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„Belagerung von Lissabon (1384)“ – Versionsunterschied

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Die Kastilier versuchten von diesem Tag an bis Anfang August fast täglich die Stadtmauer zu überwinden, doch diese erwies sich aufgrund dieser Verbesserungen als sehr wehrhaft. Der größte Feind der Lissaboner wurde so mit der Zeit der Belagerung nicht Kastilien, sondern der Hunger, der sich langsam innerhalb der Stadtmauern breit machte. Die Situation wurde immer dramatischer. Zwar konnte eine aus Porto kommende portugiesische Armada, bestehend aus sieben Kriegsschiffen, am 18. August für kurze Zeit die Umzingelung Lissabons durchbrechen und so die Stadt mit ein paar wenigen Lebensmitteln versorgen, doch die Kastilier konnten die Belagerung Lissabons wieder aufnehmen und sogar drei der portugiesischen Kriegsschiffe kapern. Langsam aber sicher war die Stadt im Begriff dennoch zu fallen,weil nach und nach alle Vororte der Stadt fielen.
Die Kastilier versuchten von diesem Tag an bis Anfang August fast täglich die Stadtmauer zu überwinden, doch diese erwies sich aufgrund dieser Verbesserungen als sehr wehrhaft. Der größte Feind der Lissaboner wurde so mit der Zeit der Belagerung nicht Kastilien, sondern der Hunger, der sich langsam innerhalb der Stadtmauern breit machte. Die Situation wurde immer dramatischer. Zwar konnte eine aus Porto kommende portugiesische Armada, bestehend aus sieben Kriegsschiffen, am 18. August für kurze Zeit die Umzingelung Lissabons durchbrechen und so die Stadt mit ein paar wenigen Lebensmitteln versorgen, doch die Kastilier konnten die Belagerung Lissabons wieder aufnehmen und sogar drei der portugiesischen Kriegsschiffe kapern. Langsam aber sicher war die Stadt im Begriff dennoch zu fallen,weil nach und nach alle Vororte der Stadt fielen.


Ab dem 22. August wurden aber die Eroberungsangriffe der Kastilier schlagartig weniger. Der Grund war die [[Schwarzer Tod|Pest]] der sich unter den kastilischen Soldaten heftig ausbreitete und auch die Flotte traf. Durch die Epidemie starben sehr viele kastilische Soldaten und auch die Flotte wurde dezimiert. Die Armee und die Flotte war folglich in eine Fall geraten. Sie konnte sich nicht zurückziehen, weil so das ganze Vorhaben scheitern würde, da alle aufgegebenen Vororte sich den Rebellen anschließen würden. Sie sahen sich also gezwungen weiterzumachen trotz ihrer sehr hohen Verluste. So kam es, dass eine Intervention des Feldherren [[Nuno Álvares Pereira]], der mit frischen Truppen aus dem Alentejo kam, in der Lage war, die Belagerung der Hauptstadt am 3. September 1384 schließlich aufzuheben.
Ab dem 22. August wurden aber die Eroberungsangriffe der Kastilier auf einem Schlag weit geringer. Der Grund war die [[Schwarzer Tod|Pest]] der sich unter den kastilischen Soldaten heftig ausbreitete und auch die Flotte traf. Durch die Epidemie starben sehr viele kastilische Soldaten und auch die Flotte wurde dezimiert. Die Armee und die Flotte war folglich in eine Falle geraten. Sie konnten sich nicht zurückziehen, weil so das ganze Vorhaben scheitern würde, da alle aufgegebenen Vororte sich den Rebellen daraufhin anschließen würden. Sie sahen sich also gezwungen weiterzumachen trotz ihrer sehr hohen Verluste.


Die kastilischen Belagerungstruppen, oder das was von ihnen übrig geblieben war, flohen gen Norden. Auf ihrem Weg in Richtung Kastilien plünderten und brandschatzten die Soldaten mehrere Dörfer und Kleinstädte, die auf ihrem Weg lagen, aus Frust wegen der erfolglosen Belagerung. Viele hohe Adlige starben darunter auch der Oberbefehlshaber der kastilischen Flotte [[Fernando Sánchez de Tovar]].<ref>[https://cronologiahistorica.com/2011/04/28/ano-1384/ Año 1384] ''Cronología histórica''. Abgerufen am 22. August 2018. <small>(spanisch)</small>.</ref>
So kam es, dass eine Intervention des Feldherren [[Nuno Álvares Pereira]], der mit frischen Truppen aus dem Alentejo kam, in der Lage war, die Belagerung der Hauptstadt am 3. September 1384 schließlich aufzuheben. Die kastilischen Belagerungstruppen, oder das was von ihnen übrig geblieben war, flohen gen Norden. Auf ihrem Weg in Richtung Kastilien plünderten und brandschatzten die Soldaten mehrere Dörfer und Kleinstädte, die auf ihrem Weg lagen, aus Frust wegen der erfolglosen Belagerung. Viele hohe Adlige starben darunter auch der Oberbefehlshaber der kastilischen Flotte [[Fernando Sánchez de Tovar]].<ref>[https://cronologiahistorica.com/2011/04/28/ano-1384/ Año 1384] ''Cronología histórica''. Abgerufen am 22. August 2018. <small>(spanisch)</small>.</ref>


== Konsequenzen ==
== Konsequenzen ==

Version vom 22. August 2018, 14:24 Uhr

Belagerung von Lissabon
Teil von: Portugiesische Revolution von 1383
Hundertjähriger Krieg
Datum 8. April 1384 bis 3. September 1384
Ort bei Lissabon
Ausgang Sieg der Portugiesen
Konfliktparteien

Kastilien-León
Königreich Frankreich

Königreich Portugal
Königreich England

Befehlshaber

Johann I.
Fernando Sánchez de Tovar

Johann von Avis
Nuno Álvares Pereira

Truppenstärke

Unbekannt

Unbekannt

Verluste

Sehr hoch

Hoch

Die zweite Belagerung von Lissabon (8. April 1384 - 3. September 1384) war ein Ereignis der Portugiesische Revolution von 1383.

Vorgeschichte

Im Laufe der Ferdinandinischen Kriege sah der gestorbene König Ferdinand I gezwungen, seine Tochter Beatrix mit dem damaligen Thronerben von Kastilien Johann I zu vermählen. Als Ferdinand I starb, erhob Johann I Anspruch auf den Portugiesischen Thron. Portugal wollte aber keinesfalls unter der Herrschaft Kastiliens stehen, und rebellierte daraufhin offen mit einem Volksaufstand gegen Johann I und seine Truppen. Aus diesem Grund marschierte Johann I mit seinen Truppen und seiner Flotte auf Lissabon, um die Stadt einzunehmen und den Anspruch geltend machen. Am 08. April 1384 fingen die Kastilier an, Lissabon einzukreisen und zu belagern.[1]

Belagerung

Die 38 Tore der Lissaboner Stadtmauer wurden ab diesem Tag von den Portugiesen hermetisch abgeriegelt und die 77 Wachtürme wurden alle mit kriegsbereiten Truppen besetzt. Seit dem Zweiten Ferdinandinischen Krieg wurde die Mauer gestärkt für so einen Fall angetrieben durch die Tatsache, dass die Kastilier in dem Krieg Lissabon erreichten bevor es zum Krieg kam.

Die Kastilier versuchten von diesem Tag an bis Anfang August fast täglich die Stadtmauer zu überwinden, doch diese erwies sich aufgrund dieser Verbesserungen als sehr wehrhaft. Der größte Feind der Lissaboner wurde so mit der Zeit der Belagerung nicht Kastilien, sondern der Hunger, der sich langsam innerhalb der Stadtmauern breit machte. Die Situation wurde immer dramatischer. Zwar konnte eine aus Porto kommende portugiesische Armada, bestehend aus sieben Kriegsschiffen, am 18. August für kurze Zeit die Umzingelung Lissabons durchbrechen und so die Stadt mit ein paar wenigen Lebensmitteln versorgen, doch die Kastilier konnten die Belagerung Lissabons wieder aufnehmen und sogar drei der portugiesischen Kriegsschiffe kapern. Langsam aber sicher war die Stadt im Begriff dennoch zu fallen,weil nach und nach alle Vororte der Stadt fielen.

Ab dem 22. August wurden aber die Eroberungsangriffe der Kastilier auf einem Schlag weit geringer. Der Grund war die Pest der sich unter den kastilischen Soldaten heftig ausbreitete und auch die Flotte traf. Durch die Epidemie starben sehr viele kastilische Soldaten und auch die Flotte wurde dezimiert. Die Armee und die Flotte war folglich in eine Falle geraten. Sie konnten sich nicht zurückziehen, weil so das ganze Vorhaben scheitern würde, da alle aufgegebenen Vororte sich den Rebellen daraufhin anschließen würden. Sie sahen sich also gezwungen weiterzumachen trotz ihrer sehr hohen Verluste.

So kam es, dass eine Intervention des Feldherren Nuno Álvares Pereira, der mit frischen Truppen aus dem Alentejo kam, in der Lage war, die Belagerung der Hauptstadt am 3. September 1384 schließlich aufzuheben. Die kastilischen Belagerungstruppen, oder das was von ihnen übrig geblieben war, flohen gen Norden. Auf ihrem Weg in Richtung Kastilien plünderten und brandschatzten die Soldaten mehrere Dörfer und Kleinstädte, die auf ihrem Weg lagen, aus Frust wegen der erfolglosen Belagerung. Viele hohe Adlige starben darunter auch der Oberbefehlshaber der kastilischen Flotte Fernando Sánchez de Tovar.[2]

Konsequenzen

Die Aufhebung der Belagerung gab den Portugiesen die Gelegenheit sich auf eine zweite Invasion im nächsten Jahr besser vorzubereiten. Johann von Avis wurde währenddessen zum König ausgerufen. Zusätzlich war die Flotte der Kastilier dezimiert, so dass die Engländer jetzt problemlos Truppen nach Portugal schicken konnten, um die Portugiesen in ihrem Kampf zu unterstützen.

Das strategische Genie des Oberbefehlshabers der Portugiesen und die Truppen Englands ermöglichten ihn im darauffolgenden Jahr die Kastilier ,die mit französischen Truppen aufgestockt wurde, in Aljubarrota zu schlagen. So konnte Portugal die Unabhängigkeit bewahren, England Frankreich stoppen und die erste Phase des Hundertjährigen Krieges beendet werden.

Siehe auch

Bibliografie

  • Suárez Fernández, Luis (1994). Juan I de Trastámara (1379-1390). Volumen VIII de la Colección Corona de España: Serie Reyes de Castilla y León (1ª edición). Palencia: Diputación Provincial de Palencia y Editorial La Olmeda S. L. ISBN 978-84-8173-012-8. (spanisch)

Einzelnachweise

  1. Die zweite Belagerung von Lissabon Planet Portugal. Abgerufen am 22. August 2018.
  2. Año 1384 Cronología histórica. Abgerufen am 22. August 2018. (spanisch).