„Qarqar“ – Versionsunterschied
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Die ''Kurh-Stele'' beschreibt einen großen assyrischer Sieg, angeblich wurden 14.000 Mann erschlagen und zahllose Streitwagen erbeutet. Da der assyrische Vormarsch aber nach der Schlacht zum Erliegen kam und Salmanasser auch in den folgenden zwei Jahren nicht nach Westen zog, ist eher von einer Niederlage auszugehen. |
Die ''Kurh-Stele'' beschreibt einen großen assyrischer Sieg, angeblich wurden 14.000 Mann erschlagen und zahllose Streitwagen erbeutet. Da der assyrische Vormarsch aber nach der Schlacht zum Erliegen kam und Salmanasser auch in den folgenden zwei Jahren nicht nach Westen zog, ist eher von einer Niederlage auszugehen. |
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[[Kurh]]/Kurkh in der Osttürkei ist vielleicht mit dem assyrischen [[Tidu]] identisch (Kessler 1980). Außer der Stele Samanassers wurde hier auch eine Stele vom 5. Feldzug von [[Assurnasirpal II.]] gefunden. Sie wird in keiner seiner erhaltenen Inschriften erwähnt. |
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*J. Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs.'' Mainz 1982. |
*J. Börker-Klähn: ''Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs.'' Mainz 1982. |
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*W. Hallo, "From Qarqar to Carchemish: Assyria and Israel in the light of new discoveries," BA 23, 1960. |
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*Brad E. Kelle, What's in a Name? Neo-Assyrian designations for the Northern Kingdom and their implications for Israelite history and Biblical interpretation. Journal of Biblical Literature 121/4, 2002, 639-666. |
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*Smith: ''Assyrian sculptures.'' London 1938. |
*Smith: ''Assyrian sculptures.'' London 1938. |
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Version vom 16. Juni 2007, 22:05 Uhr
Karkara (heute Tell Qarqur, Qarqar, Karkar) ist eine antike Stadt am Nahr al-Asi in Syrien im Territorium von Hamath. Sie war ein Zentrum der Verehrung des Wettergottes Hadad.
Geschichte
Schlacht von Karkara
Hier fand 853 v. Chr. eine Schlacht zwischen dem assyrischen König Salmanassar III. (858-824 v. Chr.) und einer Koalition zwölf syrischer Staaten statt. Sie wird auf der Kurh-Stele beschrieben, die 1861 in der Türkei gefunden wurde und sich inzwischen im British Museum befindet. Sie stand wahrscheinlich ursprünglich an einer Straße, war also eine Art öffentlicher Propaganda. Im oberen Bereich zeigt sie Salmanasser den Symbolen der Götter Assur, Ischtar, Anu und Sin, darunter befinden sich 102 Zeilen einer Inschrift, die geringfügig beschädigt ist.
Danach verließ Salmanasser auf seinem sechsten Feldzug mit einer Armee von 100.000 Mann Niniveh, überquerte den Tigris, den Euphrat und empfing den Tribut zahlreicher Städte, darunter Aleppo. Danach wurde er von den Truppen des Königs von Hamath angegriffen, die er schlug. Dann plünderte er zahlreiche Paläste und Städte im Reich von Hamath. Nachdem Salmanasser Karkara eingenommen und geplündert hatte, stieß er am Orontes auf die Streitmacht der Koalition.
Angeblich standen der assyrischen Armee 3.910 Streitwagen, 1.900 Reiter, 1.000 Kamelreiter und ca. 62.000 Fußsoldaten gegenüber.
Die anti-assyrische Koalition bestand aus:
- König IM-idri (Hadad-ʿEzer) von Aram-Damaskus mit 1200 Streitwagen, 1200 Reitern und 20.000 Fußsoldaten
- König Irhuleni von Hamath mit 700 Streitwagen, 700 Reitern und 10.000 Fußsoldaten
- König Ahab von Israel mit 2000 Streitwagen und 10.000 Fußsoldaten
- König Irqanata mit 10 Streitwagen und 10.000 Soldaten
- Gindibu von Arabien mit 1.000 Kamelreitern
- 1000 Soldaten aus dem Land Musri (vermutlich in der Nähe von Kizzuwatna)
- König Adunu-ba'lu von Schianu mit 30 Streitwagen und … [Lücke], 000 (x-tausend) Soldaten
- 500 Soldaten aus dem Land Kizzuwatna
- Ba'asa, Sohn des Ruhubi, König der Ammoniter mit … [Lücke] 00 (x-hundert) Soldaten
- König Matinu-ba'lu von Arwad mit 200 Soldaten
- König Usannata mit 200 Soldaten
Die Zahl der Streitwagen, die Ahab stellte, ist sehr hoch, und viele Forscher halten sie für unrealistisch. N. Na'aman nimmt an, daß es sich um einen Schreibfehler handelt und lediglich 200 Streitwagen gemeint sind. Kelle (2002) erwägt, daß es sich um die vereinigte Streitmacht des Nord- und Südreiches sowie von Moab und Edom handeln könne.
Die Kurh-Stele beschreibt einen großen assyrischer Sieg, angeblich wurden 14.000 Mann erschlagen und zahllose Streitwagen erbeutet. Da der assyrische Vormarsch aber nach der Schlacht zum Erliegen kam und Salmanasser auch in den folgenden zwei Jahren nicht nach Westen zog, ist eher von einer Niederlage auszugehen.
In der Bibel (1. Buch der Könige) wird die Schlacht von Karkara erstaunlicherweise nicht erwähnt.
5. Feldzug des Assurnasirpal
Kurh/Kurkh in der Osttürkei ist vielleicht mit dem assyrischen Tidu identisch (Kessler 1980). Außer der Stele Samanassers wurde hier auch eine Stele vom 5. Feldzug von Assurnasirpal II. gefunden. Sie wird in keiner seiner erhaltenen Inschriften erwähnt.
Sargon II.
Gegen Ende des 8. Jahrhundert v. Chr. schlug Sargon II. bei Qarqar eine Koalition syrischer Stämme, in deren Gefolge er das rebellische Damaskus wieder unter assyrische Herrschaft bringen konnte.
Archäologie
Tell Qarquar wird zur Zeit durch die American School of Oriental Research (ASOR) unter Leitung von Rudolph Dornemann ausgegraben. Die eisenzeitliche Stadt weist massive Befestigungen und Stadttore auf. Darunter wurden bronzezeitliche Schichten angeschnitten.
Literatur
- J. Börker-Klähn: Altvorderasiatische Bildstelen und vergleichbare Felsreliefs. Mainz 1982.
- W. Hallo, "From Qarqar to Carchemish: Assyria and Israel in the light of new discoveries," BA 23, 1960.
- Brad E. Kelle, What's in a Name? Neo-Assyrian designations for the Northern Kingdom and their implications for Israelite history and Biblical interpretation. Journal of Biblical Literature 121/4, 2002, 639-666.
- Smith: Assyrian sculptures. London 1938.
Weblinks
- Qarqar (engl.)