Zum Inhalt springen

„Grub (Schauenstein)“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
KKeine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1:
'''Grub''' ist eine [[Wüstung]] im Stadtgebiet von [[Schauenstein]] im oberfränkischen [[Landkreis Hof]].
'''Grub''' ist eine [[Wüstung]] im Stadtgebiet von [[Schauenstein]] im oberfränkischen [[Landkreis Hof]].


Grub ist die Flurbezeichnung für ein weitläufiges Gebiet westlich der [[Liste der Staatsstraßen in Oberfranken#St 2195|Staatsstraße St&nbsp;2195]] zwischen Helmbrechts und [[Volkmannsgrün]]. Das Areal bildet im Süden die Grenze zum Stadtgebiet Helmbrechts, wo sich die Wüstungen [[Hilkersreuth]] und [[Hoftheile]] anschließen. Im Rahmen des Projektes ''Wüstungen um Kleinschwarzenbach''<ref> http://www.kula-hof.com/edwin-greim-wustungen-um-kleinschwarzenbach </ref> erschien 2015 eine Karte mit Erläuterungen zu den drei Wüstungen. Die Bezeichnung Grub weist auf Bergbau hin. In der weitläufigen Flur ist die Siedlung noch nicht genauer verortet und daher bislang kein Bodendenkmal. Einzelne Autoren sprechen von einem vorderen und einem hinteren Grub. Scherbenfunde wurden u.&nbsp;a. im Jah 2008 in Richtung Volkmannsgrün westlich des Waldgebietes gemacht, im Wald befindet sich ein Steinbruch. In [[Schloss Seehof]] als Sitz der mittleren Denkmalschutzbehörde sind einzelne Funde dokumentiert.
Grub ist die Flurbezeichnung für ein weitläufiges Gebiet westlich der [[Liste der Staatsstraßen in Oberfranken#St 2195|Staatsstraße St&nbsp;2195]] zwischen Helmbrechts und [[Volkmannsgrün]]. Das Areal bildet im Süden die Grenze zum Stadtgebiet Helmbrechts, wo sich die Wüstungen [[Hilkersreuth]] und [[Hoftheile]] anschließen. Im Rahmen des Projektes ''Wüstungen um Kleinschwarzenbach'' erschien 2015 eine Karte mit Erläuterungen zu den drei Wüstungen. Die Bezeichnung Grub weist auf Bergbau hin. In der weitläufigen Flur ist die Siedlung noch nicht genauer verortet und daher bislang kein Bodendenkmal. Einzelne Autoren sprechen von einem vorderen und einem hinteren Grub. Scherbenfunde wurden u.&nbsp;a. im Jah 2008 in Richtung Volkmannsgrün westlich des Waldgebietes gemacht, im Wald befindet sich ein Steinbruch. In [[Schloss Seehof]] als Sitz der mittleren Denkmalschutzbehörde sind einzelne Funde dokumentiert.


Als Siedlung ist Grub 1386 und 1388 urkundlich genannt. Damals wurde die Herrschaft Schauenstein der [[Wolfstriegel|Familie Wolfstriegel]] an die [[Burggrafschaft Nürnberg|Burggrafen von Nürnberg]] verkauft. Daraus entwickelte sich eine Fehde zwischen den Burggrafen und den [[Vögte von Weida|Vögten von Weida]]. In den Jahren 1398 im [[Lehenbuch]] des Burggrafen [[Johann III. (Nürnberg)|Johann]] und 1408 war Grub eine Wüstung und teilte dieses Schicksal mit anderen kleinen Orten der Umgebung, darunter der [[Jaythof]] und [[Dürrengrün (Helmbrechts)|Dürrengrün]]. Die Wüstung „Grueb“ wurde 1398 vom Burggrafen Johann an Friedrich von [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]] verkauft.<ref> Guttenberg-Regesten, [[Archiv für Geschichte von Oberfranken]], Band 19 und 20, S.&nbsp;116.</ref>
Als Siedlung ist Grub 1386 und 1388 urkundlich genannt. Damals wurde die Herrschaft Schauenstein der [[Wolfstriegel|Familie Wolfstriegel]] an die [[Burggrafschaft Nürnberg|Burggrafen von Nürnberg]] verkauft. Daraus entwickelte sich eine Fehde zwischen den Burggrafen und den [[Vögte von Weida|Vögten von Weida]]. In den Jahren 1398 im [[Lehenbuch]] des Burggrafen [[Johann III. (Nürnberg)|Johann]] und 1408 war Grub eine Wüstung und teilte dieses Schicksal mit anderen kleinen Orten der Umgebung, darunter der [[Jaythof]] und [[Dürrengrün (Helmbrechts)|Dürrengrün]]. Die Wüstung „Grueb“ wurde 1398 vom Burggrafen Johann an Friedrich von [[Guttenberg (Adelsgeschlecht)|Guttenberg]] verkauft.<ref> Guttenberg-Regesten, [[Archiv für Geschichte von Oberfranken]], Band 19 und 20, S.&nbsp;116.</ref>
Zeile 16: Zeile 16:
== Weblinks ==
== Weblinks ==
* [https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?X=5569264.67&Y=4480450.72&zoom=12&lang=de&topic=ba&bgLayer=historisch&catalogNodes=122 Standort] in der [[Bayerische Uraufnahme|Bayerischen Uraufnahme]] im [[BayernAtlas]]
* [https://geoportal.bayern.de/bayernatlas/?X=5569264.67&Y=4480450.72&zoom=12&lang=de&topic=ba&bgLayer=historisch&catalogNodes=122 Standort] in der [[Bayerische Uraufnahme|Bayerischen Uraufnahme]] im [[BayernAtlas]]
* Edwin Greim: Folder zum Aufsatz ''Wüstungen um Kleinschwarzenbach''. 2015. ([http://www.kula-hof.com/Media/Default/Edwin%20Greim/Folder_Exkursion_W%C3%BCstungen_um%20Kleinschwarzenbach.PDF PDF])
* Edwin Greim: Folder zum Aufsatz ''Wüstungen um Kleinschwarzenbach''. 2015. ([http://www.kulahof.de/images/Bilder_Greim/Exkursionen/Folder_Wstungen_bei_Kleinschwarzenbach.pdf PDF])


== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==

Version vom 31. August 2021, 17:28 Uhr

Grub ist eine Wüstung im Stadtgebiet von Schauenstein im oberfränkischen Landkreis Hof.

Grub ist die Flurbezeichnung für ein weitläufiges Gebiet westlich der Staatsstraße St 2195 zwischen Helmbrechts und Volkmannsgrün. Das Areal bildet im Süden die Grenze zum Stadtgebiet Helmbrechts, wo sich die Wüstungen Hilkersreuth und Hoftheile anschließen. Im Rahmen des Projektes Wüstungen um Kleinschwarzenbach erschien 2015 eine Karte mit Erläuterungen zu den drei Wüstungen. Die Bezeichnung Grub weist auf Bergbau hin. In der weitläufigen Flur ist die Siedlung noch nicht genauer verortet und daher bislang kein Bodendenkmal. Einzelne Autoren sprechen von einem vorderen und einem hinteren Grub. Scherbenfunde wurden u. a. im Jah 2008 in Richtung Volkmannsgrün westlich des Waldgebietes gemacht, im Wald befindet sich ein Steinbruch. In Schloss Seehof als Sitz der mittleren Denkmalschutzbehörde sind einzelne Funde dokumentiert.

Als Siedlung ist Grub 1386 und 1388 urkundlich genannt. Damals wurde die Herrschaft Schauenstein der Familie Wolfstriegel an die Burggrafen von Nürnberg verkauft. Daraus entwickelte sich eine Fehde zwischen den Burggrafen und den Vögten von Weida. In den Jahren 1398 im Lehenbuch des Burggrafen Johann und 1408 war Grub eine Wüstung und teilte dieses Schicksal mit anderen kleinen Orten der Umgebung, darunter der Jaythof und Dürrengrün. Die Wüstung „Grueb“ wurde 1398 vom Burggrafen Johann an Friedrich von Guttenberg verkauft.[1]

Literatur

  • Günther von Geldern-Crispendorf: Kulturgeographie des Frankenwaldes. Halle 1930. S. 280.
  • Annett Haberlah-Pohl: MünchbergHistorischer Atlas von Bayern – Teil Franken, Reihe 1, Heft 39. München 2011. S. 21, 153, 244, 263.
  • Hans Hartmann: Abgegangene Orte an der mittleren Selbitz. In: Frankenwald – Zeitschrift des Frankenwaldvereins e.V., Heft 1/1988. S. 4.
  • Matthias Körner: Kooperation – Koexistenz – Konkurrenz. Herrschaftskräfte und Herrschaftsformen im Raum Naila vom Mittelalter bis zum Ende des Alten Reiches. Historischer Atlas von Bayern – Der Altlandkreis Naila. Inaugural-Dissertation.
  • Klaus Rauh: Wüstungen nördlich von Helmbrechts. Helmbrechts 2014. (Unveröffentlichter Aufsatz)
  • Hans Seiffert: Helmbrechts – Geschichte einer oberfränkischen Kleinstadt. 2. Auflage, Helmbrechts 1956. S. 69, 79.
  • Adam Ziegelhöfer, Gustav Hey: Die Ortsnamen des ehemaligen Fürstentum Bayreuth. In: Archiv für Geschichte von Oberfranken, Band 27, Heft 1, Bayreuth 1920.

Einzelnachweise

  1. Guttenberg-Regesten, Archiv für Geschichte von Oberfranken, Band 19 und 20, S. 116.