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„Feste Opálka“ – Versionsunterschied

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==Geschichte==
==Geschichte==
Die Feste Opálka wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts duch Bušek von Strážov, welcher sich auch Bušek von Opálka nannte, errichtet. Erstmalig wird sie im Jahre 1392 erwähnt. Nach Bušeks Tod kam dessen Besitz höchstwahrscheinlich an seinen Sohn Bušek II. von Opálka, dessen Spur sich jedoch zwischen 1403 und 1415 verliert. Über die Geschichte der Feste und deren Herren in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist nur wenig bekannt. Seit circa 1450 gehörte Opálka den Rittern von Dražovice, welche die Feste bis 1480 hielten. Zwischen 1476 und 1480 gelangte Bedřich Škorně von [[Malonice]] auf unbekannte Weise in den Besitz der Feste. Ihm und später dessen Sohn gehörte Opálka bis 1540. In den Jahren 1538 bis 1540 erlangte Elisabeth von Pacov die Herrschaft über Opálka, die sie ab 1542 zusammen mit ihrem Gatten Jan Tunkl von [[Brníčko]] innehielt und nach deren Tode, circa 1549, diese gänzlich an ihren Gemahl fiel. Nach 1557 erbte sie Margareta von [[Šternberk]], deren Sohn und später ihr Enkel dort vermutlich bis in die späten 80er Jahre des 16. Jahrhunderts hinein wohnten. Diese verpfändeten Opálka und konnten den Besitz nicht wieder auslösen. Darauf hin fiel die Herrschaft an Johann den Älteren von [[Lobkowitz]]. Nach dessen Tode 1590 übernahmen Opálka seine drei Brüder Ladislav der Ältere, Georg und Bohuslav Havel; zwischen 1595 und 1597 gehörte Opálka Elisabeth von [[Lobkowitz]] und Wolf Novohradský, ab 1609, nach dessen Tode, seinem Sohne Zdeněk, welcher Opálka 1614 an Judith von [[Kolowrat]] verkaufte, die es bis 1630 besaß und wegen Schulden an Georg Adam Bořita von [[Martinic]] veräußern mußte. Nach dessen Tod 1653 teilten den Besitz sich seine Gemahlin Johanna (eine geborene [[Gonzaga]]) und seine Brüder Georg, Bernhard Ignaz und Maximilian Valentin. Bereits 1656 wurde der Besitz verkauft, und er gelangte in die Hände von Maximilian von [[Waldstein]], der Opálka bald schon nach dem Kauf wieder weiterveräußerte an Isabella Emilie von [[Schwihau]], die es nur wenige Jahre besaß und 1669 an Ignaz Karl von [[Šternberk]] verkaufte, dem Opálka ebenfallsnicht lange gehörte, bis schließlich 1673 die Feste Pavel Graf von [[Morzin]] kaufte. Seit dieser Zeit war Opálka nicht mehr Herrensitz, sondern wurde nun mehr nur noch von [[Kastellan]]en bewohnt. Nachdem Opálka durch dessen Sohn Ferdinand Matthias von [[Morzin]] 1701 abermals verkauft worden war an Alois Bonaventura von [[Altersheim]], wechselten die Besitzer wieder in rascher Folge, bis 1760 Opálka Karl Josef Graf von Palm-Gundelfingen erwarb und die Herrschaft mit jener von [[Bystřice nad Úhlavou]] vereinte, was in dieser Form bis 1923 bestand. In der Folgezeit nach 1760 ging die Herrschaft auf die Grafen von [[Trauttmannsdorf]] und in der Mitte des 19. Jahrhunderts an die Fürsten von [[Hohenzollern-Sigmaringen]] über.
Die Feste Opálka wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts duch Bušek von Strážov, welcher sich auch Bušek von Opálka nannte, errichtet. Erstmalig wird sie im Jahre 1392 erwähnt. Nach Bušeks Tod kam dessen Besitz höchstwahrscheinlich an seinen Sohn Bušek II. von Opálka, dessen Spur sich jedoch zwischen 1403 und 1415 verliert. Über die Geschichte der Feste und deren Herren in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist nur wenig bekannt. Seit circa 1450 gehörte Opálka den Rittern von Dražovice, welche die Feste bis 1480 hielten. Zwischen 1476 und 1480 gelangte Bedřich Škorně von [[Malonice]] auf unbekannte Weise in den Besitz der Feste. Ihm und später dessen Sohn gehörte Opálka bis 1540. In den Jahren 1538 bis 1540 erlangte Elisabeth von Pacov die Herrschaft über Opálka, die sie ab 1542 zusammen mit ihrem Gatten Jan Tunkl von [[Brníčko]] innehielt und nach deren Tode, circa 1549, diese gänzlich an ihren Gemahl fiel. Nach 1557 erbte sie Margareta von [[Šternberk]], deren Sohn und später ihr Enkel dort vermutlich bis in die späten 80er Jahre des 16. Jahrhunderts hinein wohnten. Diese verpfändeten Opálka und konnten den Besitz nicht wieder auslösen. Darauf hin fiel die Herrschaft an Johann den Älteren von [[Lobkowitz]]. Nach dessen Tode 1590 übernahmen Opálka seine drei Brüder Ladislav der Ältere, Georg und Bohuslav Havel; zwischen 1595 und 1597 gehörte Opálka Elisabeth von [[Lobkowitz]] und Wolf Novohradský, ab 1609, nach dessen Tode, seinem Sohne Zdeněk, welcher Opálka 1614 an Judith von [[Kolowrat]] verkaufte, die es bis 1630 besaß und wegen Schulden an Georg Adam Bořita von [[Martinic]] veräußern mußte. Nach dessen Tod 1653 teilten den Besitz sich seine Gemahlin Johanna (eine geborene [[Gonzaga]]) und seine Brüder Georg, Bernhard Ignaz und Maximilian Valentin. Bereits 1656 wurde der Besitz verkauft, und er gelangte in die Hände von Maximilian von [[Waldstein]], der Opálka bald schon nach dem Kauf wieder weiterveräußerte an Isabella Emilie von [[Schwihau]], die es nur wenige Jahre besaß und 1669 an Ignaz Karl von [[Šternberk]] verkaufte, dem Opálka ebenfalls nicht lange gehörte, bis schließlich 1673 die Feste Pavel Graf von [[Morzin]] kaufte. Seit dieser Zeit war Opálka nicht mehr Herrensitz, sondern wurde nun mehr nur noch von [[Kastellan]]en bewohnt. Nachdem Opálka durch dessen Sohn Ferdinand Matthias von [[Morzin]] 1701 abermals verkauft worden war an Alois Bonaventura von [[Altersheim]], wechselten die Besitzer wieder in rascher Folge, bis 1760 Opálka Karl Josef Graf von Palm-Gundelfingen erwarb und die Herrschaft mit jener von [[Bystřice nad Úhlavou]] vereinte, was in dieser Form bis 1923 bestand. In der Folgezeit nach 1760 ging die Herrschaft auf die Grafen von [[Trauttmannsdorf]] und in der Mitte des 19. Jahrhunderts an die Fürsten von [[Hohenzollern-Sigmaringen]] über.
Im Zuge der [[Bodenreform]] der 1. Tschechoslowakischen Republik wurde 1923 und 1924 der damalige Eigentümer des Gutes und der Feste Opálka, Wilhelm von [[Hohenzollern-Sigmaringen]], enteignet; dieser Besitz wurde der Familie Strouhalová, welche die Verwaltung des Gutes schon seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderte innehatte, übertragen; sie verlor ihn durch die [[Verstaatlichung]] nach 1945, wobei die Wirtschaftsgebäude zunächst einer landwirtschftlichen Genossenschaft, später eiem Staatsgut dienten. Die Gebäuden blieben teilweise ungenutzt und verfielen zusehends. Vor allem die Feste geriet in einen fast ruinösen baulichen Zustand. 1992 bekam durch die [[Restitution]] die Familie Strouhalová ihren Besitz wieder zurück.
Im Zuge der [[Bodenreform]] der 1. Tschechoslowakischen Republik wurde 1923 und 1924 der damalige Eigentümer des Gutes und der Feste Opálka, Wilhelm von [[Hohenzollern-Sigmaringen]], enteignet; dieser Besitz wurde der Familie Strouhalová, welche die Verwaltung des Gutes schon seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderte innehatte, übertragen; sie verlor ihn durch die [[Verstaatlichung]] nach 1945, wobei die Wirtschaftsgebäude zunächst einer landwirtschftlichen Genossenschaft, später eiem Staatsgut dienten. Die Gebäuden blieben teilweise ungenutzt und verfielen zusehends. Vor allem die Feste geriet in einen fast ruinösen baulichen Zustand. 1992 bekam durch die [[Restitution]] die Familie Strouhalová ihren Besitz wieder zurück.
Im Jahre 2001 erwarben der Bildhauer [[Harald Bäumler]] und seine Frau [[Marie Bäumlerová]] die Feste mit dem dazugehörigen Hof und restaurieren die Gebäude derzeit nach und nach.
Im Jahre 2001 erwarben der Bildhauer [[Harald Bäumler]] und seine Frau [[Marie Bäumlerová]] die Feste mit dem dazugehörigen Hof und restaurieren die Gebäude derzeit nach und nach.

Version vom 5. Oktober 2006, 00:13 Uhr

Die Feste Opálka erhebt sich am Rande der gleichnamigen kleinen Ortschaft, zwischen Janovice nad Úhlavou und Štrážov im ehemaligen Landkreis Klatovy (Region Pilsen) gelegen, über dieser auf einem Felsbuckel an der höchst gelegenen Stelle des Dorfes.

Datei:Feste Opálka Südwesten.jpg
Ansicht der Feste Opálka von Südwesten

Unmittelbar unterhalb der sich in ihren Grundmauern auf die zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts zurückführenden Feste befindet sich ein Wirtschaftshof mit Verwalterhaus (in seiner nunmehrigen Gestalt aus dem 19. Jahrhundert) mit ehemaliger Brauerei, Brennerei, Ställen und Stadeln, welche in ihrer heutigen Form aus der Zeit vom 17. bis 19. Jahrhundert stammen. An zentraler Stelle des Hofes steht eine barocke Kapelle aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die der heiligen Anna geweiht ist. Alljährlich findet hier zum Patrozinium eine Wallfahrt statt. Die Feste war ursprünglich von einem mehrfachen, für die Größe der Anlage ungewöhnlich mächtigen und ausgedehnten starken Mauerring mit Graben gen Westen und Norden und einer Bastion nach Osten hin über jäh abfallendem Gelände, umgeben; von dieser Befestigung sind noch große Teile erhalten.

Geschichte

Die Feste Opálka wurde wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts duch Bušek von Strážov, welcher sich auch Bušek von Opálka nannte, errichtet. Erstmalig wird sie im Jahre 1392 erwähnt. Nach Bušeks Tod kam dessen Besitz höchstwahrscheinlich an seinen Sohn Bušek II. von Opálka, dessen Spur sich jedoch zwischen 1403 und 1415 verliert. Über die Geschichte der Feste und deren Herren in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ist nur wenig bekannt. Seit circa 1450 gehörte Opálka den Rittern von Dražovice, welche die Feste bis 1480 hielten. Zwischen 1476 und 1480 gelangte Bedřich Škorně von Malonice auf unbekannte Weise in den Besitz der Feste. Ihm und später dessen Sohn gehörte Opálka bis 1540. In den Jahren 1538 bis 1540 erlangte Elisabeth von Pacov die Herrschaft über Opálka, die sie ab 1542 zusammen mit ihrem Gatten Jan Tunkl von Brníčko innehielt und nach deren Tode, circa 1549, diese gänzlich an ihren Gemahl fiel. Nach 1557 erbte sie Margareta von Šternberk, deren Sohn und später ihr Enkel dort vermutlich bis in die späten 80er Jahre des 16. Jahrhunderts hinein wohnten. Diese verpfändeten Opálka und konnten den Besitz nicht wieder auslösen. Darauf hin fiel die Herrschaft an Johann den Älteren von Lobkowitz. Nach dessen Tode 1590 übernahmen Opálka seine drei Brüder Ladislav der Ältere, Georg und Bohuslav Havel; zwischen 1595 und 1597 gehörte Opálka Elisabeth von Lobkowitz und Wolf Novohradský, ab 1609, nach dessen Tode, seinem Sohne Zdeněk, welcher Opálka 1614 an Judith von Kolowrat verkaufte, die es bis 1630 besaß und wegen Schulden an Georg Adam Bořita von Martinic veräußern mußte. Nach dessen Tod 1653 teilten den Besitz sich seine Gemahlin Johanna (eine geborene Gonzaga) und seine Brüder Georg, Bernhard Ignaz und Maximilian Valentin. Bereits 1656 wurde der Besitz verkauft, und er gelangte in die Hände von Maximilian von Waldstein, der Opálka bald schon nach dem Kauf wieder weiterveräußerte an Isabella Emilie von Schwihau, die es nur wenige Jahre besaß und 1669 an Ignaz Karl von Šternberk verkaufte, dem Opálka ebenfalls nicht lange gehörte, bis schließlich 1673 die Feste Pavel Graf von Morzin kaufte. Seit dieser Zeit war Opálka nicht mehr Herrensitz, sondern wurde nun mehr nur noch von Kastellanen bewohnt. Nachdem Opálka durch dessen Sohn Ferdinand Matthias von Morzin 1701 abermals verkauft worden war an Alois Bonaventura von Altersheim, wechselten die Besitzer wieder in rascher Folge, bis 1760 Opálka Karl Josef Graf von Palm-Gundelfingen erwarb und die Herrschaft mit jener von Bystřice nad Úhlavou vereinte, was in dieser Form bis 1923 bestand. In der Folgezeit nach 1760 ging die Herrschaft auf die Grafen von Trauttmannsdorf und in der Mitte des 19. Jahrhunderts an die Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen über. Im Zuge der Bodenreform der 1. Tschechoslowakischen Republik wurde 1923 und 1924 der damalige Eigentümer des Gutes und der Feste Opálka, Wilhelm von Hohenzollern-Sigmaringen, enteignet; dieser Besitz wurde der Familie Strouhalová, welche die Verwaltung des Gutes schon seit den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderte innehatte, übertragen; sie verlor ihn durch die Verstaatlichung nach 1945, wobei die Wirtschaftsgebäude zunächst einer landwirtschftlichen Genossenschaft, später eiem Staatsgut dienten. Die Gebäuden blieben teilweise ungenutzt und verfielen zusehends. Vor allem die Feste geriet in einen fast ruinösen baulichen Zustand. 1992 bekam durch die Restitution die Familie Strouhalová ihren Besitz wieder zurück. Im Jahre 2001 erwarben der Bildhauer Harald Bäumler und seine Frau Marie Bäumlerová die Feste mit dem dazugehörigen Hof und restaurieren die Gebäude derzeit nach und nach.

Baugeschichte

Die gotische Feste wurde von einem prismatischen Turm mit circa 12m x 10 m Seitenlänge gebildet.

Literatur

Jiří Úlovec, Opálka tvrz, Praha 2001.

Ecyclopedie českých tvrzí. Díl 2 (K-Ř), Praha 2000, 541-542.

Anton Sedláček, Hrady, zámky a tvrze Královsví českého. Díl devátý, Domažlicko a Klatovsko. Praha 1839, 146-149.