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„Laim“ – Versionsunterschied

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=== Religion & Spiritualität ===
=== Religion & Spiritualität ===
Laim hat vier katholische (St. Ulrich, Zu den Hl. Zwölf Aposteln, Namen Jesu, St. Philippus) und eine evangelische Kirche (Paul-Gerhardt Kirche). An der Westendstraße befindet sich an der Grenze zum Stadviertel [[Schwanthalerhöhe]] zudem die evangelische Freikirche der Christlich Brasilianischen Gemeinde. Außerdem ist an der Landsberger Straße ein [[Königreichssaal]] der [[Zeugen Jehovas]].
Laim hat vier katholische (St. Ulrich, Zu den Hl. Zwölf Aposteln, Namen Jesu, St. Philippus) und eine evangelische Kirche (Paul-Gerhardt-Kirche). An der Westendstraße befindet sich an der Grenze zum Stadviertel [[Schwanthalerhöhe]] zudem die evangelische Freikirche der Christlich-Brasilianischen Gemeinde. Außerdem ist an der Landsberger Straße ein [[Königreichssaal]] der [[Zeugen Jehovas]].


== Geschichte ==
== Geschichte ==

Version vom 30. Dezember 2006, 23:21 Uhr

Wappen Karte

Stadtbezirk 25 Laim: Lage in München

Basisdaten
Fläche: 528 ha
Einwohner: 48000
Bevölkerungsdichte: 90 Einwohner/ha
Höhe: -- m ü. NN
Postleitzahlen: 80686 - 80689
(ehemals 21)
Geografische Lage: 48° 8' 25'' n. Br.
11° 29' 50'' ö. L.
Website: BA 25 München-Laim
Politik
Vorsitzender des
Bezirksausschusses:
Josef Mögele (SPD)

Laim ist ein Stadtteil von München und bildet den Stadtbezirk 25 Laim. Laim besteht zwar als Ortschaft schon länger als München selbst, erlebte sein Bevölkerungswachstum aber erst mit der Eröffnung des Rangier- und Güterbahnhofes und der folgenden Eingemeindung zu München. Heute wird Laim fast ausschließlich als Wohnviertel genutzt. Laim ist nicht mit dem 10 km weiter östlichen Münchner Stadtbezirk Berg am Laim zu verwechseln.

Geographie

Lage

Laim ist ein Stadtteil im Münchner Westen. Die nördliche Grenze bilden die Gleise nördlich der Landsberger Straße, die östliche Grenze die Westendstraße bis zur A96, die südliche Grenze bildet die A96 und die Senftenauer Straße bis zur Willibaldstraße und die westliche Grenze schließlich die Willibaldstraße. Im Norden grenzt Laim daher an Neuhausen-Nymphenburg, im Osten an die Schwanthalerhöhe, im Südosten an Sendling-Westpark, im Südwesten an Hadern und im Westen an Pasing-Obermenzing.

Verkehrswege

Straßenschild an der Agnes-Bernauer-Str.

Straßen: Wichtige Straßen in Laim sind die Landsberger Straße im äußersten Norden, die A96 im äußersten Süden mit der Autobahnabfahrt München-Laim, und die Fürstenrieder Straße, die die Landsberger Straße mit der Autobahn verbindet. Weitere wichtige Straßen sind die Westendstraße im Osten von Laim und die beiden Parallelstraßen zur Landsbergerstraße, die Agnes-Bernauer-Straße und die Zschokke- bzw. Gotthardstraße.

Datei:Muich U-Bahn Laimer Platz.jpg
U-Bahnhaltestelle Laimer Platz

öffentliche Verkehrsmittel:

  • Laim ist mit den U-Bahn-Linien U4 bis Westendstraße und U5 bis Laimer Platz erschlossen und hat bislang drei U-Bahnhöfe. Wenn die Pläne realisiert werden, die Linie bis nach Pasing zu verlängern, hätte Laim einen weiteren U-Bahnhof an der Willibaldstraße. [1]
  • An der Ecke Landsberger Straße / Fürstenrieder Straße ist der S-Bahnhof Laim, der auf der Stammstrecke der Münchner S-Bahn liegt.
  • Die Tram 19 und 18 haben mehrere Stationen in Laim.
  • Die Metrobuslinien 51 und 57 verbinden Laim mit entfernten Stadtteilen; die Stadtteilbuslinien 131, 132 und 151 und 168 haben Haltestellen in Laim.

Güterverkehr: Zwischen den 1890er und den 1990er Jahren bestand in Laim der große Rangier- und Güterbahnhof, der lange Zeit als der größte Güterbahnhof Europas galt und als großer Arbeitgeber wesentlich zum Wachstum Laims beigetragen hat. Heute spielt der Güterverkehr in Laim eine untergeordnete Rolle.

Flächennutzung

Laim ist 528,64 Hektar groß. 66,1% davon werden als Wohnflächen (mit dazugehörigen Freiflächen) verwendet. 28,3% sind Verkehrsflächen. Nur 0,1% sind Betriebsflächen. Die verbleibenden 5,5% sind Erholungsflächen, bei denen rund ein Drittel auf Sportflächen (7,45 ha) entfallen. Laim hat keine Wald- oder Wasserflächen. Im Vergleich zu München insgesamt hat Laim damit einen überdurchschnittlich hohen Anteil an Wohn- und Verkehrsflächen, sowie einen geringen Anteil an Betriebsflächen: Laim ist hauptsächlich ein Wohnviertel.[2] Die wenigen Betriebsflächen befinden sich vor allem entlang der Bahnachse zwischen Hauptbahnhof und Pasing, der sog. DB-Hauptabfuhrstrecke.

Bevölkerung

Demographie

(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)

Jahr Einw. davon Ausländer Fläche ha EW/ha Anteil unter 15 Jahre Anteil über 65 Jahre Quelle
2000 48.539 9.582 (19,7%) 528,68 92 5.028 (10,3%) 9.417 (19,4%) [3]
2001 48.739 9.787 (20,1%) 528,68 92 5.108 (10,4%) 9.443 (19,4%) [4]
2002 48.606 9.784 (20,1%) 528,65 92 5.112 (10,5%) 9.466 (19,5%) [5]
2003 48.708 10.026 (20,6%) 528,65 92 5.166 (10,6%) 9.605 (19,7%) [6]
2004 48.841 10.294 (21,1%) 528,65 92 5.175 (10,6%) 9.780 (20,0%) [7]
2005 48.927 10.560 (21,6%) 528,65 93 5.166 (10,6%) 9.984 (20,4%) [8]

Im Vergleich zu München ist die Ausländerquote eher gering (2005: 23,3%). Auch der Anteil unter 15-Jähriger ist deutlich unter dem Münchner Durchschnitt (2005: 12,2%). Der Anteil über 65-Jähriger ist dagegen in Laim höher als im Münchener Durchschnitt (2005: 17,5%).

Religion & Spiritualität

Laim hat vier katholische (St. Ulrich, Zu den Hl. Zwölf Aposteln, Namen Jesu, St. Philippus) und eine evangelische Kirche (Paul-Gerhardt-Kirche). An der Westendstraße befindet sich an der Grenze zum Stadviertel Schwanthalerhöhe zudem die evangelische Freikirche der Christlich-Brasilianischen Gemeinde. Außerdem ist an der Landsberger Straße ein Königreichssaal der Zeugen Jehovas.

Geschichte

Gründung und frühe Geschichte

Ursprünglich eine eigenständige Ortschaft, existiert Laim bereits länger als München selbst. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde Laim zwischen 1047 und 1053 als loco leima (= am/im Ort Leim). Die Kirche St. Ulrichs stammt vermutlich noch aus dieser Zeit, selbst wenn sie erst 1315 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Das Zentrum war damals der Laimer Anger. Der Name Laim kommt von „leim“ = Lehm, Lehmboden. Da die Lehmvorkommen jedoch deutlich geringer als z.B. in Berg am Laim waren, siedelten sich in Laim keine Ziegelbrennereien an, sondern die Wirtschaft war bis in die zweite Hälfte des 19. Jh. hauptsächlich von der Landwirtschaft geprägt.

Das Laimer Schlössl wird zwar manchmal Agnes-Bernauer-Schlössl bezeichnet, Agnes Bernauer hat jedoch vermutlich nie in Laim gewohnt, sondern lediglich 1433 ein herzogliches Lehen erworben, bei dem zwei Laimer Kirchenpröbste mitwirkten.

Im Dreißigjährigen Krieg wurden das Dorf, das aus rund zwanzig Höfen bestand und der Edelsitz Laim niedergebrannt. 1715 erwarb Kurfürst Max Emanuel den Edelsitz Laim und erhob ihn zu einer Hofmark. Die Ortschaft Laim wurde 1818 eine eigene Gemeinde.

Eröffnung des Güterbahnhofes: Wachstum

Zwar liegt laim schon seit 1841 an den Gleisen der Eisenbahnstrecke München-Augsburg, blieb jedoch viele Jahre vom Eisenbahnverkehr unberührt. 1890 hatte Laim nur 290 Einwohner. Zwei Jahre später wurde in Laim der Rangierbahnhof eingeweiht und begründet damit das schnelle Wachstum Laims in den folgenden Jahren. Laim war für den Rangierbahnhof ein idealer Standort, da die Umladekapazitäten des Münchner Hauptbahnhofes schon lange nicht mehr ausreichten, in Laim aber noch viel unbebaute Fläche aus der Agrarwirtschaft zur Verfügung stand. Das schnelle Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum wurde schon früh vorhergesehen. 1892 wurde daher ein Stadterweiterungsbüro gegründet, dem zunächst Theodor Fischer vorstand, um das unkontrollierte Städtewachstum zu verhindern. Bis 1901 verzehnfachte sich die Bevölkerung in Laim. Das schnelle Wachstum führt schließlich am 1. Januar 1900 zur Eingemeindung Laims zu München. Die zunehmende Verdrängung der Münchner Wohnbevölkerung aus der Münchner Innenstadt durch aufstrebende Dienstleistungsunternehmen und die jungen Industrieansiedlungen an den Gleisen erhöhen das rapide Wachstum zusätzlich. 1908 wurde die Trambahnstrecke eingeweiht, auf der heute die Tram 19 verkehrt. Um den alten Ortskern entstanden später auch einige Villen und auch mehrgeschoßige Bauten, die z.T. bis heute das Ortbild prägen. Laim war ein Stadtviertel mit emporstrebendem Industrieproletariat.

Laim zu Zeiten des Nationalsozialismus

1938 wurde auch Pasing und Großhadern eingemeindet. Damit war Laim kein Außenbezirk mehr, hatte es zudem auch mit rund 50.000 Einwohnern vollständig den ländlichen Charakter verloren. Vor allem auf das starke sozialistische Arbeitermilieu und das konservativ-katholische Lager in Laim ist es zurückzuführen, dass es eine eher unterdurchschnittliche Unterstützung für die Nationalsozialisten gab. Bis zur Machtergreifung blieben die Nationalsozialisten in Laim immer rund 5% hinter dem Wahlergebnis auf Reichsebene zurück. Auch die Widerstandsbewegung gegen die Nationalsozialisten war in Laim tief verankert, so z.B. das Lebensmittelgeschäft von Margot und Ludwig Linsert in der Fürstenrieder Straße 46, von wo aus der Internationale Sozialistische Kampfbund Flugblattaktionen gegen die Nazis plante und durchführte. Der passive Widerstand der Laimer Bevölkerung führte schließlich zu einem stärkeren Engagement der Nazis, in Laim Propaganda zu betreiben. Davon abgesehen waren mehrere Industrieberiebe, die auch für die Rüstung produzierten, in Gleisnähe angesiedelt. Zudem war der Rangierbahnhof ein wichtiges Ziel der Alliierten. Von Zerstörungen war daher hauptsächlich die Gegend um die Gleise betroffen - die anderen Teile Laims blieben weitgehend verschont. Zur Zeit des Krieges gab es Pläne, den Münchener Hauptbahnhof nach Laim zu verlegen, die jedoch nach Kriegsende verworfen wurden. Es gibt keine verläßlichen Quellen, wie sich die Laimer Bevölkerung damals zu diesen Plänen stellte.

Nachkriegszeit

Nach Kriegsende galt die oberste Priorität dem Wiederaufbau von Wohnraum. Laim hatte damals als ein noch eher äußerer Bezirk Münchens von vornherein viele unbebaute Flächen und die vom Krieg zerstörten Gebäude taten ihr übriges. So wurden sehr schnell, z.T. in Fertigbauweise, viele Siedlungen errichtet. Probleme dieses schnellen Aufbaus und der damit verbundenen Urbanisierung waren vor allem das Fehlen von Schulen und Kirchen. Viele moderne Kirchen in Laim zeugen von dieser Zeit.

Laim in der Gegenwart

Mitte der 1990er wurde der Rangierbahnhof aufgelöst. Seitdem ist Laim beinahe ausschließlich ein Wohngebiet. 2000 wurde anlässlich der 100-jähringen Eingemeindung der Laimer Anger neu eingeweiht.

Politik

Die letzte Wahl des Bezirksausschusses fand 2002 statt. Von den 36.256 Wahlberechtigten nahmen 18.471 an der Wahl teil (Wahlbeteiligung: 50,9 %). Die SPD erzielte als stärkste Partei 45,20% der Stimmen, die CSU 39,70%, B90/Grüne 10,9% und die FDP 4,2%. Damit ergibt sich folgene Verteilung im Bezirksausschuß: SPD: 12 Mitglieder, CSU: 10 Mitglieder, B90/Grüne: 2 Mitglieder, FDP: 1 Mitglied. Vorsitzender des Bezirksausschusses 25 ist Josef Mögele (SPD). Der Stadtbezirk Laim wird im Münchner Rathaus von den Stadträten Max Straßer (CSU) und Ida Hochstädter (SPD) vertreten. Laim verteilt sich auf zwei Stimmkreise des Bayerischen Landtags: - Stimmkreis München-West, vertreten durch Dr. Otmar Bernhard, MdL (CSU) und Florian Ritter, MdL (SPD) - Stimmkreis München-Nordwest, vertreten durch Joachim Unterländer, MdL (CSU) und Rainer Volkmann, MdL (SPD) Laim liegt im Bundeswahlkreis München-West/Mitte, vertreten durch Dr. Hans-Peter Uhl, MdB (CSU)

Bauwerke, Plätze und Sehenswürdigkeiten

Laimer Anger

Das historische Zentrum ist der Laimer Anger, der am 1. und 2. Juli 2000 anlässlich einer Umgestaltung neu eingeweiht wurde. Die Feierlichkeiten wurden mit der 100-jährigen Eingemeindung Laims zu München zusammengelegt.

St. Ulrich

Gegenüber dem Anger befindet sich die katholische St. Ulrich-Kirche. Sie ist nach dem heiligen Ulrich benannt und wurde 1315 erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich ist sie jedoch viel älter und weist auf die Gründungszeit Laims zurück. Seit 1918 ist St. Ulrich eine eigene Pfarrei.

Laimer Schlössl

Das Laimer Schlössl wurde unter Max Emanuel als Wirtschaftsgebäude im Laimer Schlossgut, einem ehemaligen Jagdtsitz, errichtet. Im 19. Jh. verfiel es zunehmend und wurde erst mit dem Kauf durch Theodor Fischer renoviert.

Kaufhaus Beck

Das ehemalige Kaufhaus Beck in der Fürstenrieder Straße 21 sticht durch seine Klinkerfassade aus dem Straßenbild heraus. Einstmal war es ein Kaufhaus der gehobenen Klasse, doch seit rund 15 Jahren steht es leer und ist heute Gegenstand vieler politischer Diskussionen. Vor allem die Baufälligkeit und Pläne, eine Spielhalle in diesem Gebäude anzusiedeln stoßen derzeit auf heftigen Widerstand, da eine weitere Abwertung der ohnehin schon sozial schwachen Gegend befürchtet wird.

Stadtteilkultur

Interim

Das Interim ist ein Bürgertreff an der Agnes-Bernauer-Straße, in dem regelmäßige Kulturveranstaltungen stattfinden. Ursprünglich war es eine evangelische Kirche, die Interimskirche, die von der Stadt München gekauft wurde, um nach einem geplanten Abriss die Agnes-Bernauer-Straße zu verbreitern. Als dieses Bauvorhaben jedoch verworfen wurde, wandelte man das Gebäude in ein Bürgerhaus um.

Rex-Kino

Das Rex-Kino am Agricolaplatz ist das einzige Stadtteilkino in Laim und eines der ältesten Filmkunsttheater in München überhaupt. Zum Kino gehört zudem der einzige Biergarten Laims, der damit eine wichtige Institution des Stadtviertels ist.

Jeden Freitag findet von 7:30 bis 13:00 Uhr an der Ecke Agnes-Bernauer-Straße/Fürstenrieder Straße unweit des Laimer Angers der traditionelle Bauernmarkt statt.

Persönlichkeiten

Quellen

  1. muenchen.de - Ausbau der U5 bis Pasing
  2. Statistisches Taschenbuch 2006
  3. Statistisches Taschenbuch München 2001 pdf
  4. Statistisches Taschenbuch München 2002 pdf
  5. Statistisches Taschenbuch München 2003 pdf
  6. Statistisches Taschenbuch München 2004 pdf
  7. Statistisches Taschenbuch München 2005 pdf
  8. Statistisches Taschenbuch München 2006 pdf

Allgemeine Informationen und Portale

Geschichte

Vereine und Soziales

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