„Ábrahám Ganz“ – Versionsunterschied
[ungesichtete Version] | [ungesichtete Version] |
Salmi (Diskussion | Beiträge) K Personendaten |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Bild:Abraham Ganz.jpg|right]]'''Ábrahám Ganz''' (* [[1814]] in [[Embrach|Unter-Embrach]], [[Schweiz]]; † [[1867]] in [[Budapest]]) war ein Großindustrieller in [[Österreich-Ungarn]]. |
[[Bild:Abraham Ganz.jpg|right]]'''Ábrahám Ganz''' (* [[1814]] in [[Embrach|Unter-Embrach]], [[Schweiz]]; † [[1867]] in [[Budapest]]) war ein Großindustrieller in [[Österreich-Ungarn]]. |
||
Ganz erlernte erst den Zimmereihandel, dann das [[Gießen (Verfahren)|Gießerei-Handwerk]]. Als Händler kam er 1841 nach [[Pest (Stadt)|Pest]] und arbeitete dort beim Aufbau der Széchenyi-Dampfmühle als Mechaniker. 1844 hatte er bereits seine eigene [[Gießerei]] in [[Buda]], die sich schnell zu einer bedeutenden Fabrik entwickelte. Er spezialisierte sich auf das Gießen von Rädern für [[Eisenbahnwagen]] und reichte hier viele Patentanträge ein. Er gründete Beteiligungen an Unternehmen des Maschinenbaues, der Elektrotechnik und der Automobilherstellung. Für seine Erfindungen und technischen Lösungen wurde Ganz weltbekannt. Während des [[Märzrevolution|Unabhängigkeitskrieges 1848]] produzierten seine Werke Gußteile für Gewehre und Kanonen. Nach Kriegsende versuchte Ganz, die Erfindung des Engländers Burns für das Gießen von Wagenrädern weiterzuentwickeln und patentierte seine eigene Lösung 1855. Viele seiner Erfolge basierten auf diesem Patent. 1865 drückte der Kaiser [[Franz Joseph I.]] persönlich seine höchste Anerkennung für Ganz aus. Zwei Jahre später wurde der hunderttausendste Radguß zelebriert, drei Wochen danach starb Ganz unter tragischen Umständen; einigen Quellen zufolge beging er Selbstmord. Während seines Lebens wandte Ganz beträchtliche Summen für die Wohlfahrt seiner Arbeiter und für Pensionen bei Arbeitsunfähigkeit auf. |
Ganz erlernte erst den Zimmereihandel, dann das [[Gießen (Verfahren)|Gießerei-Handwerk]]. Als Händler kam er 1841 nach [[Pest (Stadt)|Pest]] und arbeitete dort beim Aufbau der Széchenyi-Dampfmühle als Mechaniker. 1844 hatte er bereits seine eigene [[Gießerei]] in [[Buda]], die sich schnell zu einer bedeutenden Fabrik entwickelte. Er spezialisierte sich auf das Gießen von Rädern für [[Eisenbahnwagen]] und reichte hier viele Patentanträge ein. Er gründete Beteiligungen an Unternehmen des Maschinenbaues, der Elektrotechnik und der Automobilherstellung. Für seine Erfindungen und technischen Lösungen wurde Ganz weltbekannt. Während des [[Märzrevolution|Unabhängigkeitskrieges 1848]] produzierten seine Werke Gußteile für Gewehre und Kanonen. Nach Kriegsende versuchte Ganz, die Erfindung des Engländers Burns für das Gießen von Wagenrädern weiterzuentwickeln und patentierte seine eigene Lösung 1855. Viele seiner Erfolge basierten auf diesem Patent. 1865 drückte der Kaiser [[Franz Joseph I.]] persönlich seine höchste Anerkennung für Ganz aus. Zwei Jahre später wurde der hunderttausendste Radguß zelebriert, drei Wochen danach starb Ganz unter tragischen Umständen; einigen Quellen zufolge beging er Selbstmord. Während seines Lebens wandte Ganz beträchtliche Summen für die Wohlfahrt seiner Arbeiter und für Pensionen bei Arbeitsunfähigkeit auf. Seine Gruft befindet sich auf dem Budapester Kerepesi temető. |
||
Die von ihm aufgebauten Werke bestehen heute aus verschiedenen Konzerngruppen, z. B. die Ganz-Brückenbau und Ganz Transelectro. |
Die von ihm aufgebauten Werke bestehen heute aus verschiedenen Konzerngruppen, z. B. die Ganz-Brückenbau und Ganz Transelectro. |
Version vom 9. Dezember 2006, 18:12 Uhr

Ábrahám Ganz (* 1814 in Unter-Embrach, Schweiz; † 1867 in Budapest) war ein Großindustrieller in Österreich-Ungarn.
Ganz erlernte erst den Zimmereihandel, dann das Gießerei-Handwerk. Als Händler kam er 1841 nach Pest und arbeitete dort beim Aufbau der Széchenyi-Dampfmühle als Mechaniker. 1844 hatte er bereits seine eigene Gießerei in Buda, die sich schnell zu einer bedeutenden Fabrik entwickelte. Er spezialisierte sich auf das Gießen von Rädern für Eisenbahnwagen und reichte hier viele Patentanträge ein. Er gründete Beteiligungen an Unternehmen des Maschinenbaues, der Elektrotechnik und der Automobilherstellung. Für seine Erfindungen und technischen Lösungen wurde Ganz weltbekannt. Während des Unabhängigkeitskrieges 1848 produzierten seine Werke Gußteile für Gewehre und Kanonen. Nach Kriegsende versuchte Ganz, die Erfindung des Engländers Burns für das Gießen von Wagenrädern weiterzuentwickeln und patentierte seine eigene Lösung 1855. Viele seiner Erfolge basierten auf diesem Patent. 1865 drückte der Kaiser Franz Joseph I. persönlich seine höchste Anerkennung für Ganz aus. Zwei Jahre später wurde der hunderttausendste Radguß zelebriert, drei Wochen danach starb Ganz unter tragischen Umständen; einigen Quellen zufolge beging er Selbstmord. Während seines Lebens wandte Ganz beträchtliche Summen für die Wohlfahrt seiner Arbeiter und für Pensionen bei Arbeitsunfähigkeit auf. Seine Gruft befindet sich auf dem Budapester Kerepesi temető.
Die von ihm aufgebauten Werke bestehen heute aus verschiedenen Konzerngruppen, z. B. die Ganz-Brückenbau und Ganz Transelectro.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Ganz, Ábrahám |
KURZBESCHREIBUNG | Großindustrieller in Österreich-Ungarn |
GEBURTSDATUM | 1814 |
GEBURTSORT | Unter-Embrach, Schweiz |
STERBEDATUM | 1867 |
STERBEORT | Budapest |