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„Kluft (Geologie)“ – Versionsunterschied

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Version vom 25. Januar 2007, 01:31 Uhr

Quarzgold-Ader (weiß-schwarz) in taubem Nachbargestein (grau), schematischer Vertikalschnitt

Klüfte (engl. joint) oder Kluftflächen sind feine Trennflächen im Gestein bzw. Gebirge, die durch leichte tektonische Verformung, diagenetische Prozesse oder Abkühlung (Kontraktion) von Gesteinen entstanden sind. Treten größere Bewegungen entlang der Klüfte auf, so entwickeln sie sich zu Verwerfungen (engl. fracture).

Entlang der Kluftflächen können durch Ablagerung von wasserlöslichen Mineralen durch die Zirkulation von Grundwasser oder hydrothermalem Wasser Kluftminerale entstehen. Typische Minerale sind dabei Quarz, andere Varianten von Siliziumdioxid oder Calcit. Enthalten diese Kluftminerale einen signifikanten Anteil an verwertbaren Verbindungen, spricht man von Erz. Mit Gestein verfüllte Klüfte werden als Gänge bzw. bei merklichem Metallgehalt als Erzader bezeichnet.

Verschiedene, nahezu parallel verlaufende Klüfte werden als Kluftschar bezeichnet. Die Richtung von Kluftscharen entspricht meist der Achse der Kompressionspannung in einer Region. Kluftscharen bilden ein wesentliches Untersuchungsobjekt der Strukturgeologie und der Geophysik. In tektonisch aktiven Gebieten entspricht ihre Ausrichtung oft den Herdflächen von Erdbeben.

Als bedeutendster Experte der Klufttektonik gilt der Geophysiker Adrian Scheidegger (Schweiz und Wien). Seine Forschungen zur Morphologie alpiner Landschaften und zur Statistik und Dynamik regionaler Klüfte geben starke Hinweise, wie die Hauptachsen von geologischem Stress und Bewegungsrichtungen im Innern der Kontinentalblöcke liegen.

Wo die lokalen Kluftrichtungen nicht mit den kontinentalen Richtungen übereinstimmen, entsprechen sie oft älteren tektonischen Phasen (z.B. den variszischen), die sich dadurch lange nach ihrem Abklingen nachweisen lassen. So zeigt etwa die Diendorfer Störung nördlich der Wachau (Niederösterreich) einen klaren Zusammenhang mit einer Blattverschiebung der Donau, deren Tal um rund 30 km nach Nordosten versetzt wurde.

Literatur

  • E.Schwegler et al: Geologie in Stichworten, Verlag Hirt, Kiel 1969
  • A.Scheidegger: Principles of Geodynamics (2. Auflage um 1965)
  • lokale Geodynamik und Erdspalten bei Platt (Diendorfer Störung, Niederösterreich)