„International Certification of Digital Literacy“ – Versionsunterschied
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== Verbreitung == |
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International ist das Zertifikat als '''ICDL''' (''International Computer Driving Licence'') in 146 Ländern eingeführt; es gibt den ECDL bzw. ICDL in 38 Sprachen. |
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In Deutschland haben seit 1997 fast 300.000 Kandidaten am ECDL-Programm teilgenommen. |
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Der ECDL wird in vielen Ausbildungsberufen und von einigen Hochschulen als Leistungsnachweis anerkannt. An der bayerischen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung ist er seit 2003 sogar Prüfungsvoraussetzung. Im Frühjahr 2006 hat das Hessische Kultusministerium den ECDL für den Schulunterricht empfohlen. Das Bundesland Bremen will den ECDL als Abschlussniveau für alle Fachoberschulen einführen. Die Deutsche Schule Lissabon bietet seit 2003 den ECDL für deutsche Schüler im Ausland an. Die Deutsche Schule Shanghai hat mit dem Schuljahr 2006/2007 als zweite deutsche Schule im Ausland den ECDL-Unterricht für Realschüler eingeführt, was eine Besonderheit darstellt, da es der einzige Ort außerhalb Europas ist, an dem die ECDL erworben werden kann. |
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In Irland haben bereits 6 % der Gesamtbevölkerung die ECDL erworben. |
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In Großbritannien absolvieren 1,3 Mio. Mitarbeiter des „National Health Service“ den ECDL. Eine kürzlich veröffentlichte Untersuchung zeigt, dass sich danach die tägliche Arbeitszeit des Pflegepersonals am Computer um über dreißig Minuten verkürzt hat. Die Kosten für Training und Erwerb des ECDL haben sich dadurch schnell amortisiert. |
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== Kritik == |
== Kritik == |
Version vom 30. Januar 2007, 10:49 Uhr
ECDL, die European Computer Driving Licence, auch "Europäischer Computer Führerschein" genannt, ist ein international anerkanntes Zertifikat für Computerbenutzer. Der ECDL bescheinigt Wissen über Computer und Fertigkeiten, bestimmte weitverbreitete Standard-Computeranwendungen zu benutzen.
Module / Prüfungsbereiche
Der ECDL Core prüft 7 einander ergänzende Wissensgebiete, die Module (= Bauteile eines Lehrplans) genannt werden:
- Modul 1: Grundlagen der Informationstechnik
- Modul 2: Computerbenutzung und Dateimanagement (Betriebssystem)
- Modul 3: Textverarbeitung
- Modul 4: Tabellenkalkulation
- Modul 5: Datenbank
- Modul 6: Präsentation
- Modul 7: Information und Kommunikation (Internet, WWW, E-Mail)
Darüberhinaus gibt es mittlerweile den ECDL Advanced, der in einer oder mehreren Standardapplikationen weiterführende Kenntnisse bescheinigt, die von IT-Nutzerbetreuern erwartet werden.
Der ECDL Advanced prüft 4 Module:
- Modul AM3: Textverarbeitung
- Modul AM4: Tabellenkalkulation
- Modul AM5: Datenbank
- Modul AM6: Präsentation
Kritik
Kritiker wenden sich u. a. gegen die Kleinschrittigkeit der Prüfungen. Es werde nicht geprüft, ob man ein Problem mit Hilfe beispielsweise der Tabellenkalkulation lösen könne, sondern vielmehr die Lesekompetenz beim Bearbeiten von Anweisungen.
Zu diesem Kritikpunkt gibt es eine Studie der Universität Oldenburg, in der genau diese Thematik untersucht wurde und die zeigt, dass diese Kritik nicht gerechtfertigt sei. Gerade der ECDL-Test sei geeignet, Handlungskompetenz zu erfassen. Den Inhalt der Studie kann man auf der Website der DLGI einsehen: *http://www.dlgi.de/.
Die mit dem ECDL erworbene Handlungskompetenz besteht ganz überwiegend in der Fähigkeit, jeweils ein spezielles Anwendungssystem, beispielsweise Microsoft Access oder Staroffice Writer, zu bedienen. Dazu werden genaue Kenntnisse der Menügliederung und von Bedienschrittfolgen des jeweiligen Anwendungssystems erlernt und in den ECDL-Prüfungen abgefragt (etwa, welche Tasten zu drücken sind bzw. welcher Menüpunkt anzuklicken ist, um eine gerade gefragte Funktion des jeweiligen Programmsystems auszulösen). Gegen diesen Kritikpunkt wenden Befürworter des ECDL ein, die Fragen in ECDL-Tests seien beispielhaft und, wer den ECDL-Test für MS Access besteht, der werde sich auch mit jedem anderen (vergleichbaren) Programm für Datenbanken zurechtfinden; auch dieser Punkt sei in der erwähnten Studie der Uni Oldenburg untersucht worden.
Kritisiert wird weiterhin, die Prüfung enthalte unsinnige Anweisungen wie "Markieren Sie den gesamten Text des Dokumentes und ändern Sie die Schriftart in ARIAL." In solch einem Fall wäre es statt dessen angebracht, die Formatvorlage zu ändern. Anmerkung: Im Rahmen des ECDL wird beides abgeprüft, d.h. der Kandidat muss sowohl die Formatvorlage ändern können als auch das Aussehen von Text ändern können: Schriftart, Schriftgröße. Der ECDL-Syllabus (Lernzielkatalog) hat dafür separate Punkte. Den ECDL-Syllabus kann man bei der DLGI (Link siehe unten) oder bei den ECDL-Prüfungszentren erhalten.
Siehe auch
- Xpert Europäischer Computer Pass
- Wikibooks: Computerführerschein – Lern- und Lehrmaterialien
- http://de.wikibooks.org/wiki/Praesentationsprogramme
- http://www.compass-berlin.de