„Weil (Oberbayern)“ – Versionsunterschied
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Version vom 28. September 2018, 10:30 Uhr
| Wappen | Deutschlandkarte | |
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| Basisdaten | ||
| Koordinaten: | 48° 7′ N, 10° 55′ O | |
| Bundesland: | Bayern | |
| Regierungsbezirk: | Oberbayern | |
| Landkreis: | Landsberg am Lech | |
| Höhe: | 587 m ü. NHN | |
| Fläche: | 44,48 km² | |
| Einwohner: | 4022 (31. Dez. 2024)[1] | |
| Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km² | |
| Postleitzahl: | 86947 | |
| Vorwahlen: | 08195, 08193 | |
| Kfz-Kennzeichen: | LL | |
| Gemeindeschlüssel: | 09 1 81 145 | |
| Gemeindegliederung: | 14 Ortsteile | |
| Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Landsberger Straße 15 86947 Weil | |
| Website: | www.weil.de | |
| Bürgermeister: | Christian Bolz (Dorfgemeinschaft / Freie Wähler) | |
| Lage der Gemeinde Weil im Landkreis Landsberg am Lech | ||

Weil ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.
Geografie
Die Gemeinde liegt circa neun Kilometer nordöstlich von Landsberg und ist von Augsburg und München 30 bzw. 50 Kilometer entfernt. Sie wird in Süd-Nord-Richtung vom Verlorenen Bach durchflossen, in seinem Unterlauf Friedberger Ach genannt.
Gliederung
Weil besteht aus 14 Ortsteilen:[2] (ehemalige Gemeinden mit ihren damaligen Ortsteilen)
- Weil mit Missenhof und Neuweil
- Beuerbach mit dem Weiler Adelshausen und den Einöden Mangmühle, Wolfmühle und Zellhof
- Geretshausen mit Aumühle
- Pestenacker
- Petzenhausen
- Schwabhausen bei Landsberg mit Machelberg
Nachbargemeinden
Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn von Norden): Prittriching, Egling an der Paar, Geltendorf, Eresing, Windach, Penzing, Kaufering und Scheuring.
Geschichte
Bis zur Gemeindegründung
Der Ortsname Weil ist römischen Ursprungs und lautete ursprünglich Villa (Gutshof).
Weil gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Landsberg des Kurfürstentums Bayern. Der Deutschorden (Kommende Blumenthal) besaß hier eine offene Hofmark.
Im Zuge der Verwaltungsreformen in Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Weil.
Gebietsreform
Die heutige Einheitsgemeinde Weil entstand am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform aus den vormals selbständigen Gemeinden Weil, Beuerbach, Geretshausen, Pestenacker, Petzenhausen und Schwabhausen bei Landsberg.[3]
Einwohnerentwicklung
Auf dem Gebiet der Gemeinde lebten
- 1970: 2278 Einwohner
- 1987: 2608 Einwohner
- 1991: 2918 Einwohner
- 1995: 3141 Einwohner
- 2000: 3321 Einwohner
- 2005: 3626 Einwohner
- 2010: 3765 Einwohner
- 2015: 3775 Einwohner
Politik
Gemeinderat
Nach der Gemeinderatswahl vom 16. März 2014 setzt sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:[4]
| Liste | Stimmen | Prozent | Sitze |
| Dorfgemeinschaft Weil (DG Weil) | 9.867 | 34,98 % | 6 |
| Freie Wählergruppe Schwabhausen (FWG Schwabhausen) | 7.589 | 26,90 % | 4 |
| Dorfgemeinschaft Geretshausen (DG Geretshausen) | 3.437 | 12,18 % | 2 |
| Dorfgemeinschaft Petzenhausen (DG Petzenhausen) | 2.958 | 10,49 % | 2 |
| Freie Wähler Pestenacker (FW Pestenacker) | 2.415 | 8,56 % | 1 |
| Dorfgemeinschaft Beuerbach (DG Beuerbach) | 1.944 | 6,89 % | 1 |
Wappen
Die Wappenbeschreibung lautet: In silber ein schwarzes Tatzenkreuz, belegt mit silbernem Herzschild, darin eine rote Schafschere.
Wappengeschichte
Das schwarze Tatzenkreuz ist das heraldische Symbol des Deutschen Ritterordens. Weil gehörte vom 13. Jahrhundert bis zur Auflösung des Ordens 1806 zur Hofmarksherrschaft der Deutschordenskommende Blumenthal bei Aichach. Die Schafschere im Herzschild ist aus dem Wappen der früheren Ortsherren, der Herren von Haldenberg, übernommen. Die Haldenberger übergaben schon 1260 Güter in Weil an den Deutschen Orden; Konrad von Haldenberg trat 1314 selbst in den Orden ein.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Überregional bekannt wurde Weil durch Ausgrabungen von steinzeitlichen Feuchtbodensiedlungen im Tal des Verlorenen Bachs bei Pestenacker.
Auf dem Ehrenfriedhof im Ortsteil Schwabhausen wurden 130 Opfer der NS-Gewaltherrschaft nahe der Bahnlinie in drei Sammelgräbern bestattet.[5] Die Gemeinde Weil spricht von 120 Toten [6]. Andere Stellen von 140 Toten und mehr [7]. Ein britisches oder amerikanisches Aufklärungsflugzeug hatte am 27. April 1945 an dieser Stelle einen abgestellten Munitionszug entdeckt. Vom Begleitschutz des Munitionszugs wurde daraufhin angeblich absichtlich ein von Juden besetzter Zug mit bis zu 3.400 Gefangenen aus dem Konzentrationslager Kaufering abgestellt. Die kurz darauf erschienen Tiefflieger beschossen diesen Zug. Viele der etwa 500 die Flucht ergreifenden Gefangenen wurden erschossen [8]. Die verwundeten Juden kamen ins Lazarett der Erzabtei Sankt Ottilien. Wahrscheinlich erreichten nur 1.769 Gefangene den Zielbahnhof Dachau. Auf den über den Sammelgräbern errichteten Gedenksteinen wurden jüdische Inschriften angebracht.
Baudenkmäler
Weblinks
- Wappen von Weil in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Schwabhausen – Bilder des KZ-Friedhofes im Ortsteil Schwabhausen bei Alemannia Judaica
- Weil (Oberbayern): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Einwohnerzahlen – Stand: 31. Dezember 2024. (PDF; 4,1 MB) Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern – Basis: Zensus 2022. In: statistik.bayern.de. Bayerisches Landesamt für Statistik, Juni 2025, abgerufen am 15. August 2025 (Hilfe dazu).
- ↑ Bayerische Landesbibliothek Online
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 507.
- ↑ Website der Gemeinde Weil
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S. 198
- ↑ Gemeinde Weil; Geschichte des Ortsteils Schwabhausen
- ↑ Private Seite zur Ammersee- und Pfaffenwinkelbahn ( vom 11. Februar 2010 im Internet Archive) im Internet Archive
- ↑ KZ-Komplex Außenkommando Kaufering
