüber etwa 57 deutschen Divisionen, die noch dazu besser ausgerüstet und bewaffnet waren. 3200 deutschen Panzern standen nur ca. 800 leichte (Tanketten, 7TP) und teilweise veraltete Renault FT-17 gegenüber. Panzerdivisionen nach deutschem Muster gab es bis auf eine motorisierte Brigade nicht. Den deutschen Luftflotten 1 und 4 mit zusammen 1929 einsatzbereiten, zum Teil modernsten Flugzeugen konnten die Polen nur 842 Maschinen der Typen PZL P.7, PZL P.11, PZL.23 Karaś und einige ältere Modelle entgegenstellen.
Doch Frankreich hatte der polnischen Regierung vertraglich zugesichert, spätestens zehn Tage nach Kriegsbeginn mit dem Großteil seiner Divisionen Deutschland anzugreifen und ihm so einen Zweifrontenkrieg aufzuzwingen. Demgemäß wollte die polnische Armee dem Angreifer zunächst solange hinhaltenden Widerstand leisten, bis die französische Offensive sie entlasten würde. Für die zweite Phase plante man einen Gegenangriff. Die günstigste Verteidigungslinie dazu verlief entlang der Flüsse Narew-Bug-Weichsel-San mitten durch Polen. Doch die meisten Reservisten und unersetzlichen Rüstungsbetriebe lagen westlich dieser Linie in Oberschlesien und Posen. Um diese Gebiete möglichst lange zu behaupten, beschloss das polnische Oberkommando, den deutschen Angriff schon an den Grenzen zu empfangen und sich erst später auf die eigentliche Verteidigungslinie zurückzuziehen.
Zur geplanten Verteidigung der Landesgrenzen wurden die polnischen Streitkräfte weit verteilt. Am äußersten rechten Flügel stand die Operationsgruppe Narew, die nach Beginn eines deutschen Angriffs sofort Ostpreußen bedrohen und die polnischen Grenzen gegen Litauen sichern können sollte. Daran schloss sich die Armee Modlin an, die in ausgebauten Befestigungen, der Mlawa-Stellung, stand, um einen nördlichen Angriff auf Warschau abzuwehren. Im polnischen Korridor stand die Armee Pomerellen und südlich davon die Armee Posen. An der schlesischen Grenze stand mit der Armee Lodz und Armee Krakau die Masse des polnischen Heeres. Aufgrund der feindlichen Haltung der Slowakei musste später im Süden noch die Karpatenarmee aufgestellt werden. Im Hinterland marschierten die Reserveverbände auf.
Ein sowjetischer Einmarsch wurde nicht eingeplant, einen Kampf gegen sowjetische Truppen untersagte das polnische Oberkommando. Nur bei direkten sowjetischen Angriffen auf polnische Truppen sollten diese sich verteidigen.[8]
Verlauf
Bis zum 6. September
Nach der Rücknahme des Angriffsbefehls für den 26. August begann der militärische Angriff am 1. September 1939 um 4:45 mit Luftangriffen auf Wielun und dem Beschuss der Westerplatte durch das deutsche Linienschiff Schleswig-Holstein. Danzig selbst wurde mit Ausnahme der Westerplatte von lokalen SS-Verbänden besetzt. Hitler verkündete im Rundfunk: Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen [...] Von nun an wird Bombe mit Bombe vergolten.[9].
Am Abend teilte die deutsche der englischen Regierung mit:[10]
- Der Führer ist bereit, aus Polen wieder herauszugehen und Schadensersatz für bereits angerichtete Schäden anzubieten unter der Voraussetzung, dass wir Danzig und die Straße durch den Korridor erhalten, wenn England im deutsch-polnischen Konflikt die Vermittlung übernimmt.
Frankreich und Großbritannien forderten ultimativ den sofortigen Rückzug aller deutschen Truppen aus Polen. Als Hitler dies ablehnte, erklärten beide Staaten dem Deutschen Reich am 3. September den Krieg. Eine große Offensive der Westmächte blieb aber trotz der Zusagen gegenüber Polen aus; an der deutschen Westgrenze kam es zum „Sitzkrieg“.

Der Angriff der Heeresgruppe Nord kam in den ersten Tagen zumindest im Bereich der 4. Armee planmäßig voran. Im Korridor wurden Teile der polnischen Armee Pomerellen während der Schlacht in der Tucheler Heide bei Graudenz eingeschlossen und zerschlagen. Nur zwei ihrer Divisionen entkamen der Niederlage und schlossen sich der Armee Posen an. Im Gefecht bei Krojanty sollen polnische Soldaten deutsche Panzer mit Lanzen angegriffen haben.
Zugleich blieb der Angriff der 3. Armee vor der Mlawa-Stellung liegen. Die dort kämpfende Armee Modlin zog sich erst zurück, als die deutschen Kräfte ihre rechte Flanke umgangen hatten. Sie sammelte sich jedoch wieder in der Festung Modlin und am Bug.
Die Armeen der Heeresgruppe Süd drängten unterdessen die polnischen Verbände in Richtung Warschau zurück. Allerdings gelang es ihnen nicht, die polnischen Truppen aufzureiben oder zu umfassen. Erst am 6. September gelang der 10. Armee ein tiefer Einbruch in die polnische Abwehrfront. Am gleichen Tag besetzte die 14. Armee Krakau. Sie konnte die polnische Armee Krakau jedoch nicht wie geplant einkreisen.
Der schnelle Vorstoß der deutschen Verbände überholte die polnische Strategie, so dass das polnische Oberkommando schon nach fünf Tagen den Rückzug hinter die geplante Verteidigungslinie an den Flüssen befahl. Die polnische Regierung setzte sich nach Brest-Litowsk ab. Der Rückzugsbefehl erfolgte für die polnischen Infanterieverbände aber zu spät: Es war unwahrscheinlich, dass sie die Flüsse noch vor den Wehrmachtspanzern erreichen würden. Das deutsche OKH wiederum glaubte, die Masse des polnischen Heeres nicht mehr westlich der Weichsel zerschlagen zu können. Es befahl deshalb der 3. Armee und 14. Armee, ihre Kräfte östlich der Weichsel für eine Umfassungsschlacht zu konzentrieren.
Das mit Polen verbündete Rumänien erklärte sich angesichts des raschen deutschen Vorrückens und ausbleibender Eingriffe der Westmächte am 6. September für neutral, so dass Polen militärisch vollständig isoliert blieb.
Bis zum 17. September

Vom Kriegsbeginn an besaß die deutsche Luftwaffe fast völlige Luftüberlegenheit, die sie besonders für Bombenangriffe gegen Warschau nutzte. Dies waren die ersten Flächenbombardements des Zweiten Weltkriegs. Die Heeresgruppe Süd nutzte ihren Durchbruch, um ein Panzerkorps auf die polnische Hauptstadt anzusetzen. Dieses erreichete schon am 8. September die Vorstädte von Warschau. Dort stießen sie auf starken Widerstand der polnischen Verteidiger. Um einen verlustreichen Häuserkampf zu vermeiden, stoppten die Panzer ihren Vormarsch.
Am 9. September gelang dem rechten Flügel der 10. Armee das Überholen und Einkesseln starker polnischer Kräfte, die sich über die Weichsel zurückzuziehen versuchten. Daraus entstand die Schlacht bei Radom. Zeitgleich griff die polnische Armee Posen, die unbemerkt von der deutschen Aufklärung herangerückt war, nördlich von Kutno überraschend den linken Flügel der 8. deutschen Armee an (siehe: Schlacht an der Bzura). Dieser einzige polnische Gegenstoß zwang die Heeresgruppe Süd, bei Radom, vor Warschau und an der Bzura gleichzeitig zu kämpfen. Sie wehrte den Flankenangriff unter schweren Verlusten ab.
Die Heeresgruppe Nord stand schon östlich der Weichsel am Narew und am Bug und musste nun gemäß dem Umfassungsbefehl des OKH große Teile der 4. Armee durch Ostpreußen an ihren linken Flügel verlegen, was einige Tage dauerte. Danach schloss sie am 9. September die Festung Modlin und Warschau von Norden her ein.
Am 12. September kapitulierten die polnischen Truppen im Kessel bei Radom (60.000 Gefangene). Am 13. September wurde die Kleinstadt Frampol nahe Lublin durch einen deutschen Luftangriff vollständig zerstört. Danach befahl die polnische Armeeführung allen verbliebenen Truppen, sich eigenständig nach Südosten zurückzuziehen. Man hoffte, sich dort in unwegsamen Gelände noch länger halten zu können, bis Nachschub der Westalliierten über Rumänien geliefert würde. Im Südosten kämpfte bisher nur die deutsche 14. Armee. Diese schwenkte nun aber nach Nordosten, um sich hinter dem Fluss Bug mit der Heeresgruppe Nord zu vereinen.
Mit den freigewordenen Verbänden konnte die Heeresgruppe Süd nun auch die Armee Posen einschließen und bis zum 17. September aufreiben (170.000 Gefangene). Das zerschlug die polnische Hoffnung, wenigstens den Osten des Landes verteidigen zu können. Östlich des Bug stießen starke Panzerkräfte nach Süden vor und vereinigten sich südlich von Brest-Litowsk am 18. September mit den Truppen der 14. Armee. Damit war die Masse der polnischen Kräfte umfasst worden.
Die polnische Regierung war zuvor bereits nach Rumänien geflüchtet, wo sie jedoch auf detuschen Druck hin interniert wurde. Daraufhin trat Staatspräsident Moscicki zurück. Sein Amt übernahm der im französischen Exil lebende Wladyslaw Raczkiewicz, der im folgenden Jahr einen Nationalrat anstelle des aufgelösten Sejm bildete und eine neue Truppe aufstellen ließ.
Bis zum 6. Oktober
Am 17. September besetzte die Rote Armee gemäß dem mit den Deutschen vereinbarten geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts Ostpolen, das außer dem Grenzschutz-Korps militärisch entblößt war (siehe Sowjetischer Überfall auf Polen 1939).
Die Kämpfe konzentrierten sich nun auf das Gebiet zwischen Weichsel und Bug, wo die Reste des polnischen Heeres eingeschlossen waren. Südöstliche polnische Truppen, die sich nach Rumänien zurückziehen wollten, wurden in den Schlachten um Lemberg und Rawa Ruska aufgerieben. Mit der Niederlage des größten Teils der übrigen polnischen Streitkräfte in der Schlacht bei Lublin am 23. September endete der organisierte Widerstand der polnischen Armee.
Das seit dem 9. September eingeschlossene Warschau wurde belagert, heftig beschossen und bombardiert. Dabei wurden bis zu 26.000 Zivilisten getötet. Am 28. September kapitulierten die Verteidiger der Hauptstadt. Am 29. September kapitulierte auch die Festung Modlin, am 1. Oktober die Besatzung der Halbinsel Hel.
Polens letzte Feldtruppen kapitulierten am 6. Oktober nach der Schlacht bei Kock. Dies gilt seither als Ende des Polenfeldzugs. Eine offizielle Kapitulation des polnischen Oberkommandos, Staates oder der Regierung blieb aus.
Der Seekrieg
Typ | ![]() |
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---|---|---|
Schlacht-/Linienschiffe | 2 | 0 |
Leichte Kreuzer | 3 | 0 |
Zerstörer | 10 | 4 |
Minensuchboote | 30 | 6 |
U-Boote | 10 | 5 |
Im Gegensatz zu den Landstreitkräften war die polnische Marine der deutschen Kriegsmarine auch zahlenmäßig stark unterlegen. Das polnische Marineoberkommando unter Konteradmiral Józef Unrug erkannte diese Tatsache an und evakuierte im Rahmen der Operation Peking schon Ende August drei Zerstörer nach Großbritannien. Bei Beginn der Kampfhandlungen standen zwei deutschen Linienschiffen, drei leichten Kreuzern, 10 Zerstörern, 4 Tendern, 30 Minensuchbooten, 10 U-Booten und diversen U-Jägern auf polnischer Seite lediglich ein Zerstörer, ein schwerer Minenleger, fünf U-Boote und mehrere kleinere Einheiten wie Kanonenboote und Minensucher entgegen. (siehe: Kräfteverhältnis der Seestreitkräfte zu Beginn des Krieges)
Zu ersten Kampfhandlungen kam es am 1. September, als deutsche Stuka die verbliebenen beiden großen polnischen Einheiten ORP Gryf und ORP Wicher in der Danziger Bucht angriffen. Das erste Seegefecht fand am 3. September vor Hel statt. Die Kriegsmarine musste dabei die beiden eingesetzten Zerstörer Z 1 Leberecht Maass und Z 9 Wolfgang Zenker zurückziehen, nachdem Z 1 durch einen Artillerietreffer einer Landbatterie beschädigt worden war. Am selben Tag wurden die Reste der polnischen Überwasserstreitkräfte im Hafen von Hel mehrfach bombardiert und vernichtet.
Alle 5 polnischen U-Boote konnten entkommen, erzielten aber, wenn man von einer erfolgreich verlegten Seemine des U-Bootes ORP Żbik, auf die am 1. Oktober der deutsche Minensucher M 85 lief, absieht, keine Kampferfolge gegen feindliche Schiffe. Die zwei U-Boote ORP Wilk und ORP Orzeł konnten sich nach Großbritannien absetzen. Die restlichen drei U-Boote ließen sich in Schweden internieren. Die Marinebasis auf der Halbinsel Hel verteidigte sich noch bis zum 1. Oktober und fiel als eine der letzten polnischen Stellungen.
Kriegsverbrechen
Seit März 1939, als sich der kommende Krieg abzeichnete und beide Seiten ihre Propaganda gegeneinander verstärkten, begingen Polen Ausschreitungen gegen Angehörige der deutschen Minderheit in ihrem Land. Diese benutzte die NS-Propaganda wiederum dazu, ihr Feindbild von Polen zu bekräftigen.[11]
Während des Polenfeldzugs begann die deutsche Seite mit organisierten Terrormaßnahmen gegen polnische Zivilisten, die sich bis 1945 fortsetzten und steigerten. Daran waren sowohl Wehrmachtssoldaten als auch eigens dazu aufgestelle Einsatzgruppen beteiligt. Nach vorbereiteten Fahnungslisten ermordeten diese Tausende von tatsächlichen und potentiellen Angehörigen der polnischen Führungsschicht, besonders Intellektuelle im Klerus, in den Organisationen der polnischen Arbeiterbewegung und Juden. Sie wurden, meist unter dem Vorwand der Partisanenbekämpfung, aufgespürt, zusammengetrieben und dann erschossen.
Insgesamt fanden nach polnischen, meist auf Augenzeugenberichten beruhenden Ermittlungen im September und Oktober 1939 in Polen 714 Massenerschießungen von insgesamt 16.376 Menschen statt. Etwa 60 Prozent davon führten Wehrmachtssoldaten aus[12]; sie wirkten oft mit Angehörigen des sogenannten Selbstschutzes Westpreußen (später ein Teil der SS), des SD und der SS zusammen. Bekannte Beispiele dieser gezielten Aussonderung sind die Verhaftung und Erschießung der Professoren der Krakauer Jagiellonen-Universität („Sonderaktion Krakau“) und der Katholischen Universität Lublin im November 1939.
Dieses Zusammenwirken war zu diesem Zeitpunkt zwar meist noch nicht zentral gelenkt und aufeinander abgestimmt, aber ideologisch gewollt und im nationalsozialistischen Weltbild angelegt. Dessen Kern bildete der „Kampf ums Dasein“ zwischen „höhern und niederen Rassen“, wobei die Polen aus NS-Sicht zu den minderwertigen Slawen gehörten. Die slawische Bevölkerungsmehrheit in Polen war langfristig zur Vernichtung durch Zwangsarbeit oder vollständigen Assimilation bestimmt. So erklärte Hitler am 22. August 1939 vor Wehrmachtsgenerälen:
- Ziel ist Beseitigung der lebenden Kräfte. Bei Beginn und Führung des Krieges kommt es nicht auf das Recht an, sondern auf den Sieg... brutales Vorgehen, größte Härte.“[13]
Daher resümieren Historiker heute:[14]
- Militärischer Feldzug und rasseideologischer Vernichtungskrieg verliefen parallel und bildeten den Auftakt zum Unternehmen Barbarossa zwei Jahre später (Ostfeldzug).
Zudem begingen deutsche und polnische Soldaten verschiedene Kriegsverbrechen im engeren Sinne, z.B. Massenerschießungen von polnischen Kriegsgefangenen (siehe Massaker von Ciepielów und Massaker von Przemyśl). Plünderungen durch Wehrmachtsangehörige waren ein Massenphänomen, und es kam auch zu Vergewaltigungen. Nach Jochen Böhler war auch dies „ohne Zweifel zugleich Ausdruck einer tiefen Verachtung für die slawische Bevölkerung und Gleichgültigkeit gegenüber dem Leiden, das man verursachte.“[15] Die kriegsgerichtliche Untersuchung und Bestrafung der Täter blieb im wesentlichen aus.
Aber auch manche Polen ermordeten nach Kriegsbeginn mindestens 5.437 sogenannte Volksdeutsche.[16] Beim „Bromberger Blutsonntag“ am 3. September sollen zwischen 100 und 300, nach anderen Schätzungen bis zu 1.500 Deutsche getötet worden sein. Den folgenden „Vergeltungsmaßnahmen“ durch die Einsatzgruppe IV fielen zwischen dem 7. und 12. September nach Augenzeugenberichten 1.306 Polen zum Opfer: darunter Geistliche, Juden, Frauen und Jugendliche.[17] Nach Auffassung von Alfred de Zayas, dem Historiker des Bundesarchivs unkritische Verwendung von NS-Quellen vorwerfen, kam es auch auf polnischer Seite zu Erschießungen von deutschen Kriegsgefangenen, jedoch in weit geringerem Umfang als auf der deutschen Seite.[18]
Ferner finden sich in den Kriegstagebüchern deutscher Einheiten viele Berichte über Aktivitäten von „Banden“ und „Freischärlern“, die deutsche Trossabteilungen überfallen hätten. Dies waren jedoch oft versprengte reguläre Einheiten der polnischen Armee, die schnell vorrückende Wehrmachtseinheiten von ihren Verbänden abgeschnitten hatten.[19]
Auch die Sowjets verhafteten massenhaft Polen, die sie als „Klassenfeinde” betrachteten, und deportierten zwischen 1939 und 1941 massenhaft polnische Bevölkerungsteile in Richtung Sibirien und Kasachstan. Im Massaker von Katyn erschossen sie über 25.000 Polen - Kriegsgefangene, Polizisten und Intellektuelle.
An verschiedenen Stellen wurde Anfang September Lost-Gas, ein völkerrechtlich verbotenes chemisches Massenvernichtungsmittel, verwendet. Die deutsche Luftwaffe warf versehentlich am 3. September 1939 mit Giftgas gefüllte Bomben auf Warschau ab.[20] Am 8. September 1939 wurden bei Jasło 14 deutsche Soldaten bei der Beseitigung einer polnischen Brückensperre mit Lost vergiftet, zwei davon starben.[21]
Folgen
(→ Hauptartikel: Deutsche Besatzung Polens 1939–1945)
Kriegstote, Gefangene, Verluste
Wieviele polnische Zivilisten der deutsche Angriffskrieg das Leben kostete, ist unbekannt. Geschätzt werden 66.000 bis 100.000 gefallene polnische Soldaten. Um 133.000 wurden verwundet. Für die Wehrmacht schätzt man heute, dass 45.000 deutsche Soldaten im Polenfeldzug getötet wurden.[22] Die OKH registrierte zunächst 10.572 Gefallene, 3.409 Vermisste und 30.322 Verwundete. Ihre Nachforschungen ergaben 1944 jedoch 16.269 tote Heeresangehörige, da die anfangs als „vermisst“ gemeldeten Soldaten nun als „gefallen“ galten und einige bei Kriegsende verwundete Soldaten inzwischen an ihren Verletzungen gestorben waren. Für die Rote Armee wurden 737 Gefallene angegeben.
Als sicher gilt, dass 694.000 polnische Soldaten in deutsche und 217.000 in sowjetische Gefangenschaft gerieten.
Die Wehrmacht verlor 30-40 Prozent der eingesetzten Panzer.
Polen verlor im Zweiten Weltkrieg bei Kampfhandlungen und durch Maßnahmen der deutschen und sowjetischen Besatzungsmacht zwischen 4,5 und 6 Millionen Einwohner. Die größte Zahl der Opfer stellten hierbei die polnischen Juden mit weit mehr als 3 Millionen Opfern.
Verwaltungsstruktur und Bevölkerungspolitik
Am 8. Oktober teilten Deutsches Reich und Sowjetunion im Abkommen von Brest-Litowsk das polnische Gebiet durch eine Demarkationslinie unter sich auf. Die bis zu dieser Linie eroberten Gebiete Ost- und Südpolens wurden deutsches Generalgouvernement, die in Versailles 1919 aberkannten ehemaligen deutschen Ostgebiete und große Teile Mittelpolens wurden im Sinne der von Hitler angestrebten „Arrondierung“ annektiert. Damit war die sowjetische Seite einverstanden. Molotow sagte am 31. Oktober 1939 nach einem Moskauer Zeitungsbericht:[23]
- Ein einziger Schlag gegen Polen, erst seitens der deutschen, dann seitens der Roten Armee, und nichts blieb übrig von dieser Mißgeburt des Versailler Vertrags, die ihre Existenz der Unterdrückung nichtpolnischer Nationalitäten verdankt hatte.
Mit der Abschaffung aller bestehenden polnischen Verwaltungsbehörden, Bezirksregierungen, politischen Organisationen und Errichtung neuer Verwaltungsbezirke, für die Hitler dem OKH unterstellte Verwaltungschefs ernannte, löste das Besatzungsregime den Nationalstaat Polen komplett auf. Dabei überließ es die Exekutive im Generalgouvernement formal der Heeresführung, deren Truppen sie sicherten. Faktisch aber war der Chef des Generalstabs fast nur mit der Operationsführung beschäftigt, während die Verwaltungsaufgaben von Berlin aus, großenteils mit einfachen Verordnungen, gelenkt wurden.[24]
Die deutsche Besatzungspolitik zielte auf möglichst rasche „Germanisierung“: Dazu wurden bis Ende 1939 etwa 90.000 Juden und Polen aus den annektierten Gebieten in das Generalgouvernement vertrieben, bis 1945 insgesamt 900.000, die übrigen Juden wurden im Holocaust ermordet. An ihrer Stelle wurden insgesamt etwa 400.000 „Reichsdeutsche“ aus dem „Altreich“ und 600.000 „Volksdeutsche“ aus ganz Osteuropa im besetzten Polen angesiedelt.[25] Diese Gewaltmaßnahmen waren wiederum vielerorts von willkürlichen Massenerschießungen, insbesondere polnischer Juden - im deutschen - und politischer-gesellschaftlicher Gegner des Kommunismus - im sowjetischen Besatzungsgebiet begleitet.
Lagernetzwerk
Im deutschen Besatzungsgebiet wurde ein ganzes Netzwerk von Zwangsarbeits- und Konzentrationslagern errichtet. Im Zuge der Aktion Reinhardt im Jahre 1942 wurden im Süden und Osten Polens eine Reihe von Vernichtungslagern errichtet. Damit wurde das deutsch besetzte Gebiet Polens zum Zentrum des Holocaust.
Die Masse der polnischen Kriegsgefangenen wurde von der Wehrmacht in die zivile Zwangsarbeit gepresst, womit sie den Schutz des Kriegsgefangenenstatus verloren. Nach Zeugenaussagen kam es schon während der Kämpfe zu Erschießungen jüdischer Soldaten der polnischen Armee nach ihrer Gefangennahme.[26] Im Frühjahr 1940 wurden wie viele andere Gefangene auch die jüdischen Soldaten entlassen. Sie kehrten in das Gebiet des ehemaligen Polens zurück, wo sie als Juden registriert und in Ghettos eingewiesen wurden, wo sie später der „Endlösung“ zum Opfer fielen. Jüdische Offiziere wurden in speziellen Ghettoabteilungen der Gefangenenlager abgesondert (was nach deutscher Interpretation Artikel 9 der Genfer Konvention entsprach, nach dem Gefangene getrennt nach Rassen und Nation unterzubringen waren). Auf Verlangen der Gestapo wurden in einigen Fällen Gefangene an sie übergeben. Oft kehrten die betreffenden Offiziere nicht mehr zurück. Der Historiker Jörg Osterloh betont, dass mit dieser Zusammenarbeit das OKW nicht erst im Krieg gegen die Sowjetunion, sondern bereits im Polenfeldzug seine Bereitschaft zeigte, bei der rassistischen Vernichtungspolitik des NS-Regimes mitzuwirken[27].
Polnischer Widerstand
Nach der militärischen Niederlage, infolge der Unterdrückungspolitik der Besatzungsmächte, formierte sich in Polen ein breiter Widerstand gegen die Besatzungsmächte. Ein regelrechter „Untergrundstaat“ wurde geschaffen, der mit geheim hergestellter Presse und einem konspirativen System für höhere Bildung der rassistischen Besatzungspolitik der Deutschen entgegentrat. Die militärischen Bemühungen des polnischen Widerstandes gipfelten 1944, unter der Ägide der Exilregierung, im Warschauer Aufstand.
Rund 140.000 polnische Militärangehörige flüchteten nach Rumänien, Ungarn oder Litauen, wo sie interniert wurden. Vielen gelang es jedoch, weiter nach Frankreich zu fliehen. Dort befand sich auch die polnische Exilregierung, die aus den Soldaten neue Truppenverbände aufstellte, die an allen wichtigen Operationen des Zweiten Weltkrieges teilnahmen. Ein Teil derjenigen, die die sowjetischen Gulags überlebten, bildete 1941 während der zeitweisen Zusammenarbeit mit Stalin, (die auf Drängen Englands zustande kam), die Armee des General Anders. Auf dem Umweg über Persien und Palästina nahm diese Armee den Kampf gegen die Deutschen wieder auf. Sie wurde in Nordafrika und in Italien eingesetzt. Weitere Polen wurden ab 1943 in die von den Sowjets aufgestellte Armee des General Berling integriert und kämpften ab 1944 an der Ostfront.
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ DHG:Überfall auf Polen
- ↑ Otto-Ernst Schüddekopf, Das Heer und die Republik. Quellen zur Politik der Reichswehrführung 1918 bis 1933, Hannover/Frankfurt a. Main 1955, S. 160ff.
- ↑ Georges-Henri Soutou: L’Alliance franco-polonaise (1925–1933) ou comment s’en débarrasser? In: Revue d’Histoire diplomatique, 95 (1981), S. 295-348
- ↑ Enzyklopädie des Nationalsozialismus, Artikel Polen S. 642f
- ↑ beide folgenden Zitate unter Holocaustreferenz: Lebensraum
- ↑ Jean-Baptiste Duroselle, Politique étrangère de la France. La décadence 1932 - 1939, Paris 1979, S. 428-435
- ↑ Der II. Weltkrieg - Schritt über die Grenzen. Zeitgeschichte in Wort, Bild und Ton - 1938 - 1941. Verlag für Geschichtliche Dokumentation, 1989, ISBN 3-88199-536-6, Seite 106 und 107
- ↑ Israel Gutman (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust, Piper, München-Zürich 1998, S. 1123
- ↑ Kurt Zentner: Illustrierte Geschichte des Dritten Reiches. Köln, 1966, ASIN B0000BUAWZ, S. 444
- ↑ zitiert nach: Stefan Scheil: Fünf plus Zwei. Duncker & Humblot. 2006, ISBN 3428123301, S. 252
- ↑ Richard Blanke: Orphans of Versailles - The Germans in Western Poland 1918-1939, Kentucky University Press, Lexington 1993
- ↑ Richard C. Lukas: The Forgotten Holocaust - The Poles under German Occupation 1939-1944, New York 1997, S. 3
- ↑ Eberhard Aleff, Das Dritte Reich, Hannover 1973, ISBN 3771-6202-01, S. 174
- ↑ Beate Kosmala, Artikel Polen, in: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, S. 643
- ↑ Jochen Böhler, a.a.O., S.186
- ↑ Jürgen Runtzheimer: Bromberger Blutsonntag, in: Wolfgang Benz: Legenden Lügen Vorurteile, dtv 1992, ISBN 3423032952, S. 47ff
- ↑ Dorathee Weitbrecht: Ermächtigung zur Vernichtung - Die Einsatzgruppen in Polen im Herbst 1939, in: Klaus-Michael Mallmann/ Bogdan Musial (Hrsg.): Genesis des Genozids - Polen 1939-1941 Darmstadt 2004, S. 61
- ↑ Alfred M. DeZayas: Die Wehrmacht-Untersuchungsstelle - deutsche Ermittlungen über alliierte Völkerrechtsverletzungen im 2. Weltkrieg, Frankfurt am Main/ Berlin 1987 (4. Auflage)
- ↑ Jochen Böhler: „Tragische Verstrickung“ oder Auftakt zum Vernichtungskrieg? - Die Wehrmacht in Polen 1939, in: Mallman/Musial: Genesis des Genozids Polen 1939 -41, S.48f
- ↑ Richard Mackay Price: The Chemical Weapons Taboo. Cornell University Press, 1997, S. 118 Fn94, ISBN 0801433061
- ↑ Günther W. Gellermann: Der Krieg, der nicht stattfand, Koblenz 1986, S. 135ff
- ↑ Enzyklopädie des Nationalsozialismus 1998, Artikel Polenfeldzug, S. 646
- ↑ Isvestija, 1. November 1939
- ↑ Hans Umbreit: Die Verantwortlichkeit der Wehrmacht als Okkupationsarmee in: Die Wehrmacht. Mythos und Realität, Hrsg. Rolf-Dieter Müller, Hans-Erich Volkmann, München 1999, ISBN 3-486-56383-1, S. 747ff
- ↑ Enzyklopädie des Holocaust, Artikel Polen, S. 1125
- ↑ Jochen Böhler, a.a.O., S.176f.
- ↑ Jörg Osterloh: Die Wehrmacht und die Behandlung der sowjetischen Gefangenen in R.-D.Müller, H.-E. Volkmann: Die Wehrmacht. Mythos und Realität. Herausgegeben im Auftrag des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, München 1999, ISBN 3486563831, S.785
Literatur
Vorgeschichte
- Walther Hofer: Die Entfesselung des Zweiten Weltkrieges. Darstellung und Dokumente, (1. Auflage 1960) ISBN 377000907X (zu internationalen diplomatischen Beziehungen im Sommer 1939)
- Horst Rohde: Hitlers erster „Blitzkrieg“ und seine Auswirkungen auf Nordosteuropa, in: Klaus A. Maier, Horst Rohde, Bernd Stegemann, Hans Umbreit: Das Deutsche Reich und der Zweite Weltkrieg. Bd. 2: Die Errichtung der Hegemonie auf dem europäischen Kontinent, Hrsg. Militärgeschichtlichen Forschungsamt, DVA, Stuttgart 1979, ISBN 3421019355, S. 79–156 (zu Planungs- und Aufmarschphase, weniger Kampfhandlungen)
- Herbert Schindler: Mosty und Dirschau 1939 - Zwei Handstreiche der Wehrmacht vor Beginn des Polenfeldzuges, Freiburg 1971, ISBN 3793001512 (zu zwei Kommandounternehmen vom 26. August 1939)
Kriegsverlauf
- Der Zweite Weltkrieg im Kartenbild. Bd 1. Der Polenfeldzug. Ein Lageatlas der Operationsabteilung des Generalstabs des Heeres, Maßstab 1:3000000. Biblio-Verlag, 1989, ISBN 3764817607
- Rolf Elble: Die Schlacht an der Bzura im September 1939 aus deutscher und polnischer Sicht, Freiburg 1975, ISBN 3793001741 (zur Verschiedenheit der Heere und einer polnischen Operation)
- Janusz Piekałkiewicz: Polenfeldzug. Hitler und Stalin zerschlagen die Polnische Republik. Augsburg 1998, ISBN 3860479075 (zur polnischen Sicht, mit vielen bislang unbekannten Bildern und Zeitdokumenten)
- Bertil Stjernfelt, Klaus-Richard Böhme: Westerplatte 1939, Freiburg 1978, ISBN 3793001822 (Standardwerk)
- Nikolaus von Vormann: Der Feldzug 1939 in Polen, Prinz-Eugen-Verlag, Weissenburg 1958, ASIN B0000BP152 (zu allen Kampfhandlungen, polenfeindliche Sicht der Vorgeschichte eines damaligen Referenten in Hitlers Hauptquartier)
Kriegsverbrechen
- Jochen Böhler (Hg) „Größte Härte…”. Verbrechen der Wehrmacht in Polen September - Oktober 1939, Osnabrück: Fibre 2005, ISBN 3938400072 (Katalog mit allen Fotos und Beschreibungen zur gleichnamigen Ausstellung von 2006, dazu zwei Aufsätze)
- Jochen Böhler Auftakt zum Vernichtungskrieg. Die Wehrmacht in Polen 1939. Eine Publikation des Dt. Historischen Instituts Warschau, Fischer TB, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3596163072 /oder: Bundeszentrale für polit. Bildung, Schriftenreihe Bd. 550, 2006, ISBN 3893316795 (zur Rolle der Wehrmacht bei Kriegsverbrechen im Polenfeldzug)
Folgen
- Martin Broszat: Nationalsozialistische Polenpolitik 1939-1945, Fischer Bücherei, 1965, ASIN B0000BGVJ0
- Christoph Kleßmann (Hrsg.): September 1939. Krieg, Besetzung, Widerstand in Polen, Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3525335598
- John Mosier: The Blitzkrieg Myth: How Hitler and the Allies Misread the Strategic Realities of World War II. HarperCollins, 2004, ISBN 0060009772
- Czeslaw Madajczyk, Berthold Puchert: Die Okkupationspolitik Nazideutschlands in Polen 1939-1945, Pahl-Rugenstein, Berlin-Köln 1988, ISBN 3760911986