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Version vom 20. August 2023, 00:20 Uhr
Ingrid Poss (* 7. September 1939 in Weimar; † 21. Oktober 2019) war eine deutsche Journalistin und Filmregisseurin.
Leben und Werk
Ingrid Poss wurde kurz nach Beginn des Zweiten Weltkriegs in Weimar geboren. Als Jugendliche besuchte sie ein musisches Gymnasium und interessierte sich früh für Literatur, Musik und Kino.[1] Als Volontärin der Zeitung Thüringer Neueste Nachrichten sammelte sie erste journalistische Erfahrungen. Anschließend begann sie ein Journalistik-Studium an der Universität Leipzig, das sie 1962 ohne Abschluss beendete.[2] Poss ging nach Potsdam und schrieb für die Zeitung Brandenburgische Neueste Nachrichten vorzugsweise über Literatur und Theater. Eine Recherche führte Poss an die Babelsberger Filmhochschule und verstärkte ihr filmisches Interesse.[3]
Ingrid Poss kündigte ihre Anstellung bei der Zeitung und war zunächst freischaffend tätig. Fritz Gebhardt, Chefdramaturg am DEFA-Studio für Kurzfilme, holte sie 1969 an das DEFA-Kurzfilmstudio, wo sie die Pressestelle übernahm.[3] Zwischen 1970 und 1981 verantwortete Poss zudem die Erstellung des Festivalbulletins des Leipziger Dokumentarfilmfestvials.[3] Mitte der 1970er-Jahre übernahm Ingrid Poss die Umsetzung der DDR-Kinosendung Treffpunkt Kino, die u.a. über kommende Kinofilme informierte und Filmberufe vorstellte. Poss war an mehr als 150 der 90-minütigen Sendungen in wechselnden Funktionen als Regisseurin, Autorin und Dramaturgin beteiligt. Im Juni 1990 wurde die Sendung abgesetzt. Poss drehte nun eigene Dokumentarfilme, die sich thematisch mit der Babelsberger Filmgeschichte befassten. Eine Ausnahme bildete Kreuzbuch am Kreuzweg über die Selbstauflösung einer LPG in Kreuzbruch.
In den 1990er-Jahren begann Ingrid Poss für das Filmmuseum Potsdam zu arbeiten. Dort organisierte sie zahlreiche Filmprogramme, Ausstellungen und Veranstaltungen, u.a. Filmnächte zum 50. Jahrestag der DEFA-Gründung und Vorführungen sowjetischer sowie polnischer Filme, für die sie prominente Filmschaffende wie Krzysztof Zanussi oder Andrzej Wajda als Gäste gewann und Bekanntheit und Renommee des Filmmuseums steigerte.[4]
Ab 2006 etablierte sich Ingrid Poss als eine der wichtigsten Autorinnen zur ostdeutschen Filmgeschichte. Für die Bücher Spur der Filme. Zeitzeugen über die DEFA, Der ungeteilte Himmel: Schauspieler aus der DDR erzählen und Das Prinzip Neugier: DEFA-Dokumentarfilmer erzählen befragte sie zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen. Die Autorin Dorett Molitor würdigt Poss und ihr Werk in einem biografischen Text mit den Worten: „Ihr unerschöpfliches Wissen um die DEFA-Geschichte, ihre ungebrochene Leidenschaft sie zu erzählen, ist in diesen und weiteren Editionen festgehalten.“[4]
Ingrid Poss starb im Oktober 2019 im Alter von 80 Jahren.
Filmografie (Auswahl)
- 1976–1990: Treffpunkt Kino
- 1990: Spielräume. DEFA zwischen Traum und Trauma (Dokumentarfilm)
- 1990: Tabula Rasa. 8 Verbotsfilme der DEFA und ihre Regisseure (Dokumentarfilm)
- 1990: Bilder-Welten. Der Szenograph Alfred Hirschmeier (Kurz-Dokumentarfilm)
- 1992: Magische Küche (Dokumentarfilm)
- 1992: Volkseigenes Kino. Die Geschichte der DEFA (Dokumentarfilm)
- 1993: Kreuzbuch am Kreuzweg (Dokumentarfilm)
Publikationen (Auswahl)
- Ingrid Poss & Peter Warnecke: Spur der Filme. Zeitzeugen über die DEFA. Ch. Links Verlag, Berlin: 2006. ISBN 978-3-86153-401-3.
- Ingrid Poss & Peter Warnecke: Der ungeteilte Himmel: Schauspieler aus der DDR erzählen. Filmmuseum Potsdam (Hg.), Neues Leben, Berlin: 2009, ISBN 978-3-35501-764-0.
- Ingrid Poss, Christiane Mückenberger & Anne Richter: Das Prinzip Neugier: DEFA-Dokumentarfilmer erzählen. Filmmuseum Potsdam (Hg.), Neues Leben, Berlin: 2012, ISBN 978-3-35501-799-2.
- Ingrid Poss, Dorett Molitor & Egon Günther: Ich war immer ein Spieler: Egon Günther. Neues Leben, Berlin: 2013, ISBN 978-3-35501-813-5.
- Ingrid Poss: Meine Russen: Lebensläufe aus dem Umbruch. Neues Leben: 2017, ISBN 978-3-35501-859-3.
Literatur
- Dorett Molitor: Ingrid Poss – Ich möchte die Welt sehen, wie der >rasende Reporter< Egon Erwin Kisch. In: Ralf Schenk & Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme, Schriftenreihe der DEFA-Stiftung, Bertz + Fischer Verlag, Berlin: 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 261–267.
Weblinks
- Ingrid Poss bei IMDb
- Ingrid Poss bei filmportal.de
- Ingrid Poss in der Filmdatenbank der DEFA-Stiftung
Einzelnachweise
- ↑ Dorett Molitor: Ingrid Poss – Ich möchte die Welt sehen, wie der >rasende Reporter< Egon Erwin Kisch. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 262.
- ↑ Dorett Molitor: Ingrid Poss – Ich möchte die Welt sehen, wie der >rasende Reporter< Egon Erwin Kisch. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 262.
- ↑ a b c Dorett Molitor: Ingrid Poss – Ich möchte die Welt sehen, wie der >rasende Reporter< Egon Erwin Kisch. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 262.
- ↑ a b Dorett Molitor: Ingrid Poss – Ich möchte die Welt sehen, wie der >rasende Reporter< Egon Erwin Kisch. In: Ralf Schenk und Cornelia Klauß (Hrsg.): Sie – Regisseurinnen der DEFA und ihre Filme (= Schriftenreihe der DEFA-Stiftung). Bertz + Fischer, Berlin 2019, ISBN 978-3-86505-415-9, S. 265.
Personendaten | |
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NAME | Poss, Ingrid |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Journalistin und Filmregisseurin |
GEBURTSDATUM | 7. September 1939 |
GEBURTSORT | Weimar |
STERBEDATUM | 21. Oktober 2019 |
STERBEORT | Berlin |