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Der Fieberklee ist eine bis zu 30 cm große, [[mehrjährige Pflanze|mehrjährige]], [[krautige Pflanze]]. Als [[Sumpfpflanze]] wächst er mit kriechenden, etwa fingerdicken [[Rhizom (Botanik)|Rhizom]]en an feuchten Stellen terrestrisch, an freien Ufern aber halb untergetaucht auch manchmal weit ins Flachwasser hinein. An den [[Knoten (Botanik)|Knoten]] der Rhizome stehen die in drei ovale, ganzrandige und fast sitzende [[Blättchen]] [[Blattform#Gliederung der Spreite|gefiederten]] [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] auf langen, basisnah verbreiterten Stielen. Da Rhizome und Blattstiele von vielen Luftröhren durchsetzt sind, erlangen die Pflanzen so viel Schwimmfähigkeit, dass Laubblätter und Blütenstände immer aus dem Wasser herausragen.
Der Fieberklee ist eine bis zu 30 cm große, [[mehrjährige Pflanze|mehrjährige]], [[krautige Pflanze]]. Als [[Sumpfpflanze]] wächst er mit kriechenden, etwa fingerdicken [[Rhizom (Botanik)|Rhizom]]en an feuchten Stellen terrestrisch, an freien Ufern aber halb untergetaucht auch manchmal weit ins Flachwasser hinein. An den [[Knoten (Botanik)|Knoten]] der Rhizome stehen die in drei ovale, ganzrandige und fast sitzende [[Blättchen]] [[Blattform#Gliederung der Spreite|gefiederten]] [[Blatt (Pflanze)|Laubblätter]] auf langen, basisnah verbreiterten Stielen. Da Rhizome und Blattstiele von vielen Luftröhren durchsetzt sind, erlangen die Pflanzen so viel Schwimmfähigkeit, dass Laubblätter und Blütenstände immer aus dem Wasser herausragen.


Die [[Blütenstand|Blütenstände]], aufrechte [[Traube]]n, stehen auf 20 bis 30 cm langen, blattlosen Stielen, die den [[Blattachsel]]n entspringen. Die einzelne [[Blüte]] trägt je fünf kleine, grüne, am Grunde verwachsene [[Kelchblätter]] und fünf schmale, bis etwa 1,5 cm lange [[Kronblätter]]. Diese sind außen anfangs häufig lebhaft rosa, so dass die knospigen Blütenstände insgesamt rosa erscheinen. Innen sind sie von vielen zotteligen [[Trichom|Haaren]] bedeckt und sehr hell rosa bis fast rein weiß. In voller Blüte sind sie weit nach hinten zurückgerollt. Die fünf violetten, abwechselnd zu den Kronblättern stehenden [[Staubblätter]] öffnen sich längs, spreizen ihre Hälften zu einer pfeilförmigen Gestalt ab und entlassen orangefarbene [[Pollen]]. Der oberständige [[Fruchtknoten]] trägt einen fadenförmigen [[Griffel (Botanik)|Griffel]] mit zwei [[Narbe (Botanik)|Narbenstrahlen]]. Nach [[Befruchtung]] wird eine [[Kapselfrucht]] gebildet, die mehrere braune, ovale [[Same (Pflanze)|Samen]] enthält.
Die [[Blütenstand|Blütenstände]], aufrechte [[Traube]]n, stehen auf 20 bis 30 cm langen, blattlosen Stielen, die den [[Blattachsel]]n entspringen. Die einzelne [[Blüte]] trägt je fünf kleine, grüne, am Grunde verwachsene [[Kelchblätter]] und fünf schmale, bis etwa 1,5 cm lange [[Kronblätter]]. Diese sind außen anfangs häufig lebhaft rosa, so dass die knospigen Blütenstände insgesamt rosa erscheinen. Innen sind sie von vielen zotteligen [[Trichom|Haaren]] bedeckt und von sehr hell rosa bis fast rein weißer Farbe. In voller Blüte sind sie weit nach hinten zurückgerollt. Die fünf violetten, abwechselnd zu den Kronblättern stehenden [[Staubblätter]] öffnen sich längs, spreizen ihre Hälften zu einer pfeilförmigen Gestalt ab und entlassen orangefarbene [[Pollen]]. Der oberständige [[Fruchtknoten]] trägt einen fadenförmigen [[Griffel (Botanik)|Griffel]] mit zwei [[Narbe (Botanik)|Narbenstrahlen]]. Nach [[Befruchtung]] wird eine [[Kapselfrucht]] gebildet, die mehrere braune, ovale [[Same (Pflanze)|Samen]] enthält.


In [[Mitteleuropa]] ist die Blütezeit [[Mai]] bis [[Juni]].
In [[Mitteleuropa]] reicht die Blütezeit von Ende [[April]] bis [[Juni]].


== Verbreitung ==
== Verbreitung und Schutz ==
Der Fieberklee ist ursprünglich auf der [[Nordhalbkugel]] der Erde weit verbreitet. Vom [[Flachland]] bis in subalpine [[Höhenstufen (Ökologie)|Höhenstufen]] wächst er in Feuchtgebieten terrestrisch bis teils im Flachwasser halb untergetaucht schwimmend. Typische Standorte sind Quellsümpfe von [[Fluss (Gewässer)|Flüssen]], [[Bruchwald|Bruchwälder]], [[Moor|Zwischenmoore]] und die Ränder von Hochmooren. Da viele dieser natürlichen Standorte trocken gelegt wurden, gelten die Pflanzen in [[Deutschland]] als gefährdet, stehen unter [[Naturschutz]] und dürfen nicht ohne Genehmigung aus der Natur entfernt werden.
Der Fieberklee ist auf der [[Nordhalbkugel]] der Erde weit verbreitet. Vom [[Flachland]] bis in subalpine [[Höhenstufen (Ökologie)|Höhenstufen]] wächst er in Feuchtgebieten terrestrisch bis teils im Flachwasser halb untergetaucht schwimmend. Typische Standorte sind Quellsümpfe von [[Fluss (Gewässer)|Flüssen]], [[Bruchwald|Bruchwälder]], [[Moor|Zwischenmoore]] und die Ränder von Hochmooren. Da viele dieser natürlichen Standorte jedoch trocken gelegt wurden, gelten die Pflanzen in [[Deutschland]] als gefährdet, stehen gemäß [[Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung#Liste der nach BArtSchV geschützten Pflanzen|Bundesartenschutzverordnung]] unter Schutz und dürfen nicht ohne Genehmigung aus der Natur entfernt werden.


== Ökologie ==
== Ökologie ==


Häufige Begleiter sind [[Braun-Segge]] (''Carex nigra''), [[Sumpf-Blutauge]] (''Potentilla palustris''), [[Sumpf-Veilchen]] (''Viola palustris'') und [[Schmalblättriges Wollgras]] (''Eriophorum angustifolium'').





Version vom 1. Mai 2007, 09:34 Uhr

Fieberklee
Fieberklee (Menyanthes trifoliata)
Vorlage:Taxonomy
Vorlage:Classis: Dreifurchenpollen-Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Vorlage:Subclassis: Asternähnliche (Asteridae)
Vorlage:Ordo: Asternartige (Asterales)
Vorlage:Familia: Fieberkleegewächse
(Menyanthaceae)
Vorlage:Genus: Menyanthes
Vorlage:Species: Fieberklee
Wissenschaftlicher Name
Menyanthes trifoliata
L.
Fieberklee im Sumpf
Ins Flachwasser hineinwachsend
Blütenstand
Blüte

Der Fieberklee oder Bitterklee (Menyanthes trifoliata) ist die einzige Art der monotypischen Gattung Menyanthes in der Vorlage:Familia der Fieberkleegewächse (Menyanthaceae). Ihren botanischen Namen (von griechisch: „dreiblättige Monatsblüte“) erhielt die Art wegen ihrer typischen drei Teilblätter und wegen der früher verbreiteten Annahme, die Pflanzen würden nur für einen Monat im Jahr blühen. Die deutschen Trivialnamen weisen auf die Klee-ähnlichen Blätter und die frühere Verwendung als Fieber senkende Heilpflanze bzw. den hohen Gehalt an Bitterstoffen hin. Weitere Trivialnamen sind Sumpfklee, Biberkraut, Gallkraut, Dreiblatt, Magenklee, Ziegenlappen und Butterklee.

Beschreibung

Der Fieberklee ist eine bis zu 30 cm große, mehrjährige, krautige Pflanze. Als Sumpfpflanze wächst er mit kriechenden, etwa fingerdicken Rhizomen an feuchten Stellen terrestrisch, an freien Ufern aber halb untergetaucht auch manchmal weit ins Flachwasser hinein. An den Knoten der Rhizome stehen die in drei ovale, ganzrandige und fast sitzende Blättchen gefiederten Laubblätter auf langen, basisnah verbreiterten Stielen. Da Rhizome und Blattstiele von vielen Luftröhren durchsetzt sind, erlangen die Pflanzen so viel Schwimmfähigkeit, dass Laubblätter und Blütenstände immer aus dem Wasser herausragen.

Die Blütenstände, aufrechte Trauben, stehen auf 20 bis 30 cm langen, blattlosen Stielen, die den Blattachseln entspringen. Die einzelne Blüte trägt je fünf kleine, grüne, am Grunde verwachsene Kelchblätter und fünf schmale, bis etwa 1,5 cm lange Kronblätter. Diese sind außen anfangs häufig lebhaft rosa, so dass die knospigen Blütenstände insgesamt rosa erscheinen. Innen sind sie von vielen zotteligen Haaren bedeckt und von sehr hell rosa bis fast rein weißer Farbe. In voller Blüte sind sie weit nach hinten zurückgerollt. Die fünf violetten, abwechselnd zu den Kronblättern stehenden Staubblätter öffnen sich längs, spreizen ihre Hälften zu einer pfeilförmigen Gestalt ab und entlassen orangefarbene Pollen. Der oberständige Fruchtknoten trägt einen fadenförmigen Griffel mit zwei Narbenstrahlen. Nach Befruchtung wird eine Kapselfrucht gebildet, die mehrere braune, ovale Samen enthält.

In Mitteleuropa reicht die Blütezeit von Ende April bis Juni.

Verbreitung und Schutz

Der Fieberklee ist auf der Nordhalbkugel der Erde weit verbreitet. Vom Flachland bis in subalpine Höhenstufen wächst er in Feuchtgebieten terrestrisch bis teils im Flachwasser halb untergetaucht schwimmend. Typische Standorte sind Quellsümpfe von Flüssen, Bruchwälder, Zwischenmoore und die Ränder von Hochmooren. Da viele dieser natürlichen Standorte jedoch trocken gelegt wurden, gelten die Pflanzen in Deutschland als gefährdet, stehen gemäß Bundesartenschutzverordnung unter Schutz und dürfen nicht ohne Genehmigung aus der Natur entfernt werden.

Ökologie

Häufige Begleiter sind Braun-Segge (Carex nigra), Sumpf-Blutauge (Potentilla palustris), Sumpf-Veilchen (Viola palustris) und Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium).


Kultivierung

Der Fieberklee eignet sich gut zur Beflanzung von naturnahen Gartenteichen. Dort wird er in die feuchten Uferzonen oder ins Flachwasser gesetzt, wo er meist problemlos anwächst und keinerlei Pflege benötigt. Zwar sind Fieberkleepflanzen im Fachhandel erhältlich, doch da sie manchmal zum Wuchern neigen und alle paar Jahre ausgedünnt werden müssen, sind sie meist günstiger und einfacher von anderen Gartenteichbesitzern erhältlich.

Verwendung




Pflanzenbeschreibung

Diese Art ist eine mehrjährige, krautige Pflanze mit einem kriechenden Rhizom als Überdauerungsorgan. Sie ist eine halb untergetauchte oder terrestrisch wachsende Sumpfpflanze. Die Blätter dieser Pflanzen sind in drei sattgrüne Teilblättchen (Kleeähnlichkeit) unterteilt, die an dunklen Stängeln sitzen. Aus rosa Knospen entstehen kleine, weiße, gefranste Blüten, die in aufrechten traubigen Blütenständen sitzen.

Diese Pflanzenart kennzeichnet sich durch Anpassung an den Sumpfstandort. Die Stängel und Blattstiele sind hohl (dienen der Durchlüftung), der Gerbstoffgehalt erreicht bis zu 7 % (Fäulnishemmung).

Inhaltsstoffe

Fieberklee beinhaltet Bitterglykoside wie Menyanthin und Gentianin, Harze, Gerbstoffe, Saponine, Öle und Cholesterin.

Verwendung in der Küche

In Schweden nutzt man heute noch Fieberklee gelegentlich als Hopfenersatz beim Bierbrauen. Fieberklee wird gelegentlich auch zur Bereitung von bitteren Kräuterlikören verwendet.

Die Rhizome wurden in Lappland gemahlen und in den Brotteig gemischt.

Verwendung in der Pflanzenheilkunde

Fieberklee

Der Fieberklee war in der Antike als Heilmittel nicht bekannt, da sein Verbreitungsgebiet sich nicht so weit südlich erstreckt. Bock erwähnt den Fieberklee 1565 in seinem „Kreutterbuch“.

Durch den Gehalt an mehreren Bitterstoffen wird Fieberklee seit langem als Arzneipflanze genutzt, die stark anhaltend bitter schmeckende Droge besteht aus den getrockneten und zerkleinerten Blüten. Verdauungsfördernd, appetitanregend, bei Galle- und Leberleiden. Früher wurde der Fieberklee – wie man schon aus dem Namen schließen kann – gegen Fieber verwendet, doch eine fiebersenkende Wirkung ist wissenschaftlich nicht nachgewiesen.