„Großmehring“ – Versionsunterschied
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'''Großmehring''' ist eine [[Gemeinde (Deutschland)|Gemeinde]] im [[Landkreis Eichstätt]] im [[Oberbayern|Regierungsbezirk Oberbayern]]. |
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Der Gemeinderat von Großmehring hat nach der Kommunalwahl 2014 22 Mitglieder:<ref>{{Internetquelle|url=http://www.grossmehring.de/index.php?id=0,38|titel=Gemeinde Großmehring - Gemeinderat (nach Fraktionen)|autor=Gemeinde Großmehring|sprache=de|zugriff=2017-03-21}}</ref> |
Der Gemeinderat von Großmehring hat nach der Kommunalwahl 2014 22 Mitglieder:<ref>{{Internetquelle|url=http://www.grossmehring.de/index.php?id=0,38|titel=Gemeinde Großmehring - Gemeinderat (nach Fraktionen)|autor=Gemeinde Großmehring|sprache=de|zugriff=2017-03-21}}</ref> |
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* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]] 7 Sitze |
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=== Bürgermeister === |
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Berufsmäßiger erster Bürgermeister ist Rainer Stingl (Wir für Großmehring). Als Bürgermeisterkandidat der von Stingl 2019 gründeten [[Wählergruppe]] ''Wir für Großmehring'' erreichte er bei der Stichwahl am 29. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 72,2 % ein Ergebnis von 57,6 %.<ref name="BGM">{{Internetquelle |url=https://www.statistik.bayern.de/mam/wahlen/kommunalwahlen/bgm/ob_bgm.xlsx |abruf=2020-06-20 |format=xlsx |titel= Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020) |hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik }}</ref> Sein Vorgänger ab 2008 war Ludwig Diepold (UW), dessen Vorgänger Horst Volkmer war seit 1990 im Amt. |
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Bürgermeister ist Rainer Stingl. Stingl gründete 2019 die Wählergemeimschaft WFG und ist daraufhin in der Kommunalwahl 2020 auf Anhieb zum Bürgermeister gewählt worden. |
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=== Wappen === |
=== Wappen === |
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[[Blasonierung|Beschreibung]]: Unter silbernem Wellenschildhaupt, darin ein blauer Wellenbalken, in Blau einen silbernen nimbierten goldenen Adler. |
[[Blasonierung|Beschreibung]]: Unter silbernem Wellenschildhaupt, darin ein blauer Wellenbalken, in Blau einen silbernen nimbierten goldenen Adler. |
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Version vom 20. Juni 2020, 23:40 Uhr
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 46′ N, 11° 32′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
Landkreis: | Eichstätt | |
Höhe: | 375 m ü. NHN | |
Fläche: | 47,43 km2 | |
Einwohner: | 7576 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 160 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 85098 | |
Vorwahlen: | 08407, 08404, 08456 | |
Kfz-Kennzeichen: | EI | |
Gemeindeschlüssel: | 09 1 76 129 | |
Gemeindegliederung: | 15 Gemeindeteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Marienplatz 7 85098 Großmehring | |
Website: | www.grossmehring.de | |
Bürgermeister: | Rainer Stingl[2] (Wir für Großmehring) | |
Lage der Gemeinde Großmehring im Landkreis Eichstätt | ||
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Großmehring ist eine Gemeinde im Landkreis Eichstätt im Regierungsbezirk Oberbayern.
Geografie
Die Gemeinde liegt etwa sieben Kilometer östlich von Ingolstadt an der Donau.
Nachbargemeinden
Kösching, Manching, Oberdolling, Ingolstadt, Vohburg an der Donau
Gemeindegliederung
Die Gemeinde hat 15 amtlich benannte Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3]
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Geschichte



Bis zur Gemeindegründung
Der Ort ist im Zuge der bajuwarischen Landnahme um 500 entstanden. Als wichtiger Donauübergang blieb er im Besitz der bayerischen Herzöge. Dass „Möhringen“ am 16. Mai 1007 zum ersten Mal urkundlich erwähnt ist, und zwar in einer Schenkungsurkunde König Heinrichs II. an die Benediktinerinnen in Neuburg an der Donau,[4] kann so nicht aufrechterhalten werden: Die Urkunde wurde erst 300 Jahre später im Auftrag des Neuburger Klosters geschrieben, da das Original über die tatsächliche Schenkung im Jahr 1007 verloren gegangen war. Im Jahre 1173 wurde als Ortsadelige eine Petrissa von Mehring, eine Ministerialin des Markgrafen Berthold III. von Vohburg, urkundlich erwähnt.[5] In den Handschriften des Nibelungenliedes aus dem 13. Jahrhundert wird der Ort erwähnt und heißt dort „Moringen“[6]; in der Folge wechseln die Endungen „-ing“ und „-ingen“. Um 1300 sind die Besitzungen des Frauenklosters Neuburg „ze Möring“ und „ze Zagelheym“ (= Kleinmehring) in einem Salbuch aufgelistet. Aus den Salbüchern des Münchener Klaraklosters am Anger von 1426 und 1455 erfährt man, dass auch dieses Klosters Höfe „ze möring“ besaß.[7]
Im Jahre 1584 wurde das Neuburger Kloster im Zuge der Reformation aufgelöst; seine Güter wurden nunmehr von einem Kirchenrat verwaltet. Als Pfalz-Neuburg unter Pfalzgraf Wolfgang Wilhelm rekatholisiert wurde, kamen 1634 die vormaligen Benediktinerinnenhöfe in Großmehring in den Besitz des Neuburger Jesuitenkollegs. Neben den Jesuiten und dem Angerkloster werden 1752 an weiteren Grundbesitzern genannt: Benediktinerinnen-Kloster Geisenfeld, Benediktinerinnen-Kloster Bergen, Katharinenspital Regensburg, Herzog-Georg Meßstiftung Ingolstadt, Kastenamt Vohburg an der Donau und Hofmark Münchsmünster. Auch gab es von den insgesamt 154 Anwesen einige, die freieigener Besitz waren.
Gegen den vergeblichen Protest der Jesuiten übte in Nachfolge des Neuburger Klosterrichters seit dem 16. Jahrhundert der herzogliche Landrichter des Pflegegerichts Vohburg die Gerichtsbarkeit aus; er hatte einen Amtsknecht vor Ort sitzen.[8] Im Jahre 1634 bestätigte das kaiserliche Landgericht die Rechte des Hochstiftes Eichstätt in der Rechtsnachfolge der Grafschaft Hirschberg; Großmehring war einer der 17 wechselnden, wenn auch nur gelegentlich genutzten Schrannenorte des Landgerichts Hirschberg. Nach dem Jesuitenverbot von 1773 kamen deren Besitzungen in Großmehring 1780 an den Malteserorden, und zwar unter dem Malteser-Großballey Johann Baptist Freiherr von Flachslanden an die neugebildete Kommende Oberhaunstadt. Im Jahre 1808 löste Bayern den Orden auf, Großmehring war nun bayerischer Besitz. Die Patrimonialgerichtsbarkeit des Freiherrn fiel allerdings erst 1820 Bayern anheim.[9]
Mit dem Gemeindeedikt von 1818 war der mit der Eingliederung in Bayern in den Jahren 1808 bis 1810 gebildete „Steuerdistrikt“ Großmehring eine selbständige Gemeinde im Landgericht Ingolstadt, dem späteren Landkreis Ingolstadt, geworden – unter Einbeziehung von Katharinenberg des Steuerdistriktes Demling.
Im Jahre 1838 hatte der Ort 138 Häuser und 796 Einwohner,[10] 1861 254 Gebäude und 699 Einwohner.[11]
Gebietsreform
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern von 1972 wurde der Landkreis Ingolstadt aufgelöst, und die Gemeinde Großmehring, zu der auch Kleinmehring und mehrere Mühlen gehörten (ab 1838 auch die Abdeckerei und ab 1853 auch die Ziegelei), in den erweiterten Landkreis Eichstätt eingegliedert.[12] Am 1. Mai 1978 wurden die bis dahin selbständigen Gemeinden Demling und Theißing eingegliedert.[13]
Einwohnerentwicklung
Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 4525 auf 7207 um 2682 Einwohner bzw. um 59,3 %.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Großmehring hat nach der Kommunalwahl 2014 22 Mitglieder:[14]
- CSU 7 Sitze
- SPD 3 Sitze
- UW Großmehring 7 Sitze
- FW 2 Sitze
- ABG 2 Sitze
Bürgermeister
Berufsmäßiger erster Bürgermeister ist Rainer Stingl (Wir für Großmehring). Als Bürgermeisterkandidat der von Stingl 2019 gründeten Wählergruppe Wir für Großmehring erreichte er bei der Stichwahl am 29. März 2020 bei einer Wahlbeteiligung von 72,2 % ein Ergebnis von 57,6 %.[2] Sein Vorgänger ab 2008 war Ludwig Diepold (UW), dessen Vorgänger Horst Volkmer war seit 1990 im Amt.
Wappen
Beschreibung: Unter silbernem Wellenschildhaupt, darin ein blauer Wellenbalken, in Blau einen silbernen nimbierten goldenen Adler.
Baudenkmäler
Die „alte“ Pfarrkirche von Großmehring wurde in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts errichtet. Über einhundert Jahre älter ist die Filialkirche St. Leonhard im Gemeindeteil Tholbath.
Wirtschaft
Das Wuppertaler Unternehmen Coroplast, Marktführer in der Fertigung von Klebebändern und Leitungssatzsystemen, betreibt einen von drei deutschlandweiten Servicecentern in Großmehring.
Der Interpark, ein Projekt der Gemeinde Großmehring und des Markts Kösching zur Ansiedlung von Firmen im Gemeindegebiet, ist ein großer Erfolg, der v. a. der Nähe zu Audi, der guten Verkehrsanbindung und der guten Zusammenarbeit zwischen Großmehring und Kösching zu verdanken ist. Das Gebiet des Interparks, von dem ca. 50 Prozent zu Großmehring gehören, wurde und wird immer wieder erweitert.
Öffentliche Einrichtungen
Grundschule
In der Mitte des Ortes befindet sich eine Grundschule mit den Jahrgangsstufen 1 bis 4. Bis zum Schuljahr 2015/2016 gab es im selben Haus eine Mittelschule mit den Klassenstufen 5–9, die aber aufgrund zu geringer Schülerzahlen sukzessive nicht mehr genehmigt wurden. Im Schuljahr 2015/2016 verließ vorerst die letzte 9. Klasse die Schule. Die Großmehringer Mittelschüler weichen nun beispielsweise auf die Mittelschulen Kösching oder Lenting aus. An der Schule unterrichten 21 Lehrer in elf Klassen (Stand: Schuljahr 2017/2018). Ab dem Schuljahr 2018/2019 wird es wieder eine Mittelschule geben, die mit einer 5. Klasse startet.
Grundschulhort
Seit dem Schuljahr 2009/2010 gibt es in Großmehring einen Grundschulhort, dessen Angebot von vielen Eltern gerne angenommen wird. Er ist den Räumen der ehemaligen Mittelschule untergebracht.
Kindergärten
In Großmehring gibt es einen Gemeindekindergarten sowie einen katholischen Kindergarten St. Wolfgang.
Bibliothek
Die Gemeindebücherei ist in den Räumlichkeiten der ehemaligen Mittelschule untergebracht.
Gemeindepartnerschaften
Mit Kolkwitz bei Cottbus (Brandenburg) ging Großmehring im Jahr 1994 eine Gemeindepartnerschaft ein. Zwischen Pöchlarn (Österreich) und der Gemeinde Großmehring bestehen freundschaftliche Beziehungen.
Verkehr
Über die Bundesstraße 16a (Ingolstadt – Vohburg an der Donau) ist der Ort an das Straßennetz angeschlossen. Die Buslinien 25 und 26 der INVG durchqueren den Ort.
Weblinks
- Wappen von Großmehring in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ a b Bürgermeister/Oberbürgermeister in kreisangehörigen Gemeinden (Stand: 01.05.2020). (xlsx) Bayerisches Landesamt für Statistik, abgerufen am 20. Juni 2020.
- ↑ Gemeinde Großmehring in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 15. September 2019.
- ↑ Ernst Ettel: Geschichte der Pfarrei Großmehring. In: Sammelblatt des HV Ingolstadt 96 (1987), S. 195
- ↑ Hubert Freilinger: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern. München 1977, S. 191
- ↑ Der Schicksalsort der Nibelungen. Abgerufen am 26. April 2020.
- ↑ Freilinger, S. 192
- ↑ Freilinger, S. 172
- ↑ Wilhelm Ernst: Heimatbuch Großmehring, 1984, S. 167–178.
- ↑ Josepf Lipf (Bearbeiter): Matrikel des Bisthums Regensburg. Hrsg.: Bistum Regensburg. Pustet, Regensburg 1838, S. 203 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 132, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Freilinger, S. 312, 324 f.
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 591 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Gemeinde Großmehring: Gemeinde Großmehring - Gemeinderat (nach Fraktionen). Abgerufen am 21. März 2017.