„Steinenbronn“ – Versionsunterschied
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Von 1928 bis 1956 war Steinenbronn durch die [[Siebenmühlentalbahn]] ([[Leinfelden-Echterdingen|Leinfelden]]–[[Waldenbuch]]) in das überregionale Streckennetz einbezogen. Heute ist der Ort über Buslinien nach [[Böblingen]] und Leinfelden/Stuttgart-Vaihingen an die Schienennetze der [[S-Bahn Stuttgart]], [[Stadtbahn Stuttgart]] (Leinfelden) und der [[Deutsche Bahn|Deutschen Bahn]] sowie an den [[Flughafen Stuttgart]] in Echterdingen angebunden. |
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Im Straßenverkehr ist Steinenbronn in rund 15 Minuten über die Autobahnausfahrten Echterdingen ([[Bundesautobahn 8|A 8]]) und Böblingen ([[Bundesautobahn 81|A 81]]) zu erreichen. Steinenbronn liegt an der früheren [[Bundesstraße 27|B 27]], jetzt Landesstraße 1208, die über das [[Siebenmühlental]] Tübingen und Stuttgart verbindet. Stuttgart ist 20 km, [[Tübingen]] 24 km entfernt. Die Entfernung zum Flughafen Stuttgart beträgt 8 km. |
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Westlich von Steinenbronn befindet sich bei {{Koordinate Text|48_40_9_N_9_6_51_E_type:landmark_region:DE-BW|48° 40′ 9″ N, 9° 6′ 51″ O}} das auf der Frequenz 384 kHz sendende Einflug[[funkfeuer]] „SY“ des Stuttgarter Flughafens. |
Westlich von Steinenbronn befindet sich bei {{Koordinate Text|48_40_9_N_9_6_51_E_type:landmark_region:DE-BW|48° 40′ 9″ N, 9° 6′ 51″ O}} das auf der Frequenz 384 kHz sendende Einflug[[funkfeuer]] „SY“ des Stuttgarter Flughafens. |
Version vom 31. Dezember 2006, 15:20 Uhr
Vorlage:Infobox Ort in Deutschland Steinenbronn ist eine Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland und gehört zum Landkreis Böblingen.
Geografie
Steinenbronn liegt am Rand des Naturparks Schönbuch am alten Handelsweg Stuttgart - Tübingen (frühere B 27, jetzt Landesstraße 1208), 5 km von Leinfelden-Echterdingen und 3 km von Waldenbuch und 5 km Schönaich entfernt.
Geschichte
Steinenbronn gehört zu einem alten Siedlungsgebiet im weiteren mittleren Neckarraum. Archäologische Funde weisen auf eine dichte Besiedlung seit der jüngeren Steinzeit (etwa 2.500 v.Chr.) hin. Keltische Ansiedlungen durch den Stamm der Helvetier entstanden ab etwa 450 v.Chr. Als keltisches Kulturdenkmal gilt das in Steinenbronn gefundene Teilstück einer Stele, dessen Nachbildung vor dem Rathaus aufgestellt ist. Das Original steht im Landesmuseum Württemberg in Stuttgart. Nach dem Rückzug der Helvetier auf das Gebiet der heutigen Schweiz folgten römische, alemannische und fränkische Siedler.
Die erste urkundliche Erwähnung Steinenbronns stammt aus dem Jahr 1348. Steinenbronn war seit dem frühen Mittelalter Herrschaftsgebiet der Pfalzgrafen von Tübingen gewesen, wurde aber 1347 wegen der Verarmung der Pfalzgrafen zusammen mit dem gesamten Forst Schönbuch an die Grafen von Württemberg verkauft. Damit gehörte Steinenbronn zum Stammland des Hauses Württemberg. 1434 verschrieb Graf Ludwig I. von Württemberg 13 Gemeinden des Böblinger Amts, darunter Steinenbronn, seiner Gemahlin Mechthild, Pfalzgräfin bei Rhein, als Wittum. 1483 tat ihm sein Sohn, Graf Eberhard im Bart, gleich und vermachte seiner Gemahlin, der Markgräfin Barbara Gonzaga von Mantua, ebenfalls Steinenbronn mit anderen Gemeinden als Wittum.
Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) brachte den Steinenbronnern unbeschreibliche Not und führte zur Entvölkerung der Gemeinde. 1634 hatte die Gemeinde noch 550 Einwohner gezählt, 1639 verblieben nur noch 85. Auch in der Folgezeit setzte sich die Not fort, bedingt durch langandauernde Kriegszeiten wie die Erbfolgekriege, durch Einfälle und Durchmärsche französischer Truppen von 1672 bis 1763 und später durch die Napoleonischen Kriege von 1792 bis 1815. Auch durch Unwetter und Missernten musste die wieder wachsende Bevölkerung oft Hungersnöte durchstehen. 1792 scheiterte in Steinenbronn sogar die Einführung des neuen Kirchengesangbuchs an der Armut der Bevölkerung. Viele Bürger entflohen Not und Hunger durch Auswanderung.
Erst mit der Industrialisierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts fanden die Steinenbronner neue Arbeit, zunächst durch die starke Bautätigkeit in Stuttgart, später in der wachsenden Industrie. Die Bevölkerung Steinenbronns wuchs von 935 im Jahr 1900 auf 1833 am Ende des Zweiten Weltkriegs. Durch den Wiederaufbau in der Nachkriegszeit und durch die rasante Entwicklung in Automobilbau und Maschinenbau sowie durch die aufkommende elektronische Datenverarbeitung entstanden zahlreiche neue und gut bezahlte Arbeitsplätze in der Stuttgarter Region. Die Einwohnerzahl Steinenbronns stieg auf ca. 6000 im Jahr 2005.
Verwaltungsrechtlich war Steinenbronn zunächst dem Amt Böblingen und ab 1446 dem Amt Stuttgart zugeordnet. Seit der Auflösung des Amtsoberamts Stuttgart im Jahr 1938 gehört Steinenbronn zum Kreis Böblingen. Wirtschaftlich und kulturell dominiert jedoch die Beziehung über den Filderraum nach Stuttgart. Mit dem Kreis Böblingen gehört Steinenbronn zur Region Stuttgart.
Politik
Bürgermeister
seit Ende des Zweiten Weltkriegs:
- Gottlob Krauß, 1945-1950
- Reinhold Buck, 1950-1980
- Hermann Walz, 1980-1996
- Johann Singer, seit 1996
Gemeinderat
Nach der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
FWG | 38,7 % | -1,1 | 6 Sitze | ±0 |
CDU | 29,9 % | +1,1 | 4 Sitze | ±0 |
Offene Grüne Liste | 16,2 % | +3,4 | 2 Sitze | ±0 |
SPD | 15,2 % | -1,8 | 2 Sitze | ±0 |
Andere | 0,0 % | -1,5 | 0 Sitze | ±0 |
Parteien
Die SPD Steinenbronn wurde als älteste Steinenbronner Partei im Jahr 1903 gegründet. Später folgten die CDU, Die Freien Wähler FWG und die Offene Grüne Liste.
Partnerschaften
Steinenbronn unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu
- Bernsdorf in Sachsen seit der Wiedervereinigung Deutschlands,
- Polla in Kampanien in Italien seit 1991,
- Quinsac im Département Gironde nahe Bordeaux in Frankreich seit 1966 und
- Le Roeulx in Wallonien in Belgien seit 1992.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Von 1928 bis 1956 war Steinenbronn durch die Siebenmühlentalbahn (Leinfelden–Waldenbuch) in das überregionale Streckennetz einbezogen. Heute ist der Ort über Buslinien nach Böblingen und Leinfelden/Stuttgart-Vaihingen an die Schienennetze der S-Bahn Stuttgart, Stadtbahn Stuttgart (Leinfelden) und der Deutschen Bahn sowie an den Flughafen Stuttgart in Echterdingen angebunden.
Im Straßenverkehr ist Steinenbronn in rund 15 Minuten über die Autobahnausfahrten Echterdingen (A 8) und Böblingen (A 81) zu erreichen. Steinenbronn liegt an der früheren B 27, jetzt Landesstraße 1208, die über das Siebenmühlental Tübingen und Stuttgart verbindet. Stuttgart ist 20 km, Tübingen 24 km entfernt. Die Entfernung zum Flughafen Stuttgart beträgt 8 km.
Westlich von Steinenbronn befindet sich bei unbenannte Parameter 1:48_40_9_N_9_6_51_E_type:landmark_region:DE-BW, 2:48° 40′ 9″ N, 9° 6′ 51″ O das auf der Frequenz 384 kHz sendende Einflugfunkfeuer „SY“ des Stuttgarter Flughafens.
Buslinien
Durch Steinenbronn verkehrende Buslinien im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart mit Haltestellen:
- 86/826 Tübingen-Waldenbuch-Leinfelden-Vaihingen (Kirche/Im alten See/Goldäcker)
- 760 Waldenbuch-Böblingen (Kirche)
- 827 Steinenbronn-Echterdingen (Süd/Kirche/Stuttgarterstr/See/Goldäcker)
- 828 Tübingen-Waldenbuch-Flughafen (Goldäcker)
Ansässige Unternehmen
- Breuning IRCO; Das Familienunternehmen betreibt Technologieberatung, Entwicklung und Fertigung von Automatisierungseinrichtungen für das Be- und Entladen von Drehmaschinen als weltweit tätiger Systempartner für Drehmaschinenhersteller und als Technologiepartner für Endanwender. Es beschäftigt ca. 60 Mitarbeiter.
- Hutzel-Gruppe; Das Unternehmen produziert an den drei Standorten Steinenbronn/Böblingen, Liebstadt/Dresden und Klasterec (Tschechien) Drehteile für die Autoindustrie, die Medizintechnik, den Maschinenbau und die Wehrtechnik auf Weltmarktniveau.
- Die Telegärtner-Gruppe ist einer der wichtigsten deutschen Hersteller von koaxialen Steckverbindern und Netzwerk-Komponenten sowie konfektionierten Kabeln, Präzisions-Drehteilen, Kunststoff-Spritzgussteilen und Industrie-Elektronik. Das 1945 gegründete und weltweit tätige Unternehmen beschäftigt in sieben Tochtergesellschaften zusammen rund 480 Mitarbeiter.
Bildungseinrichtungen
Steinenbronn ist Sitz einer Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule, die von mehr als 450 Schülern besucht wird. Und es gibt eine Außenstelle der Volkshochschule in der Region Böblingen-Sindelfingen.
Persönlichkeiten
- Die berühmte Opernsängerin Hetty Plümacher lebte viele Jahre bis zu ihrem Tod in Steinenbronn.
- Der Politiker Hans Dieter Köder (wohnhaft in Steinenbronn) war von 1975 bis 1996 Gemeinderat und zeitweilig stellvertretender Bürgermeister in Steinenbronn.
Ehrenbürger
Erster und einziger Ehrenbürger der Gemeinde Steinenbronn ist Paul E. Schwarz (* 19. April 1917 in Steinenbronn), der sich als ehrenamtlicher Heimatforscher verdient gemacht hat. Schwarz ist Regierungsdirektor a.D. beim Landesgewerbeamt Baden-Württemberg und war langjähriger Gemeinderat und stellvertretender Bürgermeister in Steinenbronn. Er veröffentlichte insgesamt 46 Arbeiten zur Steinenbronner Ortsgeschichte.
Literatur
- Steinenbronn - Vergangenheit und Gegenwart einer Schönbuchgemeinde, Herausgegeben 1979 von der Gemeinde Steinenbronn
- Steinenbronn - Neues von Gestern und Heute, 1997 Geiger-Verlag 72160 Horb am Neckar ISBN 3-89570-257-9
- Steinenbronn - Neues von Gestern und Vorgestern, Paul E. Schwarz, 2002 Geiger-Verlag 72160 Horb am Neckar ISBN 3-89570-801-1
- Camisol und Dreieckshuth - Tracht in der Gemeinde Steinenbronn, 1988 Gemeinde Steinenbronn
Weblinks
Der Internetauftritt der Gemeinde Steinenbronn ging im April 2006 als letzter im Landkreis Böblingen online.