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„Inland Empire (Film)“ – Versionsunterschied

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Nikki sieht, wie Sue ein Schraubenzieher in den Bauch gerammt wird, sieht junge Mädchen, die ihre Brüste zeigen und eine bösartige Nachbarin mit ihrem eifersüchtigen Ehemann. Zudem stellt Nikki fest, dass Teile ihres Filmes rätselhafter Weise in Lodz gedreht werden. Mit fortschreitender Dauer des Film spürt sie, dass die ''San Bernardino Riverside Area'' in der sie wohnt, das "Inland Empire", wohl nur vordergründig ein Landstrich und eine Wüste ist. Hintergründig ist es ein Ort zur Suche nach Identität.
Nikki sieht, wie Sue ein Schraubenzieher in den Bauch gerammt wird, sieht junge Mädchen, die ihre Brüste zeigen und eine bösartige Nachbarin mit ihrem eifersüchtigen Ehemann. Zudem stellt Nikki fest, dass Teile ihres Filmes rätselhafter Weise in Lodz gedreht werden. Mit fortschreitender Dauer des Film spürt sie, dass die ''San Bernardino Riverside Area'' in der sie wohnt, das "Inland Empire", wohl nur vordergründig ein Landstrich und eine Wüste ist. Hintergründig ist es ein Ort zur Suche nach Identität.


Nach ca. zwei Stunden stellt man fest, dass rote Faden des Films die Frage ist, weshalb der Mensch Angst hat und wovor. Nikki hält nur die einzelnen Teile des Film zusammen, spielt einmal die Dame aus feiner Gesellschaft und dann wieder eine Prostituierte. Die Schlüsselszene für Nikki ist eine Passage auf dem "Walk of Fame" in Hollywood, in welcher ihr ein Schraubenzieher in den Leib gestochen wird. Sie verblutet hilflos zwischen Obdachlosen, bis eine Kamera sichtbar wird, die das Ganze als Filmszene entlarvt. Sicher ist aber nicht, dass Nikki nicht vielleicht doch am Drehort stirbt. Weitere Filmhandlungen betreffen die Hasenfamilie in ihrem Wohnzimmer, die Geschichte eines von Ost-Europa ausgehenden Prostituiertenhändlerrings, sowie einen Zirkus in einer Fabrikhalle in Polen.
Nach ca. zwei Stunden stellt man fest, dass der rote Faden des Films die Frage ist, weshalb der Mensch Angst hat und wovor. Nikki hält nur die einzelnen Teile des Film zusammen, spielt einmal die Dame aus feiner Gesellschaft und dann wieder eine Prostituierte. Die Schlüsselszene für Nikki ist eine Passage auf dem "Walk of Fame" in Hollywood, in welcher ihr ein Schraubenzieher in den Leib gestochen wird. Sie verblutet hilflos zwischen Obdachlosen, bis eine Kamera sichtbar wird, die das Ganze als Filmszene entlarvt. Sicher ist aber nicht, dass Nikki nicht vielleicht doch am Drehort stirbt. Weitere Filmhandlungen betreffen die Hasenfamilie in ihrem Wohnzimmer, die Geschichte eines von Ost-Europa ausgehenden Prostituiertenhändlerrings, sowie einen Zirkus in einer Fabrikhalle in Polen.


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==

Version vom 23. September 2006, 12:59 Uhr

Film
Titel INLAND EMPIRE
Produktionsland USA, Frankreich, Polen
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2006
Länge 172 Minuten
Stab
Regie David Lynch
Drehbuch David Lynch
Produktion David Lynch, Mary Sweeney, Jeremy Alter, Laura Dern
Musik David Lynch, Angelo Badalamenti
Kamera Odd-Geir Sæther
Schnitt David Lynch
Besetzung

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INLAND EMPIRE ist ein US-amerikanisches Mystery-Drama von Regisseur David Lynch aus dem Jahr 2006. Der Film ist eine Produktion von Studio Canal im Verleih von Canal+. In Deutschland wird Concorde Film den Verleih des Films übernehmen. Die Weltpremiere fand am 6. September 2006 bei den Filmfestspielen von Venedig statt. In den USA feiert der Film beim New York Film Festival seine Premiere am 29. September 2006. Des weiteren wird er ab dem 11. Januar 2007 in den deutschen Kinos zu sehen sein.

Inhalt und Handlung

Der Film beginnt mit dem Blick auf eine Nadel in einer Plattenrille. Eine polnische Frauenstimme ist zu hören und man sieht ein Paar, dessen Köpfe unkenntlich gemacht sind, während sie über Sex reden. Dann folgt ein Raum, in dem sich drei Menschen mit Hasenköpfen befinden. Die drei Hasen sitzen in ihrem Wohnzimmer, entweder regungslos auf einem Sofa oder bügeln. Es gibt viele weitere Flure, Fenster und Räume, darunter ein "Pink Room", in denen kaum etwas anderes passiert, als dass Menschen voller Panik in den Augen verharren.

Eine der Handlungsstränge des Films erzählt eine Geschichte von Dreharbeiten zu einem großen Kinofilm, über das Casting hierfür sowie eine Frau, Nikki, die gerade die Chance auf ein Comeback bekommt. Sie soll die Hauptrolle in einem Liebesdrama über eine verhängnisvolle Affäre mit einem Südstaaten-Gentleman spielen. Sie findet heraus, dass der Film früher schon einmal gedreht wurde, ohne dass er jemals fertig geworden wäre. Der Grund ist, dass beide Hauptdarsteller ermordet wurden, bevor der Film fertig gedreht war.

Auch dieses Mal werden die Dreharbeiten immer mysteriöser. Zeit und Raum verschieben sich, Nikki trifft auf Sue, ihr früheres Ich, die Realität verschwimmt. Permanent tauchen die drei Hasen-Menschen auf, während von Band immer wieder Lacher eingespielt werden und allerlei rätselhafte Äußerungen von sich geben. Immer wieder stellt Nikki entsetzt fest, dass sie sich noch in der Filmhandlung befindet, obwohl sie längst wieder in der Wirklichkeit zu sein scheint.

Nikki sieht, wie Sue ein Schraubenzieher in den Bauch gerammt wird, sieht junge Mädchen, die ihre Brüste zeigen und eine bösartige Nachbarin mit ihrem eifersüchtigen Ehemann. Zudem stellt Nikki fest, dass Teile ihres Filmes rätselhafter Weise in Lodz gedreht werden. Mit fortschreitender Dauer des Film spürt sie, dass die San Bernardino Riverside Area in der sie wohnt, das "Inland Empire", wohl nur vordergründig ein Landstrich und eine Wüste ist. Hintergründig ist es ein Ort zur Suche nach Identität.

Nach ca. zwei Stunden stellt man fest, dass der rote Faden des Films die Frage ist, weshalb der Mensch Angst hat und wovor. Nikki hält nur die einzelnen Teile des Film zusammen, spielt einmal die Dame aus feiner Gesellschaft und dann wieder eine Prostituierte. Die Schlüsselszene für Nikki ist eine Passage auf dem "Walk of Fame" in Hollywood, in welcher ihr ein Schraubenzieher in den Leib gestochen wird. Sie verblutet hilflos zwischen Obdachlosen, bis eine Kamera sichtbar wird, die das Ganze als Filmszene entlarvt. Sicher ist aber nicht, dass Nikki nicht vielleicht doch am Drehort stirbt. Weitere Filmhandlungen betreffen die Hasenfamilie in ihrem Wohnzimmer, die Geschichte eines von Ost-Europa ausgehenden Prostituiertenhändlerrings, sowie einen Zirkus in einer Fabrikhalle in Polen.

Hintergrund

"Inland Empire" wird seit den 1950er Jahren üblicherweise der Landstrich Südkaliforniens genannt, welcher zwischen Los Angeles, San Diego und Orange County verläuft ('Inland' deshalb, weil hier im 17. Jahrhundert die ersten spanischen und mexikanischen Siedlungen Kaliforniens entstanden und dieses Gebiet rund 37 Meilen östlich der Pazifikküste liegt). Lynch hat zwar festgelegt, dass sein INLAND EMPIRE immer in Großbuchstaben geschrieben werden soll, hat jedoch seine Äußerung, er habe dies aus rechtlichen Überlegungen festgelegt, inzwischen zurück genommen. David Lynch deutete in Venedig an, INLAND EMPIRE könne man im weitesten Sinne als Synonym für das Hauptfilmthema, die vom menschlichen Körper Besitz ergreifende Panik und Angst sehen.

Reaktionen

  • Schon bei der Biennale in Venedig, wo der Film Anfang September 2006 Premiere hatte, löste er unterschiedliche Reaktionen aus. Einig waren sich Kritiker wie Publikum aber über die herausragende schauspielerische Leistung von Laura Dern. Lynch selbst sagte in Venedig, dass INLAND EMPIRE schon allein wegen seiner Länge von fast drei Stunden, aber auch grundsätzlich, nicht sofort verstanden werden kann. Die unzähligen miteinander verzahnten Handlungsstränge und Handlungswechsel lassen über die 172 Minuten Dauer Raum für umfangreiche Interpretationen.
  • Lynch selbst hat bei der Premiere seines Films erklärt, er könne nicht sagen, wovon INLAND EMPIRE handle. Dies müsse jeder Zuschauer für sich selbst herausfinden. INLAND EMPIRE sei ein Blick durch "verschwommene Scheiben des menschlichen Ichs auf dunkle Abgründe".

Entstehung

  • INLAND EMPIRE wurde von Lynch als sogenannter "Patchwork-Film" gedreht, d.h. ohne Drehbuch, wobei die Schauspieler vom Regisseur jeweils nur die aktuell zu drehende Szene bekannt gegeben bekamen, so dass ihnen der Plot des Film sowie die Zusammenhänge mit anderen Szenen nicht bekannt waren. David Lynch sagte, er wolle mit INLAND EMPIRE einen Weg aufzeigen, wie "big pictures" zukünftig gedreht werden könnten. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung sagte Lynch weiter: "Das Licht in L.A. ist so inspirierend! Das Licht hat damals alle vom Süden nach L.A. gelockt! Als ich mich mit Laura Dern über einen neuen Film unterhalten habe, sagte sie mir, ihr Mann Ben Harper komme aus dem "Inland Empire". Ich weiß nicht mehr, wann, aber ich sagte: Das ist der Titel für meinen nächsten Film, über den ich damals nichts wusste. Und dann: Meine Eltern haben eine Berghütte in Montana. Mein Bruder hat da eines Tages geputzt und hinterm Schrank ein altes Zeichenbuch gefunden. Es war mein altes Zeichenbuch, aus der Zeit, als ich fünf Jahre alt war. Das erste Bild ist eine Landschaftsansicht von Spokane, darunter steht: "Inland Empire". Also dachte ich, ich bin auf dem richtigen Weg."