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„Gent“ – Versionsunterschied

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* die Grafenburg (''[[Gravensteen]]'') - eine der bedeutendsten romanischen Burgen [[Belgien]]s
* die Grafenburg (''[[Gravensteen]]'') - eine der bedeutendsten romanischen Burgen [[Belgien]]s
* die St.-Nikolauskirche im Stil der [[Gotik]]
* die St.-Nikolauskirche im Stil der [[Gotik]]
* die St.-Bavo-Kathedrale - in den Jahren [[1300]] bis [[1538]] gebaut; im Dom: der von den Brüdern Hubert und [[Jan van Eyck]] gestaltete [[Genter Altar]] (jedoch seit Januar 2006 für sieben Jahre in Restauration und nicht zugänglich).
* die St.-[[Bavo]]-Kathedrale - in den Jahren [[1300]] bis [[1538]] gebaut; im Dom: der von den Brüdern Hubert und [[Jan van Eyck]] gestaltete [[Genter Altar]] (jedoch seit Januar 2006 für sieben Jahre in Restauration und nicht zugänglich).
* das Rathaus - vom 15. bis zum 17. Jh. gebaut
* das Rathaus - vom 15. bis zum 17. Jh. gebaut
* die Tuchhalle - mit dem Bau wurde [[1425]] angefangen; [[1890]] nach den ursprünglichen Plänen fertig gestellt
* die Tuchhalle - mit dem Bau wurde [[1425]] angefangen; [[1890]] nach den ursprünglichen Plänen fertig gestellt

Version vom 24. September 2006, 14:09 Uhr

Wappen Karte
Datei:Wappen gent.jpg Karte Belgiens, Lage von Gent hervorgehoben
Basisdaten
Region: Flandern
Provinz: Ostflandern
Arrondissement: Gent
Fläche: 156,18 km²
Einwohner: 230.951 (1. Jan 2005)
Bevölkerungsdichte: 1.479 Einwohner je km²
Höhe:
Postleitzahl: 9000-9052
Vorwahl: 09
Geografische Lage: Vorlage:Koordinate Text Artikel
Adresse der Stadtverwaltung: Botermarkt 1
9000 Gent
Offizielle Website: www.gent.be
Politik
Bürgermeister: Frank Beke (SP.A)
Datei:BelfortGent.JPG
Tuchhalle mit Belfried
Gravensteen, die Burg der ehemaligen Grafen von Flandern
Turm der Kathedrale St. Bavo
'Genter Altar', Meisterwerk Jan van Eyck's in der Kathedrale St. Bavo

Gent (fläm. [ɣɛnt], engl. Ghent [gent], franz. Gand [gɑ̃]) ist die Hauptstadt der belgischen Provinz Ostflandern und des Arrondissements Gent. Die Gemeinde besteht aus den Teilgemeinden Afsnee, Desteldonk, Drongen, Gentbrugge, Ledeberg, Mariakerke, Mendonk, Oostakker, Sint-Amandsberg, Sint-Denijs-Westrem, Sint-Kruis-Winkel, Wondelgem und Zwijnaarde. An der Universität von Gent studieren 24.000 Studenten.

Geschichte

Gent hat seit dem Mittelalter nie an Bedeutung verloren und so zeigt es sich heute als quicklebendige Stadt mit vielen Einkaufsmöglichkeiten. Der Name Gent kommt vom keltischen Wort Ganda, was soviel bedeutet wie Zusammenfluss, Mündung. Nach der Herrschaft der Römer wurde die Stadt um 400 von den Franken eingenommen. Im 9. Jahrhundert kamen die Normannen und plünderten das Gebiet um Gent. Karl der Große versuchte später vergeblich, die Wikinger durch Bau einer Flotte abzuwehren.

Im 11. Jahrhundert wurde Gent zur Metropole der Textilproduktion und, nach Paris als zweitgrößte Stadt Nordeuropas, zur wirtschaftlichen Großmacht. Der Adel musste den Kaufmannsfamilien einen großen Teil der Macht abtreten und war darüber gar nicht glücklich. Es bildeten sich mächtige Zünfte, die sich stets gegen die Vorherrschaft der mittelalterlichen Fürsten wehrten. Je mehr die Zünfte und Kaufmannsfamilien an Macht und Einfluss gewannen, um so mehr pochten sie auch auf ihre Selbständigkeit. Es kam immer wieder zu Aufständen

1338 verbündeten sich schließlich die Genter Zünfte unter dem Kaufmann und diktatorisch regierenden Stadthauptmann Jacob von Artevelde mit den Engländern, um mit diesen zusammen gegen den französischen Adel vorzugehen. (Siehe auch: Schlacht bei Roosebeke)

1384 kam Gent an das Herzogtum Burgund, weil Herzog Philipp der Kühne die Erbin Margarete von Flandern geheiratet hatte. Als dieser die Macht der Zünfte einschränkte, kam es unter der Führung von Philipp von Artevelde erneut zum Aufstand. Die Kämpfe wurden hart und verbittert geführt, doch schließlich mussten sich die Kaufleute von Gent den Burgundern geschlagen geben. Der Streit um Salz- und Getreidesteuern dauerte ganze drei Jahre.

Am 23. Juli 1453 kam es endlich zur entscheidenden Schlacht an der Schelde: Die 30.000 Mann des Stadtheeres konnten keinen Sieg erringen. Herzog Philipp der Gute ließ die Ratsherren im Büßerhemd vor die Stadt ziehen und um Gnade bitten.

Erst nach der Schlacht von 1453 akzeptierte Gent die Burgunderherrschaft, die bis 1476 dauerte.

1477 erbten die Habsburger Gent durch die Hochzeit von Maria von Burgund mit dem späteren Kaiser Maximilian. Auch dieses Mal wieder kämpften die Kaufleute energisch um ihre Unabhängigkeit und ergaben sich erst 1492.

Am 24. Februar 1500 wird Karl V. im Prinzenhof geboren.

Auch gegen diesen Kaiser rebellierten die Kaufleute, deren Anführer des Aufstands 1539 am Gravensteen geköpft wurden.

Nachdem Gent Mitte des 16. Jahrhunderts an Karls Sohn Philipp II. von Spanien gefallen war, erhoben sich die protestantischen Genter gegen die Katholiken aus Spanien, die demzufolge mit einem Terrorregime reagierten. Die Hinrichtung des Statthalters von Flandern, Lamoral Graf von Egmont, im Jahre 1568 - (Goethe widmete dieser Geschichte ein Theaterstück) - löste schließlich den Befreiungskampf der Niederlande unter Willem von Oranien aus.

1794 eroberten die Franzosen unter Napoléon Bonaparte Flandern und damit auch Gent, 1815 wurde die Stadt dann niederländisch, bis dann 1830 Belgien zum unabhängigen Königreich wurde.

Sprache

In Gent wird Flämisch gesprochen, keine eigenständige Sprache sondern eine Variante des Niederländischen. Auch Französisch und Englisch wird weitgehend verstanden.

Geographie

Gent liegt nordwestlich von Brüssel am Zusammenfluss von Schelde und Leie und ist die drittgrößte Stadt Belgiens. Es gibt einen ausgedehnten Hafen, der mit dem Zeekanal Gent-Terneuzen verbunden ist. Das wichtigste innerstädtische Verkehrsmittel ist die Straßenbahn Gent.

Sehenswürdigkeiten

Gent wird oft als eine der schönsten Städte Europas bezeichnet und konkurriert mit dem touristisch bekannteren Brügge. Ein Großteil der mittelalterlichen Architektur ist unversehrt und erstaunlich gut erhalten. Die Stadt ist Gastgeber einiger großer kultureller Ereignisse, wie den Gentse Feesten, I Love Techno und dem Festival van Vlaanderen.

Weitere Sehenswürdigkeiten:

  • der Belfried
  • die Grafenburg (Gravensteen) - eine der bedeutendsten romanischen Burgen Belgiens
  • die St.-Nikolauskirche im Stil der Gotik
  • die St.-Bavo-Kathedrale - in den Jahren 1300 bis 1538 gebaut; im Dom: der von den Brüdern Hubert und Jan van Eyck gestaltete Genter Altar (jedoch seit Januar 2006 für sieben Jahre in Restauration und nicht zugänglich).
  • das Rathaus - vom 15. bis zum 17. Jh. gebaut
  • die Tuchhalle - mit dem Bau wurde 1425 angefangen; 1890 nach den ursprünglichen Plänen fertig gestellt
  • die Graslei und die Korenlei - Uferstraßen im alten Hafen mit historischen Giebelhäusern
  • Ons Huis - der Sitz der Sozialistischen Arbeitervereinigungen vom Jahre 1910 im eklektischen Stil mit einigen Jugendstilanleihen


Söhne und Töchter der Stadt


Mittelalterliche Gildehäuser am Graslei

Literatur

  • "Belgien", Verlag Karl Baedeker Ostfildern, 3. Auflage 1998, ISBN 3-87504-417-7, S. 226-244

Detlev Arens, "Flandern", DuMont Reiseverlag, Ostfildern, 4. Auflage 2005, ISBN 3-7701-3005-7, S. 105-129. Reinhard Tiburzy, "Belgien", DuMont Reiseverlag, Köln, 2004, ISBN 3-7701-6097-5, S. 103-114.

Commons: Gent – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien