„Versuchte Bombenanschläge vom 31. Juli 2006“ – Versionsunterschied
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Auf einer gelöschten Festplatte haben Fahnder des [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamtes]] einen Bomben-Bauplan entdeckt. Die Ermittler sind sich sicher, dass die beiden verdächtigen Libanesen Jihad Hamad und Youssef Mohamad el-Haydib anhand dieser Anleitung ihre Sprengsätze konstruierten.<ref> [http://www.sueddeutsche.de/,tt2m2/deutschland/artikel/766/104662/ ''BKA findet Anleitung zum Sprengsatzbau'']. In: [[Süddeutsche Zeitung]]:, 7. März 2007</ref> |
Auf einer gelöschten Festplatte haben Fahnder des [[Bundeskriminalamt (Deutschland)|Bundeskriminalamtes]] einen Bomben-Bauplan entdeckt. Die Ermittler sind sich sicher, dass die beiden verdächtigen Libanesen Jihad Hamad und Youssef Mohamad el-Haydib anhand dieser Anleitung ihre Sprengsätze konstruierten.<ref> [http://www.sueddeutsche.de/,tt2m2/deutschland/artikel/766/104662/ ''BKA findet Anleitung zum Sprengsatzbau'']. In: [[Süddeutsche Zeitung]]:, 7. März 2007</ref> |
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Anfang 2007 wurde in Beirut gegen sechs Libanesen Anklage wegen des „Versuchs, Menschen in Zügen in Deutschland zu ermorden“ erhoben. Der [[Staatsanwalt]] forderte lebenslange Haft mit Zwangsarbeit für die Verdächtigen. Eine Auslieferung nach Deutschland ist nicht möglich.<ref>[http://www.n-tv.de/752486.html ''Kofferbomber vor Gericht'']. In: [[n-tv]] online, 12. Januar 2007</ref> |
Anfang 2007 wurde in Beirut gegen sechs Libanesen Anklage wegen des „Versuchs, Menschen in Zügen in Deutschland zu ermorden“ erhoben. Der [[Staatsanwalt]] forderte lebenslange Haft mit Zwangsarbeit für die Verdächtigen. Eine Auslieferung nach Deutschland ist aufgrund des nicht existierenden [[Auslieferungsabkommen|Rechtshilfeabkommen]] nicht möglich.<ref>[http://www.n-tv.de/752486.html ''Kofferbomber vor Gericht'']. In: [[n-tv]] online, 12. Januar 2007</ref> |
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Am 11. April 2007 begann der Prozess gegen Hamad in Beirut. Aufgrund des [[Geständnis]]ses und der Tatsache, dass die Taliban sich im Libanon zu organisieren suchen, rechnen Beobachter mit einem harten Urteil von im Höchstfall 25 Jahren Gefängnis mit [[Zwangsarbeit]] für Hamad.<ref>[http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domesticNews&storyID=2007-04-11T052923Z_01_KRO119749_RTRDEOC_0_LIBANON-DEUTSCHLAND-KOFFERBOMBE.xml ''Prozess um Kofferbomben von Köln beginnt in Beirut'']. In: [[Reuters]] online, 11. April 2007</ref> |
Am 11. April 2007 begann der Prozess gegen Hamad in Beirut. Aufgrund des [[Geständnis]]ses und der Tatsache, dass die Taliban sich im Libanon zu organisieren suchen, rechnen Beobachter mit einem harten Urteil von im Höchstfall 25 Jahren Gefängnis mit [[Zwangsarbeit]] für Hamad.<ref>[http://de.today.reuters.com/news/newsArticle.aspx?type=domesticNews&storyID=2007-04-11T052923Z_01_KRO119749_RTRDEOC_0_LIBANON-DEUTSCHLAND-KOFFERBOMBE.xml ''Prozess um Kofferbomben von Köln beginnt in Beirut'']. In: [[Reuters]] online, 11. April 2007</ref> |
Version vom 12. April 2007, 00:28 Uhr

Die versuchten Bombenanschlägen vom 31. Juli 2006 stellen einen fehlgeschlagenen islamistischen Terroranschlag auf deutsche Eisenbahnzüge dar. Die zwei eingesetzten Kofferbomben explodierten nur aufgrund eines handwerklichen Fehlers nicht. Ein erfolgreicher Anschlag hätte voraussichtlich zu vielen Toten und Verletzten unter den Reisenden geführt.
Bomben
Die Bomben bestanden unter anderem aus einer Gasflasche und einem Behältnis mit Benzin, die in einem Rollkoffer verborgen war. Sie waren von den Tätern im Köln Hauptbahnhof in zwei Regionalbahnen deponiert worden. Die Bomben waren so eingestellt, dass sie um 14:30 Uhr explodieren sollten. Die Zündung erfolgte, jedoch explodierten die Bomben aufgrund eines technischen Fehlers nicht.
Der erste Koffer befand sich im Regionalexpress 1 von Aachen Hauptbahnhof nach Hamm (Westfalen). Sie wurde noch am gleichen Tag von einem Zugbegleiter bei einer Vierersitzgruppe in einem Doppelstockwaggon gegen 14:40 Uhr entdeckt und gegen 15:55 Uhr in der Fundstelle des Dortmunder Hauptbahnhofes abgegeben. Bei Öffnung des Koffers wurde die Bombe erkannt und die Bundespolizei verständigt. Sie wurde gegen 19:35 Uhr von USBV-Entschärfern mit einer Wasserkanone beschossen und untauglich gemacht. Sie enthielt elf Liter Butangas in einer Gasflasche, 4,5 Liter Benzingemisch, einen Wecker und Drähte.[1]
Der zweite Koffer mit einer ähnlichen Vorrichtung wurde am gleichen Tag im Hauptbahnhof Koblenz sichergestellt. Er war im Kölner Hauptbahnhof in einer Regionalbahn nach Koblenz deponiert worden. Die Bombe wurde erst entdeckt, als der Koffer am nächsten Tag geöffnet wurde.[2]
Nach Untersuchungen der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung hätten die Kofferbomben einen Feuerball mit 15 Meter Durchmesser und umher fliegende Metallsplitter im Umkreis von hundert Metern bewirken können[3]. Die Zerstörungskraft der Bomben war mit der Wirkung der Sprengsätze bei den Terroranschlägen am 7. Juli 2005 in London vergleichbar.[4] Beide Züge wären vermutlich bei der Explosion entgleist.[5]
Täter
Beide Kofferbomber waren von den Überwachungskameras im Kölner Hauptbahnhof gefilmt worden. Nach den Tätern konnte also mit Bildern und Videofilmen gefahndet werden. Die Videoaufnahmen wurden am 18. August 2006 veröffentlicht und eine Belohnung von 50.000 € für Hinweise ausgeschrieben.
Der einundzwanzigjährige Youssef Mohamad al-Hajdib wurde am 19. August 2006 um 03:53 Uhr früh in einem Bahnhofs-Restaurant in Kiel festgenommen und befindet sich seitdem in Untersuchungshaft in Berlin. Er stammt aus dem Libanon. Er lebte seit 2004 in Deutschland, studierte seit Februar 2005 Mechatronik an der Universität Kiel und wohnte in einem Studentenwohnheim.[6] Im Sommer 2007 will die Bundesanwaltschaft Anklage gegen ihn erheben.
Der zwanzigjährige Dschihad Hamad stellte sich am 25. August 2006 in Tripoli den Behörden und sitzt in einem Gefängnis im Libanon ein.
Es gibt Hinweise, dass die beiden Täter zu einer mehrköpfigen Terrorgruppe gehören, die der Hizb-ut-Tahrir nahesteht. So wurde am 25. August 2006 der 23-jährige Student Fadil el S. aus Syrien in einem Studentenwohnheim in Konstanz festgenommen. Er soll die Anleitungen zum Bombenbau im Internet beschafft haben.[7] Am 14. September 2006 wurde er aus Mangel an Beweisen wieder freigelassen.[8] Der 24-jährige Akkar wurde als Verdächtiger im Nordlibanon festgenommen.
Die Ermittlungen werden von Generalbundesanwältin Monika Harms geleitet.
Laut Ermittlungsakten soll das ursprüngliche Ziel des Anschlags die Sprengung der Kölner Hohenzollernbrücke gewesen sein. Dieser Plan soll aber mangels ausreichender Sprengstoffmengen geändert worden sein.[9]
Auf einer gelöschten Festplatte haben Fahnder des Bundeskriminalamtes einen Bomben-Bauplan entdeckt. Die Ermittler sind sich sicher, dass die beiden verdächtigen Libanesen Jihad Hamad und Youssef Mohamad el-Haydib anhand dieser Anleitung ihre Sprengsätze konstruierten.[10]
Anfang 2007 wurde in Beirut gegen sechs Libanesen Anklage wegen des „Versuchs, Menschen in Zügen in Deutschland zu ermorden“ erhoben. Der Staatsanwalt forderte lebenslange Haft mit Zwangsarbeit für die Verdächtigen. Eine Auslieferung nach Deutschland ist aufgrund des nicht existierenden Rechtshilfeabkommen nicht möglich.[11]
Am 11. April 2007 begann der Prozess gegen Hamad in Beirut. Aufgrund des Geständnisses und der Tatsache, dass die Taliban sich im Libanon zu organisieren suchen, rechnen Beobachter mit einem harten Urteil von im Höchstfall 25 Jahren Gefängnis mit Zwangsarbeit für Hamad.[12]
Siehe auch
- Terroranschläge am 11. September 2001 in den USA
- Terroranschlag am 12. Oktober 2002 auf Bali
- Terroranschläge am 16. Mai 2003 in Casablanca
- Terroranschläge am 11. März 2004 in Madrid
- Terroranschläge am 7. Juli 2005 in London
- Terroranschläge am 11. Juli 2006 in Mumbai
Quellen
- ↑ Bombenentschärfung in Dortmund. In: bilder.printz.net, 31. Juli 2006
- ↑ Chronologie. Die Fahndung nach den Bombenlegern. In: Leipziger Volkszeitung, 23. August 2006
- ↑ Kölner Kofferbomber wollten im Irak kämpfen In SPIEGEL online, 5. April 2007
- ↑ Wir kommen in die Hölle, wenn wir nichts tun. In SPIEGEL online, 8. September 2006
- ↑ Die Chronologie der Kofferbomber-Fahndung In: Netzeitung, 20. August 2006
- ↑ Haftbefehl gegen Kofferbomber erlassen. In: Netzeitung, 20. August 2006
- ↑ Kofferbomben. Spuren im Internet. In: Süddeutsche Zeitung, 27. August 2006
- ↑ Mitteilung des Generalbundesanwalts. 14. September 2006
- ↑ Kölner Kofferbomber wollten im Irak kämpfen. In: SPIEGEL, 5. April 2007
- ↑ BKA findet Anleitung zum Sprengsatzbau. In: Süddeutsche Zeitung:, 7. März 2007
- ↑ Kofferbomber vor Gericht. In: n-tv online, 12. Januar 2007
- ↑ Prozess um Kofferbomben von Köln beginnt in Beirut. In: Reuters online, 11. April 2007
Weblinks
- Chronologie Teil 1, Teil 2 auf den Seiten des WDR