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„K.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Schikofsky“ Nr. 83“ – Versionsunterschied

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Obwohl sich das Regiment aus dem Großraum Szombathely ergänzte, beherbergte die k.u.k Festungsstadt Komárom<ref>[http://www.kuk-fortification.net/beschreibung-der-festung-komorn-description-of-the-fortress-komorn/ Österreichische Gesellschaft für Festungsforschung: ''Beschreibung der Festung Komorn''], Webseite www.kuk-fortification.net, abgerufen am 5. März 2018</ref> sowohl den Regimentsstab als auch zwei seiner vier Bataillone.
Obwohl sich das Regiment aus dem Großraum Szombathely ergänzte, beherbergte die k.u.k Festungsstadt Komárom<ref>[http://www.kuk-fortification.net/beschreibung-der-festung-komorn-description-of-the-fortress-komorn/ Österreichische Gesellschaft für Festungsforschung: ''Beschreibung der Festung Komorn''], Webseite www.kuk-fortification.net, abgerufen am 5. März 2018</ref> sowohl den Regimentsstab als auch zwei seiner vier Bataillone.


Das Regiment bildete zusammen mit weiteren Bataillonen die 66. Infanteriebrigade, deren Kommando ebenfalls in Komárom stationiert war. Übergeordneter Verband war die [[Liste der Großverbände der k.u.k. Armee#Infanteriedivisionen|33. Infanterie-Truppendivision]], auch deren Kommando hatte in der Festungsstadt Komárom ihren Sitz. Die 33. Infanterie-Truppendivision wiederum bildete zusammen mit der 14. Infanterie-Truppendivision und der 2. Kavallerie-Truppendivisiondem sowie weiterer Verbände das [[Liste der Korps der Österreichisch-Ungarischen_Armee#5. Korpskommando|V. Armeekorps]], dessen Kommando sich in [[Bratislava]] befand.
Das Regiment bildete zusammen mit weiteren Bataillonen die 66. Infanteriebrigade, deren Kommando ebenfalls in Komárom stationiert war. Übergeordneter Verband war die [[Liste der Großverbände der k.u.k. Armee#Infanteriedivisionen|33. Infanterie-Truppendivision]], auch deren Kommando hatte in der Festungsstadt Komárom ihren Sitz. Die 33. Infanterie-Truppendivision war zusammen mit der 14. Infanterie-Truppendivision und der 2. Kavallerie-Truppendivision sowie weiterer Verbände dem [[Liste der Korps der Österreichisch-Ungarischen_Armee#5. Korpskommando|V. Armeekorps]] unterstellt, dessen Kommando sich in [[Bratislava]] befand.


=== Geschichte bis 1914 ===
=== Geschichte bis 1914 ===

Version vom 5. März 2018, 23:20 Uhr

1883 - 1908: „k.u.k. Infanterieregiment „Graf von Degenfeld-Schonburg“ Nr. 83
1910: „k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Winzor“ Nr. 83
1910 - 1914: „k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Schikofsky“ Nr. 83

k.u.k. IR 83
Aktiv 1883 bis 1918
Staat Österreich-Ungarn
Truppengattung Infanterie
Typ Regiment
Gliederung Stab, I. bis IV. Bataillon
Ehemalige Standorte Komárom, Szombathely, Kőszeg
Herkunft der Soldaten Westungarn (34 % Deutsche – 55 % Magyaren – 11 % sonstige)
Inhaber Freiherr Karl von Schikofsky
Stammliste Liste der Infanterieregimenter der kaiserlich-habsburgischen Armee der Frühen Neuzeit

Das k.u.k. Infanterieregiment „Freiherr von Schikofsky“ Nr. 83“ war ein ungarisches Infanterieregiment der Gemeinsamen Armee Österreich-Ungarns, das 1883 aus Abgaben anderer Regimenter aufgestellt wurde und in den Garnisonen der westungarischen Städte Komárom, Szombathely und Köszeg stationiert war.

Da sich das Regiment hauptsächlich aus dem Ergänzungsbezirk Steinamanger/Szombathely rekrutierte, zu dem auch Gebiete gehörten, die heute Teil des Burgenlandes sind, bestand es aus gut einem Drittel deutschsprachiger Soldaten. Nach der Landnahme des Burgenlandes ging daher die Traditionspflege des Regimentes auf Einheiten des österreichischen Bundesheeres über. Aktuell ist das Jägerbataillon 19 in der Montecuccoli-Kaserne in Güssing der Traditionsnachfolger des ehemaligen k.u.k. Infanterieregiments.

Geschichte

Historischer Hintergrund der Entstehung

Mit der Heeresreform 1882/83 beabsichtigte der österreichische Generalstab unter der Leitung von Friedrich von Beck-Rzikowsky durch die "territoriale Dislokation" der Streitkräfte deren Aufmarsch im Falle einer Mobilmachung zu beschleunigen. Hintergrund dieser logistischen Notwendigkeit war die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung mit dem Russischen Kaiserreich,[1] das durch den Sieg im Russisch-Osmanischen Krieg (1877–1878) größeren Einfluss auf dem Balkan gewann und so zu einem direkten Rivalen von Österreich-Ungarn in diesem Bereich Europas aufstieg. Daran konnte auch die auf dem Berliner Kongress zwischen den europäischen Großmächten vereinbarte Friedensordnung für Südosteuropa nichts ändern.

Im Zuge der Heeresreform 1882/83 wurde das ganze Gebiet der Monarchie in 102 (berücksichtigt man noch Tirol und Vorarlberg in 103) Ergänzungsbezirke eingeteilt. Jeder Ergänzungsbezirk hatte die Aufgabe ein Regiment aufstellen, sodass unter Berücksichtigung von 32 selbsständigen k.u.k. Feldjäger-Bataillonen Truppen für insgesamt 30 Infanteriedivisionen zur Verfügung standen. Die bestehenden Militärterritorialbehörden wurden außerdem in Armeekorps umgewandelt, denen die Divisionen und deren Regimenter fix unterstellt waren, sodass die Friedensgliederung auch der Kriegsgliederung entsprach.[2]

Aufstellung des Regimentes

Der durch die Heeresreform 1882/83 gebildete Ergänzungsbezirk Szombathely erhielt die Nummer 83 zugewiesen. Da seine Westgrenze bis an die Lafnitz reichte, umfasste sein Gebiet die heutigen burgenländischen Bezirke Jennersdorf, Güssing und Oberwart sowie Teile des Bezirkes Oberpullendorf.[3] Im Zuge einer Umorganisation trat der Ergänzungsbezirk Szombathely einige Gebiete, darunter die heutigen burgenländischen Bezirke Jennersdorf und Güssing, an den Ergänzungsbezirk 48 - Nagykanizsa ab.[4]

Das vom Ergänzungsbezirk Szombathely aufzustellende Regiment erhielt ebenfalls die Nummer 83 zugewiesen, als Namensgeber fungierte Generalmajor Ferdinand Christoph Eberhard von Degenfeld-Schonburg, der neben seinem militärischen Rang auch für die Erziehung von Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este verantwortlich zeichnete.[5]

Aufgestellt wurde das k.u.k. Infanterieregiment „Graf von Degenfeld-Schonburg“ Nr. 83 am 1. Jänner 1883 aus Abgaben folgender Regimenter:[6]

Entsprechend des Egalisierungssystems der k.u.k.-Uniformen erhielt das Regiment die Farbe Dunkelbraun zugewiesen, während die Uniformknöpfe Weiß zu sein hatten.[7]

Stationierungsorte und Unterstellungsverhältnis

Die Festungsstatt Komárom beherbergte den Regimentsstab und zwei Bataillone
Anton von Winzor, Kommandierender General des V. Armeekorps war kurzfristig Regimentsinhaber

Die Einheiten des Regiments waren in folgenden Garnisonen stationiert:[6]

Obwohl sich das Regiment aus dem Großraum Szombathely ergänzte, beherbergte die k.u.k Festungsstadt Komárom[8] sowohl den Regimentsstab als auch zwei seiner vier Bataillone.

Das Regiment bildete zusammen mit weiteren Bataillonen die 66. Infanteriebrigade, deren Kommando ebenfalls in Komárom stationiert war. Übergeordneter Verband war die 33. Infanterie-Truppendivision, auch deren Kommando hatte in der Festungsstadt Komárom ihren Sitz. Die 33. Infanterie-Truppendivision war zusammen mit der 14. Infanterie-Truppendivision und der 2. Kavallerie-Truppendivision sowie weiterer Verbände dem V. Armeekorps unterstellt, dessen Kommando sich in Bratislava befand.

Geschichte bis 1914

Nachdem Graf Ferdinand Christoph Eberhard von Degenfeld-Schonburg bereits 1892 verstorben war, führte das Regiment noch 16 Jahre seinen Namen, bevor es ihn 1908 ablegte. 1909 gab es keinen Regimentsinhaber.

1910 trug das Regiment kurzfristig den Namen des Kommandierenden Generals des vorgesetzten V. Armeekorps, Freiherr Anton von Winzor. Nach dessen plötzlichen Tod am 30. April 1910 in Bratislava musste sich die Einheit wieder einen neuen Regimentsinhaber suchen und wurde schließlich in der Person des stellvertretenden Kommandanten[9] der k.k. und k.u. Landwehr, General der Infanterie Freiherr von Schikofsky,[10] fündig.

Verbandstradition nach 1918

Spätere Truppenteile erhielten aus Traditionsgründen ebenfalls den Ehrennamen „Hoch- und Deutschmeister“.


Bildergalerie


Mediale Rezeption

Neben den Filmen Frühjahrsparade (1935) und Die Deutschmeister (1955) hinterließ das Regiment auch in der Musik Spuren:

Siehe auch

Literatur

  • Hans H. Piff: Von Pinkafö nach Pinkafeld, Quagala - Geschichtswerkstatt Pinkafeld, Pinkafeld 2013, ISBN 978-3-200-03374-0
Commons: Ungarisches Infanterie Regiment "Freiherr von Schikofsky" Nr. 83 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Hubert Zeinar: Geschichte des österreichischen Generalstabes. Böhlau, Wien 2006, ISBN 978-3-205-77415-0, S. 416.
  2. Hubert Zeinar: Geschichte des österreichischen Generalstabes. Böhlau, Wien 2006, ISBN 978-3-205-77415-0, S. 417.
  3. Übersichtskarte der Ergänzungs-Bezirks-Eintheilung 1894, Webseite www.mlorenz.at, abgerufen am 5. März 2018
  4. Militärterritorial- und Ergänzungsbezirkseinteilung 1908, Webseite www.mlorenz.at, abgerufen am 5. März 2018
  5. Karl Martin Werkmann: Otto von Habsburg: ein ungelöstes europäisches Problem, S. 133, 1932; (Ausschnittscan)
  6. a b Stellenbesetzung Infanterieregiment 83, 1909 , Webseite www.mlorenz.at, abgerufen am 5. März 2018
  7. Übersicht der Infanterieeinheiten der k.u.k. Armee, Webseite www.mlorenz.at, abgerufen am 5. März 2018
  8. Österreichische Gesellschaft für Festungsforschung: Beschreibung der Festung Komorn, Webseite www.kuk-fortification.net, abgerufen am 5. März 2018
  9. Austro-Hungarian Generals assigned to the Austrian Landwehr 1914, Webseite www.austro-hungarian-army.co.uk, abgerufen am 5. März 2018
  10. Portraitfoto Karl Freiherr von Schikofsky, Webseite www.bildarchivaustria.at, abgerufen am 5. März 2018