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„Ecuador-Konflikt 2024“ – Versionsunterschied

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Am 7. Januar floh der [[Führer|Anführer]] der [[Los Choneros]], José Adolfo Macías Villamar, aus dem Gefängnis in der Stadt Guayaquil, am selben Tag, an dem er in ein [[Hochsicherheitstrakt|Hochsicherheitsgefängnis]] verlegt werden sollte. Die Vorfälle wurden am nächsten Tag von den Behörden gemeldet und gegen die beiden Wachen wurde Strafanzeige erstattet.<ref name="ap">{{cite web |title=A notorious Ecuadorian gang leader vanishes from prison and authorities investigate if he escaped |date=2024-01-08 |url=https://apnews.com/article/ecuador-gang-leader-prison-violence-los-choneros-1bef48cc79d52a854a63a2f3c64ca4b5 |website=AP}}</ref><ref name="cbs">{{cite web |title=Gunmen in Ecuador fire shots on live TV as country hit by series of violent attacks |url=https://www.cbsnews.com/news/ecuador-gunmen-fire-shots-live-tv-country-violent-attacks-daniel-noboa/ |website=CBS News}}</ref>
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In der Nacht des 8. Januar wurden in [[Quito]] und [[Quevedo (Ecuador)|Quevedo]] vier [[Polizisten]] entführt.
In der Nacht des 8. Januar wurden in [[Quito]] und [[Quevedo (Ecuador)|Quevedo]] vier [[Polizisten]] entführt.

Version vom 10. Januar 2024, 17:31 Uhr

Der Ecuador-Konflikt 2024 ist ein anhaltender bewaffneter Konflikt zwischen der ecuadorianischen Regierung und organisierten kriminellen Gruppen im Land. Angesichts des bewaffneten internen Konflikts ordnete der ecuadorianische Präsident Daniel Noboa den Ausnahmezustand an und ordnete einen Militäreinsatz gegen diese Organisationen an.

Hintergrund

Am 7. Januar floh der Anführer der Los Choneros, José Adolfo Macías Villamar, aus dem Gefängnis in der Stadt Guayaquil, am selben Tag, an dem er in ein Hochsicherheitsgefängnis verlegt werden sollte. Die Vorfälle wurden am nächsten Tag von den Behörden gemeldet und gegen die beiden Wachen wurde Strafanzeige erstattet.[1][2]

Nach der Flucht rief Präsident Daniel Noboa den Ausnahmezustand aus, der 60 Tage andauern sollte.[3] In vielen Gefängnissen Ecuadors kam es zu Unruhen.[4]

In der Nacht des 8. Januar wurden in Quito und Quevedo vier Polizisten entführt.

Konflikt

Am 9. Januar äußerten bewaffnete Gruppen in Ecuador „Kriegsdrohungen“, was den Präsidenten des Landes dazu veranlasste, den Zustand des bewaffneten Bürgerkriegs auszurufen und Militäreinsätze gegen diese Gruppen zu genehmigen.[5][6]

Am selben Tag brachen bewaffnete Männer von Los Choneros in ein Studio von TC Televisión in Guayaquil ein, wo sie während einer Live-Nachrichtenübertragung Journalisten als Geiseln nahmen. Später am Tag durchsuchte die ecuadorianische Polizei das Fernsehstudio, ließ die Journalisten frei und verhaftete Bandenmitglieder. Daraufhin tauchte ein Video auf, das zeigt, wie Bandenmitglieder von der Polizei nach draußen eskortiert werden.[7]

Gleichzeitig nahm eine andere Gruppe Polizisten als Geiseln und zwang sie, als Reaktion auf den ausgerufenen Notstand in Noboa eine Nachricht zu lesen, in der die Ereignisse beschrieben wurden. Auch auf dem Campus der Universität von Guayaquil kam es zu einer Entführung, bei der sich Studenten in Klassenzimmern verbarrikadierten.

Geheimdienstanalysten gehen davon aus, dass die Angriffe mit der Operation Metastasis in Zusammenhang stehen, die Verbindungen zwischen politischen Persönlichkeiten, Sicherheitsbeamten und kriminellen Banden untersucht, was im Dezember 2023 zu einer Verhaftungswelle führte.[8]

Es wurden zahlreiche Angriffe auf Zivilisten gemeldet. Sie verübten einen bewaffneten Angriff auf das Alban Borja CC in Guayaquil, bei dem zwei Menschen ihr Leben verloren.[9] Videos, die die Hinrichtung von Gefängniswärtern zeigten, kursierten im Internet, andere forderten einen Dialog mit Präsident Noboa und drohten damit, weitere Wärter zu töten.[10]

Am selben Tag wurden landesweit Banken, Märkte und Geschäfte in Städten wie Quito, Guayaquil und Los Valles geschlossen, um Händler und Kunden vor bewaffneten Angriffen zu schützen.[11][12]

Nachwirkungen

Reaktion der Regierung

In einem von Präsident Daniel Noboa erlassenen Dekret erklärte er, dass es im Land einen „internen bewaffneten Konflikt“ gebe und wies die Streitkräfte an, Militäreinsätze zur Neutralisierung bewaffneter Gruppen durchzuführen. Er beschrieb diese organisierten Kriminalitätsgruppen als „terroristische Organisationen und aggressive nichtstaatliche Akteure“.[13]

Einzelnachweise

  1. A notorious Ecuadorian gang leader vanishes from prison and authorities investigate if he escaped. In: AP. 8. Januar 2024;.
  2. Gunmen in Ecuador fire shots on live TV as country hit by series of violent attacks. In: CBS News.
  3. Tara John: Ecuador declares ‘internal armed conflict’ as gunmen take over live TV broadcast. In: CNN. 9. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  4. Ecuador declares state of emergency after narco boss escapes prison. In: France 24. 8. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  5. AFP-Agence France Presse: Ecuador In State Of 'Internal Armed Conflict': President. In: www.barrons.com. Abgerufen am 9. Januar 2024 (amerikanisches Englisch).
  6. Paola LOPEZ: Gunshots on live TV as Ecuador gangsters vow 'war'. In: The Herald Palladium. 9. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  7. Ecuador in complete chaos as gunmen take over TV station and terrorize college campus. In: MARCA. 9. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2024 (englisch).
  8. Ecuador TV station stormed by gunmen, president declares state of conflict. In: The Washington Post.
  9. Situación en Ecuador EN VIVO: últimas noticias sobre la crisis en Guayaquil. El Comercio, abgerufen am 9. Januar 2024.
  10. Crisis en Ecuador: Terroristas asesinan a guías penitenciarios secuestrados. PERU21 NOTICIAS, 9. Januar 2024, abgerufen am 9. Januar 2024.
  11. Locales comerciales de Quito y los valles cerraron ante alerta de saqueos. El Universo, abgerufen am 9. Januar 2024.
  12. Mercados municipales cierran anticipademente ante hechos delictivos en Guayaquil. El Universo, 9. Januar 2024; (spanisch).
  13. Ecuador: Noboa declara conflicto armado interno y ordena a los militares neutralizar a grupos criminales. El Comercio, 9. Januar 2024;.