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„Stadtarchiv Wiesbaden“ – Versionsunterschied

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== Geschichte ==
== Geschichte ==


Der Uhrturm in der Marktstraße wurde in der ersten Hölfte des 16. Jahrhunderts zum Aufbewahrungsort der städtischen Urkunden gewählt, wobei ein Großteil des städtischen Archivs dem Stadtbrand von 1547 zum Opfer fiel. Erst 1716 wurden aus Platzmangel und wegen des Verfalls der Papiere seitens der städtischen Verwaltung weitreichende Kassationen vorgenommen. Insbesondere Gerichtsverhandlungen, Rechnungen und Akten der freiwilligen Gerichtsbarkeit , teilweise aus dem 14. Jahrhundert wurden vernichtet. Karl Rossel (1815-1872) ordnete das verwahrloste Archiv in den Jahren 1850 und 1851 und legte ein provisorisches Register an.


Mit dem Abriß des Uhrturms im Jahr 1873 folgte die Umlagerung des Archivs, zunächst in die Dachkammern des alten [[Altes Rathaus (Wiesbaden)|Rathauses]], ab 1880 in einem Turmraum der Marktkirche, dann seit 1892 im Obergeschoß des neuen [[Neues Rathaus (Wiesbaden)|Rathauses]]. Unter Aufsicht von Christian Spielmann, dem ersten Wiesbadener Stadtarchivars, wurden Teile des Archivguts erstmals systematisch erschlossen. Nach dem Tod Spielmanns 1917 blieb dessen Stelle für drei Jahre unbesetzt. 1924 entschied man sich das städtische Archiv in der [[Hessische Landesbibliothek|Landesbibliothek]] unterzubringen, deren Direktor nun formal als Leiter des Stadtarchivs fungierte. 1933 wurde das Stadtarchiv auch formal aufgehoben.
== Leiter des Archivs ==


Im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Auslagerung des älteren Teils des Archivsbestandes auf die Feste [[Festung Ehrenbreitstein|Ehrenbreitstein]]. Andere Teile verblieben an verschiedenen Stellen in der Stadt und wurden zum Teil durch einen Fliegerangriff im Februar 1945 vernichtet. Das nach Ehrenbreitstein ausgelagerte Archivgut wurde am 11. Oktober 1948 an die Stadt Wiesbaden zurückgegeben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Stadtarchiv wiederbegründet und zog zunächst 1951 in das wiederaufgebaute Neue Rathaus ein. Als Hauptmagazin dienten ehemalige Luftschutzräume im Keller. 1978 verließ das Archiv das Rathaus und kam zunächst in die Humboldtstraße 6 in der sog. Hengstenberg-Villa unter, bis schließlich Ende 1989 ein Zweckbau Im Rad 42 bezogen werden konnte. In einer ehemaligen Fabrikgebäude sind hier auf einer Ebene funktionale Räume sowie gute Lagerbedingungen für das Archivgut geschaffen worden.

== Leiter des Archivs ==
* 1892–1917: Christian Spielmann (1861-1917)
* 1892–1917: Christian Spielmann (1861-1917)
* 1917-1924: Lothar Lüstner (1882-1955)
* 1920-1924: Lothar Lüstner (1882-1955)
* 1951-1973: Hellmuth Thomä (1908-2002)
* 1951-1973: Hellmuth Thomä (1908-2002)
* 1973-1999: Günter Mischewski (1942-2006)
* 1973-1999: Günter Mischewski (1942-2006)

Version vom 26. Juni 2020, 16:19 Uhr

Stadtarchiv Wiesbaden

Das Stadtarchiv im Rad 42.
Archivtyp Kommunalarchiv
Koordinaten 50° 4′ 21″ N, 8° 12′ 50″ OKoordinaten: 50° 4′ 21″ N, 8° 12′ 50″ O
Ort Wiesbaden
Besucheradresse Im Rad 42, 65197 Wiesbaden
Gründung 16. Jahrhundert
Umfang ca. 4,5 lfd. km Schriftgut, ca. 5.000 Karten, Pläne und Plakate, 23.000 Microfiches und ca. 50.000 Fotos.
Laufzeit des Archivguts 1351 bis heute
ISIL DE-Wi26  (Stadtarchiv Wiesbaden)
Träger Landeshauptstadt Wiesbaden
Leitung {{{Leitung}}}
Organisationsform Abteilung des Kulturamts der Landeshauptstadt Wiesbaden
Webseite www.wiesbaden.de/stadtarchiv [1]

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Das Stadtarchiv Wiesbaden ist das kommunale Archiv der Landeshaupstadt Wiesbaden. Es hat seit 1989 seinen Sitz in einem ehemaligen Fabrikgebäude im Wiesbadener Künstlerviertel. Seine Ursprünge gehen wohl auf das 16. Jahrhundert zurück; 1636 wurde erstmals der Uhrturm in der Marktstraße als Verwahrort für Urkunden erwähnt.

Das Stadtarchiv Wiesbaden bewahrt historisch relevante Bestände über die Geschichte der Stadt Wiesbaden sowie Schriftgut städtischer und nichtstädtischer Herkunft sowie Sammlungen von Vereinen, Unternehmen und Institutionen auf. Eine weitere Bestandsgruppe bilden mehr als 200 Vor- und Nachlässe von bedeutenden Wiesbadener Persönlichkeiten und Familien.

Das älteste Schriftstück des Stadtarchivs Wiesbaden im Original stammt von 1351. Es handelt sich um das Stadtrecht von Sonnenberg.

Geschichte

Der Uhrturm in der Marktstraße wurde in der ersten Hölfte des 16. Jahrhunderts zum Aufbewahrungsort der städtischen Urkunden gewählt, wobei ein Großteil des städtischen Archivs dem Stadtbrand von 1547 zum Opfer fiel. Erst 1716 wurden aus Platzmangel und wegen des Verfalls der Papiere seitens der städtischen Verwaltung weitreichende Kassationen vorgenommen. Insbesondere Gerichtsverhandlungen, Rechnungen und Akten der freiwilligen Gerichtsbarkeit , teilweise aus dem 14. Jahrhundert wurden vernichtet. Karl Rossel (1815-1872) ordnete das verwahrloste Archiv in den Jahren 1850 und 1851 und legte ein provisorisches Register an.

Mit dem Abriß des Uhrturms im Jahr 1873 folgte die Umlagerung des Archivs, zunächst in die Dachkammern des alten Rathauses, ab 1880 in einem Turmraum der Marktkirche, dann seit 1892 im Obergeschoß des neuen Rathauses. Unter Aufsicht von Christian Spielmann, dem ersten Wiesbadener Stadtarchivars, wurden Teile des Archivguts erstmals systematisch erschlossen. Nach dem Tod Spielmanns 1917 blieb dessen Stelle für drei Jahre unbesetzt. 1924 entschied man sich das städtische Archiv in der Landesbibliothek unterzubringen, deren Direktor nun formal als Leiter des Stadtarchivs fungierte. 1933 wurde das Stadtarchiv auch formal aufgehoben.

Im Zweiten Weltkrieg erfolgte die Auslagerung des älteren Teils des Archivsbestandes auf die Feste Ehrenbreitstein. Andere Teile verblieben an verschiedenen Stellen in der Stadt und wurden zum Teil durch einen Fliegerangriff im Februar 1945 vernichtet. Das nach Ehrenbreitstein ausgelagerte Archivgut wurde am 11. Oktober 1948 an die Stadt Wiesbaden zurückgegeben.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Stadtarchiv wiederbegründet und zog zunächst 1951 in das wiederaufgebaute Neue Rathaus ein. Als Hauptmagazin dienten ehemalige Luftschutzräume im Keller. 1978 verließ das Archiv das Rathaus und kam zunächst in die Humboldtstraße 6 in der sog. Hengstenberg-Villa unter, bis schließlich Ende 1989 ein Zweckbau Im Rad 42 bezogen werden konnte. In einer ehemaligen Fabrikgebäude sind hier auf einer Ebene funktionale Räume sowie gute Lagerbedingungen für das Archivgut geschaffen worden.

Leiter des Archivs

  • 1892–1917: Christian Spielmann (1861-1917)
  • 1920-1924: Lothar Lüstner (1882-1955)
  • 1951-1973: Hellmuth Thomä (1908-2002)
  • 1973-1999: Günter Mischewski (1942-2006)
  • 1999-2001: kommissarisch: Jochen Dollwet (*1957)
  • 2001-2019: Dr. Brigitte Streich (*1954)
  • seit 2020: Dr. Peter Quadflieg (*1982)