„Stadtbezirk Lütgendortmund“ – Versionsunterschied
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Die Einwohnerzahl Lütgendortmunds blieb viele Jahre relativ konstant. Erst während der Inbetriebnahme der Zeche Zollern I im Jahre 1858 war ein überdurchschnittlicher Bevölkerungsanstieg zu bemerken. Es wurde Land als Baufläche benötigt, das sich allerdings im Besitz der Bauern befand. Doch durch eine königlich-preußische Verordnung Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es auf die Bewohner des Ortes aufgeteilt. Das enorme Bevölkerungswachstum während der [[Industrialisierung]] auf ca. 15.000 Einwohner gab dem Ort mehr und mehr einen städtischen Charakter. |
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Jeder Bewohner hatte nun durch die Aufteilung Land zur Verfügung und konnte darüber frei verfügen: entweder es selbst bebauen, verkaufen oder vermieten. Die ersten größeren Wohnsiedlungen entstanden an den größeren [[Ausfallstraße]]n, wie am Lütgendortmunder Hellweg, an der Limbecker Straße und an der Werner Straße. Bis heute bestehen hier die verschiedensten Bautypen. Später folgten vor allem Zechensiedlungen aufgrund vieler Zechen in der Ortsumgebung. 1874 wurden an der Neu-Krengeldanz-Straße 23 zweistöckige Doppelhäuser für Bergmannsfamilien erbaut. Die Häuser boten nicht nur Wohnraum, sondern auch Ställe und Gartenland, sodass sich die Familien teilweise selbst versorgen konnten. Die nächste Kolonie wurde 1889 an der Langen Straße (heute Auf dem Toren) gebaut. Hier entstanden 30 Häuser für je vier Familien. Zu jedem Haus gehörte etwas Anbaufläche. |
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Die dritte und letzte Siedlung vor 1900 wurde durch die Zechengesellschaft Neu-Iserlohn an der Wilhelmshöhe errichtet. Es entstanden große, dreistöckige Häuserblöcke, die in neuerer Zeit durch modernere Häuser ersetzt wurden. Nach 1900 wurde die Bautätigkeit durch die [[Harpener Bergbau AG]] fortgesetzt. 1903 entstanden Siedlungen an der Deipenbeck- und der Helgastraße nahe der [[Provinzialstraße]] und 1915 dreizehn zweieinhalbgeschossige Häuser an der Neu-Iserlohn-Straße. Von den zahlreichen Neubauten vor 1900 existiert heute nur noch die Siedlung an der Neu-Iserlohn-Straße, die Restlichen wurden durch Neubauten ersetzt. |
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Version vom 9. März 2007, 09:58 Uhr
| Wappen | Karte |
|---|---|
| Wappen von Lütgendortmund | |
| Basisdaten | |
| Bundesland: | Nordrhein-Westfalen |
| Stadt: | Dortmund |
| Fläche: | 721,5 ha |
| Einwohner: | 23391 Stand: 31.12.2005 |
| Bevölkerungsdichte: | 32,4 Einwohner pro ha |
| Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
| Höhe: | 88 m ü. NN |
| Postleitzahl: | 44388 |
| Vorwahl: | 0231 |
| Kfz-Kennzeichen: | DO |
| Website: | Offizielle Website Lütgendortmund |
| Politik | |
| Bezirksvorsteher: | Herr Brankamp |
Lütgendortmund ist ein Stadtteil und Stadtbezirk von Dortmund. Mit einer Fläche von etwa 2200 ha ist er unter den zwölf Stadtbezirken Dortmunds einer von mittlerer Größe.
Im Stadtbezirk leben ca. 48.937 Einwohner (Stand 2006). Er grenzt an die Bezirke Dortmund Innenstadt-West, Dortmund-Hombruch und Dortmund-Huckarde sowie an die Städte Castrop-Rauxel, Witten und Bochum.
Der Stadtbezirk besteht aus den Ortsteilen Bövinghausen, Lütgendortmund, Marten, Oespel, Kley, Somborn, Holte und Westrich. Lütgendortmund ist der westlichste Stadtbezirk von Dortmund, der westlichste Stadtteil des Stadtbezirks ist Dortmund-Bövinghausen, an der Stadtgrenze zu Bochum und Castrop-Rauxel gelegen.
Vergleich Stadtbezirk/Ort
| Stadtbezirk | Ort | |
|---|---|---|
| Fläche | 2 241,7 ha | 721,5 ha |
| Einwohner | 48 937 | 23 391 |
| Bevölkerungsdichte (pro ha) | 21,8 | 32,4 |
Geschichte
Ortsgeschichte
Eine erste Besiedelung erfolgte wohl aufgrund der guten Bodenqualität, des Wasserreichtums und der Lage an der Handelsroute Hellweg.
Erstmals erwähnt wurde der Ort, noch unter einem anderen Namen, 1150 im Heberegister der Abtei Essen-Werden.
In einem „Schatzbuch“ der Grafschaft Mark, das im Jahr 1486 zur Steuererhebung angelegt wurde, sind für Lütgendortmund 34 steuerpflichtige Bauernhöfe eingetrgen. Der Ort beherbergte ein Kloster mit Gerichtssitz. An seinen Peripherien gab es zwei Adelshäuser: das Schloss Dellwig und das Haus Holte.
Während der Dortmunder Fehde zwischen dem Grafen von der Mark und der Stadt Dortmund wurde der Ort im Jahre 1388 an einem Sonntag von den Dortmundern überfallen. Sie brannten die beiden Kirchen und umliegende Häuser ab, nahmen zwei Gefangene und raubten Vieh für über 100 Gulden.
Auch im Dreissigjährigen Krieg (1618-1648) wurde der Ort hart getroffen, als holländische und spanische Truppen einrückten. Die Spanier versuchten den katholischen Glauben wieder einzuführen, nachdem ganz Lütgendortmund zum evangelischen Glauben übergetreten war. Sie brannten viele Teile des Ortes nieder, darunter auch die Höfe der Bauernschaft Dellwig, Portmann, Schulte, Heynemann und de Vedder.
1757 zogen französische Truppen nach Lütgendortmund ein, und zwei Jahre später kam es zu einem Scharmützel.
Ortausbreitung/Siedlungsentwicklung (1830-1910)
Die Einwohnerzahl Lütgendortmunds blieb viele Jahre relativ konstant. Erst während der Inbetriebnahme der Zeche Zollern I im Jahre 1858 war ein überdurchschnittlicher Bevölkerungsanstieg zu bemerken. Es wurde Land als Baufläche benötigt, das sich allerdings im Besitz der Bauern befand. Doch durch eine königlich-preußische Verordnung Mitte des 18. Jahrhunderts wurde es auf die Bewohner des Ortes aufgeteilt. Das enorme Bevölkerungswachstum während der Industrialisierung auf ca. 15.000 Einwohner gab dem Ort mehr und mehr einen städtischen Charakter.
Jeder Bewohner hatte nun durch die Aufteilung Land zur Verfügung und konnte darüber frei verfügen: entweder es selbst bebauen, verkaufen oder vermieten. Die ersten größeren Wohnsiedlungen entstanden an den größeren Ausfallstraßen, wie am Lütgendortmunder Hellweg, an der Limbecker Straße und an der Werner Straße. Bis heute bestehen hier die verschiedensten Bautypen. Später folgten vor allem Zechensiedlungen aufgrund vieler Zechen in der Ortsumgebung. 1874 wurden an der Neu-Krengeldanz-Straße 23 zweistöckige Doppelhäuser für Bergmannsfamilien erbaut. Die Häuser boten nicht nur Wohnraum, sondern auch Ställe und Gartenland, sodass sich die Familien teilweise selbst versorgen konnten. Die nächste Kolonie wurde 1889 an der Langen Straße (heute Auf dem Toren) gebaut. Hier entstanden 30 Häuser für je vier Familien. Zu jedem Haus gehörte etwas Anbaufläche.
Die dritte und letzte Siedlung vor 1900 wurde durch die Zechengesellschaft Neu-Iserlohn an der Wilhelmshöhe errichtet. Es entstanden große, dreistöckige Häuserblöcke, die in neuerer Zeit durch modernere Häuser ersetzt wurden. Nach 1900 wurde die Bautätigkeit durch die Harpener Bergbau AG fortgesetzt. 1903 entstanden Siedlungen an der Deipenbeck- und der Helgastraße nahe der Provinzialstraße und 1915 dreizehn zweieinhalbgeschossige Häuser an der Neu-Iserlohn-Straße. Von den zahlreichen Neubauten vor 1900 existiert heute nur noch die Siedlung an der Neu-Iserlohn-Straße, die Restlichen wurden durch Neubauten ersetzt.
Erster Weltkrieg (1914-1918) und Nachkriegzeit
Zu Beginn des ersten Weltkrieges herrschte Kleingeldknappheit, um dieser zu begegnen, gab das Amt Lütgendortmund Kriegswechselscheine als Notgeld heraus. Außerdem wurden in der ganzen Region und auch in Lütgendortmund die Kirchenglocken abtransportiert, um das eingeschmolzene Material zu Kriegszwecken zu verwenden.
1918 wurde ein Arbeiter- und Soldatenrat für Lütgendortmund gebildet.
Nach dem Krieg erhält Lütgendortmund einen Anschluss an das Gasnetz der Stadt Dortmund und die Eingemeindung nach Dortmund wird vollzogen. Nach der Machtergreifung Deutschlands durch die NSDAP, fand wie im gesamten deutschen Reich auch in Lütgendortmund am 1. April 1933 ein Boykott der jüdischen Geschäfte statt. Einige Jahre später um ca. 1936 wurden im Besitz jüdischer Kaufleute befindlichen Geschäfte arisiert oder geschlossen.
Zweiter Weltkrieg (1939-1945)
Auch im zweiten Weltkrieg musste der Ort einige Angriffe erleiden. Am 3. und 4. Juli 1941 wurde der Ort Opfer mehrere Luftangriffe, die eine starke Zerstörung des Ortzentrums zu Folge hatten. Vom 8. bis 10. April 1945 wurde Lütgendortmund durch amerikanische Truppen eingenommen und weitere Teile des Ortes, u. a. auch die St. Bartholomäuskirche durch Artilleriebeschuss zerstört/getroffen.
20ste Jahrhundert
Nach der Eingemeindung am 1. April 1928 durch die Stadt Dortmund verlor Lütgendortmund seinen Amtssitz.
Namensentwicklung
Die Bewohner und Durchreisende haben Lütgendortmund häufig mit der Stadt Dortmund verglichen, so dass 1150 die latinisierten Namen Throtmannia minor und 1254 Parva Tremonia entstanden. 1290 wird das heutige Lütgendortmund urkundlich als Luttiken-Dortmunde erwähnt. Aus dieser Form bildete sich im Laufe der Zeit Lütgendortmund, das bis heute besteht. Auch wenn die Form und Schreibweise sich verändert haben, der Name bedeutet immer Klein-Dortmund.
Wappen
Ende des 19. Jahrhunderts sollte Lütgendortmund ein eigenes Gemeindewappen erhalten. Die Wahl viel auf das Glockenschild als Symbol für Zusammenhalt. Es ist nicht ganz geklärt, ob das Symbol seinen Ursprung aus der mundartlichen Bezeichnung für Lütgendortmund, also Lütgenbömmel (plattdeutsch: Bömmel = Glocke) hat oder aus dem Familien Wappen der Familie Lütykendorpe, welche bei Harpen wohnt abgeleitet ist. Das Familienwappen der Lütykendorpes von 1348 enthält zwar keine Glocke, jedoch einen Tunierhut, der einer Glocke sehr ähnelt und es so zu einer Verwechslung gekommen sein könnte.
Bevölkerung
Sozialstruktur
Große Bereiche des Stadtteils lassen sich als normale Wohngegenden mit gemischter soziale Struktur bezeichnen. Man findet viele Gebiete (u.a. Neubaugebiete oder ältere Gebiete mit Familien und Reihenhäusern), in denen relativ gut situierte Familien wohnen. Daneben findet aber auch Straßenzüge mit erhöhten sozialen Problemen, wie Armut, Arbeitslosigkeit Aussiedler- und Asylbewerber-Familien, aber auch Sinti- und Romafamilien mit Problemen der Integration. Zu der größten Anhäufung dieser Probleme kommt es vor allem in der Stadtsiedlung Grevendicksfeld.
Bevölkerungsentwicklung
| 1818 | 1858 | 1900 | 1910 | 1998 | 2005 | 2006 |
|---|---|---|---|---|---|---|
| 550 | 820 | 1200 | 15.000 | 22.417 | 48.937 | 49.000 |
(*) bei den Werten von 1818 - 1910 kann es zu Abweichungen kommen.
(¹) bezieht sich auf die Einwohner ohne deutsche Staatsbürgerschaft. PolitikLütgendortmund gehört wie die Stadtbezirke Hörde und Hombruch zum Wahlkreis 114 (Dortmund IV). Wirtschaft von der Steinzeit bis heuteSteinzeitSchon in der Steinzeit wurde in der Region um Lütgendortmund Landwirtschaft betrieben. Man fand einige Beweise die darauf schließen lassen, es gab Funde rund um das Haus Dellwig, wo ca. 5000 Jahre alte Feuersteine aus der Jungsteinzeit gefunden wurden. Am Harpener Bach entdeckte man Erz- und Schlackereste, die darauf schließen lassen, das germanische Vorfahren hier bereits Erzverhüttung betrieben. IndustrialisierungVor der Industrialisierung waren große Teile der Wirtschaft von der Landwirtschaft geprägt. In und um Lütgendortmund herrschte ein Wasserreichtum und es gab einen nährstoffreichen, lößhaltigen Boden, der die Bewirtschaftung der Felder für die Bauern attraktiv machte. Später während der Industrialisierung nahm der starken Einfluss der Landwirtschaft auf die Wirtschaft ab. Die Industrialisierung schaffte im Bezirk Lütgendortmund viele Arbeitsplätze, es kam zu einer starken Nachfrage an Arbeitskräften und die Bevölkerungszahlen stiegen. Der Ort besaß zwar keine eigene Zeche, jedoch war der Ort von vielen Bergwerken (z. B. der Zeche Zollern, der Zeche Germania, der Zeche Neu Iserlohn, der Zeche Amalie und der Zeche Erin) umsäumt. Auch ein bekanntes Unternehmen des Werkzeugmaschinenbaus, (Tönshoff, Hersteller von Mehrspindeldrehautomaten) war an der Kreuzung der Provinzialstraße ansässig. HeuteHeute gibt es lediglich noch einen bäuerlichen Betrieb. Auch von der Bierbrauer-Tradition Lütgendortmunds ist nichts mehr zu bemerken. Die Brinkhoffs-Brauer (ehemals Ritter-Brauerei), die am Hellweg ansässig war, fusionierte im Sommer 2006 mit der DAB-Brauerei und gab den Standort in Lütgendortmund auf. Das direkt südlich an Lütgendortmund grenzende große Areal der beiden Bochumer Opel-Werke hat immer noch einen großen Einfluss auf Lütgendortmund, da viele Opel-Mitarbeiter aus Lütgendortmund kommen. Plätze und EinrichtungenLütgendortmund ist Sitz der Bezirksverwaltungsstelle und der Polizeiwache, die für die Orte Kley, Lütgendortmund, Marten, Oespel und Somborn zuständig ist. Das Zentrum des Ortes ist der Marktplatz am (Heinrich-Sondermann-Platz) und die Limbecker Straße (vor der Eingemeindung: Wilhelmstraße), die schon immer zum gewerblichen Mittelpunkt zählte. Am Marktplatz befindet sich auch das Amtshaus. Daneben ist das um 1296 errichteten Beguinenklosters "Marienborn", zu dem bis 1895 eine Klosterkirche gehörte, in der katholische Gottesdienste abgehalten wurden. Seit einige Jahrzehnten wird das Kloster als Jugendfreizeitstätte und Kindergarten genutzt. Im Ortskern gibt es zahlreiche größere und kleinere Geschäfte. Der Ort besitzt 3 Kirchen. Zwei davon sind im Ortskern; die katholische Pfarrkirche St. Maria Magdalena und die evangelische Bartholomäuskirche. Etwas außerhalb befindet sich die freie Kirche Holte Kreta oder auch Martin-Luther-King-Haus genannt. Außerhalb des Ortes auf der Volksgartenstraße steht das evangelische Krankenhaus, direkt daneben ist das Hallenbad und gegenüber das neuerbaute Altenheim. Das Hallenbad feierte 2006 sein 40-jähriges bestehen. MarienklosterDas Beguinenkloster wurde während der Beguinenbewegung um 1300 in Lütgendortmund errichtet. Die Beguinen lebten unter einer von ihnen frei gewählte Vorsteherin ohne Klostergelübde. Aufgrund einer Baufälligkeit wurde das Kloster zu Beginn des 18. Jahrhunderts abgerissen. Nur eine Grundmauer des alten Baus ist noch vorhanden, auf der 1725 ein neues Kloster aufgeführt wurde. Neben dem Kloster stand eine kleine Klosterkirche, in der die katholische Gemeinde bis zum Bau der Pfarrerkirche im Jahre 1892 Gottesdienst abhielt. Während der Herrschaft um Jahre 1809 der Franzosen wurde das Kloster aufgelöst. Heute ist es Sitz des Bezirksjugendheims, des Kinderhortes und der Stadtbücherei. Später wurde es auch als Schule genutzt. Heute ist nur noch wenigen Leuten die Existenz des Klosters bekannt. Jedoch erinnern zwei Straßennamen an das alte Kloster, die Beguinstraße und die Marienbornstraße. BildungseinrichtungenLütgendortmund verfügt über zahlreiche Bildungseinrichtung, von Kindergärten über Grundschulen bis zu einer weiterführenden Schule. Einen Kindergärten gibt es am Marktplatz im ehem. Beguinenkloster "Marienborn" und in der Holtestraße. Außerdem verfügt Lütgendortmund über zwei Grundschulen, die Holte-Grundschule und die Marienborn-Grundschule. Eine weiterführende Schule in Form einer Gesamtschule (Heinrich-Böll-Gesamtschule) befindet sich an der Volksgartenstraße und beinhaltet ebenfalls eine Zweigstelle der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund. Außerdem gibt es die Dellwig-Schule, die als Förderschule genutzt wird. Entwicklung des SchulwesenAufgrund des starken Bevölkerungswachstums und der hohen Kinderanzahl in den Familien musste auch das Schulwesen völlig verändert werden. Die Klosterschule konnte die Schülerkapazität bald nicht mehr fassen, so dass in wenigen Jahren viele neue Schulen entstanden. 1974 wurde die Wilhelmschule an der Flaspoete gebaut, 1882 die Luisenschule, 1893 die Lutherschule an der Wernerstraße. Einige Jahre später um 1900 kam noch die Bismarckschule dazu. InfrastrukturÖffentliche VerkehrsmittelDie Anbindung des Stadtteils an andere Vororte und die Dortmunder Innenstadt ist verhältnismäßig gut. Bereits ab 1878 verkehrte die Emschertalbahn, die auch heute noch von Dortmund bis Dorsten, über Wanne-Eickel, Herne, Castrop-Rauxel, Bövinghausen und auch Lütgendortmund (Haltestelle: Dortmund-Lütgendortmund-Nord) fährt. Außerdem gab es eine Strecke der Rheinischen Eisenbahngesellschaft, die 1866 gebaut wurde und von Osterath bis Dortmund Süd fuhr. Der Bahnhof an dieser Strecke war damals der heutige S-Bahn-Haltepunkt Dortmund-Germania, der an die Gemeinden Kley, Marten, Oespel und Lütgendortmund grenzte, so dass er keinem Ort genauer zugeordnet werden konnte und deshalb ,,Station" genannt wurde. 2 Straßenbahnlinien verkehrten hier und verbanden Lütgendortmund, Marten und Dorstfeld mit Dortmund, sowie Bochum mit Dortmund. Heute hat sich die Infrastruktur und Anbindung durch öffentliche Verkehrsmittel noch einmal verbessert. Die Bewohner können ohne große Probleme oder Wartezeiten Orte außerhalb des Stadtteils, Verknüpfungspunkte oder auch die Dortmunder Innenstadt erreichen. Der Stadtbezirk Lütgendortmund hat drei Bahnhaltestellen. Sie befinden sich an der bereits genannten Emschertalbahn-Strecke, seit 2006 durch die NordWestBahn verwaltet, dem ehemalige Bahnhof Lütgendortmunds, der heute Haltepunkte der S-Bahnlinie 4 der S-Bahn Rhein-Ruhr, mit dem Namen Dortmund-Germania, außerdem an dem neuen Bahnhof Lütgendortmunds, der 1993 als Kopfbahnhof unter dem Lütgendortmunder Markt eingeweiht wurde, wo ebenfalls die S4 hält. VerbindungsstraßenLütgendortmund ist gut an die Innenstadt und Städte in der Umgebung angebunden. Es ist umgeben von zahlreichen Schnellverbindungswegen und das sonstige Straßennetz ist hervorragend ausgebaut. Der Hellweg wurde als schnelle Verbindungsstraße zwischen Lütgendortmund und dem Stadtzentrum Bochum und Dortmund durch die B 1 und den Rheinlanddamm, abgelöst. Der Ort besitzt eine eigene Autobahneinfahrt/-ausfahrt der Bundesstraße A 40, die von Osten nach Westen an Lütgendortmund vorbeiführt. Über die vielbefahrende B 235 erreicht man nahelegenden Städten wie Bochum und Castrop-Rauxel, aber auch Gebiete wie das Münster- und Sauerland. Des Weiteren liegen um das gesamte Ortsgebiet viele Verknüpfungspunkte, wie auch der Hafenzubringer in Kirchlinde oder die A 40 und A 45 in Castrop-Rauxel. Kultur und SportReligion1599, als die Reformation herrschte und viele Pfarrer zur lutherischen Lehre übertraten, nahm auch der größte Teil der Bevölkerung den evangelischen Glauben an. Nur eine geringe Minderheit, darunter auch die Familie Dellwig, behielt den katholischen Glauben. Die Bartholomäus-Kirche wurde evangelisch-lutherisch und das Marienkloster blieb katholisch. SehenswürdigkeitenDas Haus Dellwig beinhaltet das Heimatmuseum Lütgendortmunds und zählt zu den best erhaltensten Wasserschlössern im Raum Dortmund und bekannter Anziehungspunkt des Ortes. Hier findet jedes Jahr ein kleiner Weihnachtsmarkt statt. Viele Jahre war das Radrennen um den Brinkhoff's Cup des gleichnamigen Sponsors großer Anziehungspunkt. Jedoch konnte nach der Schließung der Brauerei kein neuer Finanzierer gefunden werden konnte, so dass nach 2004 kein Rennen mehr stattfand. Regelmäßige VeranstaltungenEinmal jährlich findet Ende August die Lütgendortmunder Bartholomäuskirmes, im Volksmund auch "Pflaumenkirmes" genannt, statt. Dieses traditionelle Volksfest dauert 4 Tage und existiert bereits seit 500 Jahren. 2006 wurde die 646. Pflaumenkirmes gefeiert. Außerdem findet seit 1985 einmal im Jahr ein Dorffest statt, dass allerdings wesentlich kleiner als die Bartholomäuskirmes ist. Jeden Mittwoch und Samstag findet auf dem Heinrich-Sondermann Platz ein Markt statt. Vereine und Clubs
Lütgendortmund besitzt wie für das Ruhrgebiet typische viele Kleingartenanlagen. Der Gartenverein „Im Rauhen Holz“ liegt direkt neben dem gleichnamigen Waldgebiet und beinhaltet auf einer Gesamtfläche von 42.756 m² rund 82 Gärten. Eine weitere Kleingartenanlage mit einer Fläche von 56.502 m² und 76 Gärten befindet sich neben dem Volksgarten und trägt den Namen „Lütgendortmund-Nord“. GeografieLageDer Ort liegt auf einer Höhe von 88 m ü. NN. Der höchste Erhebung liegt auf 135 m, bei der ehemaligen Brauerei an der Provinzialstraße. Der niedrigste Senke befindet sich vor dem Lütgendortmunder Bahnhof auf 79 m. Lütgendortmund liegt fast in der Mitte zwischen Bochum und Dortmund, von beiden ca. 8,5 km Luftlinie entfernt. NaturParks und GrünflächenIn Richtung Westrich liegt der Volksgarten, er ist mit ca. 10 h die größte Grünfläche des Stadtbezirks und ist verbunden mit dem Park Bövinghausen. Er wurde bereits 1907 angelegt. Das Naturschutzgebiet Dellwiger Wald erstreckt sich um das Haus Dellwig. Im westlichen Teil liegt das kleine Waldgebiet "Rauhes Holz", das an Bövinghausen grenzt, hinter dem sich in Richtung Bochum landwirtschaftliche Nutzflächen und andere Waldgebiete befinden. 2006 wurde der Park der Generationen eingeweiht, der sowohl jungen also auch älteren Leuten die Möglichkeit geben soll, ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Außerdem wurde dadurch ein Platz der Erholung geschaffen. BächeEs fließen mehrere Bäche durch das Stadtgebiet Lütgendortmunds. Im Norden befindet sich der Dellwiger Bach, der aus der alten Halde der Zeche Zollern entspringt. Er verläuft nördlich des Hauses Dellwig und vereinigt sich bei Marten mit dem Schmechtingsbach zum Roßbach, der in Huckarde in die Emscher mündet. Der Dellwiger Bach hat außerdem noch zwei Nebenbäche, den Deipenbeck, dessen Quelle im Südosten Lütgendortmunds zu finden ist und den Katzbach, der im Volksgarten entspringt. Alle Bäche fließen in nördlicher und östlicher Richtung zur Emscher, die im Westen von Lütgendortmund verläuft. Zahlreiche Bäche und Quellen fielen dem Bergbau zum Opfer. Dazu gehört auch die Quelle des ehemaligen Klosters Marienborn, die bis 1929 an der Westermannstraße vorhanden war. Trivia1965 spricht Willy Brandt auf dem Lütgendortmunder Marktplatz. Söhne und Töchter der StadtGeboren in Lütgendortmund
Gestorben in Lütgendortmund
Commons: Dortmund-Lütgendortmund – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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