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„John von Neumann“ – Versionsunterschied

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== Biografie ==
== Biografie ==
er war prostetuierte
János Neumann entstammte einer jüdischen Bankiersfamilie, die [[Adel|geadelt]] worden war. Schon als Kind zeigte er jene phänomenale Intelligenz, die später das Staunen selbst von Nobelpreisträgern (zum Beispiel [[Eugene Wigner]]) hervorrief. Als Sechsjähriger konnte er mit schwindelerregender Geschwindigkeit achtstellige Zahlen im Kopf dividieren. Er besaß ein [[fotografisches Gedächtnis]], das ihm beispielsweise erlaubte, den Inhalt einer Buchseite nach einem kurzen Blick darauf präzise wiederzugeben. Er besuchte in Budapest das humanistische deutschsprachige Lutheraner-Gymnasium. Schon als Gymnasiast glänzte er durch mathematische Leistungen und veröffentlichte mit 17 Jahren seinen ersten mathematischen Artikel. Von Neumann besuchte nach dem Abitur verschiedene Universitäten Europas ([[Eidgenössische Technische Hochschule Zürich|ETH Zürich]], Universitäten von Budapest, [[Georg-August-Universität Göttingen|Göttingen]], Hamburg, Berlin). Er war von [[1926]] bis [[1930]] (jüngster) Privatdozent der [[Humboldt-Universität zu Berlin|Berliner Universität]] und ab 1930 an der [[Princeton University]]. Dem Wunsch seiner Eltern folgend studierte er zunächst Chemie, sein eigentliches Hauptinteresse galt jedoch immer der Mathematik, der er sich gewissermaßen als „Hobby“ widmete.

Im Herbst 1929 wurde von Neumann von [[Oswald Veblen]] eingeladen, an die Princeton University in New Jersey zu kommen und Vorträge zur Quantentheorie zu halten. Er wirkte ab [[1933]] in Princeton am dort neu gegründeten, elitären ''[[Institute for Advanced Study]]'' als Professor für Mathematik. Einer seiner Kollegen dort war [[Albert Einstein]]. Wie dieser emigrierte auch von Neumann nach der Machtergreifung Hitlers dauerhaft in die USA.

John von Neumann erbrachte auf vielen Gebieten der [[Mathematik]] herausragende Beiträge. Schon 1928 hatte ihn ein Aufsatz des Mathematikers [[Émile Borel]] über Minimax-Eigenschaften zu Ideen geführt, die später auf einen seiner originellsten Entwürfe hinausliefen, der [[Spieltheorie]]. Von Neumann bewies das [[Minimax-Algorithmus|Minimax]]-Theorem. Mit Co-Autor [[Oskar Morgenstern]] schrieb er 1944 das zum Klassiker gewordene Buch ''The Theory of Games and Economic Behavior''. Er wurde damit zum Begründer der Spieltheorie.

Von Neumann war ebenfalls Verfasser des ersten mathematisch durchdachten [[Quantenmechanik]]<b/>buches ([[Hilbertraum]], [[Entropie (Informationstheorie)|Entropie]]definition) und beteiligte sich wesentlich an der Entwicklung der axiomatischen [[Mengentheorie]]. Zudem gilt er als einer der Väter der [[Informatik]].
Von Neumann arbeitete ab [[1943]] am [[Manhattan-Projekt]] in Los Alamos. In diese Zeit gehört seine Entwicklung des ersten [[Numerische Mathematik|numerischen]] Verfahrens zur Lösung von hyperbolischen [[Partielle Differentialgleichung|partiellen Differentialgleichung]]en, die [[von-Neumann-Stabilitätsanalyse]] sowie seine Pionierleistungen in der [[Rechnerarchitektur]]. Neben seinen mathematischen Leistungen war von Neumann politisch aktiv. Vor dem Abwurf der Atombomben auf Japan war er wichtiges Mitglied des [[Target Committee]], das die genauen Ziele der tödlichen Bomben mitbestimmte. Hier setzte er sich für [[Kyoto]] als Abwurfort ein. Die Stadt ist für die Japaner ein heiliges religiöses Zentrum.

Nach ihm wurde die so genannte [[Von-Neumann-Architektur]] (auch: ''Von-Neumann-Rechner'') benannt, ein [[Computer]], in dem Daten und Programm binär codiert im selben [[Arbeitsspeicher|Speicher]] liegen. In diesem lässt sich durch Sprungbefehle von der statisch festgelegten Reihenfolge der gespeicherten Anweisungen abweichen. Er beschrieb dieses Prinzip 1945 im ''First Draft of a Report on the [[EDVAC]]''. Das Papier blieb zunächst unveröffentlicht, kursierte jedoch schnell in wissenschaftlichen Kreisen. So gut wie alle modernen Rechner beruhen auf von Neumanns Idee.

Die wesentlichen Ideen der so genannten Von-Neumann-Architektur wurden jedoch schon [[1936]] von [[Konrad Zuse]] ausgearbeitet, in zwei Patentschriften von [[1937]] dokumentiert, und größtenteils bereits 1938 in der [[Zuse Z1|Z1]] realisiert. Zuse erkannte aber von Neumanns Verdienste als Mathematiker, beim Bau der EDVAC und als Urheber des seriellen Prinzips an. Die Verdienste von Neumanns beruhen wesentlich auf der Mathematisierung und Verwissenschaftlichung der Rechenmaschinen.

Mit dem Namen John von Neumann ist angeblich die Idee verbunden, die Ost-West-Konfrontation durch die Explosion einer [[Wasserstoffbombe]] über unbewohntem sowjetischem Gebiet zu beenden, um der Sowjetunion die Überlegenheit des Westens zu demonstrieren, sie von der Entwicklung einer eigenen Wasserstoffbombe abzuhalten und entscheidend und dauerhaft einzuschüchtern.
Ob US-Präsident [[Dwight D. Eisenhower|Eisenhower]] allerdings tatsächlich durch von Neumann zu einem solchen Schritt gedrängt wurde, ist umstritten.

[[Stanley Kubrick]] setzte von Neumann, der weithin als Prototyp eines mathematisch-technischen [[Genie]]s galt, in dem Film ''[[Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben]]'' (englisch: ''Dr. Strangelove'') ein künstlerisches Denkmal.

Professor John von Neumann, privat ein lebenslustiger und geselliger Mensch, war zweimal verheiratet (Mariette Kovesi und Klara Dan) und hatte eine Tochter (Marina). Sein Haus in Princeton war Mittelpunkt der trinkfesten akademischen Kreise auf den legendären Princeton-Parties. Er starb nach einem qualvollen Krebsleiden im Washingtoner Walter Reed Hospital. Er gilt als einer der genialsten und vielseitigsten Mathematiker des 20. Jahrhunderts.

''Siehe auch:'' [[John-von-Neumann-Medaille]]


== Literatur ==
== Literatur ==

Version vom 26. Oktober 2006, 09:59 Uhr

John von Neumann um 1952

János von Neumann (* 28. Dezember 1903 in Budapest (Österreich-Ungarn) als margittai János Lajos Neumann; † 8. Februar 1957 in Washington, DC) war ein Mathematiker, Physiker und Chemie-Ingenieur ungarischer Herkunft. Während seiner Zeit in Deutschland nannte er sich Johann von Neumann; heutzutage ist er vor allem unter seinem in den USA gewählten Namen John von Neumann bekannt.

Biografie

er war prostetuierte

Literatur

  • Steve J. Heims: John von Neumann and Norbert Wiener. MIT Press, Cambridge, MA 1980 – Doppelbiographie zweier eminenter Wissenschaftler mit informativer Darstellung der Positionen beider Mathematiker in der unmittelbaren Nachkriegszeit.
  • Norman Macrae: John von Neumann. Mathematik und Computerforschung – Facetten eines Genies. Birkhäuser Verlag, Basel 1994 – Das Buch des Journalisten Macrae ist leider in weiten Teilen sehr schwach.


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