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„Guillaume Dubois“ – Versionsunterschied

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Den Genüssen des Hoflebens gab er sich rückhaltlos hin. Ein gewissenloser Wüstling, ehrgeizig, habsüchtig, gottlos, war er in seinen Mitteln, emporzukommen, nicht wählerisch. Auf seinen Zögling übte er den nachteiligsten Einfluss aus. Nach Ernennung des Herzogs von Orléans zum Prinz-Regenten 1715 zum Staatsrat erhoben, bewährte er sich als schlauer und hintertriebener Diplomat; er war es vornehmlich, der ein Bündnis zwischen Frankreich und Großbritannien betrieb, wie auch die gegen Spanien gerichtete sogenannte Tripelallianz vom 2. August 1718 (nach Beitritt des Kaisers [[Quadrupelallianz]]) durch seine Vermittelung zustande kam ([[Krieg der Quadrupelallianz]]).
Den Genüssen des Hoflebens gab er sich rückhaltlos hin. Ein gewissenloser Wüstling, ehrgeizig, habsüchtig, gottlos, war er in seinen Mitteln, emporzukommen, nicht wählerisch. Auf seinen Zögling übte er den nachteiligsten Einfluss aus. Nach Ernennung des Herzogs von Orléans zum Prinz-Regenten 1715 zum Staatsrat erhoben, bewährte er sich als schlauer und hintertriebener Diplomat; er war es vornehmlich, der ein Bündnis zwischen Frankreich und Großbritannien betrieb, wie auch die gegen Spanien gerichtete sogenannte Tripelallianz vom 2. August 1718 (nach Beitritt des Kaisers [[Quadrupelallianz]]) durch seine Vermittelung zustande kam ([[Krieg der Quadrupelallianz]]).


Zum Minister des Auswärtigen erhoben, vereitelte er die [[Verschwörung von Cellamare]] und stürzte den spanischen Minister [[Giulio Alberoni]]. Dem Papst [[Innozenz XIII.]] bewies er sich so gefällig, dass er 1720 Erzbischof von [[Cambrai]] und 1721 zugleich Kardinal wurde. Die Versammlung des französischen Klerus erwählte ihn 1723 zum Präsidenten. 1722 zum ersten Staatsminister erhoben, entwickelte er eine große Tätigkeit und konnte dem französischen Volk lange den Frieden bewahren, benutzte aber auch seine Macht, um sich Reichtümer zu sammeln, und wetteiferte in den ärgsten Ausschweifungen mit dem Hof des Regenten.
Zum Minister des Auswärtigen erhoben, vereitelte er die [[Verschwörung von Cellamare]] und stürzte den spanischen Minister [[Giulio Alberoni]]. Dem Papst [[Innozenz XIII.]] bewies er sich so gefällig, dass er 1720 Erzbischof von [[Cambrai]] und 1721 zugleich Kardinal wurde. Die Versammlung des französischen Klerus erwählte ihn 1723 zum Präsidenten. 1722 zum ersten Staatsminister erhoben, entwickelte er eine große Tätigkeit und konnte dem französischen Volk lange den Frieden bewahren, benutzte aber auch seine Macht, um sich Reichtümer zu sammeln, und wetteiferte in den ärgsten Ausschweifungen mit dem Hof des Regenten. Seit 1722 war er Mitglied der Academie Francaise. (Fauteuil 28)


Die unter Dubois' Namen herausgegebenen "Mémoires" sind unecht.
Die unter Dubois' Namen herausgegebenen "Mémoires" sind unecht.

Version vom 31. Dezember 2006, 20:48 Uhr

Datei:Guillaume Dubois.jpg
Guillaume Dubois; Hyacinthe Rigaud, 1723, Öl auf Leinwand
Guillaume Dubois; Pierre Drevet, 1724

Guillaume Dubois (* 6. September 1656 in Brive-la-Gaillarde in Limousin; † 10. August 1723 in Versailles) war ein französischer Kardinal und Minister unter der Regentschaft des Herzogs von Orleans.

Als Sohn eines angesehenen Arztes und Apothekenbesitzers erhielt er 1672 ein Stipendium am College St. Michel zu Paris und wurde, nachdem er an verschiedenen Orten Hauslehrer gewesen war und auf Empfehlung des Dekans zu St. Michel, Antoine Faure, zu dem er ein sehr gutes Verhältnis pfelgte, Erzieher des Herzogs Philipp von Chartres, späteren Herzogs von Orléans, dessen Vermählung mit der Tochter Ludwigs XIV. von der Madame de Montespan sein Werk war. Der König verlieh ihm dafür die Abtei von St. Just.

Den Genüssen des Hoflebens gab er sich rückhaltlos hin. Ein gewissenloser Wüstling, ehrgeizig, habsüchtig, gottlos, war er in seinen Mitteln, emporzukommen, nicht wählerisch. Auf seinen Zögling übte er den nachteiligsten Einfluss aus. Nach Ernennung des Herzogs von Orléans zum Prinz-Regenten 1715 zum Staatsrat erhoben, bewährte er sich als schlauer und hintertriebener Diplomat; er war es vornehmlich, der ein Bündnis zwischen Frankreich und Großbritannien betrieb, wie auch die gegen Spanien gerichtete sogenannte Tripelallianz vom 2. August 1718 (nach Beitritt des Kaisers Quadrupelallianz) durch seine Vermittelung zustande kam (Krieg der Quadrupelallianz).

Zum Minister des Auswärtigen erhoben, vereitelte er die Verschwörung von Cellamare und stürzte den spanischen Minister Giulio Alberoni. Dem Papst Innozenz XIII. bewies er sich so gefällig, dass er 1720 Erzbischof von Cambrai und 1721 zugleich Kardinal wurde. Die Versammlung des französischen Klerus erwählte ihn 1723 zum Präsidenten. 1722 zum ersten Staatsminister erhoben, entwickelte er eine große Tätigkeit und konnte dem französischen Volk lange den Frieden bewahren, benutzte aber auch seine Macht, um sich Reichtümer zu sammeln, und wetteiferte in den ärgsten Ausschweifungen mit dem Hof des Regenten. Seit 1722 war er Mitglied der Academie Francaise. (Fauteuil 28)

Die unter Dubois' Namen herausgegebenen "Mémoires" sind unecht.


VorgängerAmtNachfolger
Nicolas du Blé, marquis d'HuxellesAußenminister von Frankreich
24. September 1718-10. August 1723
Charles Jean-Baptiste Fleuriau, comte de Morville
VorgängerAmtNachfolger
Emmanuel de La TrémoilleErzbischof von Cambrai
1720-1723
Louis Charles de Saint-Albin