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„Coriolanus (Shakespeare)“ – Versionsunterschied

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== Handlung ==
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[[Bild:Coriolanus.jpg|thumb|"Venturia zu Füßen des Coriolanus" von [[Gaspare Landi]].]]
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Handlungsort des Stücks ist das frühe Rom zur Zeit der Einsetzung der [[Volkstribun|Tribunen]] (Volksvertreter). Der stolze [[Patrizier]] und fast unschlagbare Krieger Coriolan ist für Rom einerseits im Kampf gegen die feindlichen [[Volsker]] überlebenswichtig, andererseits aber auch eine tödliche Gefahr, weil seine Arroganz dem Volk und den Tribunen gegenüber den Stadtstaat an den Rande des Bürgerkrieges bringt.
Handlungsort des Stücks ist das frühe Rom zur Zeit der Einsetzung der [[Volkstribun|Tribunen]] (Volksvertreter). Der stolze [[Patrizier]] und fast unschlagbare Krieger Coriolan ist für Rom einerseits im Kampf gegen die feindlichen [[Volsker]] überlebenswichtig, andererseits aber auch eine tödliche Gefahr, weil seine Arroganz dem Volk und den Tribunen gegenüber den Stadtstaat an den Rand des Bürgerkrieges bringt.
Coriolans unumgänglicher Untergang beginnt, als auch seine Mutter ''Volumnia'' ihn, den Krieger, nicht dazu bringen kann zu akzeptieren, dass in der zivilen Politik andere Mittel gefragt sind als in der Schlacht. Sein Selbstverständnis als Patrizier verbietet es ihm hinzunehmen, dass dem gemeinen Volk mit dem neugeschaffenen Amt der Volkstribunen eine Stimme gegeben werden soll. Diese Veränderung sieht er als Verrat an und so begeht er selber Verrat, um zusammen mit seinem Erzfeind ''Aufidius'' und dessen volskischer Armee Rom in seiner neuen Form zu zerstören. Kurz vor dem Untergang Roms ist es wieder Volumnia, die ihren Sohn dazu bringt, Rom zu verschonen – im Wissen darum, dass dies das Ende ihres Sohnes bedeutet. Aufidius nennt nun seinerseits Coriolan einen Verräter und Schwächling und tötet den Römer, der sich in eine ausweglose Situation manövriert hat.
Coriolans unumgänglicher Untergang beginnt, als auch seine Mutter ''Volumnia'' ihn, den Krieger, nicht dazu bringen kann zu akzeptieren, dass in der zivilen Politik andere Mittel gefragt sind als in der Schlacht. Sein Selbstverständnis als Patrizier verbietet es ihm hinzunehmen, dass dem gemeinen Volk mit dem neugeschaffenen Amt der Volkstribunen eine Stimme gegeben werden soll. Diese Veränderung sieht er als Verrat an und so begeht er selber Verrat, um zusammen mit seinem Erzfeind ''Aufidius'' und dessen volskischer Armee Rom in seiner neuen Form zu zerstören. Kurz vor dem Untergang Roms ist es wieder Volumnia, die ihren Sohn dazu bringt, Rom zu verschonen – im Wissen darum, dass dies das Ende ihres Sohnes bedeutet. Aufidius nennt nun seinerseits Coriolan einen Verräter und Schwächling und tötet den Römer, der sich in eine ausweglose Situation manövriert hat.



Version vom 26. April 2007, 11:25 Uhr

Coriolanus (deutsch: Coriolan) ist eine Tragödie von William Shakespeare in 5 Akten, entstanden um 1607. Das Stück spielt Anfang des 4. Jahrhundert v. Chr. in Rom und Antium und erzählt die Geschichte des römischen Patriziers und Kriegshelds Coriolanus, der sich gegen sein eigenes Volk wendet.

Handlung

"Venturia zu Füßen des Coriolanus" von Gaspare Landi.

Handlungsort des Stücks ist das frühe Rom zur Zeit der Einsetzung der Tribunen (Volksvertreter). Der stolze Patrizier und fast unschlagbare Krieger Coriolan ist für Rom einerseits im Kampf gegen die feindlichen Volsker überlebenswichtig, andererseits aber auch eine tödliche Gefahr, weil seine Arroganz dem Volk und den Tribunen gegenüber den Stadtstaat an den Rand des Bürgerkrieges bringt. Coriolans unumgänglicher Untergang beginnt, als auch seine Mutter Volumnia ihn, den Krieger, nicht dazu bringen kann zu akzeptieren, dass in der zivilen Politik andere Mittel gefragt sind als in der Schlacht. Sein Selbstverständnis als Patrizier verbietet es ihm hinzunehmen, dass dem gemeinen Volk mit dem neugeschaffenen Amt der Volkstribunen eine Stimme gegeben werden soll. Diese Veränderung sieht er als Verrat an und so begeht er selber Verrat, um zusammen mit seinem Erzfeind Aufidius und dessen volskischer Armee Rom in seiner neuen Form zu zerstören. Kurz vor dem Untergang Roms ist es wieder Volumnia, die ihren Sohn dazu bringt, Rom zu verschonen – im Wissen darum, dass dies das Ende ihres Sohnes bedeutet. Aufidius nennt nun seinerseits Coriolan einen Verräter und Schwächling und tötet den Römer, der sich in eine ausweglose Situation manövriert hat.

Als Quelle diente Shakespeare hauptsächlich Plutarchs Eintrag zu Coriolanus in Parallel Lives (Übersetzung von Sir Thomas North von 1579).

Bertolt Brechts Coriolan basiert auf Shakespeares Stück.

  • Coriolanus: Research Material - Eine Link-Sammlung zu (auch deutschsprachigen) Quellen, Übersetzungen, Filmversionen, Adaptionen, Kritiken, Lehr-und Lernmaterialen