„Schenna (Adelsgeschlecht)“ – Versionsunterschied
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Das Geschlecht erscheint 1149 erstmals urkundlich mit "Hartwig de Scenano". Bis in das 14. Jahrhundert dienten die Herren von Schenna als [[Ministeriale]] der [[Grafen von Tirol]]. Der Name dürfte auf einen römischen Praedialnamen zurückzuführen sein.<ref>[[Egon Kühebacher]]: ''Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Die geschichtlich gewachsenen Namen der Gemeinden, Fraktionen und Weiler.'' Athesia, Bozen 1991, ISBN 88-7014-634-0, S. 423.</ref> 1209 fungierten Bobo und Eurabus von Schenna als Räte Herzog [[Berthold III. (Andechs)|Berthold III.]] 1286 erhielt Heinzlein von Schenna die Pflege in Fleims. Philipp von Schennas Söhne verkauften 1303 Ulrich Schuster einen Weingarten über [[Schenna]] zu "Gugöl". Engelmar von Schenna verlieh 1335 der Frau Geisla und deren Schwestern, Töchter Eigemans von Campedell, die [[Zehnt|Zehenten]] von sechs Höfen, davon gehörten fünf dem [[Abtei Muri-Gries|Kloster in der Au]] in [[Bozen]]. 1340 veräußerte Eberlin von Schenna seinem Stiefbruder Reimprecht von Schenna eine "Gilte aus einer Wiese" zu Casatsch auf Schenna. Herzog [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann von Böhmen]] belehnte 1341 Konrad von Schenna mit Gütern "auf der Lahn zu St. Margret" in [[Terlan]]. 1342 erscheinen Petermann, Engelmar und der verstorbene Heinrich, als Söhne Heinrich von Schenna. 1344 hatte Konrad von Schenna von Friedrich Mautner, Hofmeister auf Tirol, den Hof [[Rabland]] erworben. |
Das Geschlecht erscheint 1149 erstmals urkundlich mit "Hartwig de Scenano". Bis in das 14. Jahrhundert dienten die Herren von Schenna als [[Ministeriale]] der [[Grafen von Tirol]]. Der Name dürfte auf einen römischen Praedialnamen zurückzuführen sein.<ref>[[Egon Kühebacher]]: ''Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Die geschichtlich gewachsenen Namen der Gemeinden, Fraktionen und Weiler.'' Athesia, Bozen 1991, ISBN 88-7014-634-0, S. 423.</ref> 1209 fungierten Bobo und Eurabus von Schenna als Räte Herzog [[Berthold III. (Andechs)|Berthold III.]] 1286 erhielt Heinzlein von Schenna die Pflege in Fleims. Philipp von Schennas Söhne verkauften 1303 Ulrich Schuster einen Weingarten über [[Schenna]] zu "Gugöl". Engelmar von Schenna verlieh 1335 der Frau Geisla und deren Schwestern, Töchter Eigemans von Campedell, die [[Zehnt|Zehenten]] von sechs Höfen, davon gehörten fünf dem [[Abtei Muri-Gries|Kloster in der Au]] in [[Bozen]]. 1340 veräußerte Eberlin von Schenna seinem Stiefbruder Reimprecht von Schenna eine "Gilte aus einer Wiese" zu Casatsch auf Schenna. Herzog [[Johann Heinrich (Luxemburg)|Johann von Böhmen]] belehnte 1341 Konrad von Schenna mit Gütern "auf der Lahn zu St. Margret" in [[Terlan]]. 1342 erscheinen Petermann, Engelmar und der verstorbene Heinrich, als Söhne Heinrich von Schenna. 1344 hatte Konrad von Schenna von Friedrich Mautner, Hofmeister auf Tirol, den Hof [[Rabland]] erworben. |
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== Schloss Schenna == |
== Schloss Schenna == |
Version vom 19. November 2022, 18:10 Uhr

Die Herren von Schenna waren ein einflussreiches Tiroler Vasallengeschlecht, das im 14. Jahrhundert im Mannesstamm erlosch.
Geschichte
Das Geschlecht erscheint 1149 erstmals urkundlich mit "Hartwig de Scenano". Bis in das 14. Jahrhundert dienten die Herren von Schenna als Ministeriale der Grafen von Tirol. Der Name dürfte auf einen römischen Praedialnamen zurückzuführen sein.[1] 1209 fungierten Bobo und Eurabus von Schenna als Räte Herzog Berthold III. 1286 erhielt Heinzlein von Schenna die Pflege in Fleims. Philipp von Schennas Söhne verkauften 1303 Ulrich Schuster einen Weingarten über Schenna zu "Gugöl". Engelmar von Schenna verlieh 1335 der Frau Geisla und deren Schwestern, Töchter Eigemans von Campedell, die Zehenten von sechs Höfen, davon gehörten fünf dem Kloster in der Au in Bozen. 1340 veräußerte Eberlin von Schenna seinem Stiefbruder Reimprecht von Schenna eine "Gilte aus einer Wiese" zu Casatsch auf Schenna. Herzog Johann von Böhmen belehnte 1341 Konrad von Schenna mit Gütern "auf der Lahn zu St. Margret" in Terlan. 1342 erscheinen Petermann, Engelmar und der verstorbene Heinrich, als Söhne Heinrich von Schenna. 1344 hatte Konrad von Schenna von Friedrich Mautner, Hofmeister auf Tirol, den Hof Rabland erworben.
Markgraf Ludwig der Brandenburger verwies 1350 Wernher von Schenna "die Zölle am Lueg und an der Tell", im Tausch gegen die Pfandschaft von Castel Nomi in Nomi nördlich von Rovereto. Mitte des 14. Jahrhunderts bekleideten Konrad und Petermann, Günstling Margarethe Maultaschs, das Amt des Burggrafen auf Tirol. Engelmar von Schenna machte 1351 sein Testament, dabei überließ er Petermann von Schenna, Burggraf auf Tirol, all sein "Hab und Gut". 1352 belehnte Markgraf Ludwig der Brandenburger Petermann von Schenna mit dem Friedhof von St. Nikolaus zu Meran, das vorher des Markgrafen Probst innehatte. Herzog Rudolf von Österreich urkundete 1364, das lebenslange Recht Petermanns von Schenna an der Grafschaft Sarnthein. 1369 vermachte Peter von Schenna seiner Gemahlin die Schlösser Schenna, Gajen sowie seine Häuser in Bozen, Mais und Sarnthein. Von seinen zwei Töchtern heiratete Adelheid Hans von Starkenberg und Barbara Friedrich von Greifenstein. 1382 schlossen Hans und Sigmund von Starkenberg mit Friedrich von Greifenstein einen Erbschaftsvertrag, der regelte, dass jener Teil ohne männliche Nachkommenschaft den anderen Teil beerben sollte.
Schloss Schenna


Antike Münzfunde lassen auf ein Besiedlung von Schenna mindestens seit der Römerzeit schließen. 1346 belehnte Markgraf Ludwig der Brandenburger Petermann von Schenna mit einem "Gesäß auf dem Bühel" auf dem er ein neues Schloss errichtete. Margarethe Maultasch stattete Schenna mit einem "Gericht, Stock und Galgen" aus und verlieh 1354 Petermann von Schenna die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit.[2] Den "alten Burgstall auf Schenna", auf der die St.-Georgs-Kapelle steht, 1346 überließ Petermann seinen Vettern Reinprecht und Wernher von Schenna. Aus Mangel männerlicher Nachkommen erbte Hans von Starkenberg die verschuldete Herrschaft. 1423 mussten es die Herren von Starkenberg an Herzog Friedrich mit der leeren Tasche abtreten.
Wappen
Stammwappen: "Silber und Schwarz geteilt, ein aus einer Teilung wachsender roter Löwe."[3][4][5]
Genealogie (Auswahl)
- Odorich von Schenna; ⚭ Bona von Flavon
- Altum I. von Schenna, (erw. 1275)
- Heinrich I. von Schenna; 1.⚭ Hildegard von Tschengls; 2.⚭ Christina Suppan
- Konrad I. von Schenna
- Heinrich II. von Schenna
- Altum II. (Eitel) von Schenna; ⚭ Katharina von Rottenburg
- Reinprecht I. von Schenna (erw. 1343); ⚭ Katharina von Caldonazzo-Castelnuovo
- Adelheid von Schenna; ⚭ Randold von Voimont
- Reinprecht I. von Schenna (erw. 1343); ⚭ Katharina von Caldonazzo-Castelnuovo
- Volkmar von Schenna
- Heinrich III. von Schenna; ⚭ NN
- Petermann I. von Schenna
- Nikolaus von Schenna
- Engelmar von Schenna
- Heinrich IV. von Schenna; ⚭ NN
- Reinprecht II. von Schenna
- Petermann II. von Schenna († 21. Oktober 1369); ⚭ Maria von Frauenberg
- Adelheid von Schenna († 1385); ⚭ Hans von Starkenberg
- Barbara von Schenna (erw. 1388); 1.⚭ Friedrich von Greifenstein; 2.⚭ Christoph von Lichtenstein[6]
Literatur
- David von Schönherr: Das Schloß Schenna, seine Geschichte und seine Besitzer. Pötzelberger, Meran 1886 (Digitalisat).
- Cölestin Stampfer: Schlösser und Burgen in Meran und Umgebung, 1894, S. 180 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Egon Kühebacher: Die Ortsnamen Südtirols und ihre Geschichte. Die geschichtlich gewachsenen Namen der Gemeinden, Fraktionen und Weiler. Athesia, Bozen 1991, ISBN 88-7014-634-0, S. 423.
- ↑ Schloss Schenna. Abgerufen am 18. November 2022.
- ↑ Tiroler Wappen: Schenna; Lichtenstein-Schenna. Abgerufen am 19. November 2022.
- ↑ Tiroler Wappen: Schenna Peter v. Abgerufen am 19. November 2022.
- ↑ Tiroler Wappen: Schenna Peter von; Schennan Peter von. Abgerufen am 19. November 2022.
- ↑ Neue Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. 1845, S. 115–118 (google.com [abgerufen am 18. November 2022]).