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„Jutta Allmendinger“ – Versionsunterschied

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1992 erhielt sie einen [[Berufung (Amt)|Ruf]] als Professorin für Soziologie an der [[Ludwig-Maximilians-Universität München]]; seit 2003 dort beurlaubt, um als Direktorin das [[Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung]] zu leiten. Das der Bundesagentur für Arbeit angegliederte Institut gewann unter Allmendinger an Unabhängigkeit und Reputation. Allmendinger gehört zum Autorenteam des Familienberichts der Bundesregierung.


Am 18. Juli 2006 hat das Kuratorium des [[Wissenschaftszentrum Berlin|Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)]] ihrer Berufung zur Präsidentin des WZB zugestimmt; sie soll als erste Frau ab 2007 Nachfolgerin von [[Jürgen Kocka]] in dieser Position werden. Das WZB ist mit 140 Wissenschaftlern nach eigenen Angaben das größte sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut in Europa. Von 1999 bis 2002 war Allmendinger Vorsitzende der [[Deutsche Gesellschaft für Soziologie|Deutschen Gesellschaft für Soziologie]].
Am 18. Juli 2006 hat das Kuratorium des [[Wissenschaftszentrum Berlin|Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB)]] ihrer Berufung zur Präsidentin des WZB zugestimmt; sie soll als erste Frau ab 2007 Nachfolgerin von [[Jürgen Kocka]] in dieser Position werden. Das WZB ist mit 140 Wissenschaftlern nach eigenen Angaben das größte sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut in Europa. Von 1999 bis 2002 war Jutta Allmendinger Vorsitzende der [[Deutsche Gesellschaft für Soziologie#Präsidenten bzw. Vorsitzende der DGS|Deutschen Gesellschaft für Soziologie]].


Sie ist Mitglied der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]] (2004), des Hochschulrates der [[TU Darmstadt]] (2005) und der Wissenschaftlichen Kommission des [[Wissenschaftsrat|Wissenschaftsrates]] (2006).
Sie ist Mitglied der [[Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften|Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften]] (2004), des Hochschulrates der [[TU Darmstadt]] (2005) und der Wissenschaftlichen Kommission des [[Wissenschaftsrat|Wissenschaftsrates]] (2006).
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Allmendinger ist nach Angaben der Wochenzeitung [[Die Zeit]] (12. Februar 2004, S.32) "bekennendes, aber einfaches Mitglied der [[SPD]]".
Allmendinger ist nach Angaben der Wochenzeitung [[Die Zeit]] (12. Februar 2004, S.32) "bekennendes, aber einfaches Mitglied der [[SPD]]".


Sie war mit dem Soziologen und Sozialforscher Stephan Leibfried verheiratet und hat einen Sohn (*1994), der bei dem Vater in Bremen lebt.
Sie war mit dem Soziologen und Sozialforscher [[Stephan Leibfried]] verheiratet (1 Sohn, *1994).


== Forschung ==
== Forschung ==

Version vom 17. Dezember 2006, 15:02 Uhr

Jutta Allmendinger (* 26. September 1956 in Mannheim) ist eine deutsche Soziologin.

Leben

Jutta Allmendinger studierte Soziologie und Sozialpsychologie an der Universität Mannheim, anschließend Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Statistik an der University of Wisconsin. An der Harvard University wurde sie 1987 promoviert (Ph.D.). Von 1988 bis 1991 war sie wissenschaftliche Angestellte am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, danach an der Harvard Business School tätig. Sie habilitierte sich 1993 an der Freien Universität Berlin.

1992 erhielt sie einen Ruf als Professorin für Soziologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München; seit 2003 dort beurlaubt, um als Direktorin das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung zu leiten. Das der Bundesagentur für Arbeit angegliederte Institut gewann unter Allmendinger an Unabhängigkeit und Reputation. Allmendinger gehört zum Autorenteam des Familienberichts der Bundesregierung.

Am 18. Juli 2006 hat das Kuratorium des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB) ihrer Berufung zur Präsidentin des WZB zugestimmt; sie soll als erste Frau ab 2007 Nachfolgerin von Jürgen Kocka in dieser Position werden. Das WZB ist mit 140 Wissenschaftlern nach eigenen Angaben das größte sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut in Europa. Von 1999 bis 2002 war Jutta Allmendinger Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.

Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (2004), des Hochschulrates der TU Darmstadt (2005) und der Wissenschaftlichen Kommission des Wissenschaftsrates (2006).

Allmendinger ist nach Angaben der Wochenzeitung Die Zeit (12. Februar 2004, S.32) "bekennendes, aber einfaches Mitglied der SPD".

Sie war mit dem Soziologen und Sozialforscher Stephan Leibfried verheiratet (1 Sohn, *1994).

Forschung

In ihrer Forschung befasst sich Allmendinger vor allem mit der Frage, wie Lebensverläufe von Menschen durch Institutionen, etwa der Bildung, des Arbeitsmarktes, aber auch des Wohlfahrtsstaates geprägt sind. Ihr besonderes Interesse gilt auch der Verflechtung der Lebensverläufe von Frauen und Männern in der Familie bzw. privaten Beziehungen; so zeigte sie in ihrer Habilitationsschrift, wie der deutsche Wohlfahrtsstaat beim Übergang in den Ruhestand die Lebensleistungen von Frauen und Männern unterschiedlich „belohnt“ und durch die Institution der Hinterbliebenrente Frauen immer noch tendenziell ein Hausfrauendasein nahe legt. Weitere wichtige Forschungsgebiete sind die Ungleichheit der Geschlechter am Arbeitsmarkt, speziell auch in Arbeitsorganisationen, sowie in letzter Zeit verstärkt die Bildungssoziologie. Mit ihrem geradezu leidenschaftlichen Eintreten gegen Bildungsarmut erregte sie in der sonst vielfach im engen Sinne ökonomisch geprägten arbeitsmarktpolitischen Debatte in Deutschland Aufsehen.

Sie erhielt mehrfach Auszeichnungen und Preise für ihre Arbeiten.

Publikationen

  • Allmendinger, Jutta; Leibfried, Stephan (2003): "Education and the welfare state. The four worlds of competence production". In: Jn. of European Social Policy, Bd. 13, H. 1. S. 63-81
  • Allmendinger, Jutta (Hgn.) (2003): Entstaatlichung und soziale Sicherheit. Verhandlungen des 31. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Leipzig 2002. Bd. 1,2. Opladen: Leske + Budrich. 1243 S.
  • Allmendinger, Jutta / Hinz, Thomas (Hgg.) (2002): Organisationssoziologie. Opladen: Westdeutscher Verlag 489 S. Reihe / Serie: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Sonderheft Nr. 42.
  • Allmendinger, Jutta; Aisenbrey, Silke (2002): "Soziologische Bildungsforschung". In: R. Tippelt (Hg.), Handbuch Bildungsforschung, Opladen: Leske + Budrich S. 41-60.
  • Fuchs, Stefan / von Stebut, Janina / Allmendinger, Jutta (2001): "Gender, science, and scientific organizations in Germany". In: Minerva, Bd. 39, H. 2, S. 175-201.
  • Allmendinger, Jutta / Podsiadlowski, Astrid (2001): "Segregation in Organisationen und Arbeitsgruppen". In: B. Heintz (Hgn.), Geschlechtersoziologie, Opladen: Westdeutscher Verlag S. 276-307 Reihe / Serie: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Sonderheft Nr. 41/2001.
  • Allmendinger, Jutta / Ludwig-Mayerhofer, Wolfgang (Hgg.) (2000): Soziologie des Sozialstaats. Gesellschaftliche Grundlagen, historische Zusammenhänge und aktuelle Entwicklungstendenzen. Weinheim u.a.: Juventa 408 S. Reihe / Serie: Grundlagentexte Soziologie.
  • Allmendinger, Jutta (1999): "Bildungsarmut - zur Verschränkung von Bildungs- und Sozialpolitik". In: Soziale Welt, Jg. 50, H. 1. S. 35-50.
  • Allmendinger, Jutta / Hinz, Thomas (1997): "Mobilität und Lebensverlauf. Deutschland, Großbritannien und Schweden im Vergleich". In: Stefan Hradil & S. Immerfall (Hgg.), Die westeuropäischen Gesellschaften im Vergleich, Opladen: Westdeutscher Verlag, S. 247-285.
  • Allmendinger, Jutta (1994): Lebensverlauf und Sozialpolitik. Die Ungleichheit von Mann und Frau und ihr öffentlicher Ertrag. Frankfurt am Main u.a.: Campus Verlag 302 S.
  • Allmendinger, Jutta (1989): "Educational systems and labor market outcomes", European Sociological Review, 5: 231-250