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„Hof (Saale)“ – Versionsunterschied

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*[[Johann Georg August Wirth]] (* 1798; † 1848) politischer Schriftsteller des [[Vormärz]] und Kämpfer für die [[Pressefreiheit]]
*[[Johann Georg August Wirth]] (* 1798; † 1848) politischer Schriftsteller des [[Vormärz]] und Kämpfer für die [[Pressefreiheit]]
*[[Heinrich Gottfried Gerber]] (* 1832; † 1912) Ingenieur, Brückenbauer und Erfinder des [[Gerberträger]]s
*[[Heinrich Gottfried Gerber]] (* 1832; † 1912) Ingenieur, Brückenbauer und Erfinder des [[Gerberträger]]s
*[[Karl Fritsch]] (* 1901; † 1944), Gründer der [[NSDAP]]-Ortsgruppe, sächsischer Innenminister
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*[[Georg von Waldenfels]] (* 1944), Politiker, ehemaliger Staatsminister, Manager und Sportfunktionär

* Bedeutende [[Malerei|Maler]]:
* Bedeutende [[Malerei|Maler]]:
:* [[Johann-Christian Reinhart]]
:* [[Johann-Christian Reinhart]]

Version vom 28. Januar 2007, 23:15 Uhr

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Hofer Rathaus an der Ludwigstraße

Hof ist eine kreisfreie Stadt im Nordosten des bayerischen Regierungsbezirkes Oberfranken und Sitz des Landratsamtes Hof. Sie liegt an der sächsischen Saale zwischen Fichtelgebirge und Frankenwald. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit gleichem Namen wird die Stadt meist Hof an der Saale oder Hof in Bayern genannt. Die Stadt ist Oberzentrum und gehört zum Netz der Metropolregion Nürnberg.

Der Leitspruch der Stadt lautet: Hof - in Bayern ganz oben.

Geografie

Stadtgliederung

Die Stadt Hof besteht insbesondere aus den Stadtteilen

  • Altstadt
  • Bahnhofsviertel
  • Haidt
  • Hofeck
  • Eppenreuth
  • Fabrikvorstadt
  • Krötenbruck
  • Leimitz
  • Moschendorf
  • Münster
  • Neuhof
  • Neustadt
  • Jägersruh
  • Gärtla
  • Osseck
  • Unterkotzau
  • Vogelherd
  • Vorstadt
  • Wölbattendorf

Nachbargemeinden

Die kreisfreie Stadt Hof ist vollständig vom Landkreis Hof umgeben, also eine Enklave im Landkreis. Im Uhrzeigersinn - beginnend im Norden - grenzen folgene Gemeinden an die Stadt:

Mittelgebirgszüge

Klimadiagramm von Hof [1]

Bei Hof berühren sich Frankenwald, Fichtelgebirge und Vogtland. Betrachtet man die großen Mittelgebirgszüge so sind das die Ausläufer des Thüringer Waldes, des Bayerischen Waldes oder Böhmerwaldes und des Erzgebirges.

Klima

Mit einer Jahresdurchschnittstemperatur von unter 7 °C hat Hof den niedrigsten Durchschnittswert unter den Städten mit mehr als 20.000 Einwohnern im deutschsprachigen Raum.

Geschichte

Andechs-Meranien und Weida (1080-1373, 293 Jahre)

Lorenzkirche - älteste Kirche in Hof

Hof entstand etwa um 1080 als Bauernsiedlung Rekkenze. Der Name ist abgeleitet vom Flüsschen Regnitz. In der Nähe der Mündung in die Saale standen die ersten Häuser. Die Siedlung wurde 1214 erstmals urkundlich erwähnt. Inzwischen erstreckt sie sich auch auf den angrenzenden Hügel - die sogenannte „Altstadt“. In der Urkunde genannt ist auch die Lorenzkirche, die älteste Kirche und Keimzelle von Hof.

Um 1230 wurde unter der Regierung von Otto dem Ersten von Andechs-Meranien nördlich davon eine neue, mit Mauer und Toren befestigte Stadt angelegt - die sogenannte „Neustadt“. Sie wurde zunächst (Stadt am) Regnitzhof oder Hof Regnitz, später (Stadt) am Hof bzw. (Stadt) zum Hof und schließlich nur noch Hof genannt. In Hof wird also die mittelalterliche Stadt mit Mauer und Toren „Neustadt“ genannt, während die ältere Ansiedlung vor den Toren die Altstadt ist. Die große Straße durch die „Neustadt“ heißt heute Ludwigstraße. Zum Ende des 13. Jahrhunderts gab in der Neustadt zwei Hofer Klöster. 1373 ging Hof aus dem Besitz der Vögte von Weida an die Burggrafen von Nürnberg aus dem Hause Hohenzollern über.

Brandenburg-Bayreuth (1373-1792, 419 Jahre)

Wappen der Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth in der Hofer Ludwigstraße

Die Stadt wurde als Landeshauptmannschaft Hof Teil des hohenzollerischen Markgraftums Brandenburg-Kulmbach. Nach der Verlegung der Residenzstadt hieß das Fürstentum Markgraftum Brandenburg-Bayreuth. Die offizielle Bezeichnung von Hof lautete in dieser Zeit

„Hochfürstlich brandenburgische Hauptstadt Hof im Vogtlandte“

Die Hussiten eroberten 1430 die Stadt und zerstörten sie schwer. Um gegen derartige Angriffe zukünftig geschützt zu sein, wurde 1432 eine Schützengilde gegründet. Aus den jährlichen Schießübungen der Gilde entwickelte sich der „Hofer Nationalfeiertag“, der Schlappentag. Markgraf Albrecht Alcibiades von Brandenburg-Kulmbach gründete 1546 das Hofer Gymnasium. Die Schule ist eines der ältesten Gymnasien in Oberfranken und heißt heute Jean-Paul-Gymnasium. 1553 wurde Hof im Zweiten Markgrafenkrieg von nürnbergischen und königlich-böhmischen Truppen belagert und eingenommen. Im Jahre 1743 brannte das Hofer Schloss nieder. Das Schloss war der Sitz des vom Markgrafen eingesetzen Verwalters der Landeshauptmannschaft Hof. Nach dem Brand wurde es nicht wieder aufgebaut. Die Bezeichnung des Hauses Ludwigstraße 14 erinnert noch heute an die markgräfliche Zeit: „Brandenburger Haus“.

Preußen und Frankreich (1792-1810, 18 Jahre)

1792 kam Hof mit dem Markgraftum Brandenburg-Bayreuth zu Preußen. 1806 besetzten französische Truppen die Stadt. 1810 verkaufte Frankreich das Fürstentum Bayreuth mit der Stadt Hof an Bayern.

Bayern (ab 1810, ~200 Jahre)

1823 zerstörte ein verheerender Brand dem Großteil der „Neustadt“. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Altstadt weitgehend neu bebaut, so dass sie heute neuer wirkt als die „Neustadt“. 1848 wurde Hof an die bayerische Ludwig-Süd-Nord-Bahn und die Sächsisch-Bayrische Eisenbahn angebunden. Der erste Hofer Bahnhof - ein Kopfbahnhof - lag nahe am Stadtzentrum, an der Stelle der heutigen Stadtpost. 1880 wurde weit vor den Toren der Stadt der neue Hofer Hauptbahnhof als Durchgangsbahnhof errichtet. Von 1901 bis zum Anfang der 1920er Jahre fuhr die Hofer Straßenbahn zwischen Stadt und Hauptbahnhof. Die Straßenbahn wurde später durch Stadtbusse ersetzt. Als Grenzbahnhöfe zwischen Bayern und Sachsen waren die Hofer Bahnhöfe jeweils entsprechend aufwändig angelegt.

1945 wurde Hof von einem Luftangriff heimgesucht, der auch Opfer unter der Zivilbevölkerung forderte. Durch die deutsche Teilung nach dem Krieg geriet die Stadt in eine extreme Randlage (Zonenrandgebiet). Die guten Verbindungen nach Norden und Osten, nach Thüringen, Sachsen und Böhmen, wurden unterbrochen. Im Stadtteil Moschendorf wurde zum Kriegsende ein Flüchtlingslager eingerichtet. Die Bevölkerung wuchs aufgrund des Zuzuges von Heimatvertriebenen stark an. In Hof und Umgebung entstanden viele neue Wohnungen. Nach Grenzöffnung 1989 und Deutscher Wiedervereinigung 1990 konnten viele der alten Verbindungen wieder aufgebaut werden, wenn auch oft in veränderter Form.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner
1818: 4.667
1840: 7.985
1880: 21.000
1900: 32.781
1920: 40.785
Jahr Einwohner
1939: 44.878
1945: 55.405
1950: 61.033
1955: 58.005
1960: 58.595
Jahr Einwohner
1965: 55.810
1970: 56.555
1975: 54.644
1980: 53.180
1985: 51.035
Jahr Einwohner
1988: 50.938
1989: 52.319
1990: 52.913
1995: 52.590
2000: 50.741
Jahr Einwohner
2004: 49.163
2006: 48.414

Politik

Erste Bürgermeister und Oberbürgermeister

(seit Einführung der bayerischen Gemeindeordnung 1818)

1818-1846 Georg Friedrich Samuel von Oerthel
1847 Johann Adam Laubmann
1848-1849 Christoph Theodor Schroen
1849-1857 Moritz Ernst Freiherr von Waldenfels
1857-1882 Hermann von Münch
1883-1903 Carl von Mann
1904-1916 Paul Bräuninger
1916-1919 Heinrich Neupert
1919-1933 Dr. Karl Buhl
1933-1941 Dr. Richard Wendler
1945-1946 Dr. Oskar Weinauer
1946-1948 Hans Bechert
1948-1949 Dr. Kurt Schröter
1950-1970 Hans Högn (SPD)
1970-1988 Dr. Hans Heun (CSU)
1988-2006 Dieter Döhla (SPD)
2006- Dr. Harald Fichtner (CSU)

Städtepartnerschaften

Die Stadt Hof unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Orten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Hof ist ein Zentrum des Bierbrauens. In der Stadt gab es bis zu zwölf eigenständige Brauereien (vgl. Regionale Spezialitäten).

Ein wirtschaftlicher Schwerpunkt ist die Textil- und Bekleidungsindustrie. Mit dem benachbarten Landkreisen Hof, Kulmbach und Bayreuth zählt der Wirtschaftsraum zu den drei wichtigsten Textilstandorten in Deutschland. Ein wichtiger Vertreter ist die Textilgruppe Hof AG.

Daneben gibt es Betriebe zur Herstellung von Kühlzellen (Viessmann Kältetechnik AG), Unterwasserpumpen, Klärwerksausrüstungen sowie von Stahl- und Leichtmetallbauteilen.

In Hof war die Zentrale der privaten Regionalbank SchmidtBank angesiedelt. Das vorhandene Know-How nutzen einige Spezialkreditinstitute und Dienstleister weiter. An der Fachhochschule Hof ist ein einschlägiger Schwerpunkt eingerichtet.

Die Schmidt Bank kam 2001 in große wirtschaftliche Schwierigkeiten, die Zentrale der Bank wurde in der Folge aufgelöst. Heute beherbergt ein Gebäude der SchmidtBank-Zentrale den Dienstsitz Hof des Bayerischen Landesamtes für Umwelt (LFU, Hauptsitz Augsburg).

Seit der Wende 1990 siedelten sich mehrere Logistikunternehmen an. Weiter entstand der Automobilzuliefererpark „Pole Position“ in Hof und Gattendorf, der momentan erweitert wird.

Wichtigste Arbeitgeber (gemessen an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten) sind im Einzelhandel vertreten, gefolgt vom Gesundheitswesen, der Textilindustrie, der Logistiksparte und dem Kreditwesen (Quelle: www.bayreuth.ihk.de).

Verkehr

Hauptbahnhof in Hof
Unterkotzauer Brücke

Straße

  • Die Stadt Hof ist über die drei Autobahnen A 9, A 93 und A 72 sowie über die Bundesstraßen B 2, B 15 und B 173 gut erreichbar.

Luft

Schiene

ÖPNV (Öffentlicher Personen Nahverkehr

  • Innerhalb der Stadt gibt es zwölf Stadtbuslinien.

Bildungseinrichtungen

Hofecker Schule
  • Private Evangelische Grundschule
  • Hofecker Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Münster Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Christian-Wolfrum-Schule (Grund- und Hauptschule)
  • Moschendorfer Schule
  • Sophienschule
  • Neustädter Schule
  • Freie Waldorfschule Hof
  • Johann-Georg-August-Wirth-Realschule
  • Wirtschaftsschule
  • Volkshochschule Stadt Hof
  • Volkshochschule Landkreis Hof
  • Musikschule Landkreis Hof
  • Musikschule der Hofer Symphoniker

Standort von Rundfunksendern

Von 1948 bis 1994 war Hof Standort eines Mittelwellensenders des RIAS, um die südlichen Teile der ehemaligen DDR besser mit dem Programm des RIAS zu versorgen. Als Sendeantenne dienten zwei 100 Meter hohe, gegen Erde isolierte, abgespannte Stahlfachwerkmasten. Diese Sendemasten wurden im Oktober 1995 durch simultane Sprengung abgerissen. In Hof betreibt auch der Bayerische Rundfunk einen Mittelwellensender (dieser Sendemast steht in Hof an der Hohensaas). Bis 1999 wurde die Sendefrequenz 520 kHz genutzt. Diese Frequenz liegt nicht im offiziellen Mittelwellenband und somit konnte dieser nur 200 Watt starke Sender, der zusammen mit dem gleich starken Sender in Würzburg im Gleichwellenbetrieb betrieben wurde, gut für Ausbreitungstests im Mittelwellenbereich genutzt werden. Da aber viele moderne Radios die Frequenz des Hofer Senders nicht mehr empfangen konnten, erfolgte 1999 eine Frequenzänderung auf 729 kHz. Im Zuge dieser Frequenzumstellung wurde auch ein neuer Sendemast errichtet. Er ist eine 74 Meter hohe geerdete, oben gespeiste Stahlfachwerkkonstruktion, wie die Sendemasten der Langwellensender in Aholming und Donebach. Derzeit findet man unter dem Dach des „Funkhauses Hof“ die Radiosender „Euroherz“ (88,0 MHz) und „Radio Galaxy“ (94,0 MHz). Außerdem sendet als unabhängiges Lokalradio von 12.00 bis 18.00 Uhr "extra-radio" (88,0 MHz).

Abhöranlage

Nördlich der Kulmbacher Straße befindet sich bei 50°19'5" nördlicher Breite und 11°52'32" östlicher Länge eine Abhöranlage (von welchem Gehemdienst?).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Fernwehpark

Park & See

Bühne und Musik

Museen, Archive, Bibliotheken

  • Museum Bayerisches Vogtland
  • Brauereimuseum
  • Teddy-Museum Hof Sammlung Bredow aus Berlin
  • Museum für Streichholzmodelle
  • Stadtarchiv
  • Stadtbücherei
  • Fachhochschulbibliothek

Architektur & Bauwerke

Theater Hof
  • Bismarckturm, das Bismarck-Denkmal in Hof
  • Einsteighalle des alten Bahnhofs
  • Fachhochschulen
  • Freiheitshalle
  • Hauptbahnhof
  • Hospitalkirche
  • Lorenzkirche
  • Marienkirche
  • Michaeliskirche
  • Rathaus
  • Theater
  • Wartturm

Denkmäler

Denkmal zur Erinnerung an das Lager Moschendorf

Kulinarisches aus Hof

Besonders hervorzuheben sind die Wurstspezialitäten aus Hof:

Als eines der Markenzeichen der Stadt gilt der sogenannte Hofer „Wärschtlamo“ (hochdeutsch: Würstchen-Mann), der traditionell in der Hofer Altstadt steht und direkt aus dem Kessel seine „Wienerla, Bauern und Weißen mit Senft“ (hochdeutsch: Wienerwürstchen, Debrezinerwürstchen und Weißwürste mit Senf) verkauft. Hofer in der Ferne trauern besonders den Wurst- und Bierspezialitäten nach. Hof ist in der weiteren Umgebung für gutes Bier (z. B. Bürgerbräu, Falter, Meinel-Bräu, Scherdel, Zeltbräu) bekannt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Hof zwölf Brauereien: "Bavaria" (Laubmann), "Bürgerbräu" (Ried), "Deininger-Kronenbräu" (A.G.), "Löwenbräu" (A.G.), Gg. Meinel, Karl Militzer, Joh. Richter, B. Scherdel, Schmidt's Erben, Karl Schuster (Weizenbier), Gg. Weidner und Karl Zelt.

Typische Gerichte in Hof sind weiterhin die Schnitz, ein Eintopf, der mit dem Pichelsteiner Eintopf zu vergleichen ist. Der Name „Schnitz“ kommt daher, dass alle Zutaten geschnitten werden. Ein Pilzgericht trägt den Namen Schwammaschnitz, ebenfalls ein Eintopf mit traditionell selbstgesuchten Schwamma (Pilzen, in Oberbayern Schwammerl, im sächsischen Vogtland und Erzgebirge Schwämmeln genannt). Der typische Ur-Hofer geht alleine oder mit seiner Frau „in die Schwamma“, bevor diese zu Hause geputzt und gekocht werden. Somit ist für die Zubereitung dieses delikaten Gerichts der komplette Vormittag notwendig.

Panorama von Nord-Ost, im Hintergrund der Kornberg

Hofer Anzeiger

Der „Hofer Anzeiger“ ist die führende Tageszeitung in Hof und dem Hofer Umland. Gegründet wurde die Zeitung im Jahr 1801 als „Höfer Intelligenz-Blatt“. Sie ist damit eine der ältesten Tageszeitungen in Deutschland. Seit 1968 gehört der Hofer Anzeiger zur Frankenpost-Verlagsgruppe.

Sport in Hof

Der bekannteste Sportverein in Hof ist die SpVgg Bayern Hof. Der Verein entstand am 1. Juli 2005 durch die Fusion von FC Bayern Hof 1910 und SpVgg Hof 1893. Hauptsportart ist Fußball, daneben gibt es eine Box- und eine Sängerabteilung sowie Abteilungen für Leichtathletik und Damengymnastik. Der Verein trägt seine Heimspiele der Bayernliga im städtischen Stadion Grüne Au aus.

1817 führte der Hofer Progymnasiallehrer Flamin Clöter am Hofer Gymnasium den freiwilligen Turnunterricht ein. Ein erster Turnplatz entstand 1818, als man den Anger unterhalb der oberen steinernen Brücke zwischen Saale und Mühlgraben mit den dafür nötigen Geräten versah. Die Disziplinen waren Springen, Barlauf, Wett- und Dauerlauf, Reck und Schwingpferd, später Barren- und Kletterübungen.

Im Herbst 1818 kam mit Florian Clöter der Schwimm- und Eislaufsport nach Hof. Er sorgte für die Errichtung einer Schwimmschule bei der oberen steinernen Brücke und brachte das Schlittschuhlaufen auf die Saale.

Flamin Clöter verließ Hof 1821. Damit hörten auch die Turnübungen auf, noch bevor 1824 das staatliche Turnverbot für Bayern erging. Für einige Jahre lag der Turnbetrieb in Hof wie im ganzen Königreich brach, bis durch Erlaß vom 21. August 1826 das Turnen vom neuen König Ludwig I. wenigstens den Gymnasialschülern wieder erlaubt wurde. Zum obligatorischen Unterrichtsfach wurde der Turnunterricht an den bayerischen Gymnasien durch Ministerialbeschluß vom 2. November 1868.

Das Mädchenturnen hielt an der Höheren Töchterschule in Hof im Jahr 1860 Eingang. Die Vorbereitung von Volksschullehrern für den Turnunterricht wurde vom städtischen Hauptturnlehrer Rudolf Lion ab 1868 in Angriff genommen. Am 11. Februar 1870 erklärte die Stadtschulenkommission den Turnunterricht an den Hofer Volksschulen zum Pflichtfach.

Am 8. April 1861 wurde die Stadtverwaltung Hof um die Erlaubnis zur Gründung eines Turnvereins nachgesucht. Das Schreiben wurde „mit Vergnügen“ zur Kenntnis genommen und dem Verein wurde Unterstützung zugesagt. Während sich die Stadtverwaltung zur Förderung der sportlichen Aktivitäten gerne bereit fand, stieß man an die Grenze des Entgegenkommens, als der Verein darum bat, „an jedem Montag, Mittwoch und Sonnabend nach dem Turnen unter Trommelschlag in die Stadt einmarschieren zu dürfen“. Die zugesagte Turnhalle wurde 1868 fertig.

1869: Nach seiner Wahl zum städtischen Hauptturnlehrer oblag Rudolf Lion die Oberleitung und Koordination des gesamten Turnunterrichts in Hof. Ein Höhepunkt im Vereinsleben war die Ausrichtung des 9. Bayerischen Turntages am 10. und 11. September 1871 in Hof. Als es 1874 zu Zwistigkeiten im Verein kam, traten mehrere Mitglieder aus und gründeten in Hof einen zweiten Turnverein.

Weitere Turnvereine entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts in Hof etwa mit dem Turnerclub Hof, der Freien Turnerschaft oder dem mißglückten, 1907 gegründeten Turnverein Vater Jahn, dessen Mitglieder bereits ein Jahr später nichts mehr von der Existenz ihres Vereins wissen wollten.

Die seit dem Ende des Jahrhunderts bis 1918 aus dem Boden schießenden Spezialsportvereine beschäftigten sich überwiegend mit Radfahrsport oder Fechten. Die Schützen hatten mit der Schützengesellschaft eine Organisation, deren Gründung bis 1432 zurückreichte. Einer der bis heute bedeutendsten Hofer Sportvereine ist der 1911 gegründete Schwimmverein Hof. Mit der Spielvereinigung als einer Abteilung des Turnvereins Hof wird 1893 durch Otto Strunz der erste Verein des Hofer Fußballsports gegründet. Zum ersten Mannschaftsspiel kam es erst am 23. Oktober 1898, als man gegen die Fußballmannschaft des ATV Plauen spielte und 7:0 gewann. Zur Trennung vom Turnverein kam es 1924.

Ein weiterer Fußballverein war der Fußballclub Britannia Hof, der 1911 gegründet wurde und sich 1914 FC Bayern Hof umbenannte.

Quellen und Literatur zur Hofer Sportgeschichte:

- Bestände des Stadtarchivs Hof, v.a.: A (Akten) 2486. - Johann Gottlob Thomas: Die städtische Turnhalle in Hof. Nebst einer geschichtlichen Skizze des Turnwesens daselbst. Hof, 1868. Dieses Werk wurde zur Frühgeschichte des Turnens in Hof immer wieder zitiert und passagenweise neu abgedruckt. - Kurzer Abriß der Geschichte des Turnvereins zu Hof. Zur Feier seines 25jährigen Bestehens 1861 bis 1886. Hrsg. v. Turnverein Hof. Hof, 1886. - Johann Gottlob Thomas u.a.: Die Turnhallen und die Turnplätze der Stadt Hof. Nebst Abriß der Geschichte des Turnens daselbst. Hof, 1893. - Zur bayerischen Sportgeschichte s.: Julius Bohus: Geschichte des Sports in Bayern. Augsburg, 1998 (= Hefte zur Bayerischen Geschichte und Kultur, 20). Dort auch Hinweise auf weiterführende Literatur.)

Regelmäßige Veranstaltungen

HOF sei die Abkürzung für "Home Of Films" hat Wim Wenders über das Hofer Festival gesagt. 1967 organisierte der Student Heinz Badewitz mit seinen damaligen Bandkollegen (New Jazz Group) Werner Weinelt, Uwe Brander einen Zweieinhalb-Stunden-Kinoabend mit eigenen Filmen in Hof. Diesen nannten sie das „1. Hofer Kurzfilmfestival“. Die Idee entstand nach enttäuschenden Erfahrungen bei den „Oberhausener Kurzfilmtagen“ und weil in ihrer Studienstadt München die Bedingungen schwierig und die Mieten zu hoch waren. Dies war die Geburtsstunde der Internationalen Hofer Filmtage. Unter der Leitung von Heinz Badewitz entwickelte sich das Festival stetig weiter. In vier Jahrzehnten und hat sich zu einem der renommiertesten deutschen Filmfestival entwickelt, bei dem die Nachwuchsregisseure ihre Debütfilme zum ersten Mal der Öffentlichkeit zeigen. Die wichtigen Trends wie der Neue Deutsche Film mit Regisseuren wie Werner Herzog, Wim Wenders und Volker Schlöndorff oder der Komödienboom der achtziger Jahre (z.B. "Männer" von Doris Dörrie) wurden in Hof gesetzt. Die Hofer Filmtage verleihen keine Preise. Verschiedene Träger, u.a. die Stadt Hof, haben sich aber im Laufe der Jahre an die Filmtage angedockt, um am Rande des Festivals Preise zu vergeben, darunter der Filmpreis der Stadt Hof, der Eastman Förderpreis, ein Preis für das beste Szenenbild sowie ein Preis für die visuelle Filmkritik. Zum ersten Mal im Jahr 2005 wurde der „Förderpreis Deutscher Film“ für herausragende Leistungen in der Filmtechnik (z.B. Ton, Schnitt) verliehen.

  • Hofer Kinderfilmfest
  • Deutsche Filmwoche - SEHquenz
  • Hofer Volksfest

Das Hofer Volksfest ist das größte Volksfest der Region. Es findet jedes Jahr Ende Juli/Anfang August am Volksfestplatz in Hof statt und dauert zehn Tage. Die Freiheitshalle am Festplatz dient während des Festes als Festhalle. Das Volksfest beginnt am Freitag vor dem Hofer Sommerjahrmarkt. Der Sommerjahrmarkt selbst beginnt am Montag nach Jakobi (25. Juli). Das Volksfest endet nach gut einer Woche am Sonntag. In der Festhalle und im Biergarten schenken die Hofer Brauereien im Wechsel ihr Bier aus. Auf dem Volksfestplatz gibt es einen umfangreichen Vergnügungspark mit vielen Fahrgeschäften, Losbuden und Imbiss-Ständen. Am Eröffnungstag findet der große Volksfest-Umzug der Hofer Vereine und Organisationen statt. Nach einer Woche, am zweiten Volksfest-Freitag, veranstalten die Schausteller ein großes Brilliantfeuerwerk für die Festbesucher. Das Feuerwerk wird nach Einbruch der Dunkelheit in der Nähe des Festplatzes abgebrannt.

  • Hofer Umwelttag
  • Hofer Herbstmarkt

Besonderheiten

Winter

Splittkiste in Hof

In Hof gibt es im Winter regelmäßig längere Schneeperioden. Die Stadt Hof sorgt vor und stellt Splitt für glatte Straßen und Wege zur Verfügung.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch

  • Kloster Hof: Die Geschichte der beiden Klöster in der Stadt Hof
  • Region Hof/Hofer Land: Hof und Umland
  • Hochfranken/Nordostoberfranken: Hof, das Umland und der Landkreis Wunsiedel

Literatur

  • Peter Nürmberger, Reinhard Feldrapp: Hof in Bayern ganz oben. 2002, Hoermann Verlag im Medienhaus Mintzel-Münch ISBN 3882670622
  • Friedrich Ebert, Axel Herrmann: Kleine Geshichte der Stadt Hof. 1988, Hoermann Verlag Hof ISBN 3-88267-034-7
  • Christoph Rabenstein: Politische und publizistische Strömungen in einer Stadt Oberfrankens: Hof 1918-1924. 1986 Verlag H.-J. Hagens Antiquariatsbuchhandlung Bayreuth ISBN 3-926392-00-2
Commons: Hof – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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