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„Betriebswirtschaftslehre“ – Versionsunterschied

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Bei diesem Lemma soll's um "Betriebswirtschaft" gehen, nicht um "Betriebswirtschaftler" oder deren besondere Kennzeichen.
Schnittmengen mit anderen Wissenschaften: Informationswirtschaft kann als Teil der Wirtschaftsinformatik verstanden werden
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Von diesen Bereichen ist die [[Wirtschaftspädagogik]] zumeist den wirtschaftswissenschaftlichen, erziehungswissenschaftlichen oder philosophischen Fakultäten der Hochschulen zugeordnet. Die [[Wirtschaftsinformatik]], die [[Informationswirtschaft]] und das [[Wirtschaftsingenieurwesen]] sind uneinheitlich entweder den BWL- oder den jeweiligen technischen Fakultäten zugeordnet. Je größer die Auswahl an unterschiedlichen ingenieurwissenschaftlichen Vertiefungen ist, um so eher ist es den BWL-Fakultäten zugeordnet. [[Wirtschaftsmathematik]] und [[Wirtschaftsgeographie]] befinden sich, in der Regel, in naturwissenschaftlichen Fakultäten, wie z. B. Mathematik- und Geographiefakultäten.
Von diesen Bereichen ist die [[Wirtschaftspädagogik]] zumeist den wirtschaftswissenschaftlichen, erziehungswissenschaftlichen oder philosophischen Fakultäten der Hochschulen zugeordnet. Die [[Wirtschaftsinformatik]] und das [[Wirtschaftsingenieurwesen]] sind uneinheitlich entweder den BWL- oder den jeweiligen technischen Fakultäten zugeordnet. Je größer die Auswahl an unterschiedlichen ingenieurwissenschaftlichen Vertiefungen ist, um so eher ist es den BWL-Fakultäten zugeordnet. [[Wirtschaftsmathematik]] und [[Wirtschaftsgeographie]] befinden sich, in der Regel, in naturwissenschaftlichen Fakultäten, wie z. B. Mathematik- und Geographiefakultäten.


== Ausbildung ==
== Ausbildung ==

Version vom 25. Juni 2007, 07:17 Uhr

Die Betriebswirtschaftslehre (BWL; in der Schweiz bei Fachhochschulen Betriebsökonomie) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft. Wie ihre Schwesterdisziplin, die Volkswirtschaftslehre, beruht das Interesse der BWL auf der Tatsache, dass Güter grundsätzlich knapp sind und dementsprechend einen ökonomischen Umgang erfordern. Im Unterschied zur abstrakteren Volkswirtschaftslehre nimmt die Betriebswirtschaftslehre dabei die Perspektive von einzelnen Betrieben ein. Ziele sind dabei nicht nur die Beschreibung und Erklärung, sondern auch die konkrete Unterstützung der Entscheidungsprozesse in Unternehmungen.

Geschichte

Als Geburtsstunde der modernen Betriebswirtschaftslehre in Deutschland wird häufig das Jahr 1898 angesehen. Es entstanden in diesem Jahr im deutschsprachigen Raum Lehrstühle in Leipzig, Aachen, St. Gallen und Wien. Die Wharton School of the University of Pennsylvania war mit dem Gründungsjahr 1881 die erste Business School in den USA. In Frankreich existierte mit der Ecole Supérieure de Commerce in Paris bereits 1819 eine Business School. Die Vorgeschichte der Wissenschaft ist bedeutend länger, insbesondere wenn man Kameralwissenschaft und Volkswirtschaftslehre mitberücksichtigt.

Als die bedeutendsten deutschsprachigen Vertreter der (allgemeinen) Betriebswirtschaftslehre im 20. Jahrhundert gelten:

  • Eugen Schmalenbach (1873-1955), welcher der Betriebswirtschaftslehre ihren heutigen Namen gab.
  • Erich Gutenberg (1897-1984), der die faktororientierte Betriebswirtschaftslehre begründete.
  • Edmund Heinen (1919-1996) als Begründer der entscheidungsorientierten Betriebswirtschaftslehre.
  • Hans Ulrich (1919-1997), der die systemorientierte Betriebswirtschaftslehre entwickelt hat.
  • Horst Albach (geb. 1931), der die managementorientierte Betriebswirtschaftslehre geprägt hat.

Gliederung

Die Betriebswirtschaftslehre gliedert sich in zwei Hauptbereiche: die Allgemeine Betriebswirtschafslehre (ABWL) und die Spezielle Betriebswirtschaftslehre (SBWL).

Allgemeine Betriebswirtschaftslehre

Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL) befasst sich mit planerischen, organisatorischen und rechentechnischen Entscheidungen in Betrieben. Sie ist dabei funktions- und branchenübergreifend ausgerichtet. Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre gibt einen Überblick über die Wissenschaft der Betriebswirtschaftslehre und legt dabei funktions- und branchenübergreifende Zusammenhänge dar. Ziel ist es, das fachübergreifende Denken und Entscheiden zu fördern.

Spezielle Betriebswirtschaftslehre

Die Spezielle Betriebswirtschaftlehre (SBWL) - bisweilen auch Besondere Betriebswirtschaftslehre (BBWL) genannt - fokussiert auf ausgewählte Frage, die jeweils nur für bestimmte Unternehmen oder Unternehmensteile relevant sind. Hierbei gibt es zwei verschiedene Ansätze, Gebiete voneinander abzugrenzen: Institutionelle Betriebswirtschaftslehren betrachten alle Funktionsbereiche, jedoch immer nur für bestimmte Betriebstypen, die sich z.B. nach Branche, Betriebsgröße und -alter unterscheiden. Funktionale Betriebswirtschaftslehren fokussieren demgegenüber jeweils auf einzelne Funktionsbereiche in Betrieben, unabhängig von der jeweiligen Branche.

Institutionelle, auf spezielle Branchen fokussierte Betriebswirtschaftslehren sind u.a.

Weitere instititutionelle Betriebswirtschaftslehren mit Fokus auf bestimmte Unternehmenstypen sind z.B.

Funktionale Betriebswirtschaftslehren sind u.a.:

Beide Ansätze haben ihre Vor- und Nachteile. Die funktionale BWL ist nur schwer in der Lage, branchenspezifische Probleme zu behandeln, liefert dafür aber branchenunabhängige Aussagen. Die Branchen-Betriebswirtschaftslehre fokussiert auf die für die Branche relevanten funktionalen Aspekte, besteht aber in weiten Teilen aus Doppelungen mit anderen Betriebswirtschaftslehren.

Schnittmengen mit anderen Wissenschaften

Die BWL bildet mit anderen Wissenschaften Schnittmengen. Diese Schnittmengen bilden wiederum eigenständige Lehr- und Forschungsbereiche, können oft aber auch als SBWL gewählt werden:

Von diesen Bereichen ist die Wirtschaftspädagogik zumeist den wirtschaftswissenschaftlichen, erziehungswissenschaftlichen oder philosophischen Fakultäten der Hochschulen zugeordnet. Die Wirtschaftsinformatik und das Wirtschaftsingenieurwesen sind uneinheitlich entweder den BWL- oder den jeweiligen technischen Fakultäten zugeordnet. Je größer die Auswahl an unterschiedlichen ingenieurwissenschaftlichen Vertiefungen ist, um so eher ist es den BWL-Fakultäten zugeordnet. Wirtschaftsmathematik und Wirtschaftsgeographie befinden sich, in der Regel, in naturwissenschaftlichen Fakultäten, wie z. B. Mathematik- und Geographiefakultäten.

Ausbildung

Hauptartikel: Betriebswirt

Akademische Ausbildung

Vorlage:Link-Bild Die Neutralität dieses Artikels oder Absatzes ist umstritten. Die Gründe stehen auf der Diskussionsseite oder auf der Seite für Neutralitätsprobleme. Versuche, den Artikel neutraler zu formulieren und entferne diesen Baustein erst, wenn er nicht mehr nötig ist.

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre ist an Universitäten und Fachhochschulen sowohl im Präsenzstudium als auch im Fernstudium möglich und endet mit dem akademischen Grad eines Diplom-Kaufmann, Diplom-Betriebswirt (FH), Diplom-Kaufmann (FH), Diplom-Wirtschaftswissenschaftler, Diplom-Volkswirt (mit Wahlpflichtfächern im Bereich der BWL) oder Diplom-Ökonom, im Bereich der Wirtschaftspädagogik wird der akademische Grad eines Diplom-Handelslehrers oder eines Diplom-Wirtschaftspädagogen erlangt. An Fachhochschulabsolventen wird der Grad mit dem Zusatz (FH) vergeben, wobei der Grad Diplom-Betriebswirt ausschließlich von FHs vergeben wird. Durch die Einführung konsekutiver Studiengänge entstehen vermehrt auch Bachelor- und Masterstudiengänge. Als Abschlüsse dominieren hier der Bachelor of Science (B.Sc.) bzw. Master of Science (M.Sc.), seltener sind Bachelor of Arts (B.A.)/Master of Arts (M.A.).

Ein guter universitärer Diplom- und Mastergrad sowie sehr gute Fachhochschulabschlüsse mit entsprechendem fachlichem Bezug sind Zugangsvoraussetzung zur Promotion.

Weitere Ausbildungsmöglichkeiten und betriebswirtschaftliche Weiterbildung

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre an einer staatlich anerkannten Berufsakademie (Duales Studium) endet mit dem Abschluss als (Diplom-)Betriebswirt (BA). Seit Mitte 2006 wird an den meisten Berufsakademien, ebenso wie an Fachhochschulen und Universitäten, der Studiengang BWL mit dem Abschluss „Bachelor“ angeboten. Auf diesen lässt sich später mit einem weiterführenden Master-Studiengang aufbauen, wobei auch die Zulassung zu einem universitären Masterstudium nicht grundsätzlich ausgeschlossen ist.

Fachwirt und Fachkaufmann sind Beispiele betriebswirtschaftlicher Weiterbildungsmöglichkeiten.

Betriebswirtschaftliche Forschung

Die betriebswirtschaftliche Forschung umfasst sowohl Grundlagen- als auch angewandte Forschung. Die Grundlagenforschung beschäftigt sich oftmals mit sehr speziellen und abstrakten Fragestellungen, die häufig formal-mathematisch modelliert oder empirisch analysiert werden. Die Präzision der wissenschaftlichen Methoden ist dabei mittlerweile auf ähnlichem Niveau wie z.B. in der Volkswirtschaftslehre oder der Psychologie. Mittlerweile wird z.T. beklagt, dass durch die Rigorosität der Methoden die Relevanz der bearbeiteten Fragen und der präsentierten Antworten in Mitleidenschaft gezogen werde.

Die angewandte Betriebswirtschaftslehre dient dazu, der Praxis konkrete Problemlösungen für das Management zu liefern. Diese Aufgaben werden z.T. in Kooperation mit der Wissenschaft bearbeitet. Wichtiger sind in diesem Bereich aber vielfach Unternehmensberater.

Forschungsergebnisse der betriebswirtschaftlichen Forschung werden regelmäßig in wissenschaftlichen Zeitschriften veröffentlicht. Als die drei großen betriebswirtschaftlichen Zeitschriften im deutschsprachigen Raum gelten:

Diese Zeitschriften beschäftigen sich insbesondere auch mit Themen aus dem Bereich der Allgemeinen Betriebswirtschaftslehre. Darüber hinaus existieren eine Vielzahl weiterer wissenschaftlicher Zeitschriften zu unterschiedlichen Teilbereichen der Betriebswirtschaftslehre.

In den letzten Jahren ist jedoch auch in der Betriebswirtschaftslehre ein Trend zur Internationalisierung zu beobachten. In dessen Folge streben deutsprachiger Autoren zunehmend Veröffentlichungen in internationalen Zeitschriften an, da deren Reputation vielfach als höher angesehen wird.[1] [2]

Als Reaktion auf diese Internationalisierung wurden in jüngster Zeit im deutschsprachigen Raum eine Reihe englischsprachiger betriebswirtschaftlicher Zeitschriften gegründet: Schmalenbach Business Review (sbr), Review of Management Science und das Open-Access-Journal Business Research (BuR).

Organisationen, Verbände und Vereine

Literatur

  • Horst Albach: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 3. Auflage. Gabler-Verlag, Wiesbaden 2001, ISBN 3-40932935-8
  • Klaus Brockhoff: Geschichte der Betriebswirtschaftslehre: Kommentierte Meilensteine und Originaltexte. 2. Auflage. Gabler-Verlag, Wiesbaden 2002, ISBN 3409215727
  • Uwe Bestmann: Kompendium der Betriebswirtschaftslehre. 10. Auflage. R. Oldenburg, München 2001, ISBN 3-48625363-8
  • Wolfgang Domschke, Armin Scholl: Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre - Eine Einführung aus entscheidungsorientierter Sicht. 3. Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg und New York 2005, ISBN 3-540-25047-6
  • Enzyklopädie der Betriebswirtschaftslehre
  • Karl Lechner, Anton Egger, Reinbert Schauer: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 22. Aufl., Linde, Wien 2005, ISBN 3-7073-0843-X
  • Henner Schierenbeck: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre. 16. Auflage. R. Oldenburg 2003, ISBN 3-48627322-1
  • Jean-Paul Thommen, Ann-Kristin Achleitner: Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. Umfassende Einführung aus managementorientierter Sicht. 5. Auflage. Gabler, Wiesbaden 2006, ISBN 3834903663
  • Günter Wöhe, Ulrich Döring: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre. 22. Auflage. Franz Vahlen, München 2005, ISBN 3-80063254-3
Wiktionary: Betriebswirtschaftslehre – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikibooks: Betriebswirtschaft – Lern- und Lehrmaterialien

Linkkatalog zum Thema Betriebswirtschaft bei curlie.org (ehemals DMOZ)

Einzelnachweise

  1. VHB-JOURQUAL [1]
  2. Hennig-Thurau, Thorsten; Walsh, Gianfranco; Schrader, Ulf (2004): VHB-JOURQUAL: Ein Ranking von betriebswirtschaftlich-relevanten Zeitschriften auf der Grundlage von Expertenurteilen, Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung (zfbf), 56. Jg., S. 520-543. (Arbeitspapier, pdf).