„Frankenthal (Pfalz)“ – Versionsunterschied
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== Städtepartnerschaften == |
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Version vom 11. Oktober 2006, 22:47 Uhr
Wappen | Karte |
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Lage der kreisfreien Stadt Frankenthal (Pfalz) in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz |
Region: | Rhein-Neckar |
Landkreis: | Kreisfreie Stadt |
Fläche: | 43,78 km² |
Einwohner: | 47.368 (31. Oktober 2005) |
Bevölkerungsdichte: | 1.082 Einwohner je km² |
Postleitzahl: | 67227 |
Vorwahl: | 06233 |
Geografische Lage: | Vorlage:Koordinate Text Artikel |
Höhe: | 96 m ü. NN |
Topografische Karte: | TK25 Bl. 6416 Mannheim-Nordwest |
Kfz-Kennzeichen: | FT |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 11 000 |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausplatz 2 - 7 67227 Frankenthal (Pfalz) |
Website: | www.frankenthal.de |
Oberbürgermeister: | Theo Wieder (CDU) |
Die kreisfreie Stadt Frankenthal (Pfalz) liegt im Nordosten der Pfalz zwischen den Städten Worms und Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz, Deutschland. Sie gehört zu den traditionsreichsten Städten im Rhein-Neckar-Raum und entwickelte sich im Bannkreis der alten Kulturzentren Worms, Heidelberg und Speyer.
Frankenthal gehört zur Metropolregion Rhein-Neckar und bildet mit einer großen Anzahl von benachbarten Kommunen den als Rhein-Neckar-Dreieck bekannten Wirtschaftsraum.
Geschichte
Eckpunkte
772 | Erste urkundliche Erwähnung als Franconodal |
1119 | Gründung des Augustiner-Chorherrenstifts |
1562 | Niederlassung von 58 calvinistischen Flüchtlingsfamilien in Frankenthal Abschluss einer „Capitulation“ hierüber mit Kurfürst Friedrich III. |
1577 | Verleihung der Stadtrechte |
1718 | Beginn der Stadtbefestigung unter Kurfürst Karl III. Philipp |
1755 | Gründung der Porzellanmanufaktur (Frankenthaler Porzellan) |
1772-81 | Bau eines Kanals zum Rhein (1955 zugeschüttet) |
1919 | Eingemeindung von Flomersheim, Mörsch und Studernheim |
1943 | Bei einem Bombenangriff Zerstörung der Innenstadt zu etwa 90 % |
1969 | Eingemeindung von Eppstein |
Entwicklung


In einer Urkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahr 772 wird die Gemeinde, die ursprünglich Franconodal hieß und eine fränkische Gründung aus dem späten 5. Jahrhundert ist, erstmals erwähnt. Bis ins 12. Jahrhundert bleibt der Ort allerdings abseits des großen Geschehens.
Erst die Gründung eines Augustiner-Chorherrenstifts durch den Wormser Adligen Erkenbert im Jahre 1119 und eines Frauenstifts durch seine Gattin Richlindis sechs Jahre später führt zu einer grundlegenden Veränderung des dörflichen Lebens. Vor allem das Chorherrenstift entwickelt sich sehr schnell zu einem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum, das in die gesamte Region ausstrahlt. Frankenthal erlebt seine erste Blütezeit. Von besonderer Bedeutung ist das Skriptorium des Klosters, in dem zahlreiche kunsthistorisch wertvolle Handschriften entstehen.
Während das Frauenstift bereits im 15. Jahrhundert geschlossen wird, besteht das Chorherrenstift bis ins 16. Jahrhundert. 1562 wird es allerdings durch Kurfürst Friedrich III. aufgehoben und einer Gruppe flämischer Flüchtlinge zur Verfügung gestellt, die ihre Heimat wegen ihres reformierten Glaubens hatten verlassen müssen. Die kleine Gemeinde, unter deren Mitgliedern sich zahlreiche Maler, Gold- und Silberschmiede, Gobelinwirker, Textilfabrikanten und Kaufleute befinden, prosperiert schnell und wird bereits im Jahre 1577 zur Stadt erhoben.
Doch dieser Aufschwung hält nicht allzu lange an. Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts zur stärksten linksrheinischen Festung der Kurpfalz ausgebaut, gerät Frankenthal schnell in die Wirren des Dreißigjährigen Krieges und des Pfälzischen Erbfolgekrieges und wird im September 1689 von französischen Truppen in Brand gesteckt und fast völlig zerstört.
Dem Niedergang folgt aber bald ein neuer Aufschwung. Im 18. Jahrhundert wird Frankenthal dritte Hauptstadt der Kurpfalz und avanciert zum Experimentierfeld staatlich-merkantilistischer Wirtschaftsförderung. Über 20 Manufakturen entstehen in der Stadt. Sie stellen vor allem Galanteriewaren her. Unter ihnen befindet sich auch eine Glockengießerei, auf die die heutigen metallverarbeitenden Betriebe der Stadt zurückgehen. Besondere Bedeutung erlangt auch die 1755 errichtete Porzellanmanufaktur, die zwar nur 45 Jahre Bestand hat, deren Produkte aber noch heute weltweiten Ruf genießen und als wertvolle Antiquitäten gehandelt werden. Ein Kanal, 1781 vollendet, verbindet Frankenthal mit dem nahen Rhein.
Die Wirren der Französischen Revolution bereiten auch dieser dritten Blütezeit ein jähes Ende. Von 1798 bis 1815 befindet sich Frankenthal unter französischer Verwaltung und ist Kantonshauptstadt im Département Mont Tonnerre. Nach dem Wiener Kongress wird die Pfalz bayerisch, Frankenthal aber bleibt lange Zeit ein „unbedeutendes Landstädtchen“, wie ein zeitgenössischer Beobachter notiert.
Erst mit der Industriellen Revolution stellt sich neuer Aufschwung ein. Durch die Gründung der Firmen KKK, Albert, KSB und Bettinger & Balcke in den Jahren 1859 - 1899 wird die Stadt zu einem bedeutenden Zentrum der metallverarbeitenden Industrie. Die in Frankenthal hergestellten Pumpen, Turbinenkessel und Druckmaschinen genießen weltweiten Ruf. Auch die Zahl der Einwohner steigt rapide an: 1850 sind es 4.767, fünfzig Jahre später 16.899, heute etwa 50.000.
Die in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts errichtete und längst zu eng gewordene Stadtmauer wird um die Wende zum 20. Jahrhundert bis auf geringe Reste beseitigt, die Innenstadt dicht bebaut. 1919 werden die drei nahe der Stadt liegenden Dörfer Flomersheim, Mörsch und Studernheim eingemeindet. Neubaugebiete und neue Industrien entstehen.
Am 23. September 1943 wird Frankenthal durch Bomben stark zerstört und verliert einen Großteil seiner älteren Bebauung. Die Stadt kann in den 1950er und 1960er Jahren aber sehr schnell wieder an ihre wirtschaftlichen und urbanen Traditionen anknüpfen.
Im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Rheinland-Pfalz wird Eppstein im Jahre 1969 eingemeindet.
Frankenthal, so schwärmte der Dichter August von Platen im Jahre 1815, sei ein „gar so schöngebautes Städtchen“, eines der schönsten in der ganzen Pfalz. Ob dies heute noch stimmt, darf bezweifelt werden, ist die Stadt doch nach dem Zweiten Weltkrieg wie viele Städte in typischer Nachkriegsarchitektur wieder aufgebaut worden.
Frankenthal heute
Siehe die Selbstdarstellung auf der Homepage der Stadt Frankenthal
Sehenswürdigkeiten

- Dreifaltigkeitskirche
- Zwölf-Apostel-Kirche
- Erkenbert-Ruine
- Erkenbert-Museum
- Wormser Tor und Speyerer Tor
- Musikschule (ehem. Verwaltungsgebäude der Zuckerfabrik)
- Stadthalle (CongressForum)
Kurioses
- Auf der Gemarkung der Stadt liegt der tiefste Punkt der Pfalz (87,3 m). Dieser befindet sich nur wenige hundert Meter vom Rhein entfernt auf einem Kartoffelacker des Klosgartenhofes, eines landwirtschaftlichen Betriebes im nordöstlichen Vorort Mörsch an der Grenze zum Ludwigshafener Stadtteil Pfingstweide.
Feste
- Frühjahrsmarkt
- Das Strohhutfest ist mit ca. 200.000 Besuchern das größte Straßenfest der Pfalz.
- Strandbadfest
- Herbstmarkt
Wappen
Beschreibung: In Schwarz ein rotbewehrter, -bezungter und -bekrönter goldener Löwe, der in der erhobenen rechten Tatze einen goldenen Reichsapfel und mit der linken einen roten Schild trägt. Im Schild ist ein dreieckiger, mit der Spitze nach oben gekehrter goldener Eckstein zu sehen.
Begründung: Der Wappenschild mit dem Eckstein soll der jungen Stadt Frankenthal 1570 von Kurfürst Friedrich III. von der Pfalz verliehen worden sein. Die Deutung ist umstritten und schwankt zwischen Dreiherrenstein und stilisierter Pflugschar, letzteres unter Berufung auf das älteste Grundbuch Frankenthals von 1597. Wahrscheinlicher ist eine theologische Deutung: Gemäß dem Leitwort der reformierten Glaubensflüchtlinge "Christus is de enige Sthen, darup syne Gemeente rust" oder gemäß der Devise "Gott ist unser Eckstein". Ferner wird es nachträglich als Hinweis auf die drei Frankenthaler Kirchengemeinden, die niederländische, die wallonische und die deutsch-reformierte, gedeutet.
Politik
Verwaltungsgliederung
Die Stadt Frankenthal besteht aus der Stadt Frankenthal und vier Ortsbezirken
- Frankenthal-Stadt: 1.427,7 ha / 39.539 Einwohner
- Frankenthal-Eppstein: 719,2 ha / 2.740 Einwohner
- Frankenthal-Flomersheim: 481,5 ha / 2.828 Einwohner
- Frankenthal-Mörsch: 1.327,1 ha / 3.412 Einwohner
- Frankenthal-Studernheim: 422,9 ha / 1.491 Einwohner
Gesamt: 4.378,4 ha, Einwohnerzahl: Stand 31. Mai 2002
Stadtrat

Wahlergebnis der Wahl zum Stadtrat am 13. Juni 2004:
- CDU 50,8% (+3,9) - 23 Sitze (+1)
- SPD 25,6% (-10,9) - 11 Sitze (-6)
- FWG 8,5% (+2,2) - 4 Sitze (+1)
- GRÜ 6,1% (+1,5) - 2 Sitze (=)
- REP 4,7% (+2,1) - 2 Sitze (+2)
- FDP 4,3% (+1,6) - 2 Sitze (+2)
Liste der Oberbürgermeister
- Theo Wieder (CDU): 2000 - heute
- Peter Popitz (SPD): 1990 - 1999
- Jochen Riebel (CDU): 1984 - 1989
- Günter Kahlberg (CDU): 1972 - 1983
- Berno Zeißler (SPD): 1964 - 1972
- Dr. Jürgen Hahn (SPD): 1959 - 1964
- Dr. Dr. h. c. Emil Kraus: 1949 - 1959
- Adam Kroll (CDU): 1949
- Karl Breyer (SPD): 1947 - 1948
- Karl Zimmermann (SPD): 1946 - 1947
- Dr. Hermann Strasser: 1921 - 1933; 1945
Wirtschaft
In Frankenthal haben folgende bedeutende Unternehmen ihren Hauptsitz:
- Tarkett (ehem. Pegulan), Hersteller von Fußbodenbelägen
- KSB Aktiengesellschaft, Hersteller von Pumpensystemen
- Kühnle, Kopp & Kausch AG (KKK), Turboladertechnik
- Sternjakob, Hersteller von Schulranzen der Marke Scout
Außerdem bestehen Produktionsstätten zahlreicher Unternehmen:
- Koenig & Bauer AG (KBA), Drucktechnik
- Renolit AG, Herstellung von Spezialfolien
- Intersnack Knabber-Gebäck GmbH & Co. KG, u.a. Chio-Chips
- Wendt SIT GmbH & Co. KG, Systeme zur Schalldämmung
- Crown Bender GmbH, Herstellung von Flaschenverschlüssen
- Rohmann GmbH, Herstellung und Entwicklung von High-Tech Elektronik
Städtepartnerschaften

Offizielle:
Vorlage:Border | Colombes, Frankreich seit 26.10.1958 |
Vorlage:Border | Strausberg, Deutschland (Brandenburg) seit 16.10.1990 |
Vorlage:Border | Sopot, Polen seit 17.04.1991 |
Partnerschaftliche Beziehungen:
Vorlage:Border | Gemeinde Butamwa, Ruanda seit 15.12.1982 |
Städtefreundschaften:
Vorlage:Border | Berlin-Neukölln, Deutschland (Berlin) |
Vorlage:Border | Puschkin, Russland |
Vorlage:Border | Blumenau, Brasilien |
Persönlichkeiten
- Paul Bertololy (* 12. Februar 1892 in Frankenthal; † 28. November 1972 in Lembach) war ein Arzt und Schriftsteller.
- Albert Boßlet (* 23. Januar 1880 in Frankenthal; † 29. Oktober 1957 in Würzburg) war ein Architekt und vor allem als Kirchenbaumeister tätig.
- Stephan Cosacchi (* 5. Juli 1903 in Budapest (Ungarn); † 1986 in Frankenthal) war ein ungarisch-deutscher Komponist, Pianist und Dirigent. Nach ihm ist der Stephan-Cosacchi-Platz benannt.
- Arnold Fanck (* 8. März 1889 in Frankenthal; † 29. September 1974 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Regisseur und Pionier des Bergfilms.
- Esther de Gélieu (* 20. September 1757; † 13. Juni 1817) war Leiterin des Philanthropins, der ersten staatlichen Höheren Mädchenschule
- Werner Holz (* 1. November 1948 in Grünstadt (Pfalz); † 8. August 1991 in Ludwigshafen am Rhein) war ein Maler und Grafiker.
- Philipp Karcher (* 1. August 1837 in Kaiserslautern; † 10. Januar 1894 in Frankenthal) war ein Unternehmer, dessen soziale Innovationen eng mit der Stadt verknüpft sind. Seine Büste steht vor dem restaurierten Hauptgebäude der Zuckerfabrik, in deren Nähe auch die Philipp-Karcher-Straße zu finden ist.
- Ludwig Marum (* 5. November 1882 in Frankenthal; † 29. März 1934 im KZ Kislau bei Bruchsal) war ein Rechtsanwalt, Politiker und Opfer des NS-Regimes.
- Johannes Mehring (* 4. Juli 1815 in Kleinniedesheim; † 24. November 1878 in Frankenthal) war ein Erfinder auf dem Gebiet der Imkerei. Nach ihm ist die Johannes-Mehring-Straße benannt.
- Adolf Metzner (* 25. April 1910 in Frankenthal; † 4. März 1978 in Hamburg) war ein Leichtathlet und Sportmediziner. Nach ihm ist der Adolf-Metzner-Park benannt.
- August von Parseval (*5. Februar 1861 in Frankenthal; † 22. Februar 1942 in Berlin) war ein Konstrukteur von Luftschiffen. Nach ihm ist der Parsevalplatz benannt.
- Oskar Perron (* 7. Mai 1880 in Frankenthal; † 22. Februar 1975) war ein Mathematiker.
- Georg Vierling (* 5. September 1820 in Frankenthal; † 1. Juni 1901 in Wiesbaden) war ein deutscher Komponist. Nach ihm ist die Vierlingstraße benannt.
Bilder
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Wormser Tor
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Erkenbert-Ruine
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Zufahrtsstraße
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Kirche St. Dreifaltigkeit
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Die beiden Kirchen im Zentrum
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Zwölf-Apostel-Kirche
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Südflügel des Rathauses