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„Karfreitag“ – Versionsunterschied

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* Sebastià Janeras: ''Le Vendredi-Saint dans la tradition liturgique byzantine. Structure et histoire de ses offices.'' Benedictina, Roma 1988, keine ISBN.
* Sebastià Janeras: ''Le Vendredi-Saint dans la tradition liturgique byzantine. Structure et histoire de ses offices.'' Benedictina, Roma 1988, keine ISBN.
* Holger Kaffka: ''„Die Schädelstätte wurde zum Paradies“. Das Kreuz Christi im orthodoxen Gottesdienst der byzantinischen und slawischen Tradition''(Oikonomia 35). Erlangen 1995.
* Holger Kaffka: ''„Die Schädelstätte wurde zum Paradies“. Das Kreuz Christi im orthodoxen Gottesdienst der byzantinischen und slawischen Tradition''(Oikonomia 35). Erlangen 1995.
* Kongregation für den Gottesdienst: ''Rundschreiben "Über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung"''. In: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 81 (Bonn 1990) 15-46.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 7. April 2007, 08:44 Uhr

Pontius Pilatus zu Jesus:
Was ist Wahrheit?

Der Karfreitag (althochdeutsch „kara“ = Klage, Kummer, Trauer), auch „Stiller Freitag“ oder „Hoher Freitag“, ist der Freitag vor Ostern. Die Bezeichnung „Guter Freitag“ kommt aus dem Englischen von „Good Friday“. Er folgt auf den Gründonnerstag und geht dem Karsamstag voraus. Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage der Christen, die an diesem Tag der Kreuzigung Jesu Christi gedenken. Unter Einbeziehung des Gründonnerstagabends ist der Karfreitag der erste Tag der österlichen Dreitagefeier (Triduum Sacrum oder Triduum paschale).

Die Feier

In den protestantischen Kirchen

Vom 16. bis weit ins 20. Jahrhundert hinein war der Karfreitag einer der (relativ wenigen) Tage, an dem in fast allen evangelischen Kirchen das Abendmahl gefeiert wurde. Auch heute noch ist der Empfang des Abendmahls an diesem Tag ein wichtiger Teil der Spiritualität in manchen Gemeinden. In anderen Kirchengemeinden wird der Karfreitag in altkirchlicher Tradition als aliturgischer Tag, also ohne Abendmahlsfeier begangen. Hier spielt dann die Abendmahlsfeier im Oster(nacht)gottesdienst eine wichtige Rolle. Als liturgische Farbe gilt schwarz, auch wenn häufig auf jegliche Farbgebung verzichtet wird. Auch Blumenschmuck und Kerzen sind am Karfreitag eher unüblich. Am Karfreitag (wie auch am Karsamstag) schweigen mancherorts in Anlehnung an die katholische Tradition die Glocken oder es läutet nur die größte Glocke. In manchen evangelischen Kirchen findet, neben dem Hauptgottesdienst am Morgen oder statt dessen, eine „Liturgische Feier zur Todesstunde Jesu“ (traditionell um 15:00 Uhr) oder eine musikalische Aufführung statt. Gerade in christlichen Familien spielt der Karfreitag eine ganz besondere Rolle.

In der römisch-katholischen Kirche

Passionsprozession in Stuttgart-Bad Cannstatt

Der Karfreitag ist eingebunden in die Dreitagefeier von Leiden, Tod und Auferstehung des Herrn, das Triduum paschale. Es beginnt am Gründonnerstag mit der Messe vom Letzten Abendmahl und findet seinen Höhepunkt mit der Feier der Osternacht. Als Teil des Osterfastens ist der Karfreitag in der Katholischen Kirche ein strenger Fast- und Abstinenztag. Die Tradition, freitags kein Fleisch zu essen, ist auf den Karfreitag zurückzuführen.

Wie seit dem frühen Christentum kirchliche Tradition, wird am Karfreitag keines der mit Festfreude verbundenen Sakramente gefeiert (Ecclesia ... sacramenta penitus non celebrat), daher auch nicht das Altarssakrament (Eucharistie).

Die liturgische Ordnung der Römischen Liturgie kennt an diesem Tag einen Hauptgottesdienst besonderer Art: Die „Feier vom Leiden und Sterben Christi“. Sie besteht aus drei Teilen mit unterschiedlichem liturgiegeschichtlichen Hintergrund:

Der Gottesdienst beginnt gewöhnlich gegen 15 Uhr, zur überlieferten Todesstunde Jesu, im Bedarfsfall auch zu späterer Zeit. Die liturgische Farbe ist seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht mehr schwarz, sondern rot (Rot als Zeichen des vergossenen Blutes).

Der Wortgottesdienst des Karfreitags bildet den alten und eigentlichen Kern der „Feier vom Leiden und Sterben Christi“. Er beginnt nach schweigendem Einzug mit einem stillen Gebet aller, während dessen sich Vorsteher und Assistenz als Zeichen äusserster Demut auf den Boden hinstrecken (Prostratio), die übrigen Mitfeiernden niederknien. Dieses Gebet wird abgeschlossen (daher ohne: „Lasset uns beten“) mit einer Oration des Vorstehers und dem „Amen“ der Gemeinde. Es folgen biblische Lesungen aus dem Jesajabuch (52,14-53,12) und dem Hebräerbrief (4,14-16;5,7-9), dazwischen der Gesang von Psalm 31. Höhepunkt der Wortfeier ist die Verkündigung des Leidensevangeliums Christi (Passion) nach dem Evangelisten Johannes, die mit verteilten Rollen (Evangelist, Christus, Sonstige) erfolgen kann. Darauf folgen gegebenenfalls eine kurze Predigt und immer die Großen Fürbitten, welche die Anliegen der Kirche, der Welt und der Notleidenden vor Gott tragen. Die Bitte für die Juden, deren aus dem Mittelalter stammender und bis ins 20. Jahrhundert gebrauchter Wortlaut als abwertend empfunden werden konnte, ist heute mit Wertschätzung für das Volk Israel, „das du als erstes zu deinem Eigentum erwählt hast“, und offenem Ziel formuliert („damit sie das Ziel erreichen, zu dem sein [Gottes] Ratschluß sie führen will“). Jede der zehn Bitten besteht aus vier Teilen: (1) Gebetseinladung mit Nennung des Anliegens, (2) stilles Gebet aller, meist im Knien, (3) zusammenfassende Oration des Vorstehers, (4) „Amen“ als Ausdruck der Bekräftigung der Bitte durch alle Feiernden.

Kreuzverehrung

Die Kreuzverehrung (Adoratio crucis) bildet den zweiten Teil der Feier. Ein Kreuz mit oder ohne Darstellung des Gekreuzigten wird den Mitfeiernden hoch erhoben gezeigt („Kreuzerhöhung“) und alle mit dem Ruf: „Ecce lignum crucis, in quo salus mundi pependit. Venite adoremus“.zu deutsch: „Seht das Holz des Kreuzes, daran gehangen der Herr hat. Kommt, lasset uns anbeten!“, zur Kreuzverehrung eingeladen. Dabei wird entweder ein verhülltes Kreuz in den Altarraum gebracht, dort in drei Schritten enthüllt und gezeigt. Oder ein unverhülltes Kreuz wird in Prozession vom Kircheneingang zum Altarraum getragen und während der Prozession dreimal die Kreuzerhöhung mit dem Aufruf zur Kreuzverehrung vorgenommen. Danach treten alle Mitfeiernden in einer Art Prozession zum Kreuz und verehren es durch die klassischen Zeichen der anbetenden Kniebeuge und des Kusses. Auch Alternativformen der Kreuzverehrung wie die Verneigung, das Niederlegen von Blumen, das Aufstecken von Kerzen oder das Einlegen eines Weihrauchkorns in ein Kohlebecken sind gelegentlich üblich. Verschiedene Gesänge begleiten die Kreuzverehrung, an erster Stelle ein aus den Ostkirchen übernommenes Responsorium, das den österlichen Charakter auch der Karfreitagsfeier erkennen lässt: „Dein Kreuz, o Herr, verehren wir, und deine heilige Auferstehung preisen und rühmen wir: Denn siehe, durch das Holz des Kreuzes kam Freude in alle Welt. ...“, ferner (freigestellt) die klassischen Improperien und der Hymnus Pange lingua gloriosi proelium certaminis des Venantius Fortunatus. Auch andere passende Gesänge sind möglich. Alles wird a-cappella gesungen, das heißt nicht mit Instrumenten begleitet. Ebenso schweigt am Karfreitag und Karsamstag die Orgel.

Die folgende schlichte Kommunionfeier erinnert daran, dass der Karfreitag kein Festtag ist, sondern ein österlicher Fasttag (Osterfasten). Sie wird eingeleitet mit dem Vaterunser und abgeschlossen durch ein Dankgebet nach dem Kommunionempfang. Da am Karfreitag die Feier der Heiligen Messe unterbleibt (siehe oben), werden für die Karfreitagskommunion genügend Hostien aus der Messe des Gründonnerstags aufbewahrt. Die gemeinschaftliche Kommunion mit „vorgeheiligten Gaben“ (Praesanctificata) gehört seit dem 8. Jh. fest zur Karfreitagsfeier auch der Westkirche, beschränkte sich seit dem hohen Mittelalter aber auf den Klerus (Laien erhielten auf Wunsch die Kommunion ausserhalb der Feier). Papst Pius XII. hat 1956 die ursprünglicher Kommunionfeier für die ganze Gemeinde wiederhergestellt. Das im deutschsprachigen Raum mancherorts üblich gewordene Unterlassen der Kommunionfeier am Karfreitag ist in der geltenden kirchlichen Ordnung nicht vorgesehen und in der Liturgiewissenschaft durchaus umstritten. Der geistliche Sinn der Karfreitagskommunion ist die innige, sakramentale Vereinigung der Christgläubigen mit dem leidenden und sterbenden Christus (vgl. die Feier des Abendmahls im evangelischen Karfreitagsgottesdienst). Der ganze karfreitägliche Hauptgottesdienstes endet mit einem Segensgebet über das Volk.

Mancherorts schließt sich als weiteres, eher volkstümliches Element die Grablegung an. Das in der Feier verehrte Kreuz oder eine Figur des Leichnams Jesu werden dabei unter Gesang und Gebeten an einen feierlich geschmückten Ort, meist in einer Seitenkapelle der Kirche, verbracht. Jede Aussetzung des Allerheiligsten ist dabei ausdrücklich untersagt. Das in der Kirche ausgestellte Kreuz wird bis zur Feier der Osternacht in der Form verehrt wie sonst das Allerheiligste, also durch einfache oder doppelte Kniebeuge.

Neben der Hauptfeier sind der Kreuzweg, die Trauermette und die „Andacht von den Sieben Worten (Jesu am Kreuz)“ beliebte Frömmigkeitsformen am Karfreitag. Örtlich leben noch Karfreitagsprozessionen weiter, so in Lohr am Main und an anderen Orten des deutschen Sprachraums, in Süditalien und Sizilien und vor allem in Andalusien und Guatemala.

In katholischen Kirchen wird traditionell nach dem Gloria der Gründonnerstagsmesse die Orgel nicht mehr gespielt und die Kirchenglocken schweigen. Die Orgel schweigt faktisch an vielen Orten nur am Karfreitag und am Beginn der Osternacht. Die Glocken „fliegen“, wie kindliche Legende sagt, „nach Rom“. Stattdessen werden in vielen katholischen Landstrichen, etwa in Süddeutschland, die Kirchgänger nach alter Tradition mit sogenannten Karfreitagsratschen zur Kirche gerufen. Das sind Holzkästen, auf die von einer Kurbel angetriebene Hämmer schlagen. Geratscht wird bis zum Beginn der Feier der Osternacht, der Feier der Auferstehung Christi. Dann „kehren die Glocken aus Rom zurück“. Sie läuten zum Gloria; auch die Orgel wird wieder gespielt. Karfreitag und Karsamstag sind die einzigen Tage im Jahr an welchen das Ewige Licht ausgelöscht ist. Die einzigen Kerzen, welche brennen, sind die am provisorischen Aufbewahrungsort postierten. Andere Leuchter sind nicht selten mit schwarzem Tüll umwickelt sofern sie nicht aus der Kirche entfernt werden können. Am Karfreitag und Karsamstag gibt es, wie während der ganzen Fastenzeit, keinen Blumenschmuck. Des weiteren wird seit der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils am Karfreitag keine Beräucherung mehr mit Weihrauch vorgenommen.

In den Ostkirchen byzantinischer und slawischer Tradition

Russisch-Orthodoxes Segenskreuz

Die Karfreitagsfeier in den orthodoxen und katholischen Ostkirchen byzantinischer und slawischer Tradition beginnt in der Regel am Donnerstagabend mit dem Morgengottesdienst (Orthros/utrenja). Dieser Gottesdienst – im Volksmund oft einfach „Die zwölf Evangelien“ genannt – wird von 12 Evangelienlesungen bestimmt. Die offizielle Bezeichnung lautet: „Akoluthia der heiligen Leiden“. In dem Gottesdienst werden die Passionstexte aus den vier Evangelien gesungen, außerdem fünfzehn, zum Teil altkirchliche Antiphonen und Kathismen. Der Kanon dieses Gottesdienstes stammt von Kosmas von Majuma und ist ein Musterbeispiel aus der Zeit der zweiten Hochblüte byzantinischer Kirchendichtung im 7./8. Jahrhundert. In der griechischen, aber z.B. auch in der rumänischen Tradition hat der Gottesdienst einen besonders dramatischen Höhepunkt mit dem Gesang des 15. Antiphonon. Hier wird ein Kruzifix aus der Nordtür der Ikonostase in die Mitte der Kirche getragen und dort befestigt. Daran schließt sich die Verehrung des Kreuzes durch die Gemeinde an. Der Text der ersten Strophe des 15. Antiphonon lautet:

Heute hängt am Holz, der die Erde in die Wasser gehängt hat. Mit einem Kranz aus Dornen wird umwunden der König der Engel. Lügenhaft wird mit Purpur verhüllt, der den Himmel mit Wolken verhüllt. Schläge hat empfangen, der im Jordan den Akam befreite. Mit Nägeln würde befestigt der bräutigam der Kirche. Mit einer Lanze wurde durchbohrt der Sohn der Jungfrau. Wir verehren deine Leiden, Christus. Zeige uns auch deine herrliche Auferstehung!

Die nächsten Gottesdienste, die am Freitagmorgen gefeiert werden, sind die Königlichen Stunden. In der anschließenden Vesper erfolgt die feierliche Auslegung des Grabtuchs Christi (epitaphios/plaschtschanica) in der Kirche. Dieses verbleibt dort bis zum Osterfest als Ort, an dem die Gläubigen den ins Grab gestiegenen Christus verehren. In der Karfreitagsvesper wird immer gepredigt. In den ostkirchlichen Karfreitagshymnen finden sich zahlreiche Vorgriffe auf die Auferstehung.

Als besonderes Zeichen der Stille im Angesicht des Todes wird am Karfreitag keine eucharistische Liturgie gefeiert. Die Konstantinopler Tradition angehörende karfreitägliche Kommunionfeier (Liturgie der vorgeheiligten Gaben) kam im 15. Jahrhundert abhanden, örtlich bereits etwas früher.

Der einzige Fall, in dem am Karfreitag eine volle Liturgie gefeiert wird, ist, wenn dieser mit der Verkündigung des Herrn am 25. März zusammenfällt; für diesen Fall gibt es eine spezielle vereinigte Liturgie der beiden Feste. Anders als die lateinische Tradition kennen die Ostkirchen nämliche keine Umlegung von Feiertagen.

Selbstverständlich ist der Karfreitag in den orthodoxen Kirchen strenger Fastentag. Wenn überhaupt gegessen wird, so beschränkt sich das auf einfachste fettfreie pflanzliche Lebensmittel (in der Praxis halten sich natürlich bei weitem nicht alle Gläubigen daran).

Bedeutung im Christentum

Der Karfreitag ist für die Christen einer der höchsten Feiertage. Nicht, weil Jesus ihrer Meinung nach dort leiden und sterben musste, sondern weil er demnach im Kreuzestod die Schuld aller Menschen auf sich nehme. Dadurch werde dem Christen erst Sündenvergebung und damit Errettung und Heil ermöglicht. Gleichzeitig betont die katholische Theologie zunehmend die Konsequenz seiner Gottessohnschaft, deren Botschaft von der Zuwendung des Schöpfergottes zu den Menschen eben nicht an Gewalt und Tod ihre Grenzen findet. (Vgl. zu den vielschichtigen Aspekten des Osterverständnisses: [1])

Das Karfreitagsgeschehen sei auch nicht alleine und isoliert zu betrachten sondern steht in einer Reihe mit Ostern, Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Nicht der Tod Jesu soll damit alleine das Große sein, sondern der Sieg Jesu über Hölle, Tod und Grab.

Besonders für die Liturgiewissenschaft ist die Karfreitagsliturgie von großem Interesse, da sich an ihr der Grundsatz bewahrheitet: „Älteste Überlieferungen erhalten sich am ehesten in liturgisch hochwertiger Zeit“. Zu den ältesten Überlieferungen zählen hier die Prostratio, die Improperien und die typisch römische Fürbittweise, nämlich die Großen Fürbitten. Denn bereits ab 500 übernahm die römisch-katholische Kirche unter Papst Gelasius die Kyrielitanei aus der orthodoxen Kirche, in deren Liturgie bis heute noch viele frühkirchlichen Riten erhalten sind.

Staatliches Recht

In Deutschland und den meisten Kantonen der Schweiz ist Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag. In Österreich ist der Karfreitag kein gesetzlicher Feiertag für die Allgemeinheit, nur evangelische Christen haben in Österreich an diesem Tag arbeitsfrei.

Insbesondere viele Nichtchristen kritisieren das am Karfreitag wie auch an anderen „stillen Tagen“ geltende Tanzverbot, welches auch für sie gilt. Es verbietet verschiedenartige öffentliche Veranstaltungen, wie zum Beispiel Tanz- oder Sportveranstaltungen, an diesem Tag abzuhalten, selbst wenn man sich nicht dem Christentum verbunden fühlt. Selbst Theater müssen in ihrem Spielplan den Karfreitag berücksichtigen, reine Komödien dürfen nicht gespielt werden. In Bremen z.B. bleibt die traditionelle „Osterwiese“, eine Kirmes mit Fahrgeschäften etc., am Karfreitag geschlossen. Es wird von Nichtchristen kontrovers argumentiert, dass es jedem selbst überlassen sein sollte, wann man sich zu einer Tanzveranstaltung begibt, außerdem dürften Nichtchristen im Zuge der Religionsfreiheit christliche Vorgaben nicht aufgezwungen werden.

Die christlichen Kirchen argumentieren, dass öffentlicher Tanz ohne Beeinträchtigung der Nachbarn nicht möglich sei, und sie erwarten deshalb Rücksichtnahme auf den stillen Charakter des Karfreitags.

In der Praxis werden öffentliche Veranstaltungen durchwegs toleriert und z.B. Discotheken und Nachtclubs öffnen am Karfreitag ohne Einschränkungen.[2] In manchen Städten kommt es deshalb zu Empörungen religions- oder kirchen-kritischer Organisationen, dass die christlichen Kirchen deren Karfreitags-Veranstaltungen mit Bezug auf das geltende Recht verbieten lassen, jedoch kommerzielle Veranstaltungen ignorieren.

Literatur

  • Sebastià Janeras: Le Vendredi-Saint dans la tradition liturgique byzantine. Structure et histoire de ses offices. Benedictina, Roma 1988, keine ISBN.
  • Holger Kaffka: „Die Schädelstätte wurde zum Paradies“. Das Kreuz Christi im orthodoxen Gottesdienst der byzantinischen und slawischen Tradition(Oikonomia 35). Erlangen 1995.
  • Kongregation für den Gottesdienst: Rundschreiben "Über die Feier von Ostern und ihre Vorbereitung". In: Verlautbarungen des Apostolischen Stuhls 81 (Bonn 1990) 15-46.

Siehe auch

Wiktionary: Karfreitag – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen