Zum Inhalt springen

„Volkmarode“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
K linkfix, Typo.
Bernd Koch (Diskussion | Beiträge)
Neu
Zeile 74: Zeile 74:
Ein Großteil des Geländes vom Remenhof wurde von den Kinder und den wenigen Mitarbeitern landwirtschaftlich genutzt, Ziel war es die Kinder auf ein Leben auf dem Lande bzw. in einer Bauern- oder Handwerkerfamilie vorzubereiten.
Ein Großteil des Geländes vom Remenhof wurde von den Kinder und den wenigen Mitarbeitern landwirtschaftlich genutzt, Ziel war es die Kinder auf ein Leben auf dem Lande bzw. in einer Bauern- oder Handwerkerfamilie vorzubereiten.


Im Jahr 1939 wurde der Remenhof von der Remenhof-Stiftung aufgrund des Braunschweigischer Gesetz über die Errichtung einer Stiftung zum Zwecke der Erziehung von Kindern und Jugendlichen (Remenhof-Stiftung) übernommen.
Im Jahr 1939 wurde der Remenhof von der Remenhof-Stiftung aufgrund des Braunschweigischer Gesetz über die Errichtung einer Stiftung zum Zwecke der Erziehung von Kindern und Jugendlichen (Remenhof-Stiftung) übernommen. Der Zweite Weltkrieg s.[[Zweiter Weltkrieg]] hat dem Remenhof schwere Schäden zugefügt.





Version vom 22. Oktober 2006, 17:14 Uhr

Wappen Karte
Ortsteilwappen Lage Volkmarodes in Braunschweig
Basisdaten
Stadt Braunschweig
Stadtbezirk: 114 - Volkmarode
Einwohner: 3.322 (31.12.2005)
Höhe: ca. m.ü.NN 88
Postleitzahl: 38104
Vorwahl: 0531

Volkmarode ist ein Ortsteil des Stadtbezirks Braunschweig-Volkmarode und liegt am nordöstlichem Stadtrand Braunschweigs. Die Gemarkung Volkmarode ist 386 ha groß, das entspricht 1,7 % der Stadtfläche. Nachbarorte von Volkmarode sind im Norden Querum, Dibbesdorf, im Westen Gliesmarode, Riddagshausen, im Osten Hordorf s.Cremlingen und im Süden Braunschweig-Schapen. Der Ortsname Volkmarode deutet auf eine mittelalterliche "-rode" Siedlung aus dem 8./9. Jh. hin - hierfür spricht die vergleichende Betrachtung mit anderen Siedlungsgründungen im Braunschweiger Umland. Die Schreibweise des Ortsnamens ändert sich in der Vergangenheit recht unwesentlich:Volkmerothe (1188), Volcmerode (1302), Wolckmerode (1534) und seit Ende des 17. Jahrhunderts Volkmarode.[1]

Nach der Eingemeindung von 1974 gehörte Volkmarode zunächst der Ortschaft Braunschweig-Volkmarode an, die wie alle eingemeindeten Ortschaften bis zur Bildung von Stadtbezirken 1981, einen Ortsrat hatte. Das sowohl die Ortschaft als auch der Stadtbezirk den Namen Volkmarode tragen, kann zu Irritationen führen.

Geografie

Volkmarode liegt am nordöstlichem Stadtrand auf einem nach Norden in das Schuntertal vorspringenden kleinen Sporn südlich der Bundesstraße 248. Die kleine schmale west-ost gestreckte Gemarkung reicht bis zur Niederterasse am Sandbach und an der Schunter ohne diese zu berühren.[2] Der Ortsteil Volkmarode wird duch die Bundesstraße 248 geteilt. Nächstgelegene Großstädte sind Wolfsburg, etwa 26 km nordöstlich, Hannover, etwa 56 km westlich und Magdeburg, etwa 80 km östlich von Braunschweig.

Geschichte

Vor und Frühgeschichte

Das Jahr der schriftlichen Erstnennung von Volkmarode markiert nicht den Zeitpunkt seiner Gründung, schon gar nicht aber den Beginn der Besiedlungsgeschichte in seiner Feldmark, so wird auch Volkmarode zum Zeitpunkt seiner Ersterwähnung schon mehrere Jahrhunderte oder länger bestanden haben, darüber berichten aber keine Schriftquellen da diese erst vor 850 Jahren einsetzen. Die Gemarkung weist Funde auf, die eine Anwesenheit des Menschen seit dem Ende des Paläolithikum belegen. Werkzeuge; Waffen, viele Mikrolithen, Schaber, Bohrer bezeugen das Jäger und Sammler bereits vor mehr als 10000 Jahren unsere Feldmark durchstreiften. Indogermanische Völkerstämme brachten im 2.Jahrtausend v.Chr. das Wissen über die Verschmelzung von Kupfer mit Zinn zu Bronze und das gezähmte Pferd in unsere Landschaft. Germanen im weiteren Umfeld von Volkmarode siedelten Chauken, Langobarden, Hermunduren, Cherusker, und Angrivarier- und seit dem 4/5. Jh. n. Chr. die sächsischen Ostfalen an der Schunter und Sandbach.

Geschlecht "de Volkmarode"

Die wohl beutendste Zeit in der Vergangenheit von Volkmarode liegt zwischen dem 11.- 13. Jahrhundert, die wichtigsten Ämter waren einigen wenigen Familien vorbehalten, die die Führungsschicht der Ministerialität bildeten und die an Ansehen und Wohlstand gelegentlich sogar edelfreie Geschlechter übertrafen. Auch die Herren von Volkmarode, die erst unter Heinrich dem Löwen (Heinrich der Löwe) als welfische Ministeriale auftauchen, gehörten zur Gruppe der führenden Geschlechter.[3] Der erste urkundlich mit Sicherheit nachweisbare Vertreter des Geschlechts ist "Fridericus de Volkmeroth" (auch Volkmariggerod) , der 1154 erstmals im Gefolge des Herzogs Heinrich der Löwe auftaucht. Der Kreuzaltar im Braunschweiger Dom, vom Stiftsherrn Ludolf von Volkmarode fundiert und schon 1196 vorhanden, stand im Schiff der Kirche zwischen den beiden Chortreppen. Vor dem Kreuz und dem Kreuzaltar stand der von Heinrich dem Löwe angeschaffte siebenarmige Leuchter.[4] In einer Stiftungsurkunde aus dem Jahr 1196 verpflichtet sich Ludolf von Volkmarode für die Kerzen dieses Leuchters zu sorgen. Die einflussreiche Familie, besaß zudem zahlreiche Ländereien und das Zehntrecht in vielen Orten zwischen Harz und Heide. Letztmalig erwähnt wird die Familie im Jahr 1249 in einer Urkunde von Otto dem Kind (Otto das Kind) für das Kloster Riddagshausen.

Volkmarode in der Zeit vom 14. bis 17. Jahrhundert


Von 1354, an bis in die Napoleonische Besatzungszeit, gehörte Volkmarode zum Amtsbezirk Campen. Nach dem Friedensvertrag von 1494 zwischen der Stadt Braunschweig und den Herzögen kam das Amt Campen für fast zwei Jahrhunderte, von 1512 bis 1706, zum Fürstentum Lüneburg. 1706 erstritt Anton Ulrich den Amtsbezirk für das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel zurück.

Ein besonderes Ereignis der Kirchengeschichte der Stadt Braunschweig ist die zweimalige Flucht des Theologen Dr.Gottschalk Kruse nach Volkmarode in das Fürstentum Lüneburg. Kruse, ein Schüler von Martin Luther, war der erste Theologe, der das Evangelium von einer Braunschweiger Kanzel verkündete. In Volkmarode fand er 1522 und 1523 Schutz vor Repressalien des katholischen Landesherrn, dem in Wolfenbüttel regierenden Herzog Heinrich der Jüngere.

Der 30jährige Krieg erreicht Volkmarode

Nicht unbeschadet überstand Volkmarode den 30jähriger Krieg von 1618 bis 1648. Dänische Truppen zerstörten 1626 die Kirche und brannten, bis auf drei Höfe, die gesamte Ortschaft nieder.

Industrielle und soziale Entwicklung 1799 bis 1918


Die Dampf-Ziegelei Moorhütte

Auf Anordnung des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig wurde im Jahre 1799 von dem Verleger Hans Friedrich Vieweg die Ziegelei "Moorhütte" in Volkmarode erbaut. Ein Glücksfall für Volkmarode. Es boten sich neue Arbeitsplätze an und das zusätzliche Steueraufkommen wirkte sich positiv für die Gemeinde aus. Für den Bau des Verlagshauses auf dem Braunschweiger Burgplatz hat Vieweg die in der Ziegelei hergestellten Steine verwendet. Die Ziegelei wurde im Jahre 1825 von Eduard Vieweg, 1866 von Heinrich Vieweg und 1890 von Helene Vieweg weitergeführt. Im Jahre 1900 kaufte die Ziegelei Heinrich Steding,Friedrich Deike und Christian Thöne. Bis zur Einstellung der Produktion im Jahre 1972 und Abbruch der Werkshallen im Jahre 1978 wurde die Ziegelei "Steding und Co. Dampfziegelei Moorhütte, Volkmarode" in drei Generationen von den Nachkommen der Familie Deike geleitet.

Inzwischen ist auf diesem nordwestlich des Ortskerns Volkmarode gelegenen - Gelände eine stattliche Wohnsiedlung mit ansprechenden privaten Wohnhäusern entstanden; sie umfasst den derzeitigen Bereich "Bärenkamp - Am Papenholz - Am Hirtenberg - Auf der Moorhütte". Die ehemaligen Tongruben - östlich dieser Wohnsiedlung gelegen - hat die Stadt Braunschweig erworben. Dort ist ein Naherholungsgebiet entstanden.

1807, in westfälischer Zeit", war Volkmarode für einige Jahre dem Kanton Wendhausen im Königreich Westfalen und bei der anschließenden Gebietsneuordnung nach Befreiung von Napoleon dem Gerichtsbezirk Riddagshausen zugeordnet. 1832 wurden die Verwaltungseinheiten im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel neu gegliedert, Volkmarode dem Landkreis Braunschweig zugeordnet. Bis 1923 blieb Riddagshausen zuständiges Amtsgericht.

Der Remenhof

Der Remenhof wurde von Pastor Bodo Steigerthal, der von 1905 bis 1914 den Evangelischen Verein für Innere Mission im Lande Braunschweig leitete, zur Arbeit an und mit "Trunksüchtigen" gegründet. Auf der Charlottenhöhe mietete er ein Haus, das er als Blaukreuzerheim einrichtete. Da es sich bald als zu klein erwies, sah er sich nach einem Gelände um, auf dem sich größere Unterkünfte erstellen ließen. In Volkmarode wurde im Jahre 1911 ein großes Grundstück erworben, auf dem ein reetgedecktes Fachwerkhaus gebaut wurde und bereits am 31.Oktober 1911 konnte das Heim eingeweiht werden. Den Namen "Remenhof" entnahm man einer Flurbezeichnung, wobei Remen soviel wie Riemen oder Streifen, in die das Land eingeteilt war, heißt. Der Remenhof war vorgesehen als Zufluchtstätte für Alkoholkranke einzurichten. Die Insassen wurden mit landwirtschaftlichen Arbeiten oder in den Stallungen beschäftigt. Der Erste Weltkrieg s. (Erster Weltkrieg) mit seinem Mangel an Alkohol bewirkte, das schon 1918 kein Bedarf an Blaukreuzerheimen bestand.

Nach dem Ersten Weltkrieg entstand die Notwendigkeit, die Betreuung von Waisenkindern zu organisieren. So wurden am 01.Oktober 1918 die ersten 8 Kinder im Remenhof aufgenommen. Die Zahl der Kinder stieg in den nachfolgenden Jahren auf 125 an, die Zahl der Pflegefamilien, in die Kinder vermittelt wurden, auf 300. Ein Großteil des Geländes vom Remenhof wurde von den Kinder und den wenigen Mitarbeitern landwirtschaftlich genutzt, Ziel war es die Kinder auf ein Leben auf dem Lande bzw. in einer Bauern- oder Handwerkerfamilie vorzubereiten.

Im Jahr 1939 wurde der Remenhof von der Remenhof-Stiftung aufgrund des Braunschweigischer Gesetz über die Errichtung einer Stiftung zum Zwecke der Erziehung von Kindern und Jugendlichen (Remenhof-Stiftung) übernommen. Der Zweite Weltkrieg s.Zweiter Weltkrieg hat dem Remenhof schwere Schäden zugefügt.



Am 1. März.1974 wurden 22 Gemeinden durch das Gesetz über die Niedersächsische Verwaltungs-und Gebietsreform der Stadt Braunschweig zugeordnet. Volkmarode, Schapen und Dibbesdorf wurden eine Ortschaft, später Stadtbezirk.

Wappen

Anders als bei vielen anderen Ortsteilen, lässt sich im Falle Volkmarodes ein heraldisches Symbol nachweisen, das schon seit dem Hochmittelalter mit dem Ort in enger Beziehung steht; das Wappen der Marschälle von Volkmarode, die bis zum 14.Jahrhundert das Erbmarschallamt innehatten und im geteilten Schild oben den herzoglichen Löwen unten drei Rosen führten. Die unveränderte Übernahme dieses Schildes war aus wappenrechtlichen Gründen nicht möglich, und da der herzogliche Löwe sich mehr auf das Land Braunschweig bezieht, ist aus dem Geschlechtswappen für das Wappen des Ortsteils Volkmarode eine Rose entnommen worden.

Die gezinnte Ziegelmauer weist auf zweierlei hin; zum einen auf die Burgstelle Borgwohl, an der einst eine Burg der Marschälle von Volkmarode gestanden hat, zum anderen auf die Ziegelei Moorhütte, die rund zwei Jahrhunderte lang, bis in die neuere Zeit hinein zahlreichen Einwohnern, Arbeit und Brot gegeben hat. Mit den Farben seines Ortsteilswappen erinnert Volkmarode an seine rund 700jährige Zugehörigkeit zum Land Braunschweig, jedoch nicht, wie viele andere Orte, durch die im 18.Jahrhundert entstandenen blau-gelben Landesfarben, sondern durch die erheblich älteren, bis ins 13.Jahrhundert zurückreichenden, herzoglich braunschweigischen Wappenfarben Rot-Gelb.

Das Wappen wurde am 07.Februar.1980 vom Ortsrat einstimmig angenommen.

Wirtschaft und Verkehr

Wirtschaft

Verkehr

Volkmarode liegt in ausgezeichneter Verkehrslage am Stadtrand, an der B 248 und nur 3 km von der Autobahnauffahrt der A2 Braunschweig-Ost entfernt, zusätzlich kann die Stadtmitte (ca.6 km) durch die Straßenbahnlinien 3 (Weststadt) und 8 (Heidberg) der Braunschweiger Verkehrs-AG, die im 10-Minuten-Takt verkehren erreicht werden. Zugleich verbinden die Busverbindungen 417 Hondelage im 30-Minuten-Takt; 427 Essehof im 20-Minuten-Takt; 437 Cremlingen im 20-Minuten-Takt, Volkmarode mit den umliegenden Ortschaften. Eine direkte Busverbindung nach Wolfsburg (ca.31 km) wird durch die Buslinie 230, die im 30-Minuten-Takt verkehrt sichergestellt. Der Bahnhof Braunschweig-Gliesmarode (ca.3 Km) kann durch Straßenbahnanschluß und der Braunschweiger Hauptbahnhof (ca.7 km) durch Bus-und Straßenbahnanschluß erreicht werden.

Literatur

  • Heimatverein Volkmarode e.V. (Hrsg.):
    • 850 Jahre Volkmarode-Zeitdokument aus dem Jubiläumsjahr 2004. Goihl Druck,Stuhr 2004.
    • Ein Spaziergang durch Volkmarode. Braunschweig, 1993.
    • Die Dampf-Ziegelei Moorhütte in Volkmarode. Braunschweig, 1989.
    • Persönlichkeiten aus Volkmarode. Braunschweig, 1994.
    • Gewerbe- und Wirtschaftsbetriebe in und um Volkmarode. Braunschweig 1996.
    • Volkmarode in der Zeit des Nationalsozialismus 1933-1945. Braunschweig 1996.
    • Aus der Geschichte des Ortes Volkmarode. Braunschweig 1990.
  • Koch, Fritz / Michael:
    • Volkmarode ein Dorf am Rande der Stadt Braunschweig. 2.Auflage. Slices of Live, Königslutter 2006.
    • Quellenbuch Volkmarode 1154-2004. Hessler Digitaldruck, Braunschweig 2003.

Quellen

  1. Kleinau, Hermann:Geschichtliches Ortsverzeichnis des Landes Braunschweig, Band 2. Lax- Verlagsbuchhandlung; Hildesheim 1968, S.657-658.
  2. Hundertmark, Edeldraut Dr.:Der Landkreis Braunschweig, Band 22 , Walter Dorn Verlag, Bremen 1965.
  3. Jordan,Karl: Heinrich der Löwe. München Beck 1980, S.129.
  4. Dürre, H.:Geschichte der Stadt Braunschweig. Wolfenbüttel: Zwißler 1875; S.385-386.

Homepage Volkmarode

Geschichte von Volkmarode

Heimatarchiv Volkmarode

Vorlage:Koordinate Artikel